Cover-Bild Grandhotel Angst
13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Genre: Krimis & Thriller / Sonstige Spannungsromane
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 14.08.2017
  • ISBN: 9783328100881
Emma Garnier

Grandhotel Angst

Roman
Italien, März 1899. Die junge Nell reist mit ihrem Mann Oliver an die ligurische Küste, um in Bordighera ihre Flitterwochen zu verbringen. Das Paar logiert im luxuriösen Grandhotel Angst. Nell ist von dem großartigen Gebäude, dem exotischen Hotelpark und dem Blick aufs funkelnde Meer fasziniert. Doch zu ihrer Überraschung kennt Oliver nicht nur bereits das Personal und einige Gäste, sie scheinen auch Geheimnisse zu teilen. Als ein Hotelgast überraschend verstirbt, beginnt Nell, nachzuforschen. Und stößt auf eine Geschichte von Schuld und Verrat – und auf eine unheimliche Legende, die sie in ihren Bann zieht. Bis sie plötzlich selbst im Verdacht steht, ein Verbrechen begangen zu haben ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.05.2018

Mischung aus Gruselgeschichte, Ehedrama, Psychothriller und historischem Krimi - von allem ein bisschen, aber insgesamt zu wenig.

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Eleanor ist 21 Jahre alt und verbringt die Flitterwochen mit ihrem erst kürzlich verwitweten und etwas älteren Mann Oliver in Bordighera an der ligurischen Küste in Italien. Oliver hat sie in das pompöse ...

Eleanor ist 21 Jahre alt und verbringt die Flitterwochen mit ihrem erst kürzlich verwitweten und etwas älteren Mann Oliver in Bordighera an der ligurischen Küste in Italien. Oliver hat sie in das pompöse "Grand Hotel Angst" eingebucht, von dem Nell einerseits aufgrund des prächtigen Gebäudes und der luxuriösen Ausstattung fasziniert ist, andererseits hat sie aber nicht nur aufgrund des unheimlichen Namens auch Angst vor dem Hotel. Es wird die Legende von einer Frau erzählt, die auf dem Gelände bevor das Hotel gebaut wurde gewohnt hat und verbrannt ist. Ihr Geist soll sich in dem Hotel befinden und Rache nehmen wollen. Ihr Mann Oliver herrscht Nell an, dass es sich bei der Erzählung um Unfug handelt, scheint die Frau jedoch gekannt zu haben. Zu Nells Erstaunen sieht sie selbst der Frau, deren Porträt im Hotel hängt, zum Verwechseln ähnlich. Zudem wird ihr bewusst, dass sie den Mann, den sie Hals über Kopf geheiratet hatte, um ihrem Elternhaus zu entfliehen, gar nicht wirklich kennt.
Während ihres Aufenthalts, den Oliver nicht nur als Urlaub sieht, sondern auch zur Pflege seiner Geschäftsbeziehungen nutzt, stirbt ein Gast im Hotel und wenig später gerät Nell selbst unter Mordverdacht.

Emma Garnier ist das Pseudonym der Autorin Heike Koschyk, die historische Romane schreibt und vor allem als Sophie Bonnet mit ihren provenzalischen Kriminalromanen um den Ermittler Pierre Durand bekannt geworden ist.
Das Grandhotel Angst existierte tatsächlich und hatte seine Glanzzeit Ende des 19. Jahrhunderts und war Vorbild für den Roman, die Geschichte ist allerdings fiktiv.

Nell ist eine zunächst sehr naive, junge Protagonistin, die einen Mann geheiratet hat, der während der Flitterwochen Seiten von sich zeigt, die sie nicht kannte oder die er wohlweislich verborgen gehalten hat. Er behandelt sie ihrer Naivität entsprechend wie ein kleines Kind, das Angst vor einem Schauermärchen hat, als eine Frau, die sich aufgrund der mysteriösen Umstände in dem Hotel ernsthaft Sorgen macht und lieber abreisen möchte.
Der Roman wechselt zwischen Gegenwart und Vergangenheit ab, wobei zwischen den Zeiten nur wenige Tage im März 1899 liegen. Nicht nur der Wechsel zwischen den Zeiten ist etwas verwirrend, auch der Roman wirkt so konstruiert wie das Komplott, um das es geht.
Es ist eine Mischung aus Gruselgeschichte, Ehedrama, Psychothriller und historischem Krimi - von allem ein bisschen, aber nichts bis zum Ende konsequent umgesetzt. Mir fehlte der durch Cover und Klappentext versprochene Grusel und die für einen Kriminalroman nötige Spannung, die allein durch den mystischen Charakter der Erzählung nicht entstanden ist.

Veröffentlicht am 27.10.2017

Mehr erwartet.

