Cover-Bild Der stumme Junge
18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 13.03.2017
  • ISBN: 9783492500500
Claudius Crönert

Der stumme Junge

Thriller

Als eine junge Frau ermordet wird, findet sich Kommissarin Larissa Rewald als erste am Tatort ein, wo sie auf den traumatisierten Benny trifft, den Sohn der Toten. Kurzerhand nimmt sie den Jungen bei sich auf, was zu einiger Unruhe in ihrer eigener Familie führt. Während der Ermittlungen stellt sich heraus, dass Bennys Mutter bei einem Escort Service gearbeitet hat und dort nicht nur Kontakt zum organisierten Verbrechen hatte, sondern auch zu korrupten Polizisten. Wenig später wird Benny entführt, und Larissa sieht sich gezwungen, mit sämtlichen Ermittlungsregeln zu brechen und zahlreiche Kollegen vor den Kopf zu stoßen, um den Jungen so schnell wie möglich zu finden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2017

Wenn das Gefühl überwiegt ...

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„...Reden heißt sterben. Schweigen heißt leben...“

Mila, eine junge Frau, wird ermordet. Es gelingt ihr, dafür zu sorgen, dass ihr kleiner Sohn Benny die Wohnung verlässt, bevor die Situation eskaliert. ...

„...Reden heißt sterben. Schweigen heißt leben...“

Mila, eine junge Frau, wird ermordet. Es gelingt ihr, dafür zu sorgen, dass ihr kleiner Sohn Benny die Wohnung verlässt, bevor die Situation eskaliert. Unterwegs stößt Benny mit Larissa zusammen. Larissa bringt ihn in die Wohnung und findet die Frau. Da das Jugendamt nicht besetzt ist und niemand ans Telefon geht, nimmt sie das Kind mit zu sich nach Hause.
Der Autor hat einen fesselnden Thriller geschrieben. Für mich ist es die erste Geschichte mit Larissa. Allerdings ist alles an Informationen enthalten, die ich brauche, um die Zusammenhänge zu begreifen.
Larissa ist Polizistin. Sie arbeitet in einer Spezialabteilung, die sich um Fehlverhalten von Polizisten kümmert. In den neuen Fall wird sie nicht nur durch Benny verwickelt. Gleichzeitig meldet sich ein Zeuge, der gesehen hat, wie zum Tatzeitpunkt ein Polizeiauto die Straße, in der Mila wohnt, verlassen hat.
Der Schriftstil des Buches lässt sich gut lesen. Sehr ausführlich wird Larissa Intention dargestellt. Obwohl sie weiß, das der Junge in die Hände eines erfahrenen Kinderpsychologen und des Jugendamtes gehört, tut sie alles, um ihn bei sich zu behalten. Sie glaubt, die einzige zu sein, die ihn schützen kann, denn falls er was gesehen oder gehört hat, ist er potentiell in Gefahr. Das sie mit letzterem Recht hat, zeigen die Handlungsstränge, in denen ich mit dem Gedankengut der Täter konfrontiert werde. Bei Larissa siegt Empathie über Vernunft. Damit gefährdet sie aber auch ihre Familie. Ihr Mann Michael distanziert sich und wendet sich zunehmend dem eigenen Sohn zu. Jonas, der Junge der beiden, reagiert eifersüchtig auf das fremde Kind. Daran ist Larissa nicht ganz unschuldig, denn sie kümmert sich mehr um Benny als um Jonas. Die nötigen Aussprachen kommen einerseits zu spät, andererseits sind sie zu kurz und eher nichtssagend. Dass Karen, Larissas Vorgesetzte, kein Machtwort spricht, ist für mich nicht nachvollziehbar. An mehreren Stellen wird deutlich, wie gefährlich die Situation in Wirklichkeit ist. Gleichzeitig lernt Larissa ihren Vater kennen, der bisher für sie nie vorhanden war. Auch mit dieser Situation kann sie schlecht umgehen. Ihr ganzes Leben droht zu zerbrechen. Manchmal hatte ich fast den Eindruck, sie hat sich eine Scheinwelt aufgebaut, die bei der ersten wirklichen Problemlage zusammenfällt. Von Michaels gelobter Empathie ist nicht viel zu spüren. Schmollen ist kein Lösungsansatz, Flucht auch nicht.
Währenddessen führen die Ermittlungen in den Bereich der organisierten Kriminalität. Obiges Zitat äußert ein möglicher Kenner der Szene. Schwierig gestaltet sich die Sache deshalb, weil ich als Leser nur raten kann, wer von den ermittelnden Beamten gleichzeitig der Täter ist. Deshalb lässt wirkliche Arbeit von Verschleierung kaum trennen oder unterscheiden. Das sorgt für einen immens hohen Spannungsbogen.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es zeigt, dass auch Polizisten Menschen mit Schwächen sind, und es notwendig ist, persönliche Gefühle und berufliche Anforderungen im Gleichklang zu halten.

Veröffentlicht am 15.04.2017

Der nächste Fall für Larissa Rewald

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Das Cover und auch der Klappentext machen neugierig auf diesen Thriller von Claudius Crönert. Der Schreibstil ist flüssig, locker und mit der nötigen Spannung. Diese Spannung ist von Beginn an gegeben ...

Das Cover und auch der Klappentext machen neugierig auf diesen Thriller von Claudius Crönert. Der Schreibstil ist flüssig, locker und mit der nötigen Spannung. Diese Spannung ist von Beginn an gegeben und hält bis zum Schluss, auch wenn es keine typische „Thriller-Spannung“ ist.

