Cover-Bild Still!
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15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Hanser, Carl
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 17.08.2020
  • ISBN: 9783446268166
  • Empfohlenes Alter: ab 13 Jahren
Dirk Pope

Still!

Für Stille in lauten Zeiten – Dirk Pope über eine tiefe Freundschaft von zwei beeindruckenden Jugendlichen

Mariella redet nicht, nicht mit der Mutter, dem Vater, nicht mit den Goldfischen, den Lehrern oder Mitschülern. Weil ihre Eltern sich getrennt haben. Weil niemand sie verstehen will. Und weil ohnehin zu viel geredet wird. Je lauter es um sie herum wird, desto leiser wird sie. Mariellas Stille eckt an und fordert heraus. Keiner darf einfach so anders sein. Zum Glück ist da Stan, der gehörlos ist und Mariella akzeptiert, so wie sie ist. Gemeinsam mit ihm findet Mariella eine eigene Sprache. Die Begegnung der beiden bestärkt sie darin, bei sich zu bleiben und schließlich ihre Stimme doch wieder zu erheben.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.12.2020

Die Macht der Wortlosigkeit

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Mariella ist zu der Erkenntnis gekommen, das Reden keine Probleme löst. Folgerichtig hat sie sich entschlossen, nicht mehr zu sprechen - mit niemanden. Es ist überraschend, wie umfassend sie diese Entscheidung ...

Mariella ist zu der Erkenntnis gekommen, das Reden keine Probleme löst. Folgerichtig hat sie sich entschlossen, nicht mehr zu sprechen - mit niemanden. Es ist überraschend, wie umfassend sie diese Entscheidung umsetzt und selbst in Situationen, in der klärende Worte alles vereinfachen würden, bleibt sie stumm. Konsequent in allen Lebenslagen.

Ihr Umfeld kommt damit nicht zurecht. Besonders bei ihrer Mutter liegen die Nerven blank. Aber auch in der Schule wird ihr vieles zum Nachteil ausgelegt, und es ist überraschend, wie aggressiv sowohl Lehrer als auch Mitschüler auf die Stille reagieren.
Als Mariella den gehörlosen Stan trifft, scheint sie endlich jemanden gefunden zu haben, der ihre Entscheidung akzeptiert. Sie beginnt Hoffnung zu schöpfen, doch unterschätzt sie die weitreichenden Folgen ihrer Sprachlosigkeit.

Die Geschichte spiegelt Mariellas Innenleben. Stück für Stück durchlebt man ihren Alltag, ihre Gefühle, ihre Ängste, ihre Träume. Es ist bewundernswert wie konsequent sie ihre Entscheidung umsetzt. Und auch in Momenten der Schwäche, bleibt sie dabei. Das hat mich sehr beeindruckt. Gleichzeitig wird gezeigt, wie wenig Bereitschaft im Umfeld besteht, sich auf Mariella einzustellen.

Mir gefällt die Grundidee des Buches sehr. Es wird mir sehr leicht gemacht, in Mariellas Haut zu schlüpfen und die Welt durch ihre Augen zu betrachten. Doch manches hätte ich mir ausführlicher gewünscht. Viele Szenen bleiben bruchstückhaft. Durch die strikte Wahl der Perspektive bleiben leider auch einige Hintergründe, die zu Mariellas Entscheidung geführt haben diffus. Prägende Ereignisse werden nur angerissen. Mariella wirkt an manchen Stellen stur, doch ich denke, es zeigt gut ihre Überforderung.

Erst die drastischen Ereignisse am Ende machen ihr einen Entwicklungsschritt möglich. Zum Ende gibt es einen Hoffnungsschimmer, doch zur Klärung scheint es noch ein langer Weg.

Fazit: Hilflosigkeit und Sprachlosigkeit liegen dicht beieinander. Doch man sollte sie nicht verwechseln.

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Veröffentlicht am 02.12.2020

In diesem Buch stehen die leisen Menschen im Vordergrund

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In diesem Buch stehen die leisen Menschen im Vordergrund

Klappentext
„Mariella redet nicht, nicht mit der Mutter, dem Vater, nicht mit den Goldfischen, den Lehrern oder Mitschülern. Weil ihre Eltern sich ...

