Cover-Bild Teufelskälte
14,99
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Polizeiarbeit
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 16.06.2017
  • ISBN: 9783471351499
Gard Sveen

Teufelskälte

Kriminalroman
Günther Frauenlob (Übersetzer)

"Hier kommt ein neuer heißer Krimi-Stoff aus dem hohen Norden." Brigitte, Angela Wittmann

Wie sehr kann man sich selbst hassen? Nie war Tommy Bergmann verzweifelter, nie einsamer. Da wird sein schlimmster Albtraum wahr. Er hielt seinen ersten Fall für gelöst. Doch nun geht das Morden wieder los. Auf die gleiche Weise wie damals. Hat er den Falschen eingesperrt? Ist der wahre Mörder seit Jahren auf freiem Fuß? Hat er als Kommissar auf ganzer Linie versagt? Bergmanns neue Kollegin entdeckt eine Spur. Sie ist eine Frau nach seinem Geschmack: klug, verletzlich und schön. Doch sie hat einen Hang zu den falschen Männern.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.06.2017

Hölle, Hölle, Hölle

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„Teufelskälte“ von Gard Sveen ist der zweite Fall für den Osloer Kommissar Tommy Bergmann. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ...

„Teufelskälte“ von Gard Sveen ist der zweite Fall für den Osloer Kommissar Tommy Bergmann. Dennoch handelt es sich um eine eigenständige, in sich abgeschlossene Geschichte, die ohne Vorkenntnisse lesbar ist. Den Vorgänger, „Der letzte Pilger“, hatte ich mit Begeisterung verschlungen und auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht. Worum geht es?
November 2004. Die junge Prostituierte Daina wurde brutal misshandelt. Bevor sie stirbt, kann sie Tommy noch einen Namen nennen, Maria, Edel Maria. Tommy ist geschockt. Denn der Modus Operandi erinnert ihn an Kristiane. Das junge Mädchen wurde 1988 tot im Wald in einem Müllsack abgelegt. Doch der Täter befindet sich in einer geschlossenen Anstalt, nachdem er den Mord an Kristiane und eine Reihe ähnlicher Taten gestanden hatte.
Hat Anders Rask einen Komplizen, der sich noch auf freiem Fuß befindet, oder wurde er unschuldig verurteilt?
Zusammen mit seiner neuen Kollegin Susanne Bech rollt Tommy den alten Fall erneut auf. Bei den damaligen Ermittlungen wurden Fehler gemacht. Susanne ist alleinerziehende Mutter der fünfjährigen Mathea und hat somit eine empfindliche Schwachstelle. Auch Tommy hat Schwächen. Er neigt zu Gewaltausbrüchen. Deshalb hatte sich seine Frau von ihm getrennt. Doch nun befindet sich Tommy in Therapie. Mit menschlichen Abgründen kennt er sich also bestens aus.
Die Morde sind grausam. Mit detaillierten Beschreibungen hält der Autor sich aber zum Glück zurück, so dass Raum bleibt für das Kopfkino des Lesers. „Teufelskälte“ ist gut konstruiert und spannend erzählt. Ein klassischer Krimi. Ein bisschen gemein ist allerdings, dass am Ende vieles offen bleibt. Zitat: „Seele in Flammen, tanzendes Blut. Wo bin ich, Tommy?“ Im Nachwort kündigt der Autor an, dass es einen Folgeband geben wird.

Fazit: Alles in allem ein spannender, abgründiger Who-Done-It-Roman, der jedoch nicht an den Vorgänger heranreicht.

Veröffentlicht am 16.06.2017

Wo bin ich

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Seit er vor fast zwanzig Jahren den Mord an einer jungen Frau gestanden hat, ist Anders Rask in Sicherungsverwahrung. Doch plötzlich zieht er sein Geständnis zurück und beantrag die Wiederaufnahme seines ...

