Cover-Bild Raum
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 12.11.2012
  • ISBN: 9783492301299
Emma Donoghue

Raum

Roman | Buch zum Film - zutiefst beklemmend und berührend
Armin Gontermann (Übersetzer)

Für Jack ist Raum die ganze Welt. Dort essen, spielen und schlafen er und seine Ma. Jack liebt es fernzusehen, denn da sieht er seine »Freunde«, die Cartoonfiguren. Aber er weiß, dass die Dinge hinter der Mattscheibe nicht echt sind – echt sind nur Ma, er und die Dinge in Raum. Bis der Tag kommt, an dem Ma ihm erklärt, dass es noch eine Welt da draußen gibt und dass sie versuchen müssen, aus Raum zu fliehen …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2024

Geschichte über einen Befreiungsakt nach jahrelangem Martyrium, ein Neuanfang und eine innige, empathisch geschilderte Mutter-Sohn-Beziehung

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Jack ist fünf Jahre alt und lebt zusammen mit seiner Mutter in einem Raum. Für ihn ist es normal, in einem Schrank zu schlafen, jeden Tag zur selben Zeit zu essen und ein Leben außerhalb nicht zu kennen. ...

Jack ist fünf Jahre alt und lebt zusammen mit seiner Mutter in einem Raum. Für ihn ist es normal, in einem Schrank zu schlafen, jeden Tag zur selben Zeit zu essen und ein Leben außerhalb nicht zu kennen. Der Alltag mit baden, waschen und sauber machen wiederholt sich, genauso wie die regelmäßigen abendlichen Besuche von Old Nick, von dem er sich ein Sonntagsgutti wünschen darf.
Eines Tages erzählt ihm seine Mutter, dass sie hier eingesperrt sind und dass die Welt aus dem Fernsehen tatsächlich real ist. Sehnsüchtig nach Freiheit, beginnt sie einen Plan für eine Flucht zu schmieden, in der Jack zum Helden werden kann.

"Raum" erzählt von dem Martyrium einer jahrelangen Gefangenschaft, vom Akt der Befreiung und einem nie gekannten Leben von Freiheit.
Die Geschichte wird aus der Perspektive des Jungen geschildert, dessen Welt eng begrenzt ist, der aber auch nichts anderes kennt und sich in dem Raum und der Brust seiner Mutter sicher fühlt. Die Erzählweise ist nachvollziehbar kindlich und naiv, was einerseits authentisch ist und nicht sofort alles erklärt, aber in der Sprache eines Fünfjährigen zumal ein wenig anstrengend ist.
Der Schreibstil bleibt konsequent dabei, selbst nach der Flucht und den ersten Wochen ohne die Begrenzungen des Raums.

Nach der beklemmenden Atmosphäre der Gefangenschaft, in der Mutter und Sohn allerdings ein unschlagbares Team bilden, ist auch das Leben in Freiheit mit all den neuen Eindrücken, Personen und Regeln, die auf Jack einprasseln, sehr empathisch und lebensecht dargestellt. Insbesondere die Aufgabe eines Lebens zu zweit wird dabei deutlich.

Auch wenn manche Entwicklung innerhalb weniger Tage und Wochen zu schnell ging und die Handlung mit keinen wesentlichen Überraschungen aufwarten konnte, fesselt der Roman durch das erlittene Leid, den mutigen Kampf für ein selbst bestimmtes Leben und die innige Liebe zwischen Mutter und Sohn.

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Veröffentlicht am 20.07.2021

Die Zuflucht des Gefängnisses

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„Ich glaube, in der Welt verteilt sich die Zeit ganz dünn überall hin, über die ganzen Straßen und die Häuser und die Spielplätze und die Geschäfte, deshalb gibt es an jedem Ort nur einen kleinen Klecks ...

