Cover-Bild Die Schattenschrift
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 08.08.2016
  • ISBN: 9783453317277
Dana Carpenter

Die Schattenschrift

Roman
Beate Brammertz (Übersetzer)

Das Böhmen des 13. Jahrhunderts ist ein gefährlicher Ort für eine junge Frau, vor allem, wenn sie mit ungewöhnlichen Sinnen und einem verblüffenden Intellekt geboren wurde, so wie Maus. Manche bezeichnen sie als Hexe, andere als Engel. Dann rettet Maus eines Tages dem jungen böhmischen König Ottokar das Leben, woraufhin dieser sie mit an den Königshof nach Prag nimmt. Schnell werden die politischen Intrigen am Hof gefährlich für Maus. Wer ist dieses geheimnisvolle Mädchen? Wo kommt sie her, und kann sie den Höflingen möglicherweise gefährlich werden? Als Maus’ außergewöhnliche Gaben immer stärker werden, muss sie sich dem Rätsel ihrer Herkunft stellen. Doch wird sie bereit sein, ihr dunkles Schicksal zu tragen?

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.01.2018

Dunkel, geheimnisvoll und aufregend zugleich!

0

Zitate:
"Maus hatte man sie schon genannt, als sie noch klein genug gewesen war, dass alles, was sie tat, nur als sonderbar erachtet wurde, nicht als furchterregend." Seite 24
"Kein normaler Mensch konnte ...

Zitate:
"Maus hatte man sie schon genannt, als sie noch klein genug gewesen war, dass alles, was sie tat, nur als sonderbar erachtet wurde, nicht als furchterregend." Seite 24
"Kein normaler Mensch konnte die Seele von Menschen sehen oder Tiere mit einem Wort befehligen." Seite 51
"Sie schmiegte sich im Sitzen an die Steinmauer neben dem Feuer, mit dem Rücken zu Mutter Kazi, denn sie wollte nicht, dass die alte Frau sie weinen sah." Seite 83

Charakter:

Die junge Maus lebt in ärmlichen Verhältnissen in dem Kloster, in dem sie aufgewachsen ist. Ihre Eltern hat sie nie kennengelernt und außer Mutter Kazi und Pater Lucas hat sie niemanden, der sich um sie kümmert.
Denn Maus ist anders als alle anderen. Sie besitzt Gaben, die den Menschen denen sie begegnet Angst einjagen (unter anderem verfügt sie über enorme Selbstheilungskräfte, kann Seelen anderer Menschen sehen, -und glaubt mir, dass sind beileibe nicht die schlimmsten ihrer Gaben!-). Und zwar so sehr, dass sie im Kloster zwar geduldet, aber weder angenommen noch ausgebildet wird.
Nur Mutter Kazi und Pater Lucas kümmern sich um sie, bringen ihr das Lesen, Schreiben und Heilen bei. Aber selbst Mutter Kazi scheint ab und an Angst vor Maus zu haben.
Maus ist so allein, wie man nur sein kann... Nicht einmal einen richtigen Namen hat man ihr gegeben...

Meinung:

Als Ottokar, der junge König von Böhmen, schwer verletzt ins Kloster gebracht wird, ist Maus bewusst, dass sie ihn retten könnte, wenn man sie nur ließe! Doch die Angst der Ritter des Königs und das Misstrauen der Klostereinwohner ist groß, und so ist es schon fast zu spät, als Maus sich endlich durchsetzt und den König letzten Endes nur knapp rettet. Doch als sich herausstellt, dass die Verletzung gar kein Unfall, sondern ein Mordkomplott war, will der König sofort zurück nach Prag. Da die Verletzungen jedoch derart schwerwiegend waren, dass er den Ritt vermutlich nicht überleben würde, befiehlt er kurzerhand, dass Maus mit ihm kommen und ihn pflegen muss. Maus ist hin- und hergerissen. Soll sie wirklich die einzige Heimat verlassen, die sie jemals kannte? Andererseits, vielleicht findet sich ja außerhalb des Klosters endlich den Ort, an den sie wirklich gehört?
Schweren Herzens begibt sie sich auf die Reise, nichtsahnend, wie groß die Risiken, die ihr auf der Reise begegnen werden, sein werden!
Denn nicht nur der Komplott gegen den König birgt Gefahren, sondern auch ihre Gaben. Diese sind nicht unbedingt nur gut, müsst ihr wissen, da sie etwas Dunkles, Geheimnisvolles und abgrundtief Böses anlocken und sie so die Menschen um sie herum in Gefahr bringen.

