Cover-Bild Das Lied meiner Schwester
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Aufbau TB
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 20.08.2012
  • ISBN: 9783746628677
Gina Mayer

Das Lied meiner Schwester

Roman

Swing, Liebe und Verrat Es sind die Zeiten von Swing und Jazz – nur nicht im Deutschland der dreißiger Jahre. Nachdem Orlanda ihre Anstellung als Sängerin an der Düsseldorfer Oper verloren hat, entdeckt sie mit dem Geiger Leopold die Swingmusik. Als die Nazis ihnen Auftrittsverbot erteilen, gehen Orlanda und ihre Schwester Anna in den Widerstand. Doch dann wird eine von ihnen verraten. Die ergreifende Geschichte zweier Schwestern, die ihre Passion höher schätzen als ihr Leben. »Der Zauber der Musik kann sich selbst in den schlimmsten Momenten entfalten. Das ist die Botschaft dieses packenden Romans.« SWR „’Das Lied meiner Schwester’ ist ein spannendes, berührendes und zugleich überaus informatives Buch.“ Westdeutsche Zeitung

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2024

ihr bisher bestes Buch

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Die Schriftstellerin Gina Mayer lebt und arbeitet in Düsseldorf und so hat sie eigentlich alle ihre Bücher in Düsseldorf oder Umgebung spielen lassen. Auch ihren Roman "Das Lied meiner Schwester", den ...

Die Schriftstellerin Gina Mayer lebt und arbeitet in Düsseldorf und so hat sie eigentlich alle ihre Bücher in Düsseldorf oder Umgebung spielen lassen. Auch ihren Roman "Das Lied meiner Schwester", den ich persönlich als ihr bestes Buch empfinde, obwohl es sich lohnt alle zu lesen, spielt in Düsseldorf.Die Zeit, die sie für ihre Geschichte gewählt hat, gehört natürlich schon zu den interessantesten der Zeitgeschichte, nämlich die Zeit zwischen 1929 und 1944.

In diesem Buch beschäftigt sie sich mit der Musik und Kunstszene und lässt den Leser wissen, wie stark diese Kunstrichtungen von der Nazidiktatur beeinflusst wurden. Alle wichtigen Personen diese Buches haben sich über die Musik kennen,- und teilweise auch lieben gelernt. Verzweifeln teilweise aber auch an dieser Situation und manche bringt es auch dazu sich zu wehren.

Aufgebaut ist dieser Roman durch Erzählungen und Briefe, die diese schreckliche Zeit wieder auferstehen lässt.

Frederike, die bei der Schwester ihrer Mutter und dessen Mann aufgewachsen ist, erhält von ihrer Tante zu ihrem 21. Geburtstag ein Bündel Briefe , die ihre Mutter ihr aus dem Gefängnis geschrieben hat. So erfährt sie durch Erzählungen ihrer Tante und die Briefen viel über das Schicksal ihrer Mutter, die versucht hat sich gegen das Naziregime aufzulehnen. Sie erlebt ihre Mutter in den Erzählungen ihrer Tante als lebenslustige Person, die als Chormädchen immer auf den großen Durchbruch wartete.Musik lag ihr im Blut, genauso wie ihrer Schwester,die die vernünftige der beiden ist und als OP Schwester arbeitet und sich zeitlebens für ihre Schwester verantwortlich fühlt.Wankelmütig und unerschrocken wie Orlanda ist, kann sie sich weder zwischen zwei Männern entscheiden, die ihr Leben begleiten, sondern verschreibt sich auch der Jazzmusik, die unter dem Naziregime als entartete Kunst verboten wurde.
Dieses Buch ist der Musik gewidmet und so findet man unter den agierenden Personen denn auch viele Künstler, seien es Sänger, Geiger,Jazzmusiker oder auch Organisten, die eins verbindet in dieser Schreckenszeit, die Musik und ihre Leidenschaft zu dieser Kunst.

