Cover-Bild Bergers unverhoffte Reise
(16)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Buch&Media
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 304
  • Ersterscheinung: 14.02.2022
  • ISBN: 9783957802590
Hans Walker

Bergers unverhoffte Reise

Roman
Deutschland, Anfang 1970: Willy Brandt ist Bundeskanzler, das Album »Abbey Road« von den Beatles stürmt die Charts - und der 22-jährige Student Max aus der süddeutschen Provinz erhält ein ungewöhnliches Angebot: Ein Jahr lang soll er als Hauslehrer die Kinder einer deutschen Familie in Indonesien unterrichten. Aber schon die Überfahrt nach Asien wird zu einem großen Abenteuer, geprägt von den Mitreisenden, ihren Emotionen, Dramen und Geheimnissen. Da ist neben den zwei lebhaften Schülern von Max auch deren Mutter, für die er mehr als nur freundschaftliche Gefühle empfindet. Da sind der Schweizer Schriftsteller mit Schaffenskrise und ein holländisches Ehepaar, das trotz der Nähe an Bord immer weiter auseinanderdriftet. Da ist vor allem die geheimnisvolle, sehr attraktive Gräfin, von der sich Max gleichzeitig hingezogen und abgestoßen fühlt. Doch im Laufe der vierwöchigen Passage entwickelt sich zwischen ihm und der deutlich älteren Adeligen etwas, das sein Leben für immer verändert …

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.03.2022

Die Forelle und der Fliegenfisch – eine Reisegeschichte

0

„Ihr, die ihr noch am Quelle, Der sichern Jugend weilt, Denkt doch an die Forelle, Seht Ihr die Gefahr, so eilt!“ Schubertlied, Die Forelle, S.49

"Der neue Name ist nun Atlantik Fliegender Fisch"

Max ...

„Ihr, die ihr noch am Quelle, Der sichern Jugend weilt, Denkt doch an die Forelle, Seht Ihr die Gefahr, so eilt!“ Schubertlied, Die Forelle, S.49

"Der neue Name ist nun Atlantik Fliegender Fisch"

Max Berger, 22 Jahre alt, Student, erhält just in dem Moment, als ihm klar ist er muss sich verändern (örtlich), ein briefliches Angebot einer älteren Freundin: Hauslehrer zweier Grundschulkinder einer deutschen Familie in Indonesien für ein Jahr. Max, der Psychologie studiert, nimmt sich eine Auszeit, weil er frei und ungebunden sein will. Die Mutter Anne Stoll kennt er schon seit seinem 16. Lebensjahr (er schwärmt für sie). Doch er trifft sie jeweils in den Sommermonaten, wenn sie in seiner süddeutschen Heimat auftaucht, auch Anne Stoll stammt von da. Mit dem Ablegen des Schiffes beginnt auch Max Bergers Hauslehrerdasein. Die Kinder erinnern ihn ständig daran und rufen ihn ‚Hauslehrer‘. Neben der Mutter Anne Stoll sind noch weitere Passagiere auf dem Frachtschiff, und natürlich die Mannschaft. Diese Reise wird zu einem bunten Wirrwarr an Emotionen, Beziehungen, Geheimnissen und Offenbarungen. Das Schiff hat in Hamburg losgelegt, nimmt die meisten der Passagiere in Rotterdam auf und fährt durch den Ärmelkanal Richtung Atlantik. Max war aber noch nie als Lehrer tätig und muss sich zuerst darauf vorbereiten. Auf dem Schiff, dem eng begrenzten Raum, kommen sich die Passagiere näher. Der Schriftsteller, die Gräfin, das niederländische ältere Ehepaar und natürlich Anne Stoll mit ihren beiden Kindern. Dazu kommen die Offiziere und die Mannschaft, die das Schiff unterhält. In der ‚closed room‘ Situation der vier Wochen erzählen sich die Passagiere aus ihrem Leben. Jede und jeder trägt so sein oder ihr Bündel. Dass Max nicht nur freundschaftliche Gefühle für Anne Stoll empfindet, merken nach kurzer Zeit alle auf dem Schiff.
In diesem engen Raum, wo überwiegend Männer sich bewegen (die Mannschaft und die Offiziere) reizen natürlich zwei attraktive Frauen und die Frauen, enttäuscht von ihren Ehemännern, sind durchaus offen für Begegnungen der sexuellen Art. Im Laufe der Reise teilen sich die Passagiere untereinander ihre Probleme, Ängste und Sorgen mit. Manches zeichnet sich gleich zu Beginn der Erzählung ab und wird dann im Laufe der Reise ausführlicher dargestellt.

