Cover-Bild Der Pestreiter
9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik - Historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 20.10.2014
  • ISBN: 9783442480883
Deana Zinßmeister

Der Pestreiter

Historischer Roman - Die Pesttrilogie 2
Der schwarze Tod kehrt zurück …

Trier 1652: Auch vier Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg kommen die Menschen in Kurtrier nicht zur Ruhe. Ein geheimnisvoller Reiter verbreitet Angst und Schrecken, angeblich bringt er die Pest zurück. Der junge Schweizer Urs versucht deshalb verzweifelt, ein Heilmittel gegen die Krankheit zu finden. Währenddessen hofft seine Freundin Susanna, die aus ihrer Heimat im Saarland flüchten musste, mit seiner Hilfe die Schrecken ihrer Vergangenheit hinter sich lassen zu können. Doch dann scheint Urs plötzlich nichts mehr von ihr wissen zu wollen ...

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2018

Der schwarze Tod geht um

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Trier 1652: Auch vier Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg kommen die Menschen in Kurtrier nicht zur Ruhe. Der Pestreiter verbreitet Angst und Schrecken, angeblich bringt er die Pest zurück.
Um die Krankheit ...

Trier 1652: Auch vier Jahre nach dem Dreißigjährigen Krieg kommen die Menschen in Kurtrier nicht zur Ruhe. Der Pestreiter verbreitet Angst und Schrecken, angeblich bringt er die Pest zurück.
Um die Krankheit zu bekämpfen, versuchen mutige Männer wie der Heiler Bendicht und sein Neffe Urs ein Heilmittel zu finden und dazu begeben sich inmitten der Infizierten.
Auch Karl Kaspar von der Leyen, Kurfürst und Erzbischof möchte, dass seine durch den Krieg und Hungersnöte stark dezimierte Einwohnerschaft nicht auch noch durch die Pest dahingerafft wird.

Dieser Roman zeigt das Leben und Arbeiten der einfachen Leute, dafür stehen die Protagonistin Susanna und ihr Freund Urs mit seiner Familie. Aber auch die Interessen der Adligen und des Klerus werden anschaulich gezeigt. So ist es dem Kurfürsten ein besonderes Anliegen, die Pestkranken von den Gesunden zu trennen, um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern. Aber auch die Beschaffung einer bedeutenden Reliquie soll Gläubige von fern anziehen und damit den Wert Kurtriers attraktiver machen.

Deana Zinßmeister gelingt es sehr eindrucksvoll, die Schrecken und Probleme der damaligen Zeit einzufangen. Zu den einfachen Lebensverhältnissen machten den Menschen unheilbare Krankheiten wie die Pest zu schaffen und auch unter der Hexenverfolgung litten unbescholtene Bürger, die von neidischen Nachbarn denunziert wurden. Hier gab es keine objektiven Prozesse, oft wurde unter Folter ein Geständnis erpresst.

Im Mittelpunkt steht die Liebesgeschichte von Susanna und Urs, die unter einigen Widerständen zu leiden hat. Wie sie schliesslich zusammenfinden, macht den eigentlichen Reiz aus.

Mir hat nicht so gut gefallen, wie die Figur der Susanna als einfache Frau über finanzielle Mittel verfügte, die es ihr ermöglichten, eine eigene Wohnung zu nehmen. Das war damals sicherlich alles andere als normal. Auch wirkt Susanna auf mich schon recht emanzipiert und das passt nicht so gut zu einer Frau im Mittelalter.

Die Geschichte baut sich auf der Grundlage mehrerer Handlungsstränge auf, die man erst allmählich genau zuordnen kann. Von wem gerade die Rede ist, wird häufig erst im Konsens der Handlung klar.
Dennoch hat mir die Geschichte gefallen und besonders die Mischung aus Aberglauben, herrschenden Denkweisen und der Angst vor dem schwarzen Tod verleihen dem Roman eine authentische Tragweite, die die Schwierigkeiten der damaligen Zeit gut aufzeigen.