Allerdings hat mir der erste Band um die Ermittlerin Larissa Rewald mehr gefallen, hier in diesem Buch verliert sie für mich etwas an Sympathie, aber dennoch ist es ein tolles Buch der Lust auf mehr macht.

Veröffentlicht am 04.04.2017

Ein neuer Fall für die Berliner Kommissarin Larissa Rewald

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Mila, die als Escort arbeitet, wird erschossen. Mit ihrer eigenen Pistole. Hoffentlich hat ihr Sohn Benjamin nichts gesehen, bevor er weglaufen konnte. Schnell steht fest, Mila wurde erpresst. Handelt ...

Mila, die als Escort arbeitet, wird erschossen. Mit ihrer eigenen Pistole. Hoffentlich hat ihr Sohn Benjamin nichts gesehen, bevor er weglaufen konnte. Schnell steht fest, Mila wurde erpresst. Handelt es sich um Schutzgeld?
Zufällig läuft Larissa dem Jungen über den Weg. Sie findet die tote Mutter und nimmt Benny mit zu sich nach Hause. Ehemann Michael und Sohn Jonas sind „not amused“. Benny ist seitdem traumatisiert und spricht nicht mehr. Aber er ein wichtiger Zeuge. Das sehen der Täter und sein Halbbruder genauso. Denn eines Tages wird Benny aus dem Polizeigebäude entführt. Eine verzweifelte Suche beginnt…
Milas Mörder ist ein Profi, womöglich sogar Polizist. Kommissar Lehn von der Mordkommission und sein Partner Most ermitteln. Doch die Zusammenarbeit mit der „Internen“, für die Larissa und ihre Chefin Karen tätig sind, gestaltet sich schwierig.
Organisierte Kriminalität, wie Menschenhandel, Prostitution und Erpressung, aber auch Mord und Entführung, das sind die Zutaten von Claudius Crönerts neuem Thriller, „Der stumme Junge“, der sich wieder flott und flüssig lesen lässt.
Den Vorgänger, „Die Kettenhunde“, hatte ich mit Begeisterung verschlungen. Und so habe ich mich über das Wiedersehen mit Larissa sehr gefreut. Doch hier gefällt sie mir nicht (mehr). Larissa bringt ihre Familie in Gefahr und therapiert an Benny herum. Ihr Handeln kann ich nicht nachvollziehen und mich erst recht nicht damit identifizieren. Zudem hätte die Geschichte für meinen Geschmack etwas spannender sein können.

Fazit: Der zweite Fall für eine außergewöhnliche Heldin. Aber für einen Thriller hat mir einfach der Thrill gefehlt.

Veröffentlicht am 25.03.2017

Unsympathische Ermittlerin...

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Die Mutter von dem 8 jährigen Benjamin wird in ihrer Wohnung ermordet und der kleine Junge flieht auf die Strasse. Dort trifft er zufällig auf eine Beamtin der Kripo Berlin, Larissa Rewald. Sie hat Mitleid ...

Die Mutter von dem 8 jährigen Benjamin wird in ihrer Wohnung ermordet und der kleine Junge flieht auf die Strasse. Dort trifft er zufällig auf eine Beamtin der Kripo Berlin, Larissa Rewald. Sie hat Mitleid mit dem Jungen, der kein Wort mehr spricht und nimmt ihn mit nach Hause. Sehr zum Leidwesen von Mann Michael und Sohn Jonas. Larissa nimmt parallel zu der Mordkommission die Ermittlungen auf und sticht in ein Wespennest, denn sehr schnell ist klar dass auch ein Polizist in den Mordfall involviert war.

„Der stumme Junge „ ist der zweite Band rund um Polizistin Larissa Rewald. Er kann unabhängig und ohne „Die Kettenhunde“ zu kennen, gelesen werden. Wieder geht es um korrupte Polizisten, etwas was von der Thematik her sehr viel Stoff für einen Thriller bietet! Dazu noch ein 8 jähriges Kind, das eine tragende Rolle spielt: mein Interesse war geweckt, diese Mischung empfand ich als spannend und emotional. So habe ich dann auch von Beginn weg Spannung gespürt und mitgefiebert wer und vor allem wie alles zusammen hängt.

Leider hat bei mir eine Figur Unbehagen hinterlassen. Die Figur Larissa, die ich vom Vorderband als engagierte und sympathische Ermittlerin in Erinnerung hatte, hat sich meiner Meinung nach leider sehr zum Nachteil verändert. Sie überschreitet nicht nur ihre Kompetenzen mehr als einmal, sondern beleidigt und lügt auch Mann und Kollegen an. Sehr viele ihrer Handlungen und Gedanken konnte ich weder nachvollziehen noch verstehen. Ich hatte den Eindruck es geht ihr in erster Linie darum als einsamer Kämpfer den Kopf durch zusetzen, den Jungen bei sich zu behalten ohne Rücksicht darauf was das bei dem traumatisierten Kind auslöst. Sehr egoistisch, inkompetent und unprofessionell!So hat mich diese Figur über weite Teile der Geschichte genervt und beschäftigt ...der Fall geriet da etwas aus meinem Fokus , muss ich gestehen.

Im Buch gibt es mehrere Passagen, die auf einem Spielplatz spielen. Diese waren für mich mit Logiklöchern bestückt, meiner Meinung nach hätten diese Passagen weggelassen können.

Der Schreibstil von Claudius Gröhnert ist wie gehabt toll. Er versteht es sehr schnell Spannung aufzubauen und der Plot ist gut ausgearbeitet. Ich schwanke zwischen 3 und 4 Sternen ...da mich das Buch emotional so mitgerissen hat, lege ich mich auf 4 Sterne fest.