Cover-Bild Großes Sommertheater
16,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 28.02.2019
  • ISBN: 9783423262163
Frank Goldammer

Großes Sommertheater

Roman

Das Familienroulette:
Einer gibt den Löffel ab!

Der alte, kranke und steinreiche Patriarch Joseph lädt die gesamte Familie in seine Villa an der Ostsee ein. Die Sonne brennt – doch die dicke Luft ist nicht nur der Hitze geschuldet. Josephs Söhne sind seit Jahren zerstritten, die Aussicht auf das Erbe lässt sie aber mit Kind und Kegel anreisen. Da trifft der biedere CDU-Mann Erwin aus Berlin auf den halbseidenen Harald aus Dresden. Uwe, das schwarze Schaf der Familie, hat – unfassbar! – eine attraktive Frau dabei. Die Gästeliste birgt also reichlich Zündstoff, die Stimmung kocht, die Ereignisse spitzen sich zu. Bis es, im wahrsten Sinne des Wortes, knallt.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.04.2019

Großes Sommertheater

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Selten habe ich solch ein unterhaltsames Buch mit so akkurat beschriebenen Charaktereigenschaften der darin vorkommenden Personen gelesen. Das Buch klebte mir buchstäblich in der Hand, so dass ich es in ...

Selten habe ich solch ein unterhaltsames Buch mit so akkurat beschriebenen Charaktereigenschaften der darin vorkommenden Personen gelesen. Das Buch klebte mir buchstäblich in der Hand, so dass ich es in einem Zuge ausgelesen habe. Dazu kommt allerdings de angenehme Schrift. Der alte Patriarch Joseph ist sehr schwer erkrankt und steht kurz vor seinem Ableben.Aus diesen Grund lädt er die ganze Familie in seine Villa direkt an der Ostsee ein. Er hat drei Söhne, jedoch ist jeder aus einer anderen Beziehung hervorgegangen. Nun treffen nach und nach die drei Söhne mit Frauen, den Kindern und den Enkeln ein. Sie alle können es nicht miteinander, jeder ist neidisch auf den anderen, Streitigkeiten sind vorprgrammiert, zumal noch die Krankenpflegerin Agnes in der Villa als Hausfrau fungiert. In diesem Buch wird zurückgeschaut auf die Eltern von Joseph und auf das ganze Leben von Joseph selbst, dass nicht einfach war. Seinen Reichtum hat er sich als Junge mit Diebstählen aufgebaut. Einer von Josephs Söhnen ist ein angesehener Senator, der andere Sohn verdient sein Geld mit nicht ganz nachvollziehbaren Geschäften und der Dritte lebt von staatlicher Unterstützung, Wir lernen auch die Frauen, die Kinder und die Enkel dieser Männer, wobei der Jüngste der Familie ein sehr böses Kind ist. Die Hitze an der Ostsee, die Enge, die Angst,nicht genug zu erben, läßt die ganze Gesellschaft eskalieren und es kommt zu einigen unschönen Begegnungen, die wirklich tragisch enden. Bein Lesen konnte man sich in das Buch versinken,Dallas an der Ostsee. Der Autor umschreibt gekonnt die Wesenszüge der einzelnen Personen, der gegenseitige Schlagabtausch ist großartig gelungen. Auch das Cover mit der gedeckten Tafel ist ein Eyecatcher, Der darauf ausgeschüttete Wein ist metallic glänzend.Für das Buch müßten 10 Punkte vergeben werden. Ich bin total begeistert.

Veröffentlicht am 15.04.2019

Die liebe Familie

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Der Familienpatriarch Joseph hat zum Familientreffen geladen. Obwohl keines der Familienmitglieder wirklich Lust auf dieses Treffen hat, wagt es keiner, nicht zu erscheinen, da beim Ableben des Familienoberhauptes ...

Der Familienpatriarch Joseph hat zum Familientreffen geladen. Obwohl keines der Familienmitglieder wirklich Lust auf dieses Treffen hat, wagt es keiner, nicht zu erscheinen, da beim Ableben des Familienoberhauptes ein sattes Erbe wartet. So machen sich alle Richtung Ostsee auf die Reise, wo Joseph ein neues äußerst luxuriöses Anwesen gekauft hat. Schon bei der Ankunft wird allen klar, dass dieses Wochenende kein großes Vergnügen wird. Es herrscht sofort dicke Luft und der Ärger und Streit ist quasi schon greifbar...

