Cover-Bild Ada
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 12.10.2020
  • ISBN: 9783550200465
Christian Berkel

Ada

Roman | Nach "Der Apfelbaum" jetzt der nächste Spiegel-Bestseller des Schauspielers

Wirtschaftswunder, Mauerbau, die 68er-Bewegung – und eine vielschichtige junge Frau, die aus dem Schweigen der Elterngeneration heraustritt.

In der noch jungen Bundesrepublik ist die dunkle Vergangenheit für Ada ein Buch, aus dem die Erwachsenen das entscheidende Kapitel herausgerissen haben. Mitten im Wirtschaftswunder sucht sie nach den Teilen, die sich zu einer Identität zusammensetzen lassen und stößt auf eine Leere aus Schweigen und Vergessen. Ada will kein Wunder, sie wünscht sich eine Familie, sie will endlich ihren Vater – aber dann kommt alles anders.

Vor dem Hintergrund umwälzender historischer Ereignisse erzählt Christian Berkel von der Schuld und der Liebe, von der Sprachlosigkeit und der Sehnsucht, vom Suchen und Ankommen – und beweist sich einmal mehr als mitreißender Erzähler.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2020

zu unrund

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Das Mädchen Ada kehrt 1955 mit ihrer Mutter aus Argentinien nach Berlin zurück. Sie fühlt sich fremd und sehnt sich nach einer Familie und einem richtigen Zuhause. Dies erhält sie leider auch nicht, als ...

Das Mädchen Ada kehrt 1955 mit ihrer Mutter aus Argentinien nach Berlin zurück. Sie fühlt sich fremd und sehnt sich nach einer Familie und einem richtigen Zuhause. Dies erhält sie leider auch nicht, als ein Vater in ihr Leben tritt. Fakten zu ihrer Familie bzw. Herkunft und damit zu ihrer Identität werden ihr verschwiegen und so leidet sie zunehmend unter dem Schweigen und der Leere, die sie empfindet. Nach der Geburt des Bruders verschlechtert sich die Lage für Ada weiter. Sie wird als Babysitter eingesetzt und nicht mehr als Individuum wahrgenommen. Die Distanz zu ihrer Mutter wird nach einigen tragischen Ereignissen unüberbrückbar. Sie verlebt einige Zeit hauptsächlich in einem Internat und dann wieder in der Familie, nach dem Abitur versucht sie sich an der Uni und rutscht dann ab.

Adas Wut auf die Mutter und ihre Identitätssuche konnte ich nachvollziehen. Das Schweigen von Eltern in der Nachkriegszeit war gewiss nicht selten und die daraus resultierenden Probleme vorprogrammiert. Die Sprachlosigkeit in der Familie, die Sinnsuche und das Verlangen nach Liebe wurden deutlich, ihr Fehlen kann man schmerzhaft nachempfinden.
Christian Berkel hat einen knappen Erzählstil. Dieses Buch hatte seine Längen für mich. Das lag auch daran, dass mir die Charaktere einfach zu fernblieben, die Dynamik zwischen den Ereignissen stimmte für mich häufig nicht, so blieb mir vieles zu unrund als das Buch beendet war.

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Veröffentlicht am 03.12.2020

Es wird nur an der Oberfläche gekratzt

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Ada hat es wahrhaftig nie leicht gehabt in ihrem Leben. Nachdem der 2. WK vorbei ist, kehren Ada und ihre Mutter von Südamerika zurück ins Nachkriegsdeutschland. Alles ist düster, kalt und unfreundlich. ...

Ada hat es wahrhaftig nie leicht gehabt in ihrem Leben. Nachdem der 2. WK vorbei ist, kehren Ada und ihre Mutter von Südamerika zurück ins Nachkriegsdeutschland. Alles ist düster, kalt und unfreundlich. Adas Mutter wird immer depressiver und verkriecht sich. Nach einer Weile stellt sie Ada zwei Männern vor und sie soll sich aussuchen, wer ihr Vater sein soll. Sie entscheidet sich für das Fahrrad und damit für Otto. Ada erfährt in ihrem Elternhaus eine ausgeprägte Distanz, die an Lieblosigkeit grenzt. Als ihr kleiner Bruder geboren wird, wird sie zunehmend als Babysitter eingespannt. Nach einem tragischen Unfall, der ihren kleinen Bruder ins Krankenhaus bringt wird sie ins Internat abgeschoben und nur Wochenende verlassen darf und wieder heim geholt wird. Zuhause muss sie feststellen, das sie nicht nur ein neues Zimmer hat, nein sie wurde in den Keller verfrachtet. Damit wird die Ablehnung ihrer Mutter noch deutlicher und Adas Wut größer. Nach ein paar Jahren im Internat darf sie wieder aufs örtliche Gymnasium gehen, wo sie mit Ach und Krach den Abschluss schafft. Anschließend geht’s auf die Uni. Doch anstatt sich aufs Lernen zu konzentrieren gerät sie in falsche Kreise und damit in einer Drogenkommune. Kaum hat sie diesen Zwängen entsagt und will sich auf ihr Studium konzentrieren gerät sie in die Studentenaufstände. Anschließend geht’s nach Paris und dann nach Amerika nach Woodstock und vielen Jahre auf die Couch einen Psychiaters.

