Cover-Bild Die Kälte der Mur
Band der Reihe "Historischer Kriminalroman"
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13,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Historisch
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 24.08.2023
  • ISBN: 9783740818692
Gudrun Wieser

Die Kälte der Mur

Historischer Kriminalroman
Eine turbulente Hetzjagd durch das kaiserzeitliche Graz – detailreich recherchiert und wortgewandt.
Graz, 1882.
Immer wieder werden Körperteile am Ufer der Mur angespült, und keiner weiß, zu wem sie gehören. Gendarm Wilhelm Koweindl steht vor einem Rätsel – und erhofft sich einmal mehr Rat von Hauslehrerin Ida Fichte. Kurz darauf verschwinden das Hausmädchen von Idas Dienststelle und dann die gnädige Frau höchstselbst. Wilhelm und Ida stürzen sich in die Ermittlungen, doch als sie erkennen, dass sie einer falschen Fährte folgen, ist es beinahe zu spät . . .

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.03.2024

Leichenteile in der Mur

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„Die Kälte der Mur“ von Gudrun Wieser ist ein historischer Kriminalroman, der zweite Band der Reihe mit dem Gendarm Wilhelm Koweindl und der Hauslehrerin Ida Fichte als Ermittler.

Klappentext:
Graz, 1882. ...

„Die Kälte der Mur“ von Gudrun Wieser ist ein historischer Kriminalroman, der zweite Band der Reihe mit dem Gendarm Wilhelm Koweindl und der Hauslehrerin Ida Fichte als Ermittler.

Klappentext:
Graz, 1882. Immer wieder werden Körperteile am Ufer der Mur angespült, und keiner weiß, zu wem sie gehören. Gendarm Wilhelm Koweindl steht vor einem Rätsel – und erhofft sich einmal mehr Rat von Hauslehrerin Ida Fichte. Kurz darauf verschwinden das Hausmädchen von Idas Dienststelle und dann die gnädige Frau höchstselbst. Wilhelm und Ida stürzen sich in die Ermittlungen, doch als sie erkennen, dass sie einer falschen Fährte folgen, ist es beinahe zu spät …

Das Cover ähnelt optisch dem ersten Band, gibt der Reihe somit einen gewissen Wiedererkennungswert. Obwohl es keinen Bezug zum Inhalt herstellt, hat es mich irgendwie angesprochen. Das Buch erschien 2023, die Handlung spielt im Jahr 1882 in Graz. Die Kapitel haben eine angenehme Länge, zu Beginn wird in einem Satz kurz das Kommende angekündigt. Der Schreibstil ist flüssig. Nicht nur die Sprache ist der Zeitepoche angepasst, es sind generell die Standesunterschiede, die Macht und Überheblichkeit der Reichen und das Leben der einfachen Bevölkerung, aber auch der Stand kriminalistischer Ermittlungen zur damaligen Zeit gut vorstellbar dargestellt.

Auch ohne Kenntnis des Vorgängerbandes findet man sich nicht nur in der Handlung problemlos zurecht, sondern überblickt auch den relevanten Personenkreis in Kürze. Soweit nötig, finden sich Hinweise zur Vorgeschichte. Es gibt zwei Handlungsstränge. Einerseits beschäftigen die grausigen Funde, Leichenteile von mehreren Frauen werden aus der Mur geborgen, die Gendarmerie. Andererseits ist Ida Fichte, die Hauslehrerin von Theodor Lahothny, mit dem merkwürdigen Verhalten ihres Schülers und anderen Eigenheiten im Hause ihrer Dienstgeber konfrontiert. Durch die Perspektiven- bzw. Ortswechsel gestaltet sich die Handlung abwechslungsreich und die Spannung wird am Köcheln gehalten. Anfangs scheinen nur die über reine Sympathie hinausgehenden Gefühle von Wilhelm und Ida füreinander die Verbindung zu sein. Es bleibt auch alles lange Zeit sehr mysteriös. Da zur damaligen Zeit die Beamten nur über begrenzte Möglichkeiten verfügten, kommen die beiden Gendarmen Wilhelm und Leopold in ihren Ermittlungen nur mühsam voran. Die Identität der Opfer bleibt ein Rätsel, keinen kümmert es, wenn Frauen aus dem einfachen Volk verschwinden. Erst als sich Zeugen finden, die nachts seltsame Aktivitäten am Ufer der Mur beobachtet hatten, kommen Wilhelm und Leopold der Sache näher. Verdachtsmomente verdichten sich. Gleichzeitig spitzen sich auch die Ereignisse im Hause Lahothny zu. Nicht nur ein Dienstmädchen, sondern die Hausherrin ist verschwunden. Nun ergreift auch Ida die Initiative. Es beginnt eine dramatische Suche, ein Wettlauf gegen die Zeit, der letztlich mit einer unerwarteten Lösung endet.