Seit er vor fast zwanzig Jahren den Mord an einer jungen Frau gestanden hat, ist Anders Rask in Sicherungsverwahrung. Doch plötzlich zieht er sein Geständnis zurück und beantrag die Wiederaufnahme seines Verfahrens. Kommissar Tommy Bergmann hat nicht viel Zeit, um zu beweisen, dass Rask doch schuldig ist. Wie passt aber die Leiche ins Bild, die auf eine Art und Weise zugerichtet wurde, wie in dem alten Fall. Ist hier ein Nachahmer am Werk oder könnte an Rasks Aussage, er habe die Jugendliche damals nicht umgebracht etwas dran sein? Es war sein erster Mordfall im Jahr 1988 und im Jahr 2004 will Tommy Bergmann unbedingt alles richtig machen.

Auch in seinem zweiten Fall hadert Tommy Bergmann mit seiner eigenen Vergangenheit, seinen Vater kennt er nicht und zu seiner Mutter hatte er nicht das beste Verhältnis. Nicht nur, um seine Stelle zu behalten, unterzieht er sich einer Therapie. Dass sein aktueller Fall in laufend an seine eigene Vergangenheit erinnert, macht die Ermittlung nicht leichter. Doch dem Mörder muss einfach das Handwerk gelegt werden. Zusammen oder vielleicht doch eher auf unterschiedlichen Pfaden machen Tommy und seine Kollegin Susanne Bech daran, den Fall aufzuklären. Zunächst scheint dabei nichts zusammen zu passen. Erst nach und nach beginnen sich Zusammenhänge zu entwickeln, in denen große Brisanz steckt.

Ein Buch, dass mit einem Paukenschlag endet. Wie Gard Sveen im Nachwort berichtet, habe eine Leserin ihm entgegengeworfen, so könne er das Buch nicht enden lassen. Doch, er könne, aber es werde eine Fortsetzung geben. Und so hat man mit diesem ersten Teil einer Geschichte, einen zum Teil aufgeklärten Fall, der fesselt, aber zwangsläufig auch etwas unbefriedigt zurücklässt. Mit dem mitreißenden ersten Fall in „Der letzte Pilger“ kann das nicht verglichen werden. Auch der vorliegende Band um Kommissar Tommy Bergmann ist gerade zum Ende hin ausgesprochen spannend und natürlich wird man ebenso neugierig wie es mit Bergmanns persönlicher Geschichte wie auch die Beantwortung der Frage „Wo bin ich?“ hergeleitet wird. Mit Überzeugung, dass der Autor eine packende Lösung finden wird, bleibt man doch etwas hängen gelassen zurück.

Ein sehr spannender Kriminalroman, der wegen der Unvollendung des erzählten Falles nicht wirklich abschließend gewürdigt werden kann.

Veröffentlicht am 11.06.2017

schwieriger Einstieg, aber dann kaum aus der Hand zu legen

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Eine Prostituierte wird brutal ermordet. Kommissar Tommy Bergmann wird mit den Ermittlungen betraut und stellt Parallelen zu Morden in den 80er Jahren fest. …
Tommy Bergmann ist in meinen Augen ein streitbarer ...

Eine Prostituierte wird brutal ermordet. Kommissar Tommy Bergmann wird mit den Ermittlungen betraut und stellt Parallelen zu Morden in den 80er Jahren fest. …
Tommy Bergmann ist in meinen Augen ein streitbarer Typ. Er hat nicht nur mit dem Fall zu kämpfen, sondern auch mit den „schwarzen Löchern“ in seiner Kindheit. Im Laufe der Handlung fand ich ihn dann aber doch liebenswert, eigentlich tat er mir leid.
Ich hatte anfangs so einige Schwierigkeiten gehabt in die Handlung einzutauchen, was sicher auch an den vielen handelnden Personen mit für deutschsprachige Leser gewöhnungsbedürftigen Namen lag. Aber als ich diese Schwelle überwunden hatte, konnte ich das Buch nicht mehr aus den Händen legen. Jede der Hauptfiguren hat in diesem Buch ihr eigenes Kama mit dem sie zu kämpfen hat. Doch irgendwie hängt auch dadurch alles zusammen. Seelisch gefestigt ist da keiner und das macht die Sache spannend.
Was mich ein bisschen gestört hat ist, dass manche Details mehrmals bis ins Detail beschrieben waren. Ich denke da z.B. an die Verfahrensweise der Sicherheitsschleuse in der psychiatrischen Sicherheitsverwahrung.
Insgesamt betrachtet hat mir dieser Thriller aber ausgesprochen gut gefallen. Ohne viele blutige Beschreibungen der Morde ist es dem Autor gelungen hier einen spannenden Psycho-Thriller zu schreiben bei dem man sich wunderbar unterhalten fühlt.
Von mir gibt’s daher 4 Lese-Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 10.07.2017