Der Autor Frank Goldammer konnte mich bisher mit seinen sehr spannenden und packenden Kriminalromanen um Max Heller be-geistern, so dass ich schon sehr gespannt auf sein neues "Projekt" war. "Großes Sommertheater" ist ein komplett anderes Buch, aber es hat mir auf seine Weise ebenfalls sehr gut gefallen. Der Autor erzählt die Geschichte des Familientreffens in einer humorvollen und flüssig zu lesenden Schreibweise. Er überzeichnet die Protagonisten stellen-weise sehr deutlich und übt so auf unterhaltsame Art und Weise Kritik an unseren gesellschaftlichen Normen. Er greift dabei gerade das Problem des Miteinanders und der Kommunikation auf, was anhand der vielen Familienmitglieder unterschiedlich interpretiert wird. Das Buch strahlte auf mich einen ganz besonderen Charme aus, so dass ich es erst wieder aus den Händen legen konnte, als ich es zu Ende gelesen hatte. Hier hat Frank Goldammer gezeigt, dass er nicht nur tolle Kriminalromane schreiben kann, toll gemacht!!

"Großes Sommertheater" war aus meiner Sicht "Großes Kino", eine bitterböse Hommage an die Familie, die mir beim Lesen richtig Spaß gemacht hat. Ich empfehle das Buch daher unbedingt weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen!!!

Veröffentlicht am 14.04.2019

Familiendrama der Extraklasse

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Inhaltsbeschreibung:
Das Familienroulette:
Einer gibt den Löffel ab!

Der alte, kranke und steinreiche Patriarch Joseph lädt die gesamte Familie in seine Villa an der Ostsee ein. Die Sonne brennt – doch ...

Inhaltsbeschreibung:
Das Familienroulette:
Einer gibt den Löffel ab!