In diesem Buch stehen die leisen Menschen im Vordergrund

Klappentext
„Mariella redet nicht, nicht mit der Mutter, dem Vater, nicht mit den Goldfischen, den Lehrern oder Mitschülern. Weil ihre Eltern sich getrennt haben. Weil niemand sie verstehen will. Und weil ohnehin zu viel geredet wird. Je lauter es um sie herum wird, desto leiser wird sie. Mariellas Stille eckt an und fordert heraus. Keiner darf einfach so anders sein. Zum Glück ist da Stan, der gehörlos ist und Mariella akzeptiert, so wie sie ist. Gemeinsam mit ihm findet Mariella eine eigene Sprache. Die Begegnung der beiden bestärkt sie darin, bei sich zu bleiben und schließlich ihre Stimme doch wieder zu erheben.“

Gestaltung
Am Cover gefällt mir vor allem das poppige, bunte Aussehen. Das Mädchen, das den Finger als Leisezeichen vor den Mund hält, visualisiert den Titel sehr schön, aber noch besser gefällt mir der Kreis aus Fischen, der ihren Kopf umgibt. Die Farben sind hell, freundlich und bunt, aber gleichzeitig nicht zu grell und auffällig. Ich finde das Cover in sich total stimmig.

Meine Meinung
Ein Bekannter war so begeistert von Dirk Popes „Abgefahren“, dass ich bei seinem neuen Buch beschlossen habe, mir selber ein Bild zu machen. In „Still!“ geht es um Mariella, die seit der Trennung ihrer Eltern aus verschiedenen Gründen nicht mehr redet. Damit fällt sie natürlich auf, da sie anders ist als alle anderen. Aber zum Glück gibt es den gehörlosen Stan, bei dem es egal ist, ob sie redet oder nicht, denn die beiden haben ihre eigene Art, miteinander zu kommunizieren. Und vielleicht ist es genau diese Beziehung, die Mariella dazu veranlasst, ihre Stimme doch wieder zu erheben…

Das Thema des Buches fand ich perfekt, denn es stellt die stillen, ruhigen Kinder ins Zentrum. Ich glaube, jeder von uns kennt es, dass es meistens die Extrovertierten sind, die auffallen und alle Aufmerksamkeit (von Lehrern, Mitschülern, Eltern…) bekommen. Von daher habe ich es richtig gefeiert, dass Dirk Pope in „Still!“ den leisen Menschen eine Stimme gegeben und den Fokus auf sie gelegt hat.

Mariella gehört in diese Gruppe der zurückhaltenden Menschen, denn sie spricht nicht und beobachtet viel. Ich fand sie sofort sympathisch und hatte das Gefühl, einen Draht zu ihr zu haben. Dass sie von ihren Mitschülerinnen und Mitschülern gemobbt wird, hat mich persönlich auch total getroffen und bewegt, denn sie gehen nicht gerade zimperlich mit Mariella um. Gleichzeitig fand ich die Reaktionen und die Bearbeitung dieses Themas sehr glaubwürdig und realistisch, denn ich habe den Eindruck, dass es oft leider noch immer so ist, dass außenstehende Schülerinnen und auch Lehrerinnen bei Mobbing machtlos sind und nicht adäquat reagieren (können). Diesbezüglich zeigt „Still!“ auf, wie es oftmals eben zugeht an Schulen bzw. im Leben Jugendlicher.

Etwas geärgert habe ich mich über Mariellas Mutter und Lehrer, die nicht so recht wussten, wie sie mit ihrer Stille und Schweigsamkeit umgehen sollten. Teilweise wirkten sie sogar überfordert. Es gibt Kinder mit Mutismus und es gibt auch Möglichkeiten damit z.B. als Lehrer umzugehen, ohne überfordert zu sein. Man muss sich nur damit auseinandersetzen. Auch dass beim Mobbing von Mariella eher weggeschaut und nichts gemacht wurde, hat mich irgendwie geärgert, weil ich mir einfach wünsche, dass mehr Menschen reagieren, wenn andere leiden.