Die Charaktere sind lebendig und anschaulich gezeichnet. Die Menschen zeigen Stärken, Schwächen und Emotionen. Im Mittelpunkt stehen Wilhelm und Ida, doch auch die Nebenfiguren sind gut vorstellbar, mit markanten Eigenschaften, beschrieben. Die Protagonisten zeigen auch eine Entwicklung. Wirkt Wilhelm anfangs etwas steif und geistig träge, so entwickelt er im Lauf der Geschehnisse erstaunliche Energie, ohne Rücksicht auf Vorschriften und allfällige spätere Zurechtweisungen durch Vorgesetzte. Mit Leopold, einem aufgeweckten, intelligenten junger Mann, an seiner Seite bilden die beiden ein harmonisches und tatkräftiges Team. Ida Fichte ist natürlich, wie es für eine alleinstehende Frau, von Beruf Hauslehrerin, in der damaligen Zeit erwartet wird, auf den ersten Blick sehr ernsthaft, züchtig und zurückhaltend, verantwortungsbewusst und selbstständig. Wenn es die Situation erfordert, weiß sie sich durchzusetzen und zu wehren. Ich bin gespannt, wie sich diese Beziehung weiterentwickeln wird.

„Die Kälte der Mur“ beinhaltet nicht nur eine spannende Geschichte, sondern lässt einen gekonnt in das 19. Jahrhundert versinken. Mir hat diese Reise in die Vergangenheit sehr gefallen. Eine klare Leseempfehlung meinerseits mit 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 25.08.2023

spannend, gruselig

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Der Gendarm Wilhelm Koweindl steht erneut vor einem Rätsel. Am Ufer der Mur werden Leichenteile angespült. Vermisstenanzeigen gibt es keine, also zu wem gehören die Toten und was geht hier gerade vor? ...



Der Gendarm Wilhelm Koweindl steht erneut vor einem Rätsel. Am Ufer der Mur werden Leichenteile angespült. Vermisstenanzeigen gibt es keine, also zu wem gehören die Toten und was geht hier gerade vor? Alles Fragen, die sich Wilhelm allein stellen muss, dabei hätte er so gern den Rat von der Hauslehrerin Ida Fichte, doch diese lebt inzwischen in Graz und ist dort Hauslehrerin. Auch sie beobachtet seltsame Vorkommnisse. Auf ihrer Dienststelle verschwindet ein Hausmädchen ohne ein Wort. Da Wilhelm sie aufgesucht hat, beschließt Ida, ihn um Rat zu fragen, gemeinsam machen sie sich daran, ihre Rätsel zu lösen.

Bei diesem historischen Krimi handelt es sich um den zweiten Band einer Reihe. Der erste Teil “Jenseits der Mur“ hat mir schon gut gefallen. In diesem lernt man Ida Fichte und Wilhelm Koweindl kennen. Sie leben in der Nähe von Graz im Jahre 1882. Die Protagonisten treffen zum ersten Mal aufeinander und entwickeln so etwas wie Freundschaft. Gemeinsam lösen sie eine Mordserie. Jetzt lebt Ida direkt in Graz und die Verbindung scheint abzubrechen, doch wieder führt sie eine Mordserie zusammen.

Die Geschichte beginnt fast schon unspektakulär mit einem Leichenfund. Der Gendarm soll ihn aufklären und findet zunächst doch keine Lösung. Im zweiten Kapitel kommt dann Ida Fichte zu Wort. Sie scheint sich ihr neues Leben gut eingerichtet zu haben, steht aber auch hier sehr schnell wieder vor Problemen. Ida und Wilhelm kommen sich in diesem Teil etwas näher oder eben auch nicht. Ihre Aufeinandertreffen sind unterhaltsam. Die kleinen Streitereien zu lesen, macht Spaß.