Der alte, kranke und steinreiche Patriarch Joseph lädt die gesamte Familie in seine Villa an der Ostsee ein. Die Sonne brennt – doch die dicke Luft ist nicht nur der Hitze geschuldet. Josephs Söhne sind seit Jahren zerstritten, die Aussicht auf das Erbe lässt sie aber mit Kind und Kegel anreisen. Da trifft der biedere CDU-Mann Erwin aus Berlin auf den halbseidenen Harald aus Dresden. Uwe, das schwarze Schaf der Familie, hat – unfassbar! – eine attraktive Frau dabei. Die Gästeliste birgt also reichlich Zündstoff, die Stimmung kocht, die Ereignisse spitzen sich zu. Bis es, im wahrsten Sinne des Wortes, knallt.
Fazit:
Schon als ich das Cover sah und die Beschreibung gelesen habe, stellten sich mir viele Fragen, die ich lösen wollte. Wer trifft auf wen? Warum ist die Familie so zerstritten? Wer gibt am Ende den Löffel ab?
Ich beginne einfach mal von vorne. Der Patriarch Joseph lädt seine gesamte Familie an die Ostsee ein, um sie vor seinem Tod noch einmal zu sehen. Bevor die Anreise stattfindet, beschreibt der Autor liebevoll und detailreich das Ostseefeeling. Zu laut, zu voll, zu heiß und trotzdem wollen alle an der Ostsee sein. Schon bei dieser Beschreibung musste ich Schmunzeln. Ein Tag am Meer. Eine Erinnerung, die einem für den Rest des Lebens bleibt.
An solch einem Tag reist die Familie an und es wird sehr schnell klar, dass sie nicht wegen dem Ostseefeeling kommt. Die Anreise der Familie wird sehr liebevoll beschrieben und die Protagonisten erscheinen sofort vor dem Auge des Lesers. Schon bei den ersten Beschreibungen entstehen Sympathien oder Antipathien. Klischees werden bedient und so überspitzt dargestellt, dass sie sofort Bilder entstehen lassen. Da gibt es den typischen, aalglatten Politiker, den halbseidenen Gangster, bis hin zum Hartz-IV-Empfänger, der alles tut, um der Arbeit zu entgehen. Ob das schon genug Sprengstoff bietet?
Auch die Charaktere in den scheinbaren Nebenrollen wurden bildhaft dargestellt, so dass ich sie mir sehr gut vorstellen konnte. Der kleine Tyrann Rocco, von der gesamten Familie unverstanden und unbeachtet, wuchs mir nach und nach ans Herz und seine Taten, die die ganze Familie ins Chaos stürzten, konnte ich sehr gut nachvollziehen. Ein hochintelligenter kleiner Bursche, der sich nach Anerkennung sehnt. Ganz nebenbei konnte ich auch erleben, wie das zarte Pflänzchen, der ersten Liebe zwischen Vanessa und Tom, wächst und sich entwickelt. Andere Charaktere, wie Schwester Agnes und Petra, blieben bis zum Schluss undurchschaubar und ich war überrascht, als ich ihre Rolle in der Tragödie erkannte. Lasst euch auch überraschen, von den Wendungen und Wirrungen dieser Geschichte, es lohnt sich.
Die Rückblenden in Joseps Kindheit und Jugend zeigen nach und nach, warum er so wurde, wie er am Ende seines Lebens ist. Scheinbar aufgewachsen ohne väterliche Liebe, gebeutelt von einem harten Schicksal, bleibt er immer auf der Suche nach dem Glück. Diese Rückblenden machen klar, warum diese Familie so entstehen konnte und warum sie heute in dieser scheinbar ausweglosen Situation gefangen ist. Ob am Ende doch alles gut wird, das müsst ihr leider selbst lesen, da ich schon genug verraten habe.
Bei der recht umfangreichen Familie war am Anfang die Zuordnung der einzelnen Mitglieder etwas schwierig, so dass ich dankbar war, dass auch Stammbaum abgebildet war. Sehr gute Idee des Autors, die mir die Zuordnung erleichterte.
Goldammer ist es gelungen eine Familientragödie der besonderen Art zu beschreiben, die mich tief in die menschlichen Abgründe blicken ließ. Um ans Ziel der Träume zu kommen, schrecken die Familienmitglieder auch vor einem Mord nicht zurück. Toll gemacht.
Der tolle Schreibstil, gespickt mit kohlrabenschwarzem Humor, sorgte dafür, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen wollte. Ich fühlte mich sehr gut unterhalten und die Wendungen am Ende haben mich überrascht und begeistert. Dafür vergebe ich gerne die volle Punktzahl und empfehle das Buch gerne weiter.

Veröffentlicht am 13.04.2019

Großes Familientreffen mit Todesfolge

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INHALT
Joseph ist steinreich und schwerkrank und bevor er stirbt, will er noch einmal seine drei Söhne sehen und zwar alle auf einmal. Die drei Brüder Erwin, Harald und Uwe sind aber seit Jahren zerstritten. ...

INHALT
Joseph ist steinreich und schwerkrank und bevor er stirbt, will er noch einmal seine drei Söhne sehen und zwar alle auf einmal. Die drei Brüder Erwin, Harald und Uwe sind aber seit Jahren zerstritten. In Josephs Villa soll sich die Familie treffen. Alle kommen mit ihrer gesamten Familie und das Wochenende ist sehr angespannt.

MEINE MEINUNG
Bei diesem Buch merkt man sofort, wie zerrüttet eigentlich die Familie ist. Aber daran ist Joseph mit seinem früheren Lebenswandel und seinen Frauengeschichten nicht ganz unschuldig. Die drei Brüder sind Halbgeschwister und seit Jahren zerstritten. Ob da der 88 jährige Joseph jetzt noch etwas ändern kann?

Ich verstehe es, das er die Familie vor seinem Tod noch einmal sehen möchte und genau um dieses Geschehen, inszeniert der Autor nun seine Geschichte. Schon auf den ersten Seiten und der Wortwahl des Autors, merkt man sofort, das dies ein etwas hochwertigerer Roman ist. Er ist literarisch höher angesiedelt, als ein einfacher Roman.
Die Schreib- und Ausdrucksweise des Autors ist sehr exklusiv, lässt sich aber dennoch zügig lesen.