Doch zum Glück ist da Stan, der mit Mariella ein unglaubliches Team bildet. Die beiden kommen ganz ohne Worte aus. Wie eigentlich sowieso das ganze Buch, denn da Mariella nicht spricht, beschränkt sich auch die wörtliche Rede auf ein Minimum. Auf diese Weise schildert das Buch Mariellas Gedankengänge, die ich unglaublich berührend und eindringlich finde. Dirk Pope beschreibt die Gedanken des jungen Mädchens mit einem bewegenden Tiefgang und in einem unvergleichlichen Stil, der mich sehr beeindruckt hat. Die Geschichte ist aber nicht nur dadurch spannend, dass sie zum Nachdenken anregt, sondern auch durch die verschiedenen Geschehnisse, die Mariella in ihrem Alltag in der Schule und auch gemeinsam mit Stan erlebt. Ich habe die Geschichte auch immer mit der Frage gelesen, ob sie wohl wieder sprechen wird oder nicht, weswegen ich Seite um Seite gespannt las.

Fazit
Obwohl ich mich über die Unfähigkeit der Mutter und Lehrer im Umgang mit Mariellas Schweigen geärgert habe, hat mir „Still!“ sehr, sehr gut gefallen. Es ist ein Buch, das ernst ist und den Leser durch Dirk Popes Schreibstil gefangen nimmt. Das Thema des Buches hat mir persönlich richtig gut gefallen, denn es stellt die leisen Menschen in den Vordergrund. Auch geht es um Mobbing und darum, dass ein Freund wie Stan jemanden so nimmt, wie man ist. Für mich ist „Still!“ ein rundum emotional-schönes, ergreifendes Buch der besonderen Art.
4 von 5 Sternen!

Reihen-Infos
Einzelband

Veröffentlicht am 16.09.2020

Die Macht des Schweigens

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Inhalt: Mariella war schon immer sehr ruhig, doch nun redet sie überhaupt nicht mehr. Mit niemandem. Denn es wird schon zu viel geredet und doch nichts gesagt.
Der gehörlose Stan akzeptiert sie so, wie ...

Inhalt: Mariella war schon immer sehr ruhig, doch nun redet sie überhaupt nicht mehr. Mit niemandem. Denn es wird schon zu viel geredet und doch nichts gesagt.
Der gehörlose Stan akzeptiert sie so, wie sie ist, aber bei den meisten anderen Leuten eckt ihr Schweigen an. Und so wird es für Mariella immer schwieriger ihr tägliches Leben zu meistern.

Meinung: „Still“ von Dirk Poppe“ ist ein Buch, in dem sich die Protagonistin viele Gedanken macht und dabei oftmals weise wirkt.
Sprechen tut sie jedoch mit niemandem. Der einzige wirkliche Austausch findet zwischen ihr und Stan, über WhatsApp, statt. Mit ihm kann sie reden und er akzeptiert sie.
Warum Mariella nicht spricht, wird erst nach und nach deutlich. Und ich fand es sehr interessant, wie Menschen auf dieses Schweigen reagieren.
Mariella selbst hat mir erst einmal gut gefallen. Sie ist ruhig und nachdenklich. Und keinesfalls dumm, wie zum Beispiel ihre Mitschüler denken. Sie hat sich dazu entschieden stumm zu sein und alle Konsequenzen zu tragen. Dazu gehört unter anderem Mobbing.
Ihre Mutter ist mit dem Verhalten der Tochter überfordert und den, getrennt lebenden, Vater darf der Leser auch kennenlernen, ebenso wie seine Reaktion auf die Stille seines Kindes.
Stan, den zweiten Hauptcharakter des Buches, mochte ich ebenfalls. Er akzeptiert Mariella und tauscht sich mit ihr aus. Bei ihm kann sie einfach sie selbst sein und er hilft ihr, sich etwas wohler in ihrer Umgebung zu fühlen.
Die Geschichte ist anders und bringt den Leser zum Nachdenken. Nicht nur über den Wert der Worte und das Verhalten der Menschen, sondern auch über Verständnis oder die deutsche Sprache an sich. Denn Mariella denkt über all das nach und nimmt den Leser praktisch dabei mit.
Mir hat das Buch gut gefallen. Es ist kurz und gut für zwischendurch und mit ernsten und wichtigen Themen durchzogen. Unter anderem sind Mobbing und Familie große Themen, die hier behandelt werden.