Die Schauplätze muss ich extra erwähnen, so sind die Gebäudebeschreibungen, Marktplätze und besonders die Flüsterkirchen, in denen Pestkranke beichten durften, informativ und anschaulich in den Roman eingebaut.

Sprachlich kann man dem Roman gut folgen, es gibt viele, manchmal zu umfangreiche Dialoge, die die Verbindungen der Figuren genauer erklären und auch zu der Geschichte passen. Man bekommt aber dadurch ein besseres Verständnis für die Belange der Personen. Dazu dient auch das umfangreiche Nachwort der Autorin, in dem sie reale Personen erklärt und Bezug nimmt auf die Schwierigkeiten der Zeit in Trier.


Wer sich auf diesen Roman einlässt, erlebt unterhaltsame, aber auch informative Lesestunden, die die Schrecken der Pest deutlich vor Augen führt, mit einer Liebesgeschichte einen Schuss Romantik in das Geschehen bringt und den Leser mitten ins 17. Jahrhundert katapultiert.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Mein Leseeindruck

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Der eifrige Leser meiner Rezensionen wird inzwischen wissen, dass ich ein absoluter Cover-Käufer und Liebhaber historischer Romane bin.

Auch in diesem Fall bzw. bei dem vorliegenden Buch hat mich das ...

Der eifrige Leser meiner Rezensionen wird inzwischen wissen, dass ich ein absoluter Cover-Käufer und Liebhaber historischer Romane bin.

Auch in diesem Fall bzw. bei dem vorliegenden Buch hat mich das Cover sehr neugierig gemacht. Allein der Titel lässt schon die Gedanken ins Mittelalter schweifen. Und da ich den ersten Band bereits gelesen hatte, gab es für mich kein Halten mehr. Ich musste dieses Buch unbedingt haben.

Wir treffen in der Geschichte die Protagonisten aus dem ersten Teil wieder, was den Einstieg in die Geschichte enorm erleichtert. Wer jedoch den ersten Band nicht kennt, der ist über das Personenregister, welches der Geschichte vorangestellt ist, bestimmt sehr glücklich. Viele Namen und Fakten prasseln anfangs auf den Leser ein. Stellenweise war es mir wirklich zu geschichtlich. Von einem Roman war nichts zu spüren.

Dann aber plötzlich, als wäre der Knoten geplatzt, ging die Geschichte so richtig los. Leider war da das erste Drittel des Buches bereits mit geschichtlichen Fakten zugestopft, so dass man sich nun erst wieder an den Roman gewöhnen musste.

Die Spannung ließ dann jedoch bald wieder auf sich warten. Ein ewiges Hin und Her, ohne wirklichen Fortgang der Story. Ich war einige Male versucht, Seiten einfach zu überblättern, habe aber dennoch gehofft und ausgeharrt. Leider erfolglos, da es im gleichen Tempo weiter ging.

Ich möchte nicht behaupten, dass die Idee eines Pestreiters uninteressant wäre. Für mich war es jedoch etwas zu farblos und ist meines Erachtens durch die geschichtlichen Fakten, ein bisschen unter gegangen.

Das Thema Pest, Judenverfolgung ist nach wie vor sehr interessant und wird uns wohl auch immer begleiten. Interessant wurde es an der Stadt Trier dargestellt. Ich hätte mir dennoch etwas mehr Tiefe bzw. Details gewünscht. Auch über die Pestmaske. Die Beschreibung (lange Nase) war mir etwas zu dürftig.

Besonders gut gefallen hat mir die Karte des Deutschen Reiches von 1652, die zu Beginn des Buches abgebildet ist. Wahrscheinlich wird jeder Leser erstmals seinen Wohnort bzw. die nächst größere Stadt oder bekannte Städten darauf suchen. Schade hierbei ist jedoch, dass die alten Städtenamen nicht darauf vermerkt sind. In der Geschichte selbst gut es ja z.B. um Coelln.

Beeindruckt war ich von der Beschreibung des Zinßmeisters. Erst durch dieses Buch habe ich den Zusammenhang zum Nachnamen der Autorin bemerkt.