Cover-Bild Reise durch ein fremdes Land
(31)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: DuMont Buchverlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 200
  • Ersterscheinung: 17.09.2021
  • ISBN: 9783832180027
David Park

Reise durch ein fremdes Land

Roman
Michaela Grabinger (Übersetzer)

Von Beruf Fotograf sieht Tom die durch den Winter zum Erliegen gekommene Welt um sich herum wie durch die Linse seiner Kamera. Schon immer hat er sein Leben auf diese Art betrachtet, und so ist es nicht weiter verwunderlich, dass er es anhand von Fotografien erzählen kann. All diese Bilder kommen ihm nun in den Sinn: das erste Foto, das er von seiner Frau geschossen hat, die Aufnahmen von Familienfeiern, die ihm seinen Lebensunterhalt sichern, und diejenigen, die er stets zu machen geträumt hat, Fotos jenseits der gängigen Sehgewohnheiten. Tom hat sich längst damit abgefunden, dass er kein großer Künstler ist. Doch wie soll er damit leben, dass er kein perfekter Ehemann ist? Und dass er vor allem seinem anderen, seinem ältesten Sohn Daniel kein guter Vater war? Tief in seiner Kamera versteckt, gibt es ein Foto von Daniel, das Toms ganze Schuld und ganzes Leid zeigt. Je intensiver Toms innere Zwiegespräche mit Daniel auf dieser Reise werden, desto mehr hofft er, Erlösung und Vergebung zu finden.
Mit großer sprachlicher Intensität erzählt David Park von einem Mann, der fast an sich und seinem Schicksal zerbricht.

»David Park ist ein großartiger Autor, der die Symbolik [der vereisten Welt als Seelenlandschaft] zur eindrücklichen Rahmung dieser Intimgeschichte nutzt.« WDR 5 BÜCHER

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.09.2021

Eine Reise der egozentrischen Reflexionen

0


Die „Reise durch ein fremdes Land“ wirkt in seiner ganz eigenen Intensität am ehesten, wenn man das Büchlein ohne Pause durchliest, sich ganz und gar einlässt auf die schneeverhangene Gedanken- und Erinnerungswelt ...


Die „Reise durch ein fremdes Land“ wirkt in seiner ganz eigenen Intensität am ehesten, wenn man das Büchlein ohne Pause durchliest, sich ganz und gar einlässt auf die schneeverhangene Gedanken- und Erinnerungswelt des Vaters auf der Fahrt zu seinem Sohn. Das großartige Cover gibt dafür die perfekte bildhafte Einstimmung.

Zum Inhalt lässt sich nur wenig sagen. Tom, ein erfolgloser Fotograf, nimmt es auf sich, mitten im Schneechaos mit dem Auto quer durch Schottland zu fahren, um seinen erkrankten Sohn Luke vom fernen Studienort nach Hause zu holen. Luke solle an Weihnachten nicht alleine sein, so drängt Lorna, Tom’s Ehefrau.

Wir, die Leser, sitzen gemeinsam mit Tom im Auto, begleiten ihn über die langen Stunden hinweg bei seiner Fahrt, sehen mit seinen Augen die schier unbegrenzte Schneelandschaft, hören mit ihm in Dauerschleife ausgewählte Songs, folgen der weiblichen Stimme des Navis und den Telefongesprächen mit Lorna und Luke. Endlos scheint die Fahrt. Und endlos scheint die kalte Leere, diese Zeit der Reflexion, in der Tom teils schonungslos, teils unkritisch-beschönigend in die Vergangenheit abschweift. Sehr zögerlich, in ganz kleinen Gedankenschritten, nähert er sich seiner unfassbar großen Schuld, die er mit niemandem bisher geteilt hat, auch nicht mit sich selbst. Tom, der Fotograf, sieht die Welt in Bildern. In doppelbödigen Bildern. Und wir mit ihm. Je länger die Fahrt dauert, umso mehr spüren wir, wie Tom durch sein ganz eigenes Fegefeuer geht.

Der Roman besticht durch seinen poetisch-starken Sprachstil, durch seine Intensität. Und doch bin ich enttäuscht. Die geschilderten Personen bleiben dem Leser fern, sie bleiben im Blassen. Alles, wirklich alles dreht sich um Tom selbst. Der Erzähler wirkt ohne echte Empathie für andere. Das Ende der Geschichte, das in einer seltsam larmoyanten Überhöhung endet, lässt mich endgültig und enttäuscht diese Reise beenden.

Veröffentlicht am 11.09.2021

Autofahrt zum Sohn

0

Die Geschichte ist aus der Sicht von Tom geschildert, Familienvater und Fotograf, der sich auf einer langen Autofahrt durch die Winterlandschaft zu seinem Sohn Luke befindet. Dabei erfahren wir mehr über ...

Die Geschichte ist aus der Sicht von Tom geschildert, Familienvater und Fotograf, der sich auf einer langen Autofahrt durch die Winterlandschaft zu seinem Sohn Luke befindet. Dabei erfahren wir mehr über seine Gedanken, Erinnerungen aus der Vergangenheit und besonders über seinen anderen Sohn Daniel und dessen Geschichte. Hier werden von Anfang an sehr viele Andeutungen gestreut und ich habe ständig spekuliert, was nun eigentlich mit Daniel los ist. Die Aufklärung erschien dann vergleichsweise unspektakulär, trotzdem war es für mich eine sehr intensive Leseerfahrung. An sich passiert so wenig, wir begleiten Tom auf einer langen Autofahrt, aber die einzelnen Erinnerungen und Gefühle setzen sich nach und nach wie bei einem Puzzle zu einem Bild zusammen. Das hat mir wirklich gut gefallen, Toms Gefühle, seine eher verschlossene, ängstliche Art kommt rüber und man erhält einen tiefen Einblick in sein Inneres. Das war für mich eher eine neue Leseerfahrung, die mir aber insgesamt gut gefallen hat. Durch die praktisch kaum vorhandene Handlung hatte das Buch aber für mich zwischendurch einige Längen. Hier hätte ich mir manchmal gewünscht, dass eben doch etwas mehr passiert. Ansätze dieser Art sind zwar erkennbar, haben für mich aber nicht sehr ausgearbeitet gewirkt. Insgesamt gibt es deshalb von mir 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.09.2021

Im Schnee

0

Reise durch ein fremdes Land – David Park
So fremd ist dieses Land gar nicht, das der Protagonist Tom in diesem Roman durchquert. Es ist seine Heimat Großbritannien. Ein Wintereinbruch kurz vor Weihnachten ...

