Cover-Bild Deichfeuer
Band der Reihe "Hinterm Deich Krimi"
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Emons Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Humor
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Ersterscheinung: 24.02.2022
  • ISBN: 9783960419044
Hannes Nygaard

Deichfeuer

Hinterm Deich Krimi
Der neue Coup von Erfolgsautor Hannes Nygaard.

Es soll die schönste Zeit des Jahres sein, doch die Urlaubsidylle in der traumhaft ruhigen Landschaft der Marsch findet ein jähes Ende: Auf einem Campingplatz geht ein Wohnmobil in Flammen auf, ein Mann kommt ums Leben. Und niemand will etwas bemerkt haben. KHK Große Jäger ermittelt undercover und stößt in der scheinbar heilen Campingwelt auf Mauern des Schweigens.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2022

Mord auf dem Campingplatz

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In diesem 18. Fall für KHK Wilderich Große Jäger ist der Polizist mit eingeschworenen Dauercampern konfrontiert, die nicht sehr aufgeschlossen sind. Neuankömmlinge werden scheel angesehen. Das muss auch ...

In diesem 18. Fall für KHK Wilderich Große Jäger ist der Polizist mit eingeschworenen Dauercampern konfrontiert, die nicht sehr aufgeschlossen sind. Neuankömmlinge werden scheel angesehen. Das muss auch Große Jäger erleben, als er sich nach dem Brand eines Wohnmobils, in dem ein Mann zu Tode gekommen ist, als Undercover-Ermittler betätigt.

Eigentlich hätte Große Jäger ja noch Urlaub, aber da die Kollegen des K1 mit einem Doppelmord beschäftigt sind und nur zwei junge, unerfahrene Ermittler verfügbar sind, leiht er sich ein Wohnmobil aus und begibt sich auf diesem einsamen Campingplatz in der Marsch. Hier scheint die Zeit ein wenig still zu stehen. Wenig Komfort, grausliches und überteuertes Essen in der Kantine sowie kaum Handyempfang.

Als Erstes fällt auf, dass vom Feuer erst der Platzwart Heinzi verständigt wird, dann die Campingplatzbesitzerin und zuletzt die Feuerwehr.

Der Tote ist ein alter Mann, der so gar nicht in den Kreis der Dauercamper zu passen scheint, da er kaum die Gesellschaft der anderen sucht.

Was verbergen die Camper?

Meine Meinung:

Hannes Nygaard ist ein fesselnder Krimi gelungen, der gänzlich auf „Action“ verzichtet. Da Große Jäger defacto alleine ermittelt, fehlen diesmal das übliche Geplänkel zwischen den Kollegen.

Mit seinem, oft belächelten, Bauchgefühl und seinem geschulten Verstand geht Große Jäger jedem noch so kleinen und versteckten Hinweis dieser seltsamen Gemeinschaft nach. Er macht sich die Eitelkeit eines ehemaligen Polizisten, der den selbst ernannten Blockwart gibt, zunutze, um Informationen zu erhalten.

Gut gefallen hat mir, wie die einzelnen Charaktere vorgestellt werden. Eigentlich sind alle ziemlich verschroben und wenig sympathisch. Das beginnt bei Heinzi, der sowohl die Gäste als auch seine Chefin betrügt, indem er den einen überteuerte Ware andreht und der anderen die Einnahmen unterschlägt. Oder das ständig betrunkene Ehepaar. Oder die esoterische Spinnerin, die nur ihre eigenen Ansichten gelten lässt.

Grinsen musste ich, wie Große Jäger den einzelnen Personen Spitznamen zuordnet, z.B. „Hosenmatz“ für die unerfahrenen Kollegen.

Ich kenne einige Bücher dieser Reihe und habe sie nicht der Reihe nach gelesen. Durch die schöne, kompakte Schreibweise ist es möglich, auch quer in die Reihe einzusteigen, ohne dass einem etwas fehlt. Notwendige Vorwissen wird kurz und knapp dort eingeflochten, wo es notwendig ist.

Fazit:

Hannes Nygaard ist wieder ein großartiger Krimi gelungen, der tief in menschliche Abgründe blicken lässt. Gerne gebe ich hier 5 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 24.02.2022

Verschworene Gemeinschaft

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Urlaub auf einem idyllischen Campingplatz, darauf freut sich mancher das ganze Jahr. Und was passiert dann? Es brennt während der Nacht ein Wohnmobil ab und sein Besitzer kommt darin zu Tode. Es handelte ...

Urlaub auf einem idyllischen Campingplatz, darauf freut sich mancher das ganze Jahr. Und was passiert dann? Es brennt während der Nacht ein Wohnmobil ab und sein Besitzer kommt darin zu Tode. Es handelte sich um Albert Marquardt, 71 Jahre. Er war ein Einzelgänger, suchte nicht den Kontakt mit anderen Campern, lediglich mit einem Herrn in seinem Alter hat er ab und zu was getrunken und geplaudert.

Große Jäger befindet sich noch in Urlaub und kann deshalb undercover ermitteln. Allerdings trifft er bei dieser illustren Gesellschaft des Campingplatzes nur auf Schweigen. Es finden sich hier alle möglichen seltsamen Figuren. Die Chefin des Platzes kommt nur ab und zu vorbei, überläßt die komplette Arbeit dem Platzwart Heinzi, der schreckliches, überteuertes Essen anbietet und vor allem in seine eigene Tasche wirtschaftet. Dann gibt es den sog. Sprecher des Platzbeirats Hubert Growitsch. Er erklärt Große Jäger voller Stolz, daß er früher Hauptmeister bei der Polizei war und betont dabei ganz von sich überzeugt und prahlerisch, daß er immer Polizist bleiben wird. Dann gibt es eine Esoterikerin und ihren Ehemann, einen türkischen Autohändler und das Ehepaar Goerges, das gerne über den Durst trinkt. Über Marquardt haben alle unisono eine schlechte Meinung und man erlebt hier Mobbing wie aus dem Bilderbuch. Am Ende können Große Jäger und die Ermittler aus Husum und Flensburg den Fall schlüssig lösen.


Ich hatte von dem Autor schon etliche Bücher gelesen. Der Verlag muß auch überzeugt von dieser „Hinterm Deich Krimi“-Reihe sein, denn sonst gäbe es nicht schon etliche Bände. Der Schreibstil ist flüssig, unterhaltsam und spannend. Die Atmosphäre auf dem Campingplatz konnte man sich sehr gut vorstellen, die Figuren und die norddeutsche Mentalität wurden gut getroffen und die Gespräche – vor allem mit Heinzi und Hubert - ließen mich des Öfteren schmunzeln. Die einzelnen Figuren wurden sehr gut charakterisiert, jeder hatte seinen eigenen Rucksack an Vorleben zu tragen und als Leser fühlte man sich mittendrin. Der Autor hat mich mit Andeutungen immer wieder auf falsche Fährten gelockt - genauso soll es sein. Ich empfehle diesen Krimi gerne weiter.

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Veröffentlicht am 09.02.2022

Spannend und unterhaltsam

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„Deichfeuer“ von Hannes Nygaard, Emons Verlag GmbH, habe ich als ebook mit 212 Seiten gelesen. Diese sind in 6 Kapitel eingeteilt. Es folgt eine Leseprobe von „Im Moor“ von Hannes Nygaard. Es ist der 18. ...

„Deichfeuer“ von Hannes Nygaard, Emons Verlag GmbH, habe ich als ebook mit 212 Seiten gelesen. Diese sind in 6 Kapitel eingeteilt. Es folgt eine Leseprobe von „Im Moor“ von Hannes Nygaard. Es ist der 18. Fall für Große Jäger.
Auf einem abgelegenen Campingplatz brennt mitten in der Nacht ein Wohnmobil ab. In den Trümmern wird eine Leiche gefunden. Die Spurensucher sind sich sicher, dass es Mord war. Keiner der anderen Camper will etwas bemerkt haben. Der Tote soll ein merkwürdiger Kauz gewesen sein, ein Eigenbrötler, der nichts mit den anderen zu tun haben wollte. Zuerst vor Ort sind die Polizisten Johannsen und Mats Skov Cornilsen von der Kripo Husum. Als dann noch Frauke Dobermann von der Flensburger Kripo auftaucht, ist das Chaos perfekt. Sie nimmt dann schnell mal den erst besten Betrunkenen fest, der sich an nichts erinnern kann. Da die Flensburger aber einen akuten Fall bekommen, übernehmen die Husumer Kollegen die weiteren Ermittlungen. Offiziell wird Cornilson von OK Ingwer Poulsen von der Flensburger Kripo unterstützt. KHK Wilderich Große Jäger hat noch Resturlaub, mietet sich ein Wohnmobil und fährt zum besagten Campingplatz, um undercover zu ermitteln. Die Beschreibung des Campingplatzes klingt nach einem Horror-Urlaub. Das beginnt bei dem ständig betrunkenen Camper-Paar bis hin zum sich selbstüberschätzenden Wortführer des Platzbeirates und hört bei Heinzi und seinem Kaffee auf, der an Körperverletzung grenzt. Außerdem gibt es in Reichweite des Platzes keinerlei Zerstreuung, kein Cafe, kein Restaurant oder ähnliches. Die Leute sind völlig auf sich und ihre Nachbarn angewiesen. Die Dauercamper sind eine eingeschworene Gemeinschaft mit ihren eigenen Regeln. Der Tote hatte sich offenbar nicht an diese gehalten und war deshalb ein Außenseiter, über den man immer nur schlecht sprach und Gerüchte in die Welt setzte. Jäger scheint in seinem Outfit ganz gut dazu zu passen. Allerdings bekommt er es auch bald mit fiesen Anschuldigungen zu tun.
Die Namen der Kommissare musste ich einfach in voller Länge schreiben. Ob es die wirklich gibt? Zu Beginn dachte ich, ich lese einen Horror-Roman. Was da auf dem Campingplatz los war, kam dem schon nahe. Die Zustände dort habe sich zwar im Weiteren nicht geändert, aber die Handlung verteilte sich dann auch auf andere Personen und Orte.
Die Charaktere sind sehr authentisch beschrieben. Ich konnte mir die Bewohner des Platzes bildhaft vorstellen. Den langsam denkenden Platzwart Heinzi, der aber durchaus eine gewisse Bauernschläue besitzt, den Wortführer Grohwitsch - der ehemaliger Hauptmeister der Polizei -, der viel wichtiger war, als all die anderen Sesselpupser von Kommissaren, das immer betrunkene und sich streitende Ehepaar Goerges und der ständig eifersüchtige Berend Feddersen, der jedem etwas Schlimmes androht, der seine dürre Esoterik-Frau Annemieke auch nur anschaut. Große Jäger kann ich mir gar nicht als Kommissar vorstellen, er passt irgendwie ganz gut zu den Campern. Verwundert hat mich, dass bei seiner sehr direkten und ständigen Fragerei nach dem Toten keiner stutzig geworden ist.
Bei den Gesprächen auf dem Campingplatz kam der Humor auch nicht zu kurz, da musste ich doch oft lachen.
Da es bereits der 18. Fall für Große Jäger ist, kennen andere Leser wahrscheinlich die Vorgeschichten und sein Privatleben. Für mich war es das erste Buch mit ihm. Es gab einige Andeutungen zu Kollegen, aber nichts Genaueres. Aber das fand ich nicht schlimm. Die Geschichte war voll auf den Fall konzentriert und hat mir sehr gefallen. Auch das Cover fand ich toll.

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