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Veröffentlicht am 19.04.2024

Wichtige Themen in einer oberflächlichen Geschichte

Yellowface
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Für mich ein zu Unrecht gehyptes Buch - aber vielleicht brauchte es genau diesen Hype, der die Thesen des Buches untermauert: Der Literaturbetrieb kreiert gezielt die Bestseller und füttert die Buchblase ...

Für mich ein zu Unrecht gehyptes Buch - aber vielleicht brauchte es genau diesen Hype, der die Thesen des Buches untermauert: Der Literaturbetrieb kreiert gezielt die Bestseller und füttert die Buchblase auf Social Media, die brav die Publicity verbreitet bis zum nächsten Bestseller.

Es geht um sehr brisante Themen wie Rassismus, kulturelle Aneignung und Cancelculture und den Umgang damit im Literaturbetrieb der heutigen Zeit.
Doch leider verschwinden diese Themen in einem Plot um eine gestohlene Idee zu einer Geschichte und den Kampf um Aufmerksamkeit und Umsatzzahlen.

Die Erzählstimme der neidischen und missgünstigen weißen Autorin zelebriert ihre Innensicht von Neid und Mobbing und endet in einer Choreographie einer Psychose. Sie greift gehörig meine Nerven an und an einigen Stellen blende ich die Tiraden aus wie ein blärrendes Kind, das seinen Willen nicht bekommt.

So erreicht die Geschichte nicht die gesellschaftliche und politische Brisanz und auch nicht die persönliche Betroffenheit, die ich mir erhofft hatte. Aber das Buch regt zum Nachdenken an und jeder kann für sich entscheiden, welchen Platz in der Geschichte er einnimmt.

Sehr gut gefallen hat mir das Gendern, das sich natürlich einfügt. Das Hörbuch wurde von Milena Karas glaubhaft gelesen.

Gegen all die begeisterten Stimmen mag sich meine Bewertung streng an hören, mein Maß, ist mein persönlicher Lesegeschmack.

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Veröffentlicht am 13.04.2024

Eher ein Groschenroman

Fräulein Gold: Schatten und Licht
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Das Buch lag leider völlig neben meinen Lesevorlieben.

Besonders zu Anfang habe ich mit den vielen Perspektiven gehadert, die aus meiner Sicht gar nicht notwendig waren. Später konzentriert sie sich, ...

Das Buch lag leider völlig neben meinen Lesevorlieben.

Besonders zu Anfang habe ich mit den vielen Perspektiven gehadert, die aus meiner Sicht gar nicht notwendig waren. Später konzentriert sie sich, Gott sei Dank, überwiegend auf die Hauptprotagonist*innen.

Die Autorin verliert sich zu Beginn jedes Kapitels in detaillierten Beschreibungen von Umgebung, Kleidung, Aussehen.., spart nicht an abstrusen Vergleichen, die mir oft schwülstig sind, und stopft die Gedanken voll Informationen zur politischen Lage, persönlichen Situationen und Hintergrund. Einzig die Darstellung auf die Menschen der sozialen Unterschicht wirkten realistisch und gefielen mir gut.

Der Kriminalfall konkuriert mit Huldas Liebesleben und die Arbeit als Hebamme fungiert leider nur als Kulisse. Die Charaktere waren stark überzeichnet und die Motivationen und Handlungsauslöser wirkten auf mich unglaubwürdig.

Huldas Ermittlungseifer, der mehr als einmal jegliche Eigenverantwortung vermissen lässt, fehlt bis zum Ende das dringend benötigte Motiv. In Liebesdingen benimmt sie sich wie eine pupertierende Göre.

Zum Schluss gelingt es den Kriminalfall zu lösen und lose Fäden innerhalb einer künstlichen Unterhaltung zu vernähen. Die Romanze war mir an vielen Stellen zu unrealistisch.

Für mich zu sehr Schmonzette als historischer Roman/Krimi. Aber die Geschmäcker sind ja verschieden.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Vielschichtiger Blick auf eine Pandemie

End of Men
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Das Buch ist eine Neuauflage des Romans "Die andere Hälfte der Welt"
Sehr spannende dystopischer Thriller - eine geniale Mischung aus Wissenschafts-und Gesellschaftsroman.

Dieses Mal mochte ich die vielen ...

Das Buch ist eine Neuauflage des Romans "Die andere Hälfte der Welt"
Sehr spannende dystopischer Thriller - eine geniale Mischung aus Wissenschafts-und Gesellschaftsroman.

Dieses Mal mochte ich die vielen vielen unterschiedlichen Perspektiven, die so viele verschiedene Blicke auf die Auswirkung der Pandemie und trotz der unterschiedlichen Protagonisten emotionale Höhepunkte möglich machten.

Man braucht etwas Zeit, um sich an die vielen Persönlichkeiten zu gewöhnen. Diese Art die Geschichte zu erzählen, ermöglichte globale Auswirkungen, politische Umgehensweisen und Einzelschicksale gleichzeitig zu beobachten. Diese Vielschichtigkeit wurde zu einem wunderbaren Ganzen.

Besonders mochte ich den Ausblick darauf: "Wenn Frauen die Welt retten"!

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Von allem zu viel

Fuchsmädchen
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Ich mag skandinavische Thriller mit ihrer düsteren Atmosphäre und auch Ermittler, die ein persönliches Päckchen zu tragen haben und mal von der Polizeiroutine abweichen und ihrer Intuition folgen.
Nachdem ...

Ich mag skandinavische Thriller mit ihrer düsteren Atmosphäre und auch Ermittler, die ein persönliches Päckchen zu tragen haben und mal von der Polizeiroutine abweichen und ihrer Intuition folgen.
Nachdem ich viele begeisterte Meinungen zum Buch gelesen habe, schien es genau das Richtige für mich.

Aber hier hat die Autorin zuviel gewollt. Das Handlungskonstrukt war weit verzweigt und viele Hinweise und Personen mussten "abgearbeitet" werden. Dies geschah leider nicht zufriedenstellend. Es blieben offen Fragen und einige Antworten wurden viel zu zufällig und teils unzufrieden stellend gegeben.

Ja, die Atmosphäre war gut, mir teils schon zu gruselig, und es war auch sehr sehr spannend.
Auf der anderen Seite war das Vorgehen der Polizei unrealistisch, jeder machte was er wollte. Die Ermittlungen wurde immer wieder wegen fadenscheinigen Argumente unterbrochen. Die beiden Protagonistinnen waren dermaßen traumatisiert und dienstuntauglich, dass sie im realen Leben freigestellt würden.

Insgesamt herrschte eine aggressive Grundstimmung sowohl innerhalb der Polizei als auch in der Bevölkerung.

Dazu erzählerische Defizite, wie Sprünge in den Perspektiven während einer Szene und die häufig abrubten Abbrüche von Szenen und Perspektiven, machten das Lesen anstrengend. Es gab viele Wendungen, die ich nicht alle vorhergesehen habe,aber manche waren so abstrus, dass ich keinen Spaß daran hatte.

Der Fall wird am Ende gelöst. Es verbleiben jedoch offene Fragen und ein persönlichen Cliffhanger.

Ich bin zwar neugierig, wie es weitergeht. Aber ich brauche jetzt definitiv etwas anderes. Mal sehen, ob ich irgendwann zur Fortsetzung greife.

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Veröffentlicht am 10.03.2024

Ein innerer Kampf

Krummes Holz
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Ein Buch voller Schweiß, Schmutz und Qual. In brütender Hitze ist die Rückkehr von Georg (Jirka) auf den elterlichen Hof eine einzige Überwindung von Angst, Scham und Ekel.

Ich habe mit dem Buch von Anfang ...

Ein Buch voller Schweiß, Schmutz und Qual. In brütender Hitze ist die Rückkehr von Georg (Jirka) auf den elterlichen Hof eine einzige Überwindung von Angst, Scham und Ekel.

Ich habe mit dem Buch von Anfang bis Ende gekämpft, vermutlich genauso lange wie die Erinnerungen und Eingeständnisse gebraucht haben, um sich an die Oberfläche von Jirkas Bewusstsein zu kämpfen. Ich schlingerte zwischen Jetzt und Erinnerung, zwischen ausgesprochenen Andeutungen und missverständlichen Gedanken.

Es war als müsse die Geschichte unter der Hitze schwären, bis alle wulstigen Narben aufbrachen und sich der Inhalt alter eitriger Wunden ergoss.

Ich kann nicht sagen, dass es mir gefallen hat, dafür war mein Widerwille gegen einige Inhalte zu groß und die Art des Transports zu diffus. Bis auf die Sprache, diese ist wirklich großartig ist.

Fazit: Eine Geschichte, die mir nicht lag und auch niemals gefallen kann, die aber die Anstrengung wert war.

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