Gina Mayer hat es wieder fantastisch verstanden die Atmosphäre der damaligen Zeit für den Leser einzufangen. Die Angst vor Entdeckung, die Repressalien und auch Strafen unter denen die Leute, die nicht regimetreu waren ,zu leiden hatten, aber auch welchen Verlust Deutschland an fantastischen jüdischen Künstlern zu beklagen hatte. Das Buch zeigt nicht nur Gina Mayers Liebe zu ihrem Wohn und Arbeitsort, sondern auch ihre präzise Recherche, die diesem Buch zugrunde liegt.Ich glaube diese Bausteine lassen die Bücher dieser Autorin nicht nur michüberzeugen.

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Veröffentlicht am 13.12.2020

Ein hinreißender Roman, der in Düsseldorf spielt

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Die in Düsseldorf lebende Schriftstellerin Gina Mayer entführt den Leser mit diesem Roman in die Zeit des Dritten Reiches. Im Mittelpunkt des Romans stehen die beiden Schwestern Anna und Orlanda. Anna, ...

Die in Düsseldorf lebende Schriftstellerin Gina Mayer entführt den Leser mit diesem Roman in die Zeit des Dritten Reiches. Im Mittelpunkt des Romans stehen die beiden Schwestern Anna und Orlanda. Anna, die ältere von beiden, arbeitet als Krankenschwester in einem Krankenhaus, während Orlanda als Sängerin eine Anstellung an der Düsseldorfer Oper hat. Nachdem sie diese verloren hat, entdeckt sie die Swingmusik für sich und wird Sängerin der Melody Girls. Sie wird hin und her gerissen von der Liebe zu dem Jazz-Geiger Leopold und dessen Freund Clemens, der ebenfalls an der Oper arbeiten. Als im Krankenhaus ein neuer Chefarzt erscheint, steigt Anna zur OP-Schwester auf. Seit der Machtübernahme der Nazis wird das Leben in Deutschland immer schwerer. Auch Orlanda wird mit einem Berufsverbot belegt, weil Swingmusik zur entarteten Musik gehört und die Melody Girls nicht mehr auftreten dürfen. Aber auch im Krankenhaus sind Ärzte und Krankenschwestern unterschiedlicher Meinung zu den Geschehnissen in Deutschland. Anna kann und will nicht allem zustimmen, was die Nazis anstellen. Als die Situation im Verlauf der Jahre immer schwieriger wird, schließt sich die religiöse Anna einer Gruppe an, die im Untergrund Widerstand leistet. Erst viel später erzählt sie ihrer jüngeren Schwester Orlanda davon. Die ist sofort hellauf begeistert und möchte so schnell wie möglich ebenfalls am Widerstand teilnehmen.

Sehr vielschichtig und mit vielen Details aus dem damaligen Düsseldorf, aber auch aus der Zeit des Dritten Reiches, wird von Gina Mayer einen anrührende Geschichte zweier Schwestern im Widerstand gezeichnet. Schwerpunkt liegt dabei ganz klar auf der Entwicklung der Figuren. Während einzelne Nebenfiguren noch einem klassischen Schwarzweißbild entsprechen, so ist dies bei den Hauptfiguren nicht mehr erkennbar. Sie bestehen aus unendlich vielen Grautönen. Auf diese Weise versucht die Schriftstellerin dem Leser nahezubringen, dass die Zeit des Dritten Reiches nicht einfach schwarz-weiß gesehen werden darf. Obwohl die Schwestern bei weitem nicht immer einer Meinung sind, gehen sie doch einen gemeinsamen Weg auf ein gemeinsames Ziel zu. Bei den Freunden und anderen ist dies nicht mehr der Fall. Während der Jazzmusiker Leopold an seinem Berufsverbot beinahe zu Grunde geht, schafft es der Opernsänger Clemens bis in die höchsten Kreise und wird sogar von Göbbels hofiert. Eine gemeinsame Freundin Fritzi, die schon in ihrer Jugend ihren jüdischen Nachnamen abgelegt hat, weil sie nichts mit der jüdischen Religion zu tun hat, zeigt, dass auch Juden nicht in einen gemeinsamen Topf zu werfen sind. Annas Chefarzt ist ein Mensch, der durchaus Verständnis für das menschliche Miteinander aufbringt, der den Nazis aber keinen Widerstand entgegenbringt und eher, seinen Wohlstand und seine Karriere im Sinn, bei öffentlichen Anlässen den Nazis nach dem Mund redet. Diese Vielschichtigkeit von Figuren und Charaktereigenschaften wird von der Autorin in eine spannende Handlung gepackt und mit sehr vielen Bildern und Detailtreue in die Köpfe der Leser gepflanzt. Während der Leser lange Zeit im Glauben gelassen wird, dass die Fronten innerhalb dieser Figurenkonstellation ziemlich klar sind, gibt es zum Ende hin immer mehr Überraschungen. Die Hinundhergerissenheit zwischen den beiden Männern Leopold und Clemens zieht sich durch den gesamten Roman und immer wieder muss sich der Leser fragen, wie sich Orlanda am Ende entscheiden wird. Wird sie sich überhaupt entscheiden müssen, oder macht die Liebe ihr eigenes Spiel mit ihr.