Der Autor hat es leider nicht geschafft mich zu fesseln. Erst konnte ich mich nicht mit seinem doch sehr abgehackten Schreibstil nicht anfreunden und dann blieb er das ganze Buch viel zu oberflächlich. Er hat sich ein paar Highlights aus Wirtschaftswunderjahren geschnappt diese in die Handlung eingewebt ohne auch nur ansatzweise in die tiefe zu gehen.

Im Prinzip ist der Aufhänger dieser Geschichte, das Ada eine komplett verkorkste Kindheit und Jungend hatte. Eine Mutter, die sie von Anfang an abgelehnt hatte und sie das auch spüren ließ. Erst als sie Erwachsen ist erfährt Ada, dass sie jüdische Wurzeln hat. Ihre Mutter hatte sie einige Jahre in ein katholisches Kloster abgeschoben uns schwups war sie dann katholisch. Anstatt jedoch bei der Mutter Tochter Beziehung in die Tiefe zu gehen bleibt er in seinen Betrachtungen und Schilderungen jedoch an der Oberfläche. Lieber greift er sich dann die Highlights dieser Jahre, wie Studentenaufstände in Berlin und Paris, Kommunenleben, Drogenszene und Woodstock heraus. Und brettert so in einem Affenzahn durch die Geschichte.

Das Ada wütend ist, ist verständlich und auch nachvollziehbar, wenn man ihre Geschichte kennt. Jedoch schafft es der Autor nicht mit seiner Schilderung Sympathiepunkte für Ada zu sammeln. Das Gegenteil ist der Fall. Man nimmt sie als wütend war auch das sie abgelehnt wird und eigentlich nur nach Zuneigung giert, die sie so nie erfährt. Sie ist das fünfte Rad am Wagen, das niemand braucht. Und das ist wirklich schade. Durch die oberflächliche Schilderung des Autors gewinnt die Figur der Ada auch kaum an Tiefe. Das sie nach vielen Jahren doch irgendwie glücklich geworden ist, ist zwar schön. Aber im Großen und Ganzen hätte der Autor doch mehr Augenmerk auf die Aussprache mit beiden Elternteilen legen sollen, für diese hat er gerade mal eine Seite genutzt.

Am meisten hat mich anfangs wirklich der unzuverlässige Erzähler genervt, der sich immer wieder widersprochen, verbessert und korrigiert hat. Auch die abgehackte Erzählweise war alles andere als leserfreundlich. Zum Glück hat sich die Erzählart und Weise sich im Verlaufe des Romans dann doch noch etwas geändert, was das Leser leichter machte.

Fazit: Ada mit ihrer Geschichte ist tragisch. Sie schafft es wegen einer offenen Ablehnung ihrer Eltern nicht in der Gesellschaft wurzeln zu schlagen. Die Geschichte ist leider sehr oberflächlich und orientiert sich an markanten Jahrszahlen. Die Familiengeschichte wird jedoch kaum aufgearbeitet. Ada erfährt kaum etwas von ihrer eigenen Geschichte. Mich hat dieser Roman leider nicht überzeugt, gerade weil man Ada bis zum Schluss nicht richtig fassen konnte.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Authentische Schilderung der Nachkriegsgeneration in West-Berlin

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Dies war mein erstes Buch von Christian Berkel und der Autor versteht es, eine unterhaltsame und fesselnde Geschichte zu erzählen. Dass es sich bei diesem Roman um den zweiten Band einer Trilogie handelt, ...

Dies war mein erstes Buch von Christian Berkel und der Autor versteht es, eine unterhaltsame und fesselnde Geschichte zu erzählen. Dass es sich bei diesem Roman um den zweiten Band einer Trilogie handelt, war mir vor der Lektüre nicht bewusst, aber ich kam auch ohne die Kenntnis des ersten Bandes problemlos in die Geschichte hinein. Ich bin ein paar Jahre jünger als die fiktive Ada, aber in vielem decken sich ihre Erlebnisse einer westberliner Nachkriegsjugend mit meinen. Besonders eindrückliche Ereignisse waren der Mauerbau, das Stones-Konzert in der Waldbühne, die Ermordung von Benno Ohnesorg während der Demos anlässlich des Schah-Besuchs, die Studentenrevolte und Woodstock (dort war ich zwar nicht, aber trotzdem gehört das irgendwie zur kollektiven Erinnerung).
Die gesamte Familie durchläuft die typische Entwicklung im Wirtschaftswunderland, man kommt allmählich zu Geld und hat einen - ziemlich spießigen - Freundeskreis, mit dem man regelmäßig zusammenkommt. Die Mutter ist Jüdin und war deshalb mit ihrer Tochter aus Deutschland geflohen: erst nach Paris, dann nach Argentinien. Als sie mit der neunjährigen Ada nach Berlin zurückkehrt, ist es für das kleine Mädchen sehr schwierig, sich dort zu Hause zu fühlen. Dann heiratet die Mutter Adas Vater (wobei die tatsächliche Vaterschaft ein Rätsel bleibt), einen Arzt mit eher nicht ganz reiner Weste während der Nazizeit. Die Mutter, Sala, erzieht ihre Kinder katholisch, das jüdische Erbe wird ausgespart. Überhaupt wird in der Familie über viele Themen nicht gesprochen und Ada beginnt, sich zur Rebellin zu entwickeln.
Das ist gut lesbar und interessant, allerdings bin ich trotzdem mit Ada nicht richtig warm geworden. Das mag zum einen daran liegen dass ein Mann in der Ich-Form als Frau erzählt, was manchmal nicht so ganz hinhaut, zum anderen daran, dass ich Adas Aktionen und Reaktionen nicht immer ganz nachvollziehbar fand.
Fazit: Eine unterhaltsame Lektüre, die Erinnerungen weckt und zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Schwächere Fortsetzung