Reise durch ein fremdes Land – David Park
So fremd ist dieses Land gar nicht, das der Protagonist Tom in diesem Roman durchquert. Es ist seine Heimat Großbritannien. Ein Wintereinbruch kurz vor Weihnachten macht die Landschaft fremd für ihn. Er ist unterwegs um seinen Sohn Luke nach Hause zu holen, der krank in seinem Studentenzimmer liegt.
Tatsächlich begleiten wir Tom ausschließlich auf seiner einsamen, stundenlangen Autofahrt durch die Winterlandschaft. Sonst passiert eigentlich nichts. Dieser komplette Roman beschäftigt sich mit Toms Gedanken und Erinnerungen, was doch ziemlich interessant ist, denn da ist noch etwas, das in Tom gärt, von dem man aber lange Zeit nicht genau weiß, was es ist.
Anfangs wirkt es geradezu verbissen, übertrieben, diese Motivation bei Wind und Wetter viele Kilometer zurückzulegen, um diesen Sohn nach Hause zu holen. Nach und nach erfährt man, dass da noch mehr ist. Tom hat etwas gutzumachen, denn da ist noch ein weiterer Sohn und eine große Schuld. Tatsächlich erfährt der Leser erst bei der Hälfte des Buches, was denn eigentlich passiert ist.
Obwohl das Ziel ganz genau feststeht, gleicht diese Fahrt einer Irrfahrt (der Erinnerungen und Gefühle). Als Fotograph hat Tom einen besonderen Blick auf Dinge, auf Menschen. Auch zu den Erinnerungen gibt es jeweils ein Foto. Eines hat er ganz weit in den Tiefen seiner Kamera versteckt. Ihm will er sich nähern auf dieser Fahrt.
Es ist ein sehr leises, nachdenkliches Buch. Obwohl es ganz wunderbar geschrieben ist, mit tollen poetischen Gedanken, hat es doch auch seine Längen. Teilweise wirkt es etwas einschläfernd, dennoch hat es eine besondere, intensive Atmosphäre.
Ich tat mich Anfangs etwas schwer in die Geschichte zu kommen, zu viele nebulöse Andeutungen. Sobald sich der Nebel etwas lichtete, mochte ich es aber sehr.
4 Sterne!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.09.2021

der verlorene Sohn

0

Das weitgehend in schwarz weiß gehaltene Cover sowie die Zusammenfassung haben mich angesprochen. Außerdem bin ich davon ausgegangen, dass die Fotografie eine größere Rolle spielt. Aber leider habe ich ...

Das weitgehend in schwarz weiß gehaltene Cover sowie die Zusammenfassung haben mich angesprochen. Außerdem bin ich davon ausgegangen, dass die Fotografie eine größere Rolle spielt. Aber leider habe ich zu dem eigentlichen Inhalt keinen Zugang gefunden.
Es geht um die Reise zu seinem Sohn Luke um diesen rechtzeitig zu Weihnachten nach Hause zu holen. Fühlt sich an wie ein Road Movie und im Mittelpunkt gerät man zum Zeugen einer Art fortwährenden inneren Auseinandersetzung des Vaters mit sich selbst.
Der Schreibstil ist sehr ausführlich, literarisch und mir zu aufgebauscht. Man ist quasi gedanklich immer bei diesem Vater und der Reise durch den Schnee.
Recht schnell wird das eigentliche Thema klar, dessen Auflösung sich aber doch bis zum Ende des Buches zieht.
Obwohl das Werk nur gut 190 Seiten hat, habe ich lange für das Lesen benötigt. Es war für mich viel zu schwerfällig und traurig.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.09.2021

Eine Autoreise mit Gedanken

0

David Park hat mit seinem Roman mit dem Namen "Reise durch ein fremdes Land" ein ganz solides Buch geschrieben, welches einen an der Hand nimmt und mit auf eine lange Autofahrt nimmt.
Ein Vater fährt ...

David Park hat mit seinem Roman mit dem Namen "Reise durch ein fremdes Land" ein ganz solides Buch geschrieben, welches einen an der Hand nimmt und mit auf eine lange Autofahrt nimmt.
Ein Vater fährt im Winter, während die Straßen voller Eis und Schnee sind, stundenlang durch die Landschaft um seinen kranken Sohn nach Hause zu holen. Während der Fahrt schweift er und der Leser zugleich auch immer wieder mal in seine Gedanken ab und man erfährt einiges über die Vergangenheit und die Familienverhältnisse.
Dieses Buch hat mich beim Lesen etwas an die Lektüre von dem Juli Zehs Roman "Neujahr" erinnert.
Generell schreibt David Park in einem sehr leichten, flüssigen und gut zu lesenden Schreibstil.
Ein besser gestaltetes Cover für diesen Roman hätte man wahrscheinlich auch nicht treffen und auswählen können.
Abschließend war es ein schönes Buch, jedoch hat es mich keinesfalls umgehauen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere