Cover-Bild Das Buch der Spiegel
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10,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Goldmann
  • Themenbereich: Belletristik
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 18.06.2018
  • ISBN: 9783442487554
E.O. Chirovici

Das Buch der Spiegel

Kriminalroman
Werner Schmitz (Übersetzer), Silvia Morawetz (Übersetzer)

Buch zum Film »Sleeping Dogs« mit Russell Crowe.

Als der Literaturagent Peter Katz ein Manuskript des todkranken Autors Richard Flynn erhält, ist er fasziniert, denn darin geht es um die 25 Jahre zurückliegende Ermordung eines bekannten Princeton-Professors. Der Fall wurde nie aufgeklärt, und Katz vermutet, dass Flynn entweder den Mord gestehen oder den Täter enthüllen wird. Doch das Manuskript endet abrupt – und Flynn ist zwischenzeitlich verstorben. Wild entschlossen, das Ende der Geschichte zu erfahren, verbeißt sich Katz in den Fall. Dabei scheint er sich jedoch immer weiter von der Lösung zu entfernen. Denn im Spiegel der Erinnerung sieht er mehr als nur eine Wahrheit ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2018

Wer die Wahrheit sucht, muss weitersuchen

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Kurze Inhaltszusammenfassung:
Literaturagent Peter Katz bekommt von Richard Flynn den ersten Teil eines Manuskriptes zugesandt, das sofort sein Interesse weckt. Es geht um den Mord eines Psychologieprofessors, ...

Kurze Inhaltszusammenfassung:
Literaturagent Peter Katz bekommt von Richard Flynn den ersten Teil eines Manuskriptes zugesandt, das sofort sein Interesse weckt. Es geht um den Mord eines Psychologieprofessors, der damals nicht aufgeklärt werden konnte. Als Peter wissen möchte, wie die Geschichte, von der Richard behauptet, dass sie auf wahren Tatsachen beruht, weitergeht, ist Richard inzwischen verstorben und das Manuskript ärgerlicherweise nicht auffindbar. Peter engagiert John Keller für intensive Recherchearbeiten. Es werden die Sichtweisen aller damals beteiligten Personen eingeholt bzw. rekonstruiert und so wie es scheint hat jede/r eine andere Erinnerung bzw. Sichtweise der Geschehnisse.

Meine Meinung zum Buch:
Ich finde die Idee und die Herangehensweise mithilfe des Manuskriptteiles sehr interessant und auch sehr gelungen umgesetzt. Dadurch, dass verschiedene Personen ihre Sichtweisen schildern, ist das Buch durchgehend spannend und als LeserIn ist man hin- und hergerissen von den unterschiedlichen Geschichten. Sobald man den Eindruck bekommt, so könnte der Abend damals tatsächlich abgelaufen sein, kommt wieder eine Wende und eine Neuorientierung. Es ist schwierig zwischen Fakten und Erinnerungen (ob wahr oder falsch) zu unterscheiden und genau dies macht den Nervenkitzel aus. Ich bin am Ende froh, dass das Manuskript von Richard erst so spät wiederauftaucht, denn so konnten viel mehr Eindrücke gewonnen werden. Auch der Schluss, der nicht alles aufklärt, gefällt mir persönlich sehr gut. So kann man auch als LeserIn noch zusätzlich die eigene Sichtweise hineindenken.

Titel und Cover:
Den Titel finde ich nicht aussagekräftig genug, eher etwas täuschend, obwohl er spannend klingt und das Cover gefällt mir optisch sehr gut, ist auch auffällig, sagt aber meiner Meinung nach, nicht viel über den Inhalt aus.

Mein Fazit:
Das Buch der Spiegel war vom Anfang bis zur letzten Seite spannend – Die Suche nach der endgültigen Wahrheit ist damit aber noch nicht beendet. Wer die Wahrheit sucht, muss weitersuchen.

Veröffentlicht am 30.08.2018

Viele PErspektiven und viele Wahrheiten

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Ein Literaturagent bekommt ein interessantes Manuskript. Der Autor ist sympathisch und der im Manuskript beschriebene Mordfall ist tatsächlich passiert. Vor 25 Jahren wurde Professor Joseph Wieder ermordet ...



Ein Literaturagent bekommt ein interessantes Manuskript. Der Autor ist sympathisch und der im Manuskript beschriebene Mordfall ist tatsächlich passiert. Vor 25 Jahren wurde Professor Joseph Wieder ermordet und der Fall ist nach wie vor ungeklärt. Der Agent erwartet, dass der Autor in dem Buch den wahren Täter enthüllen wird.
Als er sein Interesse an dem Manuskript bekundet, kommt jedoch keine Antwort. Der Autor ist nämlich tot. Und um zu erfahren, was damals wirklich geschah, heuert er einen Ermittler an. Dieser trifft bald auf die anderen Beteiligten aus der Erzählung des Verstorbenen: Laura, die eine etwas undurchsichtige Beziehung zu dem Professor hatte und die Mitbewohnerin des Autors war. Lauras Freundin, die damals ihr Alibi war. Den Handwerker mit dunkler Vergangenheit. Und noch einige Zeitzeugen mehr.
Und so hat jeder der damals Beteiligten anscheinend seine eigene Wahrheit von den Ereignissen rund um den Professor, Beziehungen und natürlich dem Mord. Wer war es?

Stil, Machart, Meinung
Dieser Kriminalroman ist ganz im Stil des Whodunnit – Krimis angelegt. Es gibt mehrere Verdächtige und jeder scheint eine andere Wahrnehmung der Wahrheit zu haben oder zumindest zu erzählen. Zunächst wird der Leser mit dem Manuskript konfrontiert, dessen Ende der Literaturagent dann im Laufe der Buches zu finden versucht. Es gibt also ein Buch im Buch.
Nachdem das Manuskript endet, beginnt die Detektivarbeit. Der Fall wird wieder aufgearbeitet und der Leser kann sich selbst überlegen, welche Wahrheit denn nun die richtige ist.
Der Plot ist in sich stimmig und die Auflösung ist auch gut gemacht. Die Figuren sind liebevoll angelegt und man kommt nie durcheinander.

Fazit
Ich vergebe 4 Sterne und werde mir diesen Autor merken. Die Idee ist sehr gut, die Umsetzung auch. Es war spannend, obwohl der Mordfall ja schon lange her und die Sache damit nicht sehr akut war. Ich habe die Auflösung so nicht kommen sehen.

Veröffentlicht am 01.03.2020

Das Buch der Spiegel - E. O. Chirovici

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„Das Buch der Spiegel“ ist ein von E. O. Chirovici verfasster Roman, welcher im Jahre 2018 beim Goldmann-Verlag erschien.

In dem Buch geht es um ein Manuskript des Todkranken Richard Flynns, in welchem ...

„Das Buch der Spiegel“ ist ein von E. O. Chirovici verfasster Roman, welcher im Jahre 2018 beim Goldmann-Verlag erschien.

In dem Buch geht es um ein Manuskript des Todkranken Richard Flynns, in welchem er einen vor 25 Jahren geschehenen und nie aufgeklärten Mord an einem berühmten Professor thematisiert. Mit dem Wunsch dieses Buch zu veröffentlichen schickt er die ersten Kapitel an den Literaturagenten Peter Katz. Peter Katz ist von dem Buch fasziniert und möchte sich mit dem Autor in Verbindung setzten, jedoch verstarb Richard Flynn in der Zeit und das Gesamtwerk ist unauffindbar. Besessen davon, das Ende der Geschichte zu erfahren und den Mörder herauszufinden macht sich Katz auf die Suche nach der Wahrheit der Geschehnisse vor 25 Jahren.
Ein wichtiges Thema im Buch ist dabei, wie viele verschiedene Ansichten über die damaligen Ereignisse vorhanden sind und wie viele verschiedene Wahrheiten es zu geben scheint. Die in die damaligen Ereignisse verstrickten Personen scheinen alle eine andere Wahrheit zu haben. Welche von diesen nun wirklich den objektiven Fakten entspricht und somit die eigentliche Wahrheit widerspiegelt und welche - sei es bewusst oder unbewusst- verändert wurde, gilt es herauszufinden.

Die Grundidee des Buches fand ich sehr interessant, zumal sie mit der Thematik um Erinnerungen und deren (unbewusste) Veränderung ergänzt wurde. Die Umsetzung der Idee ist dem Autor meiner Meinung nach gut gelungen. Der Leser wird genauso unwissend in die Geschichte geworfen wie der Literaturagent Peter Katz und findet gemeinsam mit diesem mit der Zeit immer mehr über die Geschehnisse heraus, wobei sich alles gegenseitig widerspricht. Bis zur letzten Seite des Buches kann man sich nicht sicher sein die tatsächliche Wahrheit herausgefunden zu haben.

Der Schreibstil ist flüssig und spannend gehalten. Die Wall des Schreibstils als Ich-Erzähler passt gut zur Thematik des Buches, da so noch eine weitere Wahrheit aufgebrochen wird. Der Hauptcharakter bildet sich seine eigene Wahrheit auf Grundlage des erforschten, ob diese letztlich richtig ist bleibt abzuwarten.

Der Autor hat sein Buch selbst in drei große Abschnitte eingeteilt, wobei jeder auch Inhaltlich einen neuen Aspekt aufmacht. Leider zieht sich der Anfang des Buches sehr und es braucht bis in den zweiten großen Abschnitt hinein um die Spannung aufzubauen. Im ersten Abschnitt scheint nichts zu passieren und die Geschichte kommt nicht voran. Zudem konnte ich auch keine wirkliche Verbindung zu den Charakteren aufbauen, da diese nicht all zu tiefgreifend beschrieben worden zu sein. (Ausnahmen sind meist ihr allgemeiner Lebenslauf, aber keine Emotionswelt und Gedankengänge oder was sie als Mensch antreibt). Hat man diesen ersten Abschnitt jedoch mühsam hinter sich gebracht, wird man doch noch positiv überrascht. Die Geschichte nimmt an Fahrt auf und die Ereignisse überschlagen sich förmlich. Zwar werden die Charaktere auch hier nicht tiefgreifender Ausgearbeitet, aber dies kann meiner Meinung nach etwas ignoriert werden, da dafür die Spannung da ist und es nun nicht mehr all zu deutlich im Vordergrund steht und auffällt.

Der allgemeine Gesamteindruck fällt letztendlich dennoch ganz gut aus. Die Idee ist super und die Umsetzung der verschiedenen Wahrheiten ist gut gelungen. Als Leser kann man super miträtseln, welche Wahrheit den objektiv sammelbaren Fakten am meisten Entspricht und wie der Mord am Professor wohl letztendlich gewesen sein mag. Und auch nach Beenden des Buches kann man als Leser einige Zeit damit verbringen für sich zu entscheiden, ob man mit der schließlich „offiziellen“ Lösung des Mordes zufrieden ist, nachdem man so viele andere Versionen gehört hat und wo noch Lücken zu sein scheinen. Dennoch fehlt die liebevolle Ausgestaltung der Charaktere, was dem ganzen den letzten Schliff gegeben hätte.

[bei meiner Detailbewertung möchte ich erwähnen, dass ich das hier hinterlegte Cover genommen habe, meine Ausgabe hat ein anderes Cover welches mir 100% besser gefällt und auch viel passender zum Buch ist]

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Veröffentlicht am 13.08.2019

Bleibt leider unter den Möglichkeiten des eigenen Arrangements

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Raffiniert: E.O. Chirovici weiß genau, dass man den weißen Hai nicht in den ersten Szenen zeigen darf, sondern ihn sich für einen wohl kalkulierten späteren Zeitpunkt aufheben muss. Bis dahin sieht man ...

Raffiniert: E.O. Chirovici weiß genau, dass man den weißen Hai nicht in den ersten Szenen zeigen darf, sondern ihn sich für einen wohl kalkulierten späteren Zeitpunkt aufheben muss. Bis dahin sieht man nur die Rückenflosse und lässt sich von der Musik in immer schnellerem Tempo jagen. In „Das Buch der Spiegel“ ist der weiße Hai das Buch von Richard Flynn, in dem er mit seinen Weggefährten abrechnen will, die Flynn vor 25 Jahren umgaben, als der bekannte Psychologieprofessor Joseph Wieder ermordet wurde. Wer ihn ermordete? Wird nicht gesagt, nur versprochen. Warum? Musste selber raten! Wer noch? Da kämen so ein paar in Betracht, das Haifischgrinsen ist vielen zuzutrauen. Was Flynn selbst investiert hat? Erfährste nur, wenn das Manuskript zu Ende liest.

Eben das würde der Literaturagent Peter Katz gern, doch Teil 2 des Manuskripts fehlt, und als Katz zu Flynn fährt, ist dieser just verstorben. Jede Menge Haifischflossen … Die Zahl der Verdächtigen ist groß, sinistere Vergangenheiten lauern hinter jeder Ecke. Das Opfer Joseph Wieder ist womöglich in militärische Psycho-Experimente verwickelt, es geht um Gedächtnis und die Manipulation von Erinnerung - alles geeignet, um jede Menge doppelter Böden in die Handlung einzuziehen. Katz ist ein guter Ermittler und spürt den Fakten im Romanmanuskript nach, aber dann …

Mich hat Chirovicis kriminalistischer Roman am Ende enttäuscht, weil mir ab der Hälfte, also kurz nachdem die Faktenlage zum Flynn’schen Romanfragment zusammengetragen worden war, das ganze Konstrukt ins Konventionelle abzurutschen schien. Das ist umso bedauerlicher, weil mit Jospeh Wieder und seiner Meisterschülerin Laura Baines zwei wirklich zwielichtige Figuren eingeführt worden sind, die zu durchschauen man sich so richtig vornimmt - von wegen Erinnerung manipulieren und im Hirn herumpfuschen und ähnlichen Möglichkeiten: Dem „Spiegel“ aus dem Romantitel zu seinem Recht verhelfen, die Handlung hin- und herzuwerfen und die Sache mal richtigrum, mal spiegelverkehrt usf. darzustellen. Mir erging es mit dem Roman wie Peter Katz: Es war so lange fesselnd, wie das Ende des Manuskripts (der weiße Hai) nicht sichtbar war. Aber je konkreter alles wurde, desto mehr schrumpfte der weiße Hai zur Makrele.

Nichtdestotrotz imponiert mir der Aufbau des Romans, in dem drei Ermittler zu Wort kommen und in dem die eigentliche Geschichte sich nur in feinen Schichten entblättert. Vielleicht bin ich auch selbst schuld, dass ich mir nach dem Entrée in das Arrangement des Romans einen viel zu großen Hai mit viel zu scharfen Zähnen vorgestellt habe und deshalb enttäuscht war. Viel eher aber nehme ich an, dass ich richtig liege, wenn ich annehme, dass Chirovici deutlich hinter seinen Möglichkeiten geblieben ist. Schade.

Veröffentlicht am 22.07.2018

Krimi mit Schwächen

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Meine Meinung
Das Buch der Spiegel ist in drei Abschnitte eingeteilt, welche die Untersuchungen des Falls Wieder aus der Sicht drei verschiedener Personen erzählen. Ich bewundere das Schreibtalent des ...

Meine Meinung
Das Buch der Spiegel ist in drei Abschnitte eingeteilt, welche die Untersuchungen des Falls Wieder aus der Sicht drei verschiedener Personen erzählen. Ich bewundere das Schreibtalent des Autoren, denn seine Art zu erzählen entspricht eigentlich genau meinem Geschmack. Die Wortwahl ist sehr bedacht und Bedeutungschwer. Trotzdem hat sie die Geschichte sehr in die Länge gezogen, denn an vielen Stellen fehlt es dem Roman an Spannung und Finesse. Durch den Wechsel der Erzählweise bekommt man zwar verschiedene Einblicke, baut aber keine Beziehung zu den Erzählern auf und wird so auch nur oberflächlich über diese informiert. Außerdem neigt der Autor zu langen Passagen, in welchen die neuen Protagonisten lange und ausführlich von sich selbst erzählen - dabei fehlt es ihnen an Tiefe, sie leiern letztendlich nur ihren eigenen Lebenslauf hinunter und als Mensch lernen wir sie praktisch gar nicht kennen. Auch sind die Hinweise teilweise viel zu offensichtlich gestreut, sodass manche Gedankengänge der Ermittler überhaupt nicht nachvollziehbar sind.
Das Ende konnte mich dann auch nicht mehr überzeugen, da es für mich sehr naheliegend und schon früh erkennbar war. Ich hatte mir eine deutlich spektakulärere Auflösung erhofft. Der letzte Absatz enthält eine ganz wunderbare Botschaft, die den Buchtitel wieder aufgreift, aber im gesamten Buch viel zu kurz gekommen ist.


Mein Fazit
Ein Kriminalroman, der eigentlich keiner ist und sein Potenzial nicht ausschöpfen konnte.


3/5 Sterne