Cover-Bild Ein Lied für Molly
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11,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesromane
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 16.05.2022
  • ISBN: 9783442492961
Claudia Winter

Ein Lied für Molly

Roman
Die 28-jährige Bonnie Milligan lebt mit ihrem kleinen Sohn Josh in Dublin. Eines Tages entdeckt sie im Bus ein Bündel handschriftlicher Musiknoten. Spontan fasst sie den Entschluss, den Besitzer ausfindig zu machen. Ihre Nachforschungen nach dem geheimnisvollen Komponisten führen sie an die Westküste Irlands, wo sie in einem malerischen Ort am Meer auf eine Reihe eigenwilliger Charaktere stößt – und ohne es zu ahnen, auf ein lange verborgenes Familiengeheimnis. Der Schlüssel dazu scheint ein Liebeslied für eine Unbekannte zu sein, das auf magische Weise auch für Bonnies Leben eine ganz besondere Bedeutung erhält ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2022

Schöne Liebesgeschichte mit Irlandflair und musikalischen Ohrwürmern

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Claudia Winters Roman "Ein Lied für Molly" spielt in Irland und erscheint im Goldmann Verlag.

Bonnie Milligan lebt mit ihrem 6-jährigen Sohn Josh unverheiratet in Dublin, was dort nicht gerade gern gesehen ...

Claudia Winters Roman "Ein Lied für Molly" spielt in Irland und erscheint im Goldmann Verlag.

Bonnie Milligan lebt mit ihrem 6-jährigen Sohn Josh unverheiratet in Dublin, was dort nicht gerade gern gesehen wird. Ihr Job in einem Imbiss hält sie gerade so über Wasser. Als sie im Bus eine Mappe mit handgeschriebenen Noten findet, möchte sie den Besitzer des Liebesliedes ausfindig machen und es beginnt für sie eine abenteuerliche Reise an die Westküste Irlands, auf der sie der deutsche ehemalige Konzertpianist Robert Brenner begleitet. Auch er hat Interesse an den Noten. Aber warum?

Claudia Winter hat hier eine besondere Geschichte erdacht, die sie auf eine besondere Weise durch zahlreiche klassische oder irische Musiktitel bezaubernd untermalt. Beim Lesen vermischen sich die Klänge mit der Handlung und diese Verbindung finde ich richtig schön. Gleichzeitig lernt man bei den authentischen Schauplätzen der Reise durch Irland nicht nur Land und Leute, sondern auch die Küche näher kennen und bekommt richtig Reiselust. Es gibt passenderweise im Anhang ein paar Rezepte und auch eine Playlist der Autorin, durch die man den Roman noch ein bißchen mehr genießen kann.

Wie gewohnt ist der flüssige Erzählstil sehr bildhaft und führt auf gefühlvolle und abwechslungsreiche Weise durch die Handlung, wo sich allmählich ein Geheimnis aufklärt. Die Figuren haben Ecken und Kanten und sprühen vor Leben, sie tragen alle ihre Sorgen und Nöte mit sich. Bonnie, Josh und Robert habe ich auf ihrer Reise gern begleitet und sie sind mir dabei auch ans Herz gewachsen. Robert war nach seiner Karriere als Pianist Lehrer an einer Privatschule, jetzt ist er alt und bekommt durch die Reise noch einmal neuen Lebensmut.

Hier werden zwei Geschichten nebeneinander auf zwei Zeitschienen erzählt, einmal der aktuelle Part des Roadtrips von Bonnie und Robert nach Ballystone und dann die Story aus Roberts Vergangenheit, seine frühere Karriere, seine große Liebe zu Putzfrau Molly und ihren Sohn Mark, einen begabten Violinschüler, die er alle verloren hat. Ein wenig zu abrupt und schnell erfolgten meiner Meinung nach die häufigen Wechsel der Perspektive und Zeit, wobei das auch die Spannung erhöht hat.

Dieser schön zu lesende Roman verbindet einen Roadtrip durch Irland gefühlvoll mit Musik und besonderer Romantik und deckt dabei ein Geheimnis auf. Für schöne Lesestunden ist damit gesorgt und man sehnt sich automatisch an die erwähnten Schauplätze.

Veröffentlicht am 13.05.2022

Die Suchenden

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Bonnie hatte nie große Träume für ihr Leben, vielleicht ein kleines Café führen, aber da, wo sie herkommt, träumt man nicht, man überlebt. Also jobbt sie in einem Imbiss und frittiert Fisch und Chips. ...

