Cover-Bild Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod
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10,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 08.10.2018
  • ISBN: 9783453421882
Gerhard Jäger

Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod

Roman
Ein sprachgewaltiger Roman über eine unerfüllte Liebe, einen ungeklärten Mord und eine spannende Spurensuche

Im Herbst 1950 kommt der junge Historiker Max Schreiber in ein Tiroler Bergdorf, um ein altes Geheimnis zu erforschen. Inmitten der Bergwelt und einer misstrauischen Dorfgemeinschaft fühlt er sich zunehmend isoliert und verliert sich in der Liebe zu einer Frau, um die jedoch auch ein anderer wirbt. Als ein Bauer unter ungeklärten Umständen stirbt und der Winter mit tödlichen Lawinen über das Dorf hereinbricht, spitzt sich die Situation dramatisch zu. Schreiber gerät unter Mordverdacht und verschwindet. Fünfzig Jahre später begibt sich ein alter Mann auf Spurensuche in die Vergangenheit.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.07.2020

Sprachgewaltig

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Jäger - Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod

Dieser Roman hat mich sehr beeindruckt und positiv überrascht. Dennoch fällt es mir schwer, den Inhalt kurz und knapp zusammenzufassen, dieser ist ...

Jäger - Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod

Dieser Roman hat mich sehr beeindruckt und positiv überrascht. Dennoch fällt es mir schwer, den Inhalt kurz und knapp zusammenzufassen, dieser ist nämlich außergewöhnlich vielschichtig, tiefgründig, verschachtelt und verwinkelt. Deshalb zitiere ich hier nur kurz den Klappentext:
"Ein sprachgewaltiger Roman über eine unerfüllte Liebe, einen ungeklärten Mord und eine spannende Spurensuche- für einen jungen Historiker wird eine Recherchereise in die Berge zur Reise an die Grenzen seiner Persönlichkeit."

Das Hauptgeschehen findet im Winter 1950/51 statt. Seitdem ist der junge Historiker Schreiber spurlos verschwunden. Ein halbes Jahrhundert später macht sich der Amerikaner John Miller auf Spurensuche.
Jäger lässt sich Zeit damit, die Personen, das Dorf, die Natur, die Berge detailliert zu beschreiben. Das wird zwar nie langweilig, wirkliche Spannung kommt aber erst gegen Ende auf. Doch das lohnt sich, denn er schafft damit eine wahnsinnig intensive Atmosphäre. Man sieht die Dorfbewohner und die verschneiten Berge regelrecht vor sich. Kombiniert mit Jägers beeindruckend poetischem Schreibstil entsteht ein wahres Meisterwerk. Perfekt komponiert und sprachgewaltig. Irgendwann ist man mit Schreiber mittendrin im Geschehen, Naturgewalten, Lawinen donnern über das Dorf, Feuer wüten, heute wie damals. Schreiber ist gefangen durch die Liebe zu einer Frau, der Leser mit ihm, denn es entwickelt sich nun ein ordentlicher Lese Sog.

Noch eine interessante Hintergrundinformation zur Entstehung des Romans. Der Tiroler Autor Gerhard Jäger war seit einem Unfall 2007 querschnittsgelähmt. Vorliegendes Buch schrieb er mit Hilfe eines Sprachcomputers. Leider ist er bereits viel zu früh verstorben.

Ein sehr empfehlenswerter Roman für Leser, die hintergründige und komplexe Geschichten mögen. Mir hat er sehr gut gefallen. 5 Sterne

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Veröffentlicht am 25.12.2019

Was ist passiert vor all diesen Jahren?

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Im Zentrum steht die Geschichte um Max Schreiber, der in ein abgelegenes Bergdorf fährt um dort ein Buch über die Hexenverfolgung zu schreiben, über eine Frau, die auf unerklärliche Weise in ihrem Haus ...

Im Zentrum steht die Geschichte um Max Schreiber, der in ein abgelegenes Bergdorf fährt um dort ein Buch über die Hexenverfolgung zu schreiben, über eine Frau, die auf unerklärliche Weise in ihrem Haus verbrannte. Doch mit dieser alte Geschichte stößt er nur auf Ablehnung unter den Dorfbewohnern und so entwickelt sich sein Buch viel mehr zu einem Bericht über seine Zeit im Dorf. Langsam akzeptieren ihn die Dorfbewohner und Max verliebt sich in die geheimnisvolle Maria, die nach dem Tod ihrer Eltern verstummt ist. Doch auch Georg, zu dem Max so etwas wie eine Freundschaft aufzubauen beginnt, buhlt um die Aufmerksamkeit von Maria.