„Ich glaube, in der Welt verteilt sich die Zeit ganz dünn überall hin, über die ganzen Straßen und die Häuser und die Spielplätze und die Geschäfte, deshalb gibt es an jedem Ort nur einen kleinen Klecks davon, und alle müssen schnell weiter zum nächsten.“

Inhalt

Jack ist 5 Jahre alt geworden, als seine Mutter ihm klar macht, dass die Welt, die er bis dato kennt, gar nicht die richtige ist, sondern nur ein Gefängnis. Ein Bunker, in dem „Old Nick“ ihr Versorger und Peiniger gleichermaßen, sie eingesperrt hält und ihnen damit das Recht auf Freiheit und ein selbstbestimmtes Leben nimmt. Jacks Mutter ist dort schon viele Jahre, nachdem sie mit 19 entführt wurde und an diesen dunklen, traurigen Ort gebracht wurde. Jack mag es gar nicht glauben, dass es außerhalb von „RAUM“ noch etwas anderes geben soll und warum seine Mutter dort unbedingt hinwill und sich nicht länger mit dem gemeinsamen Alltag begnügen möchte. Jack wird zur Schlüsselfigur in einer sorgsam geplanten Flucht aus der Entführungshölle, nur bleibt er auch ein Risikofaktor, denn er kennt überhaupt nichts anderes als seine Mutter, die karge Einrichtung in RAUM und „Old Nick“, doch wenn es ihm nicht gelingt, den Plan nach den genauen Vorgaben einzuhalten, steht ihr Leben auf dem Spiel.

Meinung

Zunächst verfügt dieses Buch natürlich über eine absolut fesselnde Ausgangssituation, die nicht nur den Alltag eines Missbrauchsopfers abzubilden versucht, sondern auch die Schäden, die lebenslange Isolationshaft, ohne Kenntnisse einer normalen Welt nach sich zieht. Umso beängstigender wird das Szenario, weil die irische Autorin Emma Donoghue die Erzählperspektive in die Hände eines Kindes legt, dessen Welt nicht nur winzig klein ist, sondern auch kreuzgefährlich und lebensbedrohlich, sobald eine falsche Entscheidung getroffen wird. Doch gerade diese Sicht auf die Dinge, hat mir zunächst einige Probleme bereitet, denn Jack erzählt mit seinen Worten von einem Alltag, der sich dem Leser erst nach und nach erschließt und oftmals die Schrecken umschreibt, die andernfalls ganz ungefiltert ankommen würden. So versteckt sich der Junge zum Beispiel im Schrank, wenn „Old Nick“ mal wieder Bett quietscht und zählt die Quietscher, bis ein seltsames Stöhnen die Geräuschkulisse unterbricht.

Im ersten Drittel des Buches bin ich gar nicht so richtig damit warmgeworden, doch nachdem es dem Jungen und seiner Mutter tatsächlich gelungen ist, aus „RAUM“ zu fliehen, beginnt für mich der Teil, der einen regelrechten Lesesog verursacht hat, denn plötzlich steht man genauso wie Jack mitten in einer Welt, die so anders und gefährlich ist, dass man sich sehr gut vorstellen kann, warum sich das Kind zunächst in die Sicherheit und Zuflucht seiner bekannten Umgebung zurücksehnt. Gerade der psychologische Aspekt hat mich sehr inspiriert, denn was ist, wenn es nicht nur die vor Angst gepeinigte Mutter gibt, sondern plötzlich andere Kinder, Menschen, Verwandte, Ärzte und eine Welt, die unermesslich groß ist und doch so wenig Anteil nimmt am Leben des Einzelnen.

In nur wenigen Tagen wird Jack mit all dem konfrontiert und versucht, wenigstens ein paar gute Dinge zu finden, die es ihm möglich machen das „draußen“ ebenso zu mögen, wie das „drinnen“, selbst wenn es voller Entbehrungen und Belastungen war.

Fazit

Ich vergebe gute 4 Lesesterne für eine krasse, beängstigende Story, die gerade auf Grund der Erzählperspektive so verstörend wirkt. Und obwohl das Buch keine sensationellen Überraschungen bereithält und trotz der bedrückenden Lage glaubwürdig erscheint, kann man sich der Geschichte bald nicht mehr entziehen und fiebert dem weiteren Geschehen entgegen. Möglicherweise hätte mich das ganze auch auf der Ebene eines Thrillers angesprochen, dann aber aus Sicht der Mutter, die mir hier doch etwas zu blass geblieben ist, was aber nicht an ihrer Persönlichkeit liegt, sondern schlicht und einfach an der Fokussierung des Kindes auf die Umstände.

Auf jeden Fall möchte ich mir hier jetzt die Verfilmung anschauen, denn möglicherweise füllen sich dort die Lücken, die der Text trotz seiner thematischen Dichte hatte. Ich empfehle diese Lektüre gerne weiter, sie vermittelt einen komplett anderen Blick auf die Schrecken einer Entführung und einer langen, ungewollten Haft in den Fängen des Bösen.

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Veröffentlicht am 22.02.2017

„Raum“ von Emma Donoghue

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Inhalt
Für den fünfjährigen Jack ist Raum die ganze Welt. Dort findet das ganze Leben von ihm und seiner Ma statt - sie spielen dort, sie essen und schlafen in Raum. Im Fernsehen hat Jack wahre Freunde ...

Inhalt
Für den fünfjährigen Jack ist Raum die ganze Welt. Dort findet das ganze Leben von ihm und seiner Ma statt - sie spielen dort, sie essen und schlafen in Raum. Im Fernsehen hat Jack wahre Freunde gefunden, seine geliebten Cartoon-Figuren. Doch Jack denkt, dass die Dinge hinter dem Fernsehen nicht echt sind. Für ihn sind nur er, seine Ma und die Sachen in Raum echt.
Eines Tages erklärt Jack's Ma ihm, dass sie aus Raum fliehen müssen, denn außerhalb von Raum findet das wahre Leben statt...
Wie wird der Fünfjährige diese Tatsache verkraften?

Meinung
Dieser Roman ist aus der Sicht eines Fünfjährigen geschrieben. Da Jack nun mal erst fünf ist, trifft der Leser auf viele Grammatikfehler und auf diffuse Gedankengänge. Dies macht das Buch und die Geschichte sehr authentisch. Zu Anfang war die Sprache sehr gewöhnungsbedürftig, jedoch habe ich mich schnell daran gewöhnt. Emma Donoghue hat in diesem Punkt erstklassige Arbeit geleistet, wie ich finde.

Der Roman ist eine Anlehnung an den Fall Josef Fritzl, wie ich auf Wikipedia nachgelesen habe. Für alle, die dieser Fall bzw. Name unbekannt sind: Josef Fritzl hat seine eigene Tochter jahrelang in einer Kellerwohnung gefangen gehalten, sie vergewaltigt und sogar Kinder mit ihr bekommen. Jetzt könnt ihr euch vielleicht denken, in welche Richtung dieses Buch geht.
Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob es positiv oder negativ auszulegen ist, aber ich bin mit sehr viel Distanz an dieses Buch rangegangen. Emotionale Distanz. Sonst hätte ich das Buch wohl sehr schnell abgebrochen, denn die Thematik ist definitiv keine leichte Kost und nichts für schwache Nerven oder sanfte Gemüter.

Emma Donoghue hat eine sehr beklemmende Atmosphäre geschaffen. Für mich war es schwierig, die Geschichte aus der Sicht eines Fünfjährigen zu lesen. Der junge Jack muss alles neu lernen in einer Welt, die ihm fünf Jahre lang unbekannt war, eine Welt, die ihm sonst nur aus dem Fernsehen bekannt war. Alles, was Jack im Fernsehen sah, war nicht echt für ihn, für ihn war nur Raum und alles in Raum echt.

Hervorheben möchte ich, dass die Autorin die Liebe auf jeder Seite spürbar beschrieben hat. Die unendliche Liebe von Mutter zu Sohn. Diese Tatsache hat mich das Buch "durchstehen" lassen. Trotz der widrigen Umstände war es wunderschön, die Liebe zu spüren.


Fazit
Eine sehr erschreckende, aber auch authentische Erzählung über ein Leben während und nach einer langen Gefangenschaft. Leider konnte ich mich nicht 100%ig auf das Buch einlassen, daher bekommt „Raum“ von mir vier von fünf Sternen.


Weitere Informationen
Originaltitel: Room
Verlag: Piper (https://www.piper.de/)
Seiten: 416
Erscheinungsdatum: 12. November 2012
Preis: 9,99€
Taschenbuch
ISBN: 978-3-492-30129-9

Veröffentlicht am 07.01.2017

Kurz und knapp: das war krass.

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Die Geschichte lässt sich relativ schnell zusammenfassen: ein Junge schildert seine Sicht des Lebens, welches auf 14qm in einem Raum zusammen mit seiner Mutter stattfindet. Außer einem Fernseher keinen ...

Die Geschichte lässt sich relativ schnell zusammenfassen: ein Junge schildert seine Sicht des Lebens, welches auf 14qm in einem Raum zusammen mit seiner Mutter stattfindet. Außer einem Fernseher keinen Kontakt zur Außenwelt. Er glaubt, dass das alles, was er um sich hat die Welt ist. Die Dinge im Fernseher sind nicht “in echt”. Bis zu seinem fünften Geburtstag..
Ich möchte nicht zu viel verraten.

Kurz und knapp: das war krass.
Ich muss ehrlich sagen, ich bin recht schwer reingekommen. Nicht, weil ich die Geschichte komisch fande, sondern weil es einfach nicht ganz einfach war, sich in die Sicht eines Fünfjährigen hineinzuversetzen. Noch dazu in einen, der nur einen bestimmten Wortschatz hat, bzw. Bezeichnungen, die “wir in der normalen Welt” nicht zuordnen können.
Zwischendurch war ich manchmal sogar recht genervt von dem ewigen Gefrage und dem Wortwirrwarr.
Aber es hat sich sehr sehr gelohnt!
Ab ca. der Hälfte war ich hin und weg und konnte das Buch dann kaum noch aus den Händen legen. Sehr ergreifend. Einfach auch, weil diese Geschichte heutzutage leider gar nicht so aus der Luft gegriffen sein mag…
Das Buch ist rundum gelungen und war für mich wirklich mal wieder “was Anderes”. Vielen Dank dafür!

Veröffentlicht am 03.03.2024

Eine interessante und auch spannende Geschichte

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Im Gegensatz zu vielen hatte ich von Anfang an überhaupt keine Probleme in das Buch reinzukommen, da ich schon wusste, das es aus der Sicht eines 5jährigen geschrieben wurde. Das bringt natürlich mit sich, ...

Im Gegensatz zu vielen hatte ich von Anfang an überhaupt keine Probleme in das Buch reinzukommen, da ich schon wusste, das es aus der Sicht eines 5jährigen geschrieben wurde. Das bringt natürlich mit sich, dass die Grammatik und andere Wörter falsch ausfallen. Ich „war“ also von Anfang an Jack, der seit seiner Geburt in diesem Raum alleine mit seiner Mutter wohnt.
Ich fand es interessant, wie die Mutter alles ihn ihren Möglichkeiten stehende zu tun um Jack ein halbwegs normales Leben zu bieten – was es natürlich überhaupt nicht war.

Interessant war das Buch auf jeden Fall und als der Fluchtversuch gemacht wurde, hab ich echt den Atem angehalten.
Alles in allem war das Buch logisch verständlich, was den Ablauf der Geschichte betrifft.
Ich konnte sowohl die Handlungen und auch Gedanken von Jack nachvollziehen, als auch von der Mutter und den Großeltern.
Allerdings hatte ich ab und an mit der Wortwahl von Jack meine Zweifel.
Es sollte ja nach Bezeichnungen und Grammatik die eines 5jährigen sein, der unter besonderen Umständen bis dato aufgewachsen war – kein Problem.
Aber immer wieder „wechselte“ die Wortwahl dann wieder zu Fremdwörtern und eine Ausdrucksweise, wie von einem studierten Erwachsenen.
Das passte überhaupt nicht zusammen, meiner Meinung nach. Das war für mich auch nicht damit zu erklären, dass die Mutter ihn ja nach ihren Möglichkeiten selbst unterrichtet hat, dann hätte z. B. die kindliche Grammatik auch anders sein müssen.
Das Konzept von Jacks Sprache fand ich dann doch nicht richtig durchdacht.

Abschließend kann ich aber sagen, dass es – bis auf meine Bemängelung – eine runde Geschichte war, die auf keinen Fall Mainstream ist.
Auch die psychische Seite bei Jack und seiner Mutter konnte ich verstehen – selbst die Sache mit „Schlimmer Zahn“, auch wenn sich mir jedes Mal wieder die Nackenhaare aufstellten …

Mein Fazit:
Eine interessante und auch spannende Geschichte, die zeigt was eine Extremsituation für Folgen haben kann.
Ein Buch , das mich unterhalten hat und nicht aus der Hand legen konnte, weil ich unbedingt wissen wollte wie es weiter ging.

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