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"Grandhotel Angst" ist mir in den letzten Wochen immer mal wieder über den Weg „gelaufen“: erst im Bloggerportal, dann in der Buchhandlung und letztlich wieder im Bloggernewsletter. Obwohl ich mich eigentlich ...

"Grandhotel Angst" ist mir in den letzten Wochen immer mal wieder über den Weg „gelaufen“: erst im Bloggerportal, dann in der Buchhandlung und letztlich wieder im Bloggernewsletter. Obwohl ich mich eigentlich erstmal auf andere Bücher konzentrieren wollte, haben mich Cover und Klappentext so neugierig gemacht, dass ich einfach nicht widerstehen konnte und das Buch unbedingt haben und lesen wollte.

Im Großen und Ganzen muss ich allerdings sagen, dass mich das Buch doch ernüchtert zurückgelassen hat. Die Vergangenheit, die Beschreibungen von Italien und das wundervoll mysteriöse Hotel sind eine tolle Kulisse, die die Autorin mühelos in Szene setzen konnte. Es ergibt ein schönes Gesamtbild und das Setting hat mich wirklich nahezu umgehauen. Es ist toll beschrieben, verschiedene Szenen hatte ich problemlos vor Augen, obwohl ich sehr selten Romane lese, die in dieser Zeit spielen. Allerdings wirkten die Geschichte und die Charaktere in der Ausarbeitung dagegen relativ schwach und blass und konnten sich beim Vergleich mit der "Plotwelt" nicht wirklich behaupten.

Ich hatte mir nämlich unheimlich viel von dem Plot versprochen. Der Klappentext war toll: ein unheimliches Hotel, ein mysteriöser Ehemann und eine spannende Mordgeschichte. Vor allem, als dann noch von Fluch und Heimsuchung die Rede war, war ich direkt hin und weg. Ich habe mich sehr auf einen Krimi mit leichten Mystery-Momenten, paranormalen Passagen oder Schauerszenen gefreut – was aber leider nicht allzu lange anhielt. Man muss dazu sagen: Der Plot war solide aufgebaut, recht logisch und hat auch einige kleine Spannungsmomente zu bieten. Doch mir persönlich war das viel zu unterschwellig. Gerade diese kleine Geistergeschichte hätte so gut und gruselig werden können. Die Story hatte so viel Potenzial, aber leider geht sie im Gefühls-Wirrwarr der Hauptprotagonistin Nell ganz schön unter. Sie hätte so viel Bewegung und Dynamik in die Geschichte bringen können, durch das einfache Hinterfragen von Olivers Vergangenheit oder seinen Tätigkeiten im Hotel. Zusätzlich muss ich sagen, dass ich das Ende so, wie es in "Grandhotel Angst" geschildert wurde, einfach nicht gebraucht hätte. Gerade den Epilog "Ein Jahr später" fand ich wirklich unnötig. Vor allem diese "locker" und plötzlich hinzugeschriebene Liebesgeschichte wirkte da meiner Meinung nach wirklich fehl am Platz. Dann hätte ich mir lieber einen ausführlicheren Schluss gewünscht, der nicht so abrupt geendet hat und mit ein bisschen mehr Drumherum und spannendem Aufbauschen sicher fesselnder gewirkt hätte.

Mit Nell hatte ich sehr große Probleme warm zu werden, denn ich empfand sie durchweg eher als schwierigen, statt als liebenswürdigen Charakter – was im Übrigen auch für ihren Mann Oliver gilt. Was mich an Nell vordergründig gestört hat, war ihr Wankelmut. Die naive, zerbrechliche, junge Dame habe ich ihr im Bezug auf das Jahr 1899 anfangs sehr gut abgenommen. Auch dass sie sich vor dem Hotel fürchtet und verschiedene Personen in der Geschichte ihre Hysterie gekonnt füttern. Aber so wirklich geradlinig wirkte Nell im Laufe des Plots so überhaupt nicht. Sie entscheidet sich dauernd um, legt verschiedene Charakterzüge an den Tag, die sich meiner Meinung nach, meist widersprechen und benutzt sehr selten ihren Verstand – der ihr in der ein oder anderen Situation sicher Kummer erspart hätte. Mir fiel es sehr schwer, eine Bindung zu ihr aufzubauen, denn wenn ich das Gefühl hatte, sie endlich zu verstehen, hat sich das auch schon wieder in Luft aufgelöst. Gerade, weil ich immer wieder versucht habe, sie zu verstehen und ihre Gedankengänge nachzuvollziehen, hat das von dem eigentlich Plot und den Spannungsmomenten abgelenkt und bei mir auch nicht wirklich eben jene Spannung aufkommen lassen.

Ihren Ehemann Oliver fand ich aufgrund seiner mysteriösen Ausgestaltung und seiner Geheimnisse ja anfangs auch noch sehr interessant. Aber auch seine Figur entwickelt sich im Laufe der Geschichte in eine Richtung, die mich nicht begeistern konnte; eigentlich wirkte er die meiste Zeit recht unsympathisch, unhöflich und verschlossen. Vor allem weil das für den Leser so vollkommen deutlich war, hat es mich noch mehr überrascht und verwundert, wie lange Nell gebraucht hat, um ihn und seine Geheimnisse zu hinterfragen und ihm zu misstrauen.

Emma Garniers Schreibstil hat mir dagegen sehr gut gefallen. Wie oben schon geschrieben erzählt sie die Geschichte des Hotels, den Fluch und die allgemeine Umgebung so schön und spielend für den Leser, dass ich mich trotz den schwächelnden Plots doch sehr wohl in der Geschichte gefühlt habe.

Fazit
Emma Garniers Werk "Grandhotel Angst" hat mich nicht besonders überzeugen können. Pluspunkte konnte die Autorin bei mir definitiv mit ihrem Schreibstil und der Kulisse sammeln, was mich auch hundertprozentig begeistert hat. Allerdings hat sie es nicht geschafft, mich mit ihrem Plot und den Charakteren abzuholen. Beides wirkte auf mich unausgearbeitet und langatmig, weswegen ich dem Buch wackelige 3 Sterne vergebe.

Veröffentlicht am 11.04.2018

Grandhotel Angst

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Lesegrund:
Das Buch klang für mich, von der Beschreibung auf dem Klappentext her, nach einer spannenden Geschichte, in einem tollen Grusel - Setting und darauf hatte ich derzeit große Lust.

Handlung: ...

Lesegrund:
Das Buch klang für mich, von der Beschreibung auf dem Klappentext her, nach einer spannenden Geschichte, in einem tollen Grusel - Setting und darauf hatte ich derzeit große Lust.

Handlung:
Die Geschichte spielt in Italien, genauergesagt in Bordighera, im Jahr 1899. Die junge Nell und ihr frisch Angetrauter Oliver verbringen ihre Flitterwochen im luxuriösen Grandhotel Angst. Nell ist direkt von dem faszinierenden Gebäude, dem Hotelpark und dem so naheliegenden Meer begeistert. Allerdings wird ihr schnell klar, dass sie ihren Mann nicht so gut kennt, wie sie dachte, denn Oliver scheint im Hotel nicht nur einige Gäste und Personal zu kennen, sondern auch das ein oder andere Geheimnis mit ihnen zu teilen. Als ein anderer Gast des Hotels überraschend stirbt, beginnt Nell eigene Nachforschungen anzustellen, bei denen sie auf eine unheimliche Legende stößt, die sie schnell in ihren Bann zieht ...

Schreibstil:
Der Schreibstil von Emma Garnier ist durchweg flüssig und leicht zu lesen. Manchmal hätte ich es schön gefunden, wenn mehr von der beschriebenen Atmosphäre auch bei mir als Leserin angekommen wäre. Erzählt wird die Geschichte in Ich - Form aus der Sicht der Protagonistin Nell.

Charaktere:
Die Ausarbeitung der Charaktere hat mir weitestgehend ganz gut gefallen, aber leider war es so, dass ich ein paar Probleme mit den Eigenarten der Protagonistin hatte. Dass sie die Ich - Erzählerin war, war, für mich, leider manchmal ein bisschen zu anstrengend, da sie oft nicht verängstigt, sondern eher extrem naiv und oftmals auch nur verwirrt auf mich wirkte. Das trübte meinen Lesegenuss leider spürbar.

Spannung:
Den Spannungsbogen hat Emma Garnier im unteren Mittelfeld angesetzt und ich finde, dass man merkt, dass die Autorin sich bemüht hat überraschende Wendungen und Spannungsmomente einzubauen. Leider wirkte es auf mich aber zu deutlich gewollt und der erhoffte Spannungsanstieg blieb, in meinen Augen, aus. Das Ende war leider schon eine Weile vorher sehr leicht abzusehen, da es eigentlich nur zwei mögliche Varianten gegeben hat. Somit konnte mich die Autorin in Sachen Spannung leider zu selten erreichen, was ich schon schade fand.

Emotionen:
Die Ausarbeitung der Emotionen fand ich, wie auch im Punkt der Charaktere, nur bedingt gelungen, da ich mit Nell als Protagonistin nicht zusammengefunden habe. Ich fand viele ihrer Emotionen zu überzogen und klischeehaft dargestellt, was auf mich eher anstrengend wirkte, anstatt mein Mitgefühl zu wecken.

Von "Grandhotel Angst" hatte ich mir etwas mehr versprochen, als ich bekommen habe. Besonders die Protagonistin war mir zu unglaubwürdig dargestellt, was sich leider durch's Buch zog. Es gab ein paar gute Momente und die Idee finde ich immer noch toll, aber auch diese positiven Dinge konnten für mich die fehlende Grusel - Spannung nicht aufwiegen.