Sehr schön sind die Erlebnisse auf dem Schiff (Besichtigungen, Alltag der Mannschaft, Arbeit und Abläufe) und auch die Beschreibung des Streckenverlaufes mit ihren Erlebnissen und Höhepunkten. Das ist sehr gut eingearbeitet, denn anderenfalls wäre rein die emotionalen Verwicklungen der beteiligten Personen im ‚closed room‘ langweilig.

Umschlagsbild: schlicht gehalten und das ist auch mal schön, wo es jetzt ‚en vogue‘ ist sehr bunt schillernde Umschlagsbilder (neudeutsch Cover) zu gestalten. Darauf ein Fliegenfisch.

Das Büchlein liest sich spannend und hält am Lesen, auch die Wortwahl ist gut getroffen.
Da der Autor Hans Walker im Studium ebenfalls einige Zeit als Privatlehrer in Indonesien lebte, bevor er sein Studium beendete und promovierte, dürften durchaus persönliche Erfahrungen des Autors in diesen geschickt gestalteten Roman eingeflossen sein. Doch wie viel von seiner eigenen Biografie tatsächlich im Roman steckt, bleibt das Geheimnis des Schreibenden.
Obwohl Max mir unsympathisch vorkommt (Egoist mit seinem Problem von ‚Nähe‘ und Muttersöhnchen) verbindet er gerne das Nützliche (die Mutter von Claudia ist auch seine Vermieterin) mit dem Angenehmen (Claudia war verfügbar und wohnte sogar im gleichen Haus, sie ganz oben, er ganz unten). Insofern ist diese Geschichte auch ein Zeitbild (war nicht der Spruch der 68er Männer, ‚wer zweimal mit der gleichen pennt, gehört schon zum Etablishment‘), man wehrte sich gegen die Bürgerlichkeit der Elterngeneration mit den Gedanken an die Nazi- und Kriegszeit. Es ist ein Männerbuch, Sicht auf Frauen aus dem Blickwinkel der Männer.

Bergers unverhoffte Reise, Hans Walker
Verlag buch&media, März 2022

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.03.2022

Fesselnde Überseegeschichte

0

Wir begleiten in diesem Roman den 22-jährigen Psychologiestudenten Max, möchte eine Auszeit von der Frauenwelt haben und für eine Zeit sich frei und ungebunden fühlen zu dürfen. Da kommt ihm das Angebot ...

Wir begleiten in diesem Roman den 22-jährigen Psychologiestudenten Max, möchte eine Auszeit von der Frauenwelt haben und für eine Zeit sich frei und ungebunden fühlen zu dürfen. Da kommt ihm das Angebot ein Jahr lang zwei Kinder in Indonesien zu unterrichten genau richtig. Er zögert nicht lange und nimmt das Angebot seiner Bekannten Anne an und wird deren Kinder in Asien unterrichten. Bereits auf der Überfahrt an Bord des Schiffes "Holsatia" beginnt seine Arbeit als Hauslehrer. Doch schon nach kurzer Zeit merkt Max, dass diese Reise sich wohl zu einem großen Abenteuer entwickeln wird, denn diese wird geprägt sein von den Mitreisenden, ihren Emotionen, Dramen und Geheimnissen. Da ist neben den zwei lebhaften Schülern von Max auch deren Mutter Anne, für die er schon lange mehr als nur freundschaftliche Gefühle empfindet. Da sind der Schweizer Schriftsteller mit Schaffenskrise und ein holländisches Ehepaar, das trotz der Nähe an Bord immer weiter auseinanderdriftet. Da ist vor allem die geheimnisvolle, sehr attraktive Gräfin, von der sich Max gleichzeitig hingezogen und abgestoßen fühlt. Doch im Laufe der vierwöchigen Passage entwickelt sich zwischen ihm und der deutlich älteren Adeligen etwas, das sein Leben für immer verändert ...