Mir hat dieser Teil gut gefallen, obwohl ich tatsächlich sehr schnell wusste, wer hier für die grausamen Taten verantwortlich ist. Der Erzählstil von Gudrun Wieser ist aber so fesselnd, dass ich immer weiter lesen musste, um auch zu erfahren, warum gemordet wurde. Diese Auflösung hatte schon fast etwas von einem Horrorroman. Es war stellenweise richtig gruselig, aber auch sehr spannend. Die Autorin hat es geschickt verstanden, das historische Setting rund um Graz in Szene zu setzen. Die Möglichkeiten, die ein Gendarm in dieser Zeit hat, hat sie gut ausgearbeitet. Man kann sich gut vorstellen, wie die Charaktere in dieser Zeit agiert haben.

Fazit:

“Die Kälte der Mur“ ist ein spannender historischer Krimi, den man nur schwer aus der Hand legen kann. Die Autorin hat ihre Spuren eigentlich geschickt gelegt und die Charaktere eindrucksvoll in Szene gesetzt. Dass ich mit meiner Eingangsvermutung, wer der Täter war, richtig gelegen habe, hat mein Lesevergnügen nicht im Mindesten geschmälert. Ich bin sehr gespannt, ob es noch weitere gemeinsame Fälle für Ida und Wilhelm geben wird.

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Spannender Krimi, aber historisch etwas dünn

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Ich lese sehr gerne historische Krimis, und so ließ ich mich von Gudrun Wieser in "Die Kälte der Mur" ins späte 19. Jahrhundert in die Steiermark entführen. Der Gendarm Wilhelm Koweindl sieht sich darin ...

Ich lese sehr gerne historische Krimis, und so ließ ich mich von Gudrun Wieser in "Die Kälte der Mur" ins späte 19. Jahrhundert in die Steiermark entführen. Der Gendarm Wilhelm Koweindl sieht sich darin mit einer besonders kniffligen Ermittlung konfrontiert. An den Ufern der Mur werden Leichenteile von Frauen angeschwemmt. Zur Lösung des Falls sucht er Rat bei der Hauslehrerin Ida Fichte, deren scharfen Verstand er schätzt und der er auch ansonsten sehr zugeneigt ist. Alsbald tragen sich im Haushalt der Familie, bei der Ida in Stellung ist, merkwürdige Dinge zu, und Wilhelm und Ida haben einen Verdacht...

"Die Kälte der Mur" ist nach "Jenseits der Mur" der zweite Band im Ida Fichte und Wilhelm Koweindl. Auch wenn die Fälle in sich abgeschlossen sind und ich den zweiten Band ohne Kenntnis des ersten problemlos lesen konnte, ist es dennoch ratsam, zunächst Band 1 zu lesen, da immer wieder Anspielungen auf den ersten Fall vorkommen und man dort auch erfährt, wie sich Ida und Wilhelm kennengelernt haben.

Ida und Wilhelm waren mit sofort sympathisch, ebenso der Probegendarm Leopold. Der Schreibstil ist angenehm und passt sehr gut zum historischen Hintergrund der Geschichte. Ich habe mit den beiden mitgefiebert und mitgerätselt, und der Fall blieb spannend bis zum Schluß.

Was mir bei dem Roman etwas fehlte, war der zeitgeschichtliche Hintergrund. Ich mag es sehr, wenn die Krimihandlung eingebettet ist in politische, wirtschaftliche, kulturelle oder gesellschaftliche Zusammenhänge und ich nebenbei etwas über die Zeit erfahre, in der der Krimi spielt. Das ist hier leider nicht der Fall, und so wirkt die Geschichte als Ganzes etwas dünn. Auch über die damals üblichen kriminalistischen Methoden erfährt man leider nichts.

Fazit: Ein unterhaltsamer Krimi mit interessanten Wendungen und sympathischen Protagonist*innen, dessen historischer Kontext noch etwas stärker ausgearbeitet sein dürfte.

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