Ein hinreißender Roman, der in Düsseldorf spielt und viel Liebe zur Musik durchschauen lässt. Ein Roman, der die Gefühle anspricht, und den Menschen von heute, die meistens die Zeit des Dritten Reiches nicht am eigenen Leib erfahren haben, emotional nahe bringt. Ein solcher Roman hat einfach die volle Punktzahl verdient.

© Detlef Knut, Düsseldorf 2013

Veröffentlicht am 16.04.2018

Das Lied meiner Schwester

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Das ungleiche Geschwister Anna und Orlanda verliert in sehr jungen Jahren die Mutter, der hoch musikalische Vater verfällt dem Schwermut. Anna, die ältere der beiden Schwestern, wird auf diese Art und ...

Das ungleiche Geschwister Anna und Orlanda verliert in sehr jungen Jahren die Mutter, der hoch musikalische Vater verfällt dem Schwermut. Anna, die ältere der beiden Schwestern, wird auf diese Art und Weise rasch in die Rolle der Mutter gedrängt und kann dieses Verhalten ein Leben lang nicht mehr ablegen. Sie kümmert sich so gut sie kann um den Haushalt und ihre kleine Schwester Orlanda, eine unbekümmertes Mädchen, das ihren Emotionen stets nachgibt und deren Handlungen nur allzu oft unbesonnen und aus einer Laune heraus erfolgen. Die vernünftige Anna wird Krankenschwester und arbeitet in einem Krankenhaus, Orlanda, der hoch begabte „Freigeist“, wendet sich den Künsten zu und wird Teil des Ensembles einer Operette. Nach einiger Zeit macht sie die Bekanntschaft mit einer neuen Gruppe und wendet sich dem Jazz zu, dem sie mit Leib und Seele verfällt. Die Tatsache, dass ihre Mutter nach der Geburt von Orlanda den Verstand verlor und bis zu ihrem Tod rund um die Uhr überwacht werden musste, lässt sowohl Anna, als auch Orlanda, jeglichen Wunsch nach einem Kind vehement von sich weisen. Orlanda ist wie ein schöner, bunter Schmetterling, der von Blüte zu Blüte flattert, das Leben leicht nimmt und sich nicht einengen oder festlegen möchte. So wie ihr ganzes Leben ist auch die Geschichte ihrer Liebe – sie schwankt in ihrer Leidenschaft stets zwischen den befreundeten Sängern Leopold und Clemens und diese verhängnisvolle „amour fou“ führt letztendlich zu einem tragischen Ende. Anna hingegen lernt durch ihr Orgelspiel einen Organisten namens Johannes kennen und lieben, nach der Heirat schafft sie es durch die Fürsprache des Chirurgen Dr. Müller, trotz ihrer Verehelichung weiterhin ihren Job im Krankenhaus zu behalten. Der Ausbruch des Krieges verändert das Leben der Geschwister auf dramatische Weise – und ihre Ideale und Vorstellungen werden in Grund und Boden zerstört.