Bonnie hatte nie große Träume für ihr Leben, vielleicht ein kleines Café führen, aber da, wo sie herkommt, träumt man nicht, man überlebt. Also jobbt sie in einem Imbiss und frittiert Fisch und Chips. Ihr Verdienst reicht gerade so um über die Runden zu kommen und ihrem Sohn Josh die am dringendsten nötigen Sachen zu kaufen. Dass sie mit 28 Jahren unverheiratet und alleinerziehend ist, kommt im erzkatholischen Dublin nicht wirklich toll an, sie wird deswegen oft schief angesehen oder muss sich dumme Sprüche anhören. Bonnie flüchtet sich dann in die Routine ihres Alltags und die Abenteuer, die sie für Josh ersinnt. Eigentlich sollte er längst in die Schule gehen, aber sie kann ihn noch nicht loslassen, sorgt sich, weil er anders als andere Kinder ist, schlauer, wissbegieriger, und die Welt mit anderen Augen sieht.
Eines Tages finden sie in einem Bus einen Hefter mit handschriftlichen Noten, einer Busverbindungsauskunft nach Ballystone, Galway, und einem Zeitungsartikel. Letzterer führt sie zu dem ehemals berühmten Konzertpianisten Robert. Obwohl ihm die Noten nicht gehören, will er sie ihr abkaufen, denn er weiß genau, wer die Stücke komponiert hat – ein früherer Schüler von ihm, der vor 18 Jahren verschwand. Als Bonnie nicht verkaufen will, überzeugt er sie, den Besitzer gemeinsam zu suchen. Sie folgen den Hinweisen an die Westküste. Dort platzen sie mitten in ein Musikfestival, doch niemand in dem kleinen Dörfchen Ballystone will den Komponisten der Noten kennen ...

Robert ist alt und einsam. Früher war er eingefeierter Star, später Lehrer an einer Privatschule. Doch seit der Rente und weiß er nichts mehr mit seiner Zeit anzufangen. „Die Musik war mein Lebenselixier, der Konzertsaal mein Zuhause, der Applaus meine Droge. Ohne das alles war ich … Nichts.“ (S. 97) Selbst die Suche nach dem verschwundenen Schüler hat er irgendwann aufgegeben. Die Reise mit Bonnie und Josh macht sein Leben plötzlich wieder bunt, aufregend und interessant. Sie holt ihn aus seinem Schneckenhaus und katapultiert ihn in ein Abenteuer, das ihm neue Perspektiven aufzeigt – denn noch ist sein Leben nicht vorbei.
Auch Bonnies Panzer, den sie nach dem Tod ihrer Mutter vor zwei Jahren um sich und Josh aufgebaut hat, bricht endlich auf. Sie lernt, ihrem Sohn zu vertrauen und ihm mehr Freiheiten zu lassen.
Daran ist nicht nur ihr verrückter Roadtrip Schuld, sondern auch die leicht schrägen Einwohner des Dörfchens. Sie integrieren die drei Suchenden einfach in ihren Alltag, mischen sich ein, wo es ihnen notwendig erscheint, helfen oder stellen Forderungen. Ich habe dabei besonders den Dorfpolizisten Dan und die Pub-Wirtin Eireen ins Herz geschlossen.

Claudia Winter entführt uns mit „Ein Lied für Molly“ nach Irland und in die Welt der Musik. Sie schreibt über Familie und die eine große Liebe, über Loslassen und Ankommen.
Die Geschichte wird parallel über zwei Zeitebenen erzählt, neben der aktuellen Suche erfährt man Stück für Stück, was damals passiert ist. Mir hat übrigens der Teil, der in der Vergangenheit spielt, ein kleines bisschen besser gefallen als die Gegenwart.

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Veröffentlicht am 03.05.2022

Herzerwärmend und Ergreifend

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Ein Lied für Molly, so herzergreifend der Titel, so herzergreifend ist auch das Buch. Obwohl die Liebe nicht zu kurz kommt, handelt es sich jedoch nicht um die typische schmalzige Liebesschnulze, sondern ...

Ein Lied für Molly, so herzergreifend der Titel, so herzergreifend ist auch das Buch. Obwohl die Liebe nicht zu kurz kommt, handelt es sich jedoch nicht um die typische schmalzige Liebesschnulze, sondern vielmehr um Fehlentscheidungen, das Bewerkstelligen des Alltags als Alleinerziehende, die Liebe von Mutter zu Sohn, das Umeinander-kümmern einer Gemeinschaft und schlussendlich die Liebe von Mann zu Frau.
Bonnie ist eine junge alleinerziehende Mutter, die alles gibt für ihren 6-jährigen Sohn Josh. Täglich ist sie den gleichen Alltagsproblemen ausgeliefert: Geldprobleme, der Tod ihrer Mutter, das Alleine sein, dem Schutz ihres Sohnes vor der kalten Welt. Der Zufall will es, dass sie im Bus eine Mappe mit Notenblättern findet. Fest entschlossen ihrem Sohn ein gutes Vorbild zu sein, vereinbart sie mit ihm zusammen den Besitzer ausfindig zu machen. Die Spur führt sie zu dem bekannten Pianisten Robert Brenner und letztlich alle drei zusammen nach Ballystone, wo demnächst ein Musikfestival stattfindet. Während Brenner seine eigenen Motive hat, den Komponisten ausfindig zu machen, geraten beide immer mehr in den Sog der Gesellschaft der liebevollen Menschen um sie herum und Bonnie lernt jemand ganz Besonderen kennen, der jedoch ein großes Geheimnis hütet.
Die Erzählperspektiven wechseln zwischen Bonnie und Robert und letztlich auch einer weiteren Person (um nicht zuviel zu verraten). Der Leser begleitet abwechselnd zwei große Zeitstränge: Die Gegenwart in 2019 in der Robert und Bonnie den Komponisten suchen und die Vergangenheit in 2001 als Robert Molly begegnete. Die Handlung ist sehr schön konstruiert und miteinander verstrickt und schlüssig. Alle Charaktere haben ihre sympathischen und auch menschlichen Seiten.
Ein Roman, der soviel Liebe in sich birgt, dass einem ganz warm ums Herz wird. Mir hat das Lesen großen Spaß gemacht und ich habe das Buch mit einem guten Gefühl zur Seite gelegt.
Erwähnen möchte ich dennoch noch, die Mühe die in diesem Buch steckt. Am Ende lernen wir nicht nur die Autorin noch etwas näher kennen, nein, sie verrät uns auch einige der irischen Rezepte, die während des Buches vorkommen mit Anleitung zum Nachkochen und es gibt auch die Playlist zum Buch (da es viel um Musik geht) auf ihrer Homepage, zusätzlich ist diese noch im Buch abgedruckt.