Ok, fangen wir mit etwas Leichtem an...
Der historische Schreibstil ist absolut gelungen! Bildhaft und eingängig, ohne in irgendeiner Form aufgesetzt oder gestelzt zu wirken. Er passt perfekt zu die Zeit, in der die Geschichte spielt.
Auch wenn es um Maus geht, ihre Einsamkeit, ihre Ängste und Hoffnungen, geschieht dies immer mit einem unglaublichen Tiefgang, was mich regelrecht in die Geschichte gesogen hat. Man fiebert und leidet mit ihr mit, ein wirklich außergewöhnlich emotionales Leseerlebnis!
Unheimlich toll fand ich zum Beispiel auch, dass gerade zu Beginn der Geschichte immer wieder kleine Rückblicke in die Kindheit von Maus geschehen, die uns den Charakter noch näher bringen und uns tiefer in ihr trauriges Leben einblicken lassen.

Damit kommen wir auch zum schwierigeren Teil... Wie man aus den vorangegangenen Details meiner Rezi bereits erahnen kann, ist Maus´ Leben traurig, einsam und voller Hindernisse. Dementsprechend ist die Atmosphäre des gesamten Buches dunkel und schwer. Und auch bei mir hat sich so manches Tränchen seinen Weg gebahnt.
Ein Mädchen, das einfach nur normal sein möchte und geliebt werden will, kombiniert mit gefährlichen Gaben, die das Böse anziehen (und glaubt mir, davon werdet ihr einiges in der Geschichte erleben. Tod, Blut und Gewalt sind nicht selten anzutreffen).
Das ist definitiv kein Stoff für eine fröhliche Stimmung, das muss einem natürlich bewusst sein, sonst wird man an Maus´ Geschichte eher keine Freude haben.
Für alle, die sich darauf einlassen können und wollen, kann ich nur sagen: Der WAHNSINN!! Dana Carpenter lässt das Geschehen dermaßen fesselnd und leidenschaftlich zum Leben erwachen, dass man komplett darin versinkt!

Für mich war Die Schattenschrift ein absolutes Highlight!
Dunkel, geheimnisvoll und aufregend zugleich erleben wir eine gekonnte Mischung aus Fantasy und Historik, gespickt mit Liebe, Intrigen und allem, was sonst noch dazugehört. GRANDIOS!!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein mystischer Mix, der es in sich hat

0

Dieses Buch fand ich optisch schon richtig spannend, aber der Klappentext weckte meine Neugier. Dann nach dem Lesen der Leseprobe war ich vollkommen sicher, dass mich dieses Buch überzeugen könnte. Und ...