Gina Mayer hat mit ihren vielschichtigen und lebendigen Protagonisten einen wundervollen Grundstein für einen Bestseller gelegt. Die Hauptfiguren Anna und Orlanda werden mit ihren so völlig verschiedenen Charaktereigenschaften exzellent dargestellt. Ihre Hoffnungen, Träume, ihre gesamte Lebenseinstellung – aber auch die Gewissenskonflikte bei wichtigen Entscheidungen - werden dem Leser in Verlauf des Buches nahe gebracht. Man kann einfach nicht anders, als völlig gebannt immer weiter zu lesen. Das Interesse an der Handlung wird von Grund auf geweckt und der Spannungsbogen ist hoch. Der flüssige Schreibstil der Autorin trägt zudem viel dazu bei, den Leser von Beginn an zu fesseln. Die immer wieder „eingeschobenen“ Briefe einer inhaftierten, zum Tode verurteilten Mutter an ihr ungeborenes Kind, lassen den Leser bis zum Schluss nicht los. Die Identität dieser Frau bleibt bis zuletzt ein Geheimnis. Das brisante Hauptthema im Hintergrund, die Anfangszeiten des Naziregimes und die Vorfälle, die letztendlich zum Ausbruch des Krieges führten, werden sehr anschaulich dargestellt. Man schafft es hierbei nicht, unbeteiligt zu bleiben und wird kapitelweise vom Grauen dieser Schreckensherrschaft überwältigt. Nicht selten musste ich das Buch zur Seite legen, zu realistisch wird der historische Hintergrund in die Handlung eingebunden. Realistisch, wie auch das ganze Buch, ist das Ende dieser Geschichte. Meines Erachtens ist „Das Lied meiner Schwester“ ein Buch, das in Schulen zur Pflichtlektüre gemacht werden sollte.

Es handelt sich hierbei um eine Taschenbuchausgabe des „Aufbau-Verlages“, dessen Covergestaltung mir persönlich nicht gefallen hat. Die Optik verrät nichts über den Inhalt, die Gestaltung des Buchdeckels spricht mich nicht an und hätte mich auch niemals zu einem Kauf bewogen. Gekauft habe ich dieses Buch ausschließlich aufgrund der Tatsache, dass die Autorin „Gina Mayer“ heißt, dessen Buch „Das Maikäfermädchen“ meine Leidenschaft für ihre schriftstellerischen Werke geweckt hat. Da ich jedoch ausschließlich am Inhalt des Romans interessiert war und dieser all meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern sogar übertroffen hat, gibt es für die optische Aufmachung auch keinen Punkteabzug in meiner Bewertung.

Fazit: Für „Das Lied meiner Schwester“ von Gina Mayer vergebe ich auf jeden Fall fünf Sterne und eine uneingeschränkte Leseempfehlung. Für meine Person definitiv ein Buch, das lange nachwirkt und das man unbedingt gelesen haben sollte.

Veröffentlicht am 04.06.2017

Wenn Musik verboten wird

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Die Kunst ist frei – ein Ausspruch, der heute – zumindest in Deutschland und Europa – als so selbstverständlich hingenommen wird. Dass das nicht immer so war, zeigt ein Blick zurück in die Geschichte: ...

Die Kunst ist frei – ein Ausspruch, der heute – zumindest in Deutschland und Europa – als so selbstverständlich hingenommen wird. Dass das nicht immer so war, zeigt ein Blick zurück in die Geschichte: Als die Nationalsozialisten in den 1930er Jahren an die Macht kamen, begannen sie nach und nach Kunst, die sie als „entartet“ ansahen, zu verbieten. Das betraf nicht nur Bilder oder Bücher, sondern auch Musik: Schlager und Operetten jüdischer Musiker, Swing und Jazz, Werke politischer Komponisten – das Spektrum „entarteter“ Musik war riesig. Wie stark die Musik- und Kunstszene von den Nationalsozialisten beeinflusst wurde und was diese Einschnitte für Musiker in der damaligen Zeit bedeuteten, beleuchtet Gina Mayer in ihrem Roman „Das Lied meiner Schwester“.