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Christian Berkel knüpft mit "Ada" an sein Debüt "Der Apfelbaum" an, in welchem er sich von seiner eigenen Familiengeschichte inspirieren lies und eine ungewöhnliche Liebesgeschichte vor und während des ...

Christian Berkel knüpft mit "Ada" an sein Debüt "Der Apfelbaum" an, in welchem er sich von seiner eigenen Familiengeschichte inspirieren lies und eine ungewöhnliche Liebesgeschichte vor und während des Zweiten Weltkriegs erzählte. Die Geschichte von Sala und Otto wird jetzt weiter erzählt. Allerdings steht im neuen Buch ihre 1945 geborene Tochter Ada im Mittelpunkt. Die Geschichte wird von ihr erzählt, die Eltern sind nur Nebenfiguren. So wie auch der später geborene kleine Bruder, der nur Sputnik genannt wird. Die Nachkriegszeit bis Ende der sechziger Jahre ist wohl ganz gut (allerdings auch sehr verdichtet) getroffen: verdrängte Traumata, Schweigen der Elterngeneration, Wirtschaftswunder, Studentenrevolte, schließlich sogar Woodstock. Aber das habe ich alles schon mal irgendwo anders gelesen. Es war nichts neues und dazu eine eher durchwachsene Handlung – Ada erlebt viel, aber macht selbst wenig. Dadurch blieb sie mir fremd und etwas blass. Außerdem immer wieder schwafelige, lange Szenen. Das Buch vermochte mich nur selten zu packen – eigentlich nur bei der Beschreibung der Demo anlässlich des Besuches des Schahs in Berlin. Das fand ich intensiv beschrieben. Ansonsten dümpelt das Buch leider die meiste Zeit vor sich hin und endet dann auch noch recht offen. Was hat Ada zwischen Woodstock und heute erlebt? Was wird aus ihr? Erfahren wir das im nächsten Buch von Christian Berkel und dann aus Sputniks (= der Autor selbst?) Sicht? Mal sehen, ob mich nach diesem eher durchwachsenen Leseerlebnis dann doch noch mal die Neugier packt.

Veröffentlicht am 05.11.2020

Ich konnte keine Nähe zu der Protagonistin aufbauen

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Inhalt übernommen:

Wirtschaftswunder, Mauerbau, die 68er-Bewegung – und eine vielschichtige junge Frau, die aus dem Schweigen der Elterngeneration heraustritt.

In der noch jungen Bundesrepublik ist ...

Inhalt übernommen:

Wirtschaftswunder, Mauerbau, die 68er-Bewegung – und eine vielschichtige junge Frau, die aus dem Schweigen der Elterngeneration heraustritt.

In der noch jungen Bundesrepublik ist die dunkle Vergangenheit für Ada ein Buch, aus dem die Erwachsenen das entscheidende Kapitel herausgerissen haben. Mitten im Wirtschaftswunder sucht sie nach den Teilen, die sich zu einer Identität zusammensetzen lassen und stößt auf eine Leere aus Schweigen und Vergessen. Ada will kein Wunder, sie wünscht sich eine Familie, sie will endlich ihren Vater – aber dann kommt alles anders.

Vor dem Hintergrund umwälzender historischer Ereignisse erzählt Christian Berkel von der Schuld und der Liebe, von der Sprachlosigkeit und der Sehnsucht, vom Suchen und Ankommen – und beweist sich einmal mehr als mitreißender Erzähler.

Meine Meinung:

Ich habe das Buch „Der Apfelbaum“ sehr gerne gelesen und war gespannt auf das neuste Werk.Obwohl mir die Geschichte bekannt war,da ich die Ereignisse aus eigener Erfahrung kannte, war es mir leider nicht möglich, eine Nähe zu den Protagonisten aufzubauen. Der Schreibstil war relativ emotionslos und wirkte zeitweise etwas abgehackt.
Gleichwohl ist es dem Autor gelungen, die einzelnen Personen so darzustellen, dass ich klare Bilder im Kopf hatte. Auch war der Zeitgeist von damals über größere Strecken gut eingefangen. Was mir jedoch fehlte, war der Funke, der übersprang.

Fazit:

Das Buch konnte mich leider nicht einfangen und lässt mich relativ enttäuscht zurück.