Dieses Buch fand ich optisch schon richtig spannend, aber der Klappentext weckte meine Neugier. Dann nach dem Lesen der Leseprobe war ich vollkommen sicher, dass mich dieses Buch überzeugen könnte. Und ich wurde nicht enttäuscht. Dieser Debütroman von Dana Carpenter ist einfach mitreißend. Ich konnte mich nicht von diesem Buch abwenden und hatte es innerhalb von kurzer Zeit verschlungen.
Maus ist daran nicht ganz unschuldig. Sie ist ein Charakter, der mir sofort sympathisch war. Sie ist ein Mädchen, dass verloren scheint und doch eine Heimat gefunden hat. Bis Ottokar in ihr Leben tritt und gehörig Staub aufwirbelt. Dieser König hatte sich sofort in mein Herz geschlichen. Er betrachtet die kleine Maus mit ganz eigenen Augen und gerade das fand ich einfach wunderbar. Es gibt allerdings Dinge an Maus, die man mit Vorsicht genießen sollte auch wenn sie es sich nicht ausgesucht hat. Oft war ich gespannt wie sie die Dinge handhaben würde und oft hatte ich für sie gehofft und mit ihr gelitten. Sie ist eine wirklich starke Persönlichkeit und das Schicksal, das ihr zuteil wird hätte nicht jeder so ertragen. Ich hätte sie an mancher Stelle am liebsten in den Arm genommen und war an anderer Stelle wieder voller Respekt und Ehrfurcht. Die Autorin stürzt den Leser von einem Ereignis in das nächste. Der Roman nimmt rasant Fahrt auf und man kann sich seinem Sog gar nicht entziehen. Die historischen Elemente wurden hier elegant eingeflochten und bildeten einen wunderbaren Handlungsrahmen. Aber auch die außergewöhnlichen und zu dieser Zeit gefährlichen Gaben von Maus steigern die Spannung ungemein.
Bis zum Schluss habe ich gehofft und gebangt und hätte doch nicht mit so einem Ende gerechnet.
Dana Carpenter konnte mich mit ihrem Debütroman komplett überzeugen. Ein historischer Roman mit mystischen Elementen ist ein wunderbarer Mix für jeden, der mal einen etwas anderen Historienroman lesen möchte. Ein bisschen Liebe, Gefühle und Intrigen sind natürlich auch ein Faktor in der Handlung, aber nicht auf kitschige Art und Weise sondern als Elemente, die einen roten Faden bilden oder die Spannung erhöhen. Ich hoffe auf weitere Romane der Autorin und bin gespannt was uns da erwartet.

Veröffentlicht am 09.10.2016

Das Ende war entmutigend

0

Maus ist ein Mädchen ohne Namen, ohne Eltern, und ohne Zukunft. Sie wächst in einem Kloster im 13. Jahrhundert auf, als der Jüngere König schwer verletzt von seinen Männern ins Kloster getragen wird. Da ...

Maus ist ein Mädchen ohne Namen, ohne Eltern, und ohne Zukunft. Sie wächst in einem Kloster im 13. Jahrhundert auf, als der Jüngere König schwer verletzt von seinen Männern ins Kloster getragen wird. Da Maus als Heilerin ausgebildet wurde, will sie dem König sofort helfen. Zuerst trauen die Männer ihr nicht, doch Maus weiß sich durchzusetzen, und rettet dem Jüngeren König von Böhmen das Leben. Und knüpft so ein Band zwischen den beiden. Doch er darf niemals erfahren, dass sie anders ist. Sie hat Gaben, vor denen alle im Kloster und Dorf Angst haben...

Dieses Buch fesselt einen sofort. Maus ist ein toller Charakter. Ohne Herkunft, aber mit viel Wissen, versucht sie ihre Gaben so gut es geht unter Kontrolle zu halten. Im Kloster hat sie ein behütetes Leben geführt, doch mit dem König am Hof gerät sie schnell in die Intrigen und Machtspielchen, und findet sich am Ende zwar mit einem Namen, aber dem falschen Mann wieder.
Der Schreibstil ist sehr flüssig, man fühlt sich sofort in das Buch hineingezogen und im 13. Jahrhundert wieder, an der Seite von Maus. Dass sie was besonderes ist, erkennt man sofort.
So begeistert ich von der ersten Seite an war, so enttäuscht bin ich vom Ende. So die letzten 100 Seiten machen für mich alles kaputt. Was ist so falsch an einem Happy End? Und selbst wenn sie nicht das Ende bekommt, was sie sich ersehnt, muss es denn gleich so grausam sein? Das Ende lässt einen mit mehr Fragen zurück, als Antworten, und hat mich zumindest ziemlich runtergezogen. So gefesselt sich am Anfang war, so sehr hab ich mich zum Ende durchgequält.