Im Mittelpunkt der Geschichte stehen die zwei ungleichen Schwestern Anna und Orlanda. Anna, die Ältere, Vernünftige, geht in ihrem Beruf als Krankenschwester auf, hat sich aber auch der Kirchenmusik verschrieben und spielt am Sonntag Orgel in der Kirche. Orlanda, die Sprunghafte, Emotionale, Leidenschaftliche, ist ausgebildete Operettensängerin. Bald entdeckt sie ihre Liebe zu Jazz und Swing und taucht tief in die Swing-Szene ein. Als die Nazis die Macht ergreifen, bekommen das sowohl die beiden Schwestern als auch deren Freunde zu spüren und jeder von ihnen wird auf eine andere Art und Weise in der Ausübung seiner Kunst eingeschränkt. Als die Situation immer schlimmer wird, gehen Anna und Orlanda in den Widerstand.

Gina Mayer hat sich sehr um Authenzität bemüht und man merkt, dass sie sehr gut recherchiert hat. Man erfährt einiges über die Musikszene der 1930er und -40er Jahre. Auch die Rolle der Evangelischen Kirche während des Dritten Reichs ist Bestandteil der Geschichte. Der Schreibstil ist sehr angehem, lebendig und emotional. Mayer gelingt es sehr gut, die Atmosphäre der damaligen Zeit zu transportieren: Die Angst vor Strafen, wenn man sich nicht regimetreu verhält. Die bodenlose Ungerechtigkeit jüdischen Künstlern gegenüber, die plötzlich nicht mehr auftreten durften. Die innere Verzweiflung der Musiker, weil sie ihre Kunst nicht mehr richtig frei ausüben können. Während sich Orlanda und Anna zur Wehr setzen, zerbrechen einige ihrer Freunde an der Situation.

Nicht ganz so perfekt gelungen sind Mayer allerdings ihre Charaktere beziehungweise deren Entwicklung: Vor allem Orlanda handelt zum Teil sehr unglaubwürdig. Auch ihr Ehemann Leopold lässt sich am Ende zu einer Handlung hinreißen, die nicht wirklich nachvollziehbar ist. Ein paar andere Figuren wirken wie Prototypen. Etwas lieblos und dahingeklatscht fand ich auch die Rahmenhandlung, die allerdings nur ein paar Seiten einnimmt.

Trotz dieser Schwächen ist "Das Lied meiner Schwester" aber im Großen und Ganzen ein interessanter historischer Roman, der mal eine etwas andere Seite des Nationalsozialismus behandelt, als andere Romane. Eine traurige, düstere Geschichte, die ich auf jeden Fall weiterempfehlen kann.

Veröffentlicht am 05.10.2019

Wie die Nationalsozialisten und der Kreig Einfluss auf das Leben nehmen

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Die ungleichen Schwestern Anna und Orlanda haben früh die Elten verliefen. Nun sind sie in der Zeit der Weimararer Republik auf sich allein gestellt. Anna arbeitet als Krankenschwester und hat ihre jüngere ...

Die ungleichen Schwestern Anna und Orlanda haben früh die Elten verliefen. Nun sind sie in der Zeit der Weimararer Republik auf sich allein gestellt. Anna arbeitet als Krankenschwester und hat ihre jüngere Schwester bi sich aufgenommen. Orlanda hingegen brennt für die Musik und lebt unbeschwert in den Tag hinein. Als Chormädchen an der Oper hat sie ein ganz anderes Leben als Anna. Doch die politischen Entwicklungen machen auch vor ihnen in Düsseldorf nicht halt. Ihre jüdischen Freundinnen sind immer mehr Repressalien ausgesetzt, Opernaufführungen werden gestört und im Krankenhaus landen immer mehr Opfer aus Straßenschlachten. Wie gehen die Schwestern und ihr Umfeld mit diesen Änderungen um?

Das Buch ist aus der Sicht der Schwestern geschrieben, weshalb Ereignisse an der Front und der Holocaust eher wenig Beachtung finden, was für mich persönlich schade ist. Die Erzählung wird immer wieder durch Briefe einer der Schwestern unterbrochen, welche sie 1942 an ihr ungeborenes Kind aus einer Haft heraus schreibt. Welche Schwester die Absenderin ist wird erst am Ende bekannt. Mitten im Text tauchen ab und an auch Perspektiven aus der Zukunft auf, was mich doch immer sehr irritiert hat, da es meinen Lesefluss gestört hat. Ansonsten lässt sich das Buch gut lesen und schneidet viele Themen der Zeit an.