Per Camper auf einer Reise in die Vergangenheit
Mit diesem Buch begleiten wir die Protagonistin Anne auf eine Reise mit dem Wohnmobil, die sie ursprünglich mit ihrem Mann Peter geplant hatte. Dieser ist kurz vor der Abfahrt jedoch plötzlich verstorben, ...
Mit diesem Buch begleiten wir die Protagonistin Anne auf eine Reise mit dem Wohnmobil, die sie ursprünglich mit ihrem Mann Peter geplant hatte. Dieser ist kurz vor der Abfahrt jedoch plötzlich verstorben, so dass sich Anne - auch als eine Art Trauerbewältigung - später allein auf den Weg macht. Spontan ändert sie die Route und fährt in die neuen Bundesländer, da ihr Mann, der aus Thüringen stammt und sie am Tag des Mauerfalls kennengelernt hat, nie etwas über seine DDR-Vergangenheit erzählt hat. Der Leser darf sehr gespannt sein, welche Überraschungen sich noch ergeben, die nicht immer sehr schön für Anne und ihre erwachsene Tochter Alina sind. Kann man sich so sehr in einem Menschen getäuscht haben?
Mit warmherziger Sprache fühlte ich mich von der Autorin im Camper mitgenommen, die bildhaften Beschreibungen der Landschaft und des Lebens auf dem Campingplatz ließen mich immer mittendrin sein im Geschehen. Die Darstellung der angenehm kurzen Kapitel jeweils aus der Sicht der einzelnen Beteiligten sowie mit Rückblenden zu dem Verstorbenen haben mir sehr gut gefallen, einzelne Cliffhänger am Ende der Abschnitte haben die Spannung groß werden lassen.
Ein tolles Buch über Familie, Freundschaft und Verzeihen, gewürzt mit einigen für mich von der Autorin sehr lieb gemeinten Klischees, gerne passend zur sommerlichen Reisezeit zu lesen. Von mir eine absolute Leseempfehlung!