spannend

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Im zweiten Kriminalfall mit dem Ermittler Tommy Bergmann geht es gleich ans Eingemachte. Denn ein scheinbar gelöster Fall muss neu aufgerollt werden, da weiter Morde nach ähnlichem Muster darauf hindeuten, ...

Im zweiten Kriminalfall mit dem Ermittler Tommy Bergmann geht es gleich ans Eingemachte. Denn ein scheinbar gelöster Fall muss neu aufgerollt werden, da weiter Morde nach ähnlichem Muster darauf hindeuten, dass der damals rechtskräftig Verurteilte zu Unrecht hinter Gitter sitzen könnte.
Neu im Team ist Susanne Bech. Schön und kompetent und Tommy ist schnell für sie entflammt, obwohl er sich doch eigentlich mehr auf den Fall konzentrieren sollte.
Mir gefällt der Schreibstil von Gard Sveen. Er ist zwar typisch nordisch, da der Kommissar depressive Züge hat und ein schwieriges Privatleben, aber der Fall ist spannend und die Ermittlungen lassen den Leser miträtseln. Außerdem baut er ein paar falsch Spuren und mehrere Verdächtige in die Story ein und beachtet die Kniffe der Thrillerkunst zu denen auch gehört, dass man den Mörder nicht zu früh identifizieren kann.
Guter zweiter Fall. Etwas unzufrieden bin ich freilich mit dem Schluss. Es scheint in Mode zu kommen, dass man die Romane mit einem offenen Ende versieht. Nach Kepler und McFadyen hat sich auch Sveen dazu entschlossen. Das finde ich etwas ärgerlich. Ich hoffe mal, die Fortsetzung lässt nicht allzu lange auf sich warten.

Veröffentlicht am 08.07.2017

düster

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Wieder einmal ein Autor der als neuer Stern am Krimi und Thriller-Himmel gehandelt wird. Davon gibt es viele. So etwas ist für mich kein Maßstab. Zu sagen ist, dass Gard Sveen weiß wie man einen Thriller ...

Wieder einmal ein Autor der als neuer Stern am Krimi und Thriller-Himmel gehandelt wird. Davon gibt es viele. So etwas ist für mich kein Maßstab. Zu sagen ist, dass Gard Sveen weiß wie man einen Thriller gestaltet, sich beim Aufbau aber viel Zeit lässt.
Den Vorgängerroman „Der letzte Pilger“ kenne ich nicht, kann daher nicht sagen, ob es da wissenswerte Elemente gibt. Der Protagonist Tommy Bergmann ist ein bedächtiger Ermittler, manchmal melancholisch, aber dadurch noch lange kein Wallander (zum Glück). Ganz interessant ist die Nebenfigur, seine Kollegin Susanne, die alleinerziehende Mutter ist. Ihre Privaten Sorgen spielen eine Rolle.
Als Ermittlerteam sind die beiden zuerst einmal nicht so beeindruckend, aber sie bleiben dran m Fall.
Interessant ist weiterhin, dass der Ursprung des Falls lang zurück liegt, in der Vergangenheit, die auch Tommy betraf. Das weckt die Geister der seiner eigenen Vergangenheit, der er sich stellen muss.
Ob der seit Jahren in der Psychiatrie einsitzende Andras Rask wirklich der Mörder oder nur ein irrer ist, bleibt lange offen. Diese Figur beeindruckte mich weniger, ein Hannibal Lecter ist er nicht.

Trotz einer gewissen Langsamkeit im Erzähltempo wird es nicht langweilig. Das ist vermutlich ein typisches Merkmal für nordische Kriminalliteratur.