Die Geschichte spielt in dem Jahr 1970 und handelt von sehr unterschiedlichen und charakterstarken Protogonisten. Max ist die Hauptperson dieses Romans, der junge Student sieht in dieser Auszeit, die Möglichkeit sich frei und unabhängig fühlen zu können und vor allem gefällt ihm die Vorstellung seiner Bekannten Anne nah zu sein. Insgesamt gibt es viele Passagiere und jeder hat mit seinem eigenen Schicksal zu kämpfen. Aus der Erzählperspektive lässt der Autor seine Leser an den persönlichen, emotionalen und schicksalhaften Lebensgeschichten der Mitreisenden teilhaben und kann mit einem fesselnden Schreibstil überzeugen. Im Verlauf der Geschichte wachsen die Passagiere untereinander zusammen und teilen ihre Sorgen und Ängste. Einer der emotionalen Lebensgeschichte wäre die von Julia, bei der unheilbarer Krebs festgestellt wurde und diese ihrem Mann nichts davon verraten hat. Sie begibt sie sich auf ihre letzte Fahrt um nochmal ihren Sohn sehen zu können. Doch neben ihrer Krankheit hat sie auch ein anderes Geheimnis vor ihrem Mann, dass aber nicht mit ins Grab nehmen möchte. Oder die Geschichte des Schriftsteller Leutenbacher, der momentan nicht mit seinem Schreiben weiterkommt, da er in einer depressiven Phase steckt. Dies sind nur zwei der Geschichten, die der Autor in seinen Roman gepackt hat. Die spannendste Geschichte handelt allerdings von der Dreiecksbeziehung von Max und seinen beiden Frauen Anne und Bettina.

Das Cover ist in schlichter Farbwahl gehalten und ziert eine Forelle. Zuerst wunderte ich mich über die Wahl dieses Motives und konnte keinen Bedeutung zum Titel und der Inhaltsangabe finden. Auf Seite 49 allerdings wird eine Strophe aus dem Jahre 1792 zitiert, die mir den Bezug zum Cover verschaffte: "Ihr, die ihr noch am Quelle der sichern Jugend weilt, denkt doch an die Forelle; seht ihr Gefahr, so eilt!" Und genau diese Botschaft war Anlass für Bergers unverhoffte Reise. Zuerst dachte ich, die Story werde ich aufgrund der Schriftgröße wohl nicht so schnell gelesen habe und auch die Wortwahl war anfangs nicht leicht. Doch irgendwie gefielt mir im Laufe der Seiten die Art und Weise des Schreibens und die Seiten flogen nur so dahin. Allerdings störten mich manchmal die vielen "steifen" Dialoge, die für mich allerdings eher in die 50ger oder 60ger Jahre gepasst hätten. Mitunter hatte ich auch manchmal das Gefühl, der Autor sprach mit seiner Wortwahl über "Frauen" auch eher männlichen Leser an. So sehr mich das Buch auch gefesselt hat, so bin ich über das Ende doch überrascht gewesen und weiß auch nach den letzten Zeilen nicht, was die Botschaft hinter diesem Roman bzw. Geschichte ist.

Mein Fazit: Es war eine Übersee, die mich durchweg gefesselt hat, allerdings hatte ich nach dem Beenden Fragezeichen im Kopf. 4 Sterne.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.05.2022

Bergers unverhoffte Reise

0

Ich habe leider etwas gebraucht um meine Meinung zum Buch in Worte zu fassen. Manchmal ist es ratsam in sich zu gehen und auch die geschriebenen Worte wirken lassen zu können.

Vom Klappentext und vom ...

Ich habe leider etwas gebraucht um meine Meinung zum Buch in Worte zu fassen. Manchmal ist es ratsam in sich zu gehen und auch die geschriebenen Worte wirken lassen zu können.

Vom Klappentext und vom Cover her war ich absolut neugierig, was mich erwarten wird. Das schlichte Design mit dem Fisch und dem doch zurückhaltenden Untergrund fand ich mal ganz anders, als die ganzen farbenfrohen, welche man aktuell überall sieht.
Dennoch könnte ich mir vorstellen, das es einigen im Handel nicht auffallen wird durch das doch unscheinbare Äußere.