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Veröffentlicht am 03.07.2022

Ein musikalischer Roman

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Vor einigen Jahren habe ich schon mal ein Buch von Claudia Winter gelesen.
Ehrlicherweise hat mich das damals nicht vom Hocker gehauen. Aber als meine Freundin Alex von „Lesebuch – Meine Bücher und ich“ ...

Vor einigen Jahren habe ich schon mal ein Buch von Claudia Winter gelesen.
Ehrlicherweise hat mich das damals nicht vom Hocker gehauen. Aber als meine Freundin Alex von „Lesebuch – Meine Bücher und ich“ davon geschwärmt und mich gefragt hat, ob ich es nicht auch rezensieren möchte, konnte ich nicht nein sagen.
Zwei meiner früheren Kritikpunkte haben sich auch dieses Mal wieder bestätigt:
– alles ziemlich Hollywood-dramatisch
– viele übertriebene (unnötige) Vergleiche, die manchmal den Lesefluss stören (und faktisch auch noch manchmal falsch sind).
Aber wenn man sich das ganze beim Lesen als Kinofilm vorstellt, dann ist alles stimmig und so habe ich mich nach anfänglichen Startschwierigkeiten in die Handlung fallen lassen können.

Diese findet auf zwei Zeitebenen statt. Vor rund 20 Jahren lernen wir Professor Brenner kennen. Er war einst ein berühmter Pianist, kann mittlerweile gesundheitsbedingt aber nicht mehr auftreten, lässt deshalb Deutschland hinter sich und wird Musiklehrer an einer Privatschule in Dublin. Dort wird er von den Schülern irgendwann liebevoll Professor Beat genannt. In einem der Schüler erkennt Robert ein großes schlummerndes Talent und beginnt, diesen gezielt zu fördern.

„In diesem Raum gab es weder rote Samtsitze noch einen Orchestergraben, aber plötzlich verstand sie, in welcher Welt Brenner sich als junger Mann bewegt hatte.“
Ein Lied für Molly – Claudia Winter – Goldmann Verlag

Dann springt die Geschichte immer wieder ins heute, wo wir Bonnie und ihren Sohn Josh kennenlernen. Die beiden leben in einem Problemviertel und Bonnie schuftet sich krumm, um die beiden über Wasser zu halten. Als sie zusammen im Bus eine Notenmappe finden, landen sie, beim Versuch, den Besitzer ausfindig zu machen, bei Professor Brenner, in dessen Leben in den vergangenen 18 Jahren unglaublich viel passiert ist.

„Ohne seine Umgebung weiter wahrzunehmen, öffnete er behutsam die Klappe des Klaviers, roch Staub und Einsamkeit.“
Ein Lied für Molly – Claudia Winter – Goldmann Verlag

Doch es ist nicht seine Notenmappe, wie sich herausstellt, aber er will sich der Suche aus irgendeinem Grund anschließen. Und so kommt es, dass sie sich gemeinsam auf den Weg machen …

Claudia Winter hat mich mit ihren besonderen und zeitweise eigenwilligen Charakteren gepackt. Die Sprünge zwischen den Erzählebenen waren genau an den richtigen Stellen, um die Spannung immer hoch zu halten. Das Cover ist wunderschön, wobei ich beim Lesen die Kulisse Irlands weniger durch Landschaftsbeschreibungen im Kopf hatte. Vieles, das sich auf Irland bezieht, waren nur irgendwelche Sprichwörter, Bezeichnungen, Traditionen und Gerichte, die ich mir widerum nur schlecht vorstellen konnte, weil sie mir gänzlich unbekannt sind.

Nun, da ich nun weiß, wie ich ihre Bücher lesen muss, gebe ich Claudie Winter vielleicht öfter mal eine Chance.

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