Fazit: Andersartiges Buch, das den Leser zum Nachdenken anregt.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Ein besonders Jugendbuch

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Inhalt: Mariella spricht nicht mehr. Nicht mit ihren Lehrern, nicht mir Schülern und nicht mit ihrer Mutter und ihrem Vater.Ihre Mutter ist total verzweifelt und hat keine Ahnung mehr was sie noch tun ...

Inhalt: Mariella spricht nicht mehr. Nicht mit ihren Lehrern, nicht mir Schülern und nicht mit ihrer Mutter und ihrem Vater.Ihre Mutter ist total verzweifelt und hat keine Ahnung mehr was sie noch tun soll, damit sie endlich spricht. Doch dann lernt sie Stan kennen. Wird sie nun wieder sprechen?

Meinung: Das Cover des Buches gefällt mir. Der Schreibstil des Buches hat mir die ganze Zeit sehr gut gefallen, besonders die Nachrichten zwischen Mariella und Stan fand ich gut. Das Thema des Buches finde ich sehr spannend.Die Handlung war die ganze Zeit interessant. Was mir nicht so gut gefallen hat, waren die Lehrer*innen.Ich fand ihr Verhalten gegenüber Mariella unangebracht, besonders das vom Sportlehrer.

Fazit: Ein besonders Jugendbuch, das von mir 4 von 5 Sterne bekommt.

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Veröffentlicht am 11.09.2020

Reden ist Silber, schweigen ist Gold?

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Wenn Leute reden, ohne etwas zu sagen, bin ich auch der Meinung, dass sie besser schweigen sollten. Aber so konsequent wie Mariella macht das wohl kaum einer.

Seit der Scheidung ihrer Eltern schweigt ...

Wenn Leute reden, ohne etwas zu sagen, bin ich auch der Meinung, dass sie besser schweigen sollten. Aber so konsequent wie Mariella macht das wohl kaum einer.

Seit der Scheidung ihrer Eltern schweigt Mariella. Sie schweigt zu Hause, in der Schule überall. Die Konsequenzen ihres "Nichtredens" sind für sie nicht angenehm, denn ihre Umwelt bringt ihr keinerlei Verständnis entgegen. Ihre Mutter reagiert hilflos, schreit sie an und schenkt ihr Goldfische, die genauso stumm sind wie sie. Der Vater möchte sich eigentlich gar nicht mit dem Problem befassen. Er hat jetzt ein neues Leben.

Treffend resümiert Mariella: " Sorgerecht heißt nicht immer, dass man sich darüber streitet, wer sich um das Kind kümmern darf, sondern, wer sich zu kümmern hat."

In der Schule wird sie gemobbt. Selbst die meisten Lehrer schauen lieber weg, als ihr zur Seite zu stehen. Einzig der gehörlose Stan, den sie zufällig kennenlernt, akzeptiert Mariella wie sie ist.

"Still" von Dirk Pope ist auf jeden Fall ein besonderes Jugendbuch, das zum Nachdenken anregt. Wird unsere Welt immer lauter? Muss man überall seinen Senf dazugeben? Es gibt so viele hohle Phrasen. Versprechen, die gebrochen werden. Ist es da nicht manchmal besser zu schweigen?

Trotzdem hat mir etwas gefehlt. Die Charaktere waren mir nicht vielschichtig genug. Ich hätte gerne mehr HIntergrundwissen über die Nebenfiguren, auch über Stan gehabt. Den Sprachstil mochte ich auf jeden Fall. Mariella ist ein kluger Kopf, sie hat viele sehr treffende Gedanken, die ich mit ihr teile. Und sie analysiert ihre Situation auf den Punkt wie ich finde.

" Es gibt unterschiedliche Arten zu schweigen. Man kann beispielsweise ernst dabei sein - oder verbittert. Dann hat das Schweigen etwas Agressives, Trotziges, was es zu einem lauten Schweigen macht. Wahrscheinlich war es das, was ich bislang getan hatte und was die anderen derart provozierte."

Vielleicht hätten dem Buch ein paar Seiten mehr ganz gut getan.

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