Für mich war das lesen sehr anstrengend, denn die Schriftgröße ist für mich leider sehr klein im Printbuch. Man hätte diese gern größer wählen können. Aber dies liegt wirklich immer am Leser. Der nächste könnte jetzt sagen es ist okay. Für mich nur etwas, was ich erwähnen möchte. Habe ich doch als Brillenträgerin (kurzsichtig) meine Brille des Öfteren beim Lesen abgenommen. Ein EBook wäre für mich da leider wirklich erfreulicher gewesen. Mir fiel es leider sehr schwer im Buch anzukommen. Nach einigen Seiten musste ich eine Pause machen und ich lese so gern viele Seiten am Stück. Diese ständigen Unterbrechungen haben mir leider etwas den Lesespass genommen.

Insgesamt ist der Schreibstil angenehm zu lesen. Leider gab es für mich einige Wiederholungen, die ich nicht gebraucht hätte. Dadurch zog es sich für mich an einigen Stellen. Was sehr schade ist. Durch die Details und Beschreibungen konnte ich mich super an den Ort des Geschehens träumen. Ich konnte mir das Leben für vier Wochen auf dem Schiff sehr gut vorstellen. Den Geruch der See hatte ich förmlich in der Nase. Auch von den beschrieben Personen konnte ich mir ein gutes Bild zeichnen. Die Charaktere sind so unterschiedlich, aber genau das, macht es besonders.
Die Handlung wird aus zwei Sichtweisen erzählt: der Gegenwart und die Vergangenheit.

Es handelt sich hier um einen sehr interessanten Reisebericht. Der Psychologiestudent Max erhält die Möglichkeit für ein Jahr lang der Hauslehrer bei einer deutschen Familie in Indonesien zu sein. Die Schiffsreise dorthin dauert im Jahr 1970 noch sage und schreibe vier Wochen. Die Familie gehört mit zu den 8 Passagieren, sowie ein Schriftsteller, ein Ehepaar und die Gräfin. Ein Haufen unterschiedlichster Charaktere. Dies wird definitiv ein Erlebnis. Jeder bringt seine Geschichte, seine Emotionen und Dramen mit. Definitiv befinden sich alle auf den Weg nach Asien, aber auch auf dem Weg zu sich selbst. Doch der Fokus der Handlung liegt dennoch weiterhin auf Max.

Insgesamt war es für mich ein Recht gutes Buch, welches aber nicht alle Gedanken und Fragen geklärt hat.

Im Gesamtpaket ich zwischen 3 und 4 Punkten, weshalb ich mich nach einiger Überlegungen für die Mitte entscheide. Somit vergebe ich 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 26.03.2022

unvollkommene Schiffsreise

0

Klappentext / Inhalt:

Deutschland, Anfang 1970: Willy Brandt ist Bundeskanzler, das Album »Abbey Road« von den Beatles stürmt die Charts - und der 22-jährige Student Max aus der süddeutschen Provinz erhält ...

Klappentext / Inhalt:

Deutschland, Anfang 1970: Willy Brandt ist Bundeskanzler, das Album »Abbey Road« von den Beatles stürmt die Charts - und der 22-jährige Student Max aus der süddeutschen Provinz erhält ein ungewöhnliches Angebot: Ein Jahr lang soll er als Hauslehrer die Kinder einer deutschen Familie in Indonesien unterrichten. Aber schon die Überfahrt nach Asien wird zu einem großen Abenteuer, geprägt von den Mitreisenden, ihren Emotionen, Dramen und Geheimnissen. Da ist neben den zwei lebhaften Schülern von Max auch deren Mutter, für die er mehr als nur freundschaftliche Gefühle empfindet. Da sind der Schweizer Schriftsteller mit Schaffenskrise und ein holländisches Ehepaar, das trotz der Nähe an Bord immer weiter auseinanderdriftet. Da ist vor allem die geheimnisvolle, sehr attraktive Gräfin, von der sich Max gleichzeitig hingezogen und abgestoßen fühlt. Doch im Laufe der vierwöchigen Passage entwickelt sich zwischen ihm und der deutlich älteren Adeligen etwas, das sein Leben für immer verändert …

Cover:

Das Cover ist schlicht. Einzig die Umrisse eines blauen Fisches, der zu fliegen scheint, ist hier erkennbar. Das schlichte Cover weckt die Neugier.

