Cover-Bild Die Heldin reist
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Biografien, Literatur, Literaturwissenschaft - Biografien und Sachliteratur
  • Genre: Sachbücher / Film, Kunst & Kultur
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 23.02.2022
  • ISBN: 9783257071849
Doris Dörrie

Die Heldin reist

Der Held muss in die weite Welt hinaus und Abenteuer erleben, um ein Held zu werden – und eine Geschichte zu haben. Und was ist mit der Heldin? Doris Dörrie erzählt von drei Reisen – nach San Francisco, nach Japan und nach Marokko – und davon, als Frau in der Welt unterwegs zu sein. Sich dem Ungewissen, Fremden auszusetzen heißt immer auch, den eigenen Ängsten, Abhängigkeiten, Verlusten ins Auge zu sehen. Und dabei zur Heldin der eigenen Geschichte zu werden.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2022

Reisen erweitert den Horizont

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Ich hatte Doris Dörrie als Autorin bisher nicht auf dem Schirm und umso erfreuter bin ich nun sie entdeckt zu haben. Unfassbar geradezu, denn sie hat unzählige Bücher geschrieben. Gut für mich, dann gibt ...

Ich hatte Doris Dörrie als Autorin bisher nicht auf dem Schirm und umso erfreuter bin ich nun sie entdeckt zu haben. Unfassbar geradezu, denn sie hat unzählige Bücher geschrieben. Gut für mich, dann gibt es nach diesem guten Buch ‚Die Heldin reist‘ noch mehr zu entdecken.
Dieses Buch ist kein Roman, kein Sachbuch, es ist ein autobiografisch geprägter Text der uns mit Doris Dörrie auf ihre vergangenen Reisen gehen lässt und das erlebte reflektiert und sinniert. Hört sich lahm an, ist aber erfrischen geschrieben mit starken Anekdoten und Erlebnissen gespickt. Klar, das Buch richtet sich eher an die langsamen Vielreisenden, die die Fremde aufsaugen wollen und tief eindringen in die Kulturen und Gegebenheiten vor Ort.
Ein leichtes Buch, dass uns vor allem mit nach San Fransisco, nach Japan und mit nach Marokko nimmt. Immer wieder aus anderen Zeiten, mal erleben wir sie verliebt als junge Frau, mal kurz vor der Pandemie in Erinnerungen schwelgend, mal mit mal ohne Kind. Verschiedene Lebensabschnitte finden Erwähnung und fügen sich zu einem großartigen Text zusammen. Ich persönlich empfand den Teil über Japan am intensivsten und spannendsten, denn die Kultur ist so anders und ihre Eindrücke sehr tief und detailliert.
„Jede Veränderung bedeutet Tod und jeder Tod Veränderung, lautet eine Grundregel des Erzählens. Transformation ist der Schlüssel. Wenn sich nichts verändert, ist es keine Geschichte. Wir fürchten uns vor Veränderungen und sehnen uns gleichzeitig nach ihr, sie ist Bedrohung und Erlösung zugleich.“ (S. 34)
Der Aufhänger des Textes ist die klassische Heldenreise. Da zieht ein Mann los, alleine und stark und rettet die Welt. Aber wie bewegt sich eine Heldin, wenn sie das Haus verlässt? Neben diesem Gedankenspiel erkunden wir auch mit Doris Dörrie was der Unterschied zwischen Tourist und Reisendem ist. Was ist fremdsein und ab wann ist man dazugehörig?
„Es bleibt rätselhaft, warum wir die Dinge tun, die wir tun. Was uns im tiefsten Inneren antreibt. Welche Assoziationen und Erinnerungen sich in unseren Gedanken zu einer Handlung verknüpfen. Welchen Geschichten wir folgen und welche nicht.“ (S. 61)
Fazit: Hört nicht auf zu staunen über die Dinge, die um euch herum passieren – ob nah oder fern. Bleibt in der Gegenwart und saugt euch auf mit Eindrücken. Tretet mit eurem Umfeld in einen Dialog und erweitert so euren Horizont!

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Veröffentlicht am 23.02.2022

Der Zustand des Unterwegssein

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Die Filmemacherin und Autorin Doris Dörrie erzählt von ihren Reisen nach Japan und Marokko und als Klammer zu Anfang und Ende
San Francisco. Aber es ist natürlich in erster Linie kein Reisebuch sondern ...



Die Filmemacherin und Autorin Doris Dörrie erzählt von ihren Reisen nach Japan und Marokko und als Klammer zu Anfang und Ende
San Francisco. Aber es ist natürlich in erster Linie kein Reisebuch sondern es geht um Erfahrungen, Einflüsse und Entwicklungen.
Zum Beispiel ihre erste Amerikareise als Jugendliche, bei der sie zunächst noch unerfahren ist.
Ganz anders die Japanerlebnisse. Die japanische Lebensart beeinflusste sie und ihre Filme. Über Japan tauscht Dörrie sich auch mit ihrer in Deutschland lebenden Freundin Tatsu aus. Daraus ergeben sich mehrere interessante Themen. z.B. Unterschiede in japanischer und deutscher Kultur und Verhalten.
Auch im Marokko-Abschnitt arbeitet Doris Dörrie Unterschiede zwischen Orient und dem Westen heraus.

Das Buch lässt sich hervorragend und kurzweilig lesen, ohne literarische Ansprüche überzustrapazieren. Die Autorin arbeitet dennoch einige thematisch spannende Momente heraus.