Diese weit zurück liegende Geschichte wird umrahmt von der Geschichte um John Miller, der zurück reist in das Land seiner Kindheit und die Gerüchte um seinen Cousin Max Schreiber ein für alle mal klären möchte.

Zunächst dachte ich, ich finde keinen richtigen Zugang zu der Geschichte, die Figuren und Handlungen zogen verschwommen an mir vorbei. Doch dann merkte ich, wie mich die Worte immer stärker fesselten, mich zum Weiterlesen drängten, sich einen Weg in mein Innerstes gruben und mich dort trafen, aufwühlten. Jäger findet Worte, die ohne Umschweife ihr Ziel treffen, sein Schreibstil etwas besonderes, eindringlich und schnörkellos und doch irgendwie einfühlsam und berührend. Man hat mit jedem verstrichenen Satz das Gefühl, weiter in die Geschichte vorzudringen, ja sogar vorzudringen in dieses verschneite Dorf in dem Max Schreiber und die anderen Dorfbewohner um ihr Leben bangen müssen, dieses verschneite Dorf, in dem sich schließlich eine Tragödie ereignete. Man hat das Gefühl, mitten unter ihnen zu sitzen.
Sowohl Max als auch John erzählen dem Leser ihre Geschichte und lassen dennoch Raum für eigene Urteile und Gedanken. Georg Jäger hat mit "Der Schnee, das Feuer, die Schuld und der Tod" einen sehr eindringlichen Roman geschaffen, der von einer unerwiderten Liebe, von Aberglauben, dem Kräftezehrenden Leben in den Bergen, Verlangen und Begehren und schließlich Tod handelt. Dabei hat mich die Sprache nach und nach immer mehr in ihren Bann gezogen und mich verzaubert, berührt, aufgerüttelt und überrascht. Unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Interessante Grundidee, doch zu viele Längen

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Die Ausgangssituation hätte Potential für eine spannende Geschichte:
Mit 80 fährt John Miller noch einmal in sein Geburtsland. Er möchte mehr über das Schicksal des Max Schreiber herausfinden, der in ...

Die Ausgangssituation hätte Potential für eine spannende Geschichte:
Mit 80 fährt John Miller noch einmal in sein Geburtsland. Er möchte mehr über das Schicksal des Max Schreiber herausfinden, der in den 1950er Jahren unter seltsamen Umständen verschwunden war. Im Innsbrucker Landesarchiv findet er unter anderem ein von Schreiber verfasstes Manuskript. Er wird bei seinen Nachforschungen aber immer wieder von Gedanken an seine Frau Rosalind abgelenkt.
Schreibers Manuskript, das den Großteil dieses Romans ausmacht, berichtet von einem jungen Historiker, der im Herbst 1950 in einem kleinen Dorf in den Tiroler Bergen ankommt. Eigentlich ist er dort, um über den Tod einer angeblichen Hexe in Jahr 1856 zu recherchieren. Doch bald werden die Bewohner des Dorfes - und insbesondere eine Bewohnerin - für ihn interessanter als diese alte Geschichte.

Erzählt wird das Alles in einem zwar durchaus eingängigen, jedoch häufig zu weitschweifigen Stil. Nebensächlichkeiten werden ausführlich beschrieben und manche Details ständig wiederholt. Andererseits hätte ich zum Beispiel über die „Hexe“ oder auch die Beziehung zwischen John und Rosalind gern etwas mehr erfahren. Insgesamt weist die Handlung vor allem in der zweiten Hälfte zu viele Längen auf. Wirklich fesselnde Szenen sind demgegenüber zu selten.
Außerdem wird die Figur des Max Schreiber im Lauf der Zeit immer nerviger, seine Gedankengänge und Handlungen immer weniger nachvollziehbar, weshalb ich auch kein echtes Interesse an seinen Problemen mehr aufbringen konnte.

Erst gegen Ende nimmt die Geschichte wieder etwas Fahrt auf und es gibt ein paar Überraschungen.
Man hätte das Buch aber um mindestens ein Drittel kürzen müssen.

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