Mir persönlich gefällt diese Geschichte sehr gut, da sich so etwas tatsächlich abspielt. Oft treffen zerstrittenen Geschwister erst wieder zusammen, wenn es ums Erbe geht, so wie hier, dann zeigt sich der wahre Charakter eines Menschen. Die Geschichte ist also nicht ganz realitätsfremd und deshalb auch so gut zu lesen.

Die Charaktere der einzelnen Familienmitglieder hat der Autor hier sehr fein ausgearbeitet, so das man zu jeder Person ein Bild vor sich hat. Also mit ging das beim lesen so und ich habe zu sehr vielen Personen aus dieser Geschichte ein sehr lebhaftes Bild.

Das hier ist eine Geschichte mit einem nicht vorhersehbaren Ende und das macht das ganze so interessant. Deshalb gibt es von mir auch die vollen 5 Sterne von mir. Auch weil sich das ganze auch zu so einer unvorhersehbaren Dramatik entwickelt.

Bluesky_13
Rosi

Veröffentlicht am 12.04.2019

Vorhang auf für den etwas anderen Goldammer!

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Huch! Was schreibt der denn jetzt für Zeug? denkt sich vielleicht der eine oder andere Fan von Frank Goldammers Kriminalkommissar Max Heller und beäugt erstmal skeptisch das metallisch glänzende Cover ...

Huch! Was schreibt der denn jetzt für Zeug? denkt sich vielleicht der eine oder andere Fan von Frank Goldammers Kriminalkommissar Max Heller und beäugt erstmal skeptisch das metallisch glänzende Cover dieses Satire-Romans. Mit „Großes Sommertheater“ befreit sich der Autor aus dem historisch-zeitgeschichtlichen Korsett seiner Krimi-Reihe um Kommissar Heller und bricht auf zu neuen Ufern (wie passend, diese Geschichte dann an der Ostsee spielen zu lassen!). Aber die Krimi-Fans können ganz beruhigt sein: ohne den einen oder anderen Toten kommt er auch diesmal nicht aus

Angekommen im 21. Jahrhundert schaut Herr Goldammer seinen Mitmenschen sehr genau auf die Finger (und diverse andere Körperteile) und bringt die Wahrheit über Zwangszusammenrottungen wie Familien mit viel (schwarzem) Humor zu Papier. Vom verzogenen Kleinkind bis zum Hartz-4-Schmarotzer ist alles vorhanden, wozu die heutige Gesellschaft gern den moralischen Zeigefinger hebt (oder sich in den sozialen Medien mehr oder weniger geistreich echauffiert).

Alles etwas überspitzt in diesem Roman? Da wäre ich mir nicht so sicher, denn es scheint oft mehr als nur ein Körnchen Wahrheit in bzw. hinter den Figuren zu stecken. Anfangs habe ich mich dabei ertappt, beschriebene Klischees hinzunehmen und gedanklich mitunter sogar zu unterstützen. Aber irgendwann war da ein Punkt, da setzte das Nachdenken ein. Und das Hinterfragen. Letztlich hat alles (mindestens) zwei Seiten... jede Verhaltensweise hat Ursachen, jeder sinnentleerte Kommentar auf Facebook eine Vorgeschichte. Nur blenden wir das gern aus und nehmen erstmal nur das zur Kenntnis, was uns ganz offensichtlich präsentiert wird.

Das Buch ist genau das, was der Name verspricht – ein Theaterstück. Und zwar eins mit Finesse und erstaunlichem Tiefgang angesichts der locker-flockigen Sprache. Zwangsläufig wird man als Leser einige Wahrheiten erfahren... und zwar meistens unbequeme, und die dann auch noch über sich selbst. Wer das nicht scheut, kann in diesem Roman eine kleine satirische Perle entdecken.

Und die Moral von der Geschicht‘? Nachdenken lohnt sich. Miteinander reden meistens auch. Und vor allem lohnt es sich, diesen Roman zu lesen. Ich! Will! Mehr! Davon!