Meinung:

Ein etwas eigensinniger und besonderer Reisebericht. Der es mir nicht immer leicht gemacht hat.

Die Beschreibungen haben mir sehr gut gefallen und auch die Schilderungen der Hintergründe und Erlebnisse auf dem Schiff sind sehr bildlich und toll beschrieben und dargestellt. Leider fehlt mir an vielen Stellen die Spannung und das gewisse Etwas.

Auch die Schrift ist mir persönlich recht klein und erschwert ein wenig den Lesefluss, aber auch dies ist Ansichtssache. Dies ist durchaus subjektiv zu betrachten und wird daher hier nur kurz erwähnt.

Der Schreibstil an sich ist beschreibend und recht flüssig zu lesen. Die Wortwahl passt zu der Zeit und auch zur Geschichte an sich. Die Charaktere haben ihre Stärken und Schwächen und bringen diese durchaus gut rüber.

Inhaltlich möchte ich hier nicht zu viel vorweg nehmen, da ich nicht Spoilern will und nicht zu viel verraten möchte.

Ein Buch der leisen Töne und Worte, die dennoch tief greifen und ein Stück der Zeit wieder spiegeln und wieder geben. Besonders und nicht leicht für jedermann. Mir hat die Idee die dahinter steht und steckt recht gut gefallen, konnte mich aber leider nicht komplett überzeugen. Von mir gibt es gute 3,5 Sterne. Diese runde ich hier auf 4 Sterne auf, da es auf vielen Portalen keine halben Sterne gibt.

Fazit:

Leise, tiefgreifende Schiffsreise. Idee dahinter ist interessant, konnte mich nicht ganz überzeugen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2022

Seereise mit Tiefgang

0

Max, 22 Jahre, ist mit seinem Studentenleben eigentlich zufrieden. Dabei muss eines erwähnt werden; seine Geschichte spielt in den frühen 70ern, also in einer Zeit in der die Gleichberechtigung erst so ...

Max, 22 Jahre, ist mit seinem Studentenleben eigentlich zufrieden. Dabei muss eines erwähnt werden; seine Geschichte spielt in den frühen 70ern, also in einer Zeit in der die Gleichberechtigung erst so langsam ihre Knospen auftut und die Intellektuellen des Landes sich nicht belehren lassen wollen.

Autor Hans Walker beschreibt auf 304 Seiten wie Max eines Tages einen Brief erhält, indem er auf ein Jahr nach Indonesien eingeladen wird. Er soll als Hauslehrer für die Kinder einer alten Bekannten tätig werden.

Auf der Schiffsüberfahrt auf einem Fracht- und Passagierschiff wird er von den Kindern und ihrer Mutter Anne begleitet. Dabei werden Max und die Familie außerdem mit einer bunten Mischung aus Charakteren konfrontiert.

Ein holländisches Ehepaar mit offensichtlichen Zerwürfnissen, ein Schweizer Schriftsteller mit Schreibblockade und eine distanzierte Gräfin. Die Crew ist natürlich auch nicht zu vergessen, die den Gästen auf dem Schiff versucht unter dem wachsamen Blick des Kapitäns das Leben zu versüßen.

Ich habe während des Lesens, und beim Spicken in die Autorenvorstellung das Gefühl bekommen, dass das Buch fast schon autobiografische Züge hat. Ob dem wirklich so ist, weiß außer Autor Walker natürlich niemand. Was mir aber aufgefallen ist, ist dass der Unterton in diesem Buch sehr auf die damalige Moral abzielt. Wer sagt, wie es richtig im Familienverbund zu leben und in wie weit darf die Gesellschaft in Beziehungsfragen mitreden?

Die Schifffahrt ist auf jeden Fall nicht langweilig. Zwischen familiären Dramen, Romanzen, Eifersucht und dem täglichen Radau der Kinder, findet jeder Lesende bestimmt etwas Ansprechendes. Wenn man sich an den Ton gewöhnt hat (und an die Schriftgröße :) ) kann man "Bergers unverhoffte Reise" gut in einem Rutsch durchlesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere