Cover-Bild Ein wenig Leben
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Piper
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 960
  • Ersterscheinung: 04.09.2018
  • ISBN: 9783492308700
Hanya Yanagihara

Ein wenig Leben

Roman | Shortlist des Man Booker Prize 2015. „Eines der aufwühlendsten Bücher, das ich seit langem gelesen habe.“ Denis Scheck
Stephan Kleiner (Übersetzer)

Jude, JB, Willem und Malcolm: Vier New Yorker, die sich am College kennengelernt haben. Jude St. Francis, brillant und enigmatisch, ist die charismatische Figur im Zentrum der Gruppe – ein aufopfernd liebender und zugleich innerlich zerbrochener Mensch. Immer tiefer werden die Freunde in Judes dunkle, schmerzhafte Welt hineingesogen, deren Ungeheuer nach und nach hervortreten. »Ein wenig Leben« ist ein rauschhaftes, mit kaum fasslicher Dringlichkeit erzähltes Epos über Trauma, menschliche Güte und Freundschaft als wahre Liebe.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.07.2018

voller Gefühl

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Inhalt
Jude, Willem, Malcolm und JB sind Freunde fürs Leben. In jungen Jahren haben sie sich kennen, lieben und auch hassen gelernt. Wir sind dabei wie ihre Freundschaft anfängt, begleiten die Höhen und ...

Inhalt
Jude, Willem, Malcolm und JB sind Freunde fürs Leben. In jungen Jahren haben sie sich kennen, lieben und auch hassen gelernt. Wir sind dabei wie ihre Freundschaft anfängt, begleiten die Höhen und Tiefen im Laufe der Jahre und sehen dabei zu, wie sich diese Freundschaft in etwas ganz besonderes verwandelt.

Eigene Meinung
Auch wenn es ein Buch über die Freundschaft der vier ist, dreht es sich doch größtenteils um die engste von ihnen: Jude und Willem.
Jude führt, wie die anderen drei, nach außen hin ein erfolgreiches und glückliches Leben, doch hinter der Fassade ist er ein zerbrechlicher Mann, der voller Selbstzweifel ist. Für Jude ist jeder Tag ein Kampf und seine Kraft zieht er aus der Freundschaft zu Willem, JB und Malcolm.

Anfangs fand ich es sehr schwer in die Geschichte reinzukommen. Der Schreibstil war ungewohnt und ziemlich holprig. Oft kam ich mit den vielen Zeitsprüngen nicht klar und war frustriert wenn unklar war, wer gerade zum Erzähler geworden ist. Doch nach dem schwierigen Einstieg hat mich das Buch nicht mehr losgelassen.

Es war einfach wunderbar an den verschiedenen Stationen im Leben der vier teilzuhaben. Besonders als es sich mehr um Willem und Jude drehte. Die Geschichte ist mir unglaublich nah gegangen. Jude ist so voller Selbsthass und –ekel, dass es mir förmlich das Herz zerrissen hat. Umso wundervoller war es zu sehen, wie die vielen Menschen in seinem Leben versuchen, das Leben für ihn Lebenswert zu machen.

Nach und nach erfahren wir auch, warum Jude so schwierig ist, warum er niemanden an sich heranlässt. Seine Geschichte ist so voller Grauen, dass ich mir immer wieder vor Augen halten musste, dass es sich nur um Fiktion handelt.

Fazit
„Ein wenig Leben“ ist ein unglaublich tolles Buch. Es ist die Chronik einer einzigartigen drei Jahrzehnte währenden Freundschaft, die alle ihre Mitmenschen in ihren Bann gezogen hat und einen nicht so schnell loslassen wird.

Veröffentlicht am 18.03.2018

Ergreifend und schockierend

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Jude, Malcolm, JB und Willem lernen sich auf dem College kennen und sind seitdem enge Freunde. Sie leben in der Stadt New York und sind alle in ihren Berufen sehr erfolgreich. Doch während JB, Malcolm ...

Jude, Malcolm, JB und Willem lernen sich auf dem College kennen und sind seitdem enge Freunde. Sie leben in der Stadt New York und sind alle in ihren Berufen sehr erfolgreich. Doch während JB, Malcolm und Willem ihr Leben voll und ganz auskosten können, wird Jude immer und immer wieder von seiner Vergangenheit eingeholt.

An „Ein wenig Leben“ habe ich so lange gelesen, wie an keinem anderen Buch. Ich habe im November 2017 begonnen und im März 2018 es beendet. Dass ich so lange dafür gebraucht Hab lag nicht daran, dass mir das Buch nicht gefallen hat, sondern vielmehr daran, was das Buch mit mir gemacht hat. Das Schicksal von Jude St. Francis hat mich unfassbar mitgenommen, seine Lebensumstände haben mich beschäftigt und seine Vergangenheit hat mir das Herz gebrochen. Ich bin froh, dass ich mir für diese Geschichte so viel Zeit gelassen habe und teilweise mehrere Wochen Pause eingelegt habe, denn sonst hätte mich dieses Buch noch mehr mitgenommen.

Zugegeben: Es war nicht nur deshalb schwer, das Buch zu lesen. Der Schreibstil ist sehr anstrengend, es gibt viele lange Passagen, viele Rückblicke und viele Personen. Irgendwie spielt das Buch ständig auf verschiedenen Zeitebenen und es findet sehr häufig eine Zeitraffung statt, so dass man stets aufmerksam lesen muss und keine Zeile verpassen darf, sonst findet man den Anschluss nicht mehr. Die Neugierde auf Jude und dessen Leben hat mich aber angetrieben, das Buch weiter zu lesen und an manchen Stellen bereute Ich, dass ich weiter gelesen habe. Mich beschäftigen Einzelschicksale wirklich sehr und Jude wird mir in den nächsten Jahren wohl nicht mehr aus dem Kopf gehen können.

Wenn ich dieses Buch mit 5 Worten beschreiben müsste, würden diese lauten: herzzerreißend, schockierend, Verzweiflung, Wut und atemberaubend.

Meine Bewertung: 5/5

Veröffentlicht am 11.05.2024

Eine tief berührende und aufwühlende Reise durch die Abgründe des Lebens

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Titel: Eine tief berührende und aufwühlende Reise durch die Abgründe des Lebens

In "Ein wenig Leben" von Hanya Yanagihara erleben die Leser eine emotionale Achterbahnfahrt durch die Höhen und Tiefen ...


Titel: Eine tief berührende und aufwühlende Reise durch die Abgründe des Lebens

In "Ein wenig Leben" von Hanya Yanagihara erleben die Leser eine emotionale Achterbahnfahrt durch die Höhen und Tiefen menschlicher Existenz. Der Roman erzählt die Geschichte von vier Freunden – Jude, Willem, JB und Malcolm – deren Leben eng miteinander verwoben ist und die gemeinsam durch die Wirren des Erwachsenwerdens navigieren.

Hanya Yanagiharas Erzählstil ist einfühlsam und gleichzeitig schonungslos ehrlich. Sie scheut nicht davor zurück, die dunklen und schmerzhaften Aspekte des Lebens zu erkunden, und stellt dabei Fragen nach Liebe, Freundschaft, Trauma und Identität. Besonders beeindruckend ist die tiefgründige Charakterzeichnung, durch die die Figuren zu lebendigen Wesen werden, deren Schicksale den Leser zutiefst berühren.

"Ein wenig Leben" ist ein Roman, der nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt und emotionale Resonanzen beim Leser hervorruft. Hanya Yanagihara gelingt es, die Abgründe der menschlichen Seele zu erforschen und dabei eine zutiefst bewegende Geschichte zu erzählen.

Die Shortlist des Man Booker Prize 2015 und das Lob von Denis Scheck sind mehr als verdient für dieses Meisterwerk, das seine Leser auf eine intensive und unvergessliche Reise mitnimmt. Ich kann "Ein wenig Leben" jedem empfehlen, der nach einem Buch sucht, das ihn emotional berührt und noch lange nach dem Lesen beschäftigt.

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Veröffentlicht am 04.06.2019

Warum habe ich mir das angetan? (Und das ist nicht unbedingt negativ gemeint.)

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Zu allererst: Ich würde gerne auf eine Bewertung verzichten, weil ich dieses Buch irgendwie unbewertbar finde, aber das geht hier leider nicht. Irgendwie kommt es mir nur falsch vor einem Buch eine gute ...

Zu allererst: Ich würde gerne auf eine Bewertung verzichten, weil ich dieses Buch irgendwie unbewertbar finde, aber das geht hier leider nicht. Irgendwie kommt es mir nur falsch vor einem Buch eine gute Bewertung zu geben, wenn es mich so hat leiden lassen. Es ist in dem Sinne kein "gutes" Buch. Ich würde es nicht empfehlen, zumindest nicht ohne Vorbehalt. Dieses Buch war heftig und deshalb fühle ich mich eigentlich nicht in der Lage es zu bewerten, aber was soll's. Kommen wir zur Rezension an sich:

»Sein Wissen hatte er aus Büchern, und Bücher logen, sie beschönigten die Wahrheit.« (S. 882)
Dieses Zitat taucht gegen Ende des Buches auf und ist mir vor allem deshalb in Erinnerung geblieben, weil es genau das Gegenteil von dem beschreibt, was »Ein wenig Leben« tut. Hier wird nichts beschönigt, nicht im geringsten. Ich muss sagen, dass »Ein wenig Leben« eines der deprimierendsten Bücher ist, das ich je gelesen habe. Wenn nicht sogar das deprimierendste. Keine Ahnung, warum mich das wundert, das Cover gibt schließlich schon einen kleinen optischen Vorgeschmack auf das Leid, das in diesem Buch zum Ausdruck kommt.

Ich weiß gar nicht so genau wo ich anfangen soll, denn irgendwie fällt es mir sehr schwer über das Buch zu sprechen. Ich kann es gar nicht richtig in Worte fassen. Und obwohl ich »Ein wenig Leben« ursprünglich dem Bauchgefühl nach 4 Sterne geben wollte, habe ich letztendlich doch auf eine Bewertung verzichtet, denn ich denke nicht, dass so ein Bewertungssystem richtig ausdrückt, wie sehr dieses Buch mich hat mitleiden lassen. Und nein, ich übertreibe an dieser Stelle nicht.

Vielmehr frage ich mich im Nachhinein – nachdem ich bereits unendlich viele Tränen vergossen habe und mein Herz für bestimmte Charaktere gebrochen ist – warum ich mir dieses Buch eigentlich angetan habe. Und… naja, es hat schon eine gewisse Sogwirkung? Also, so richtig? Ich rede hier von »Ich kann dieses Buch nicht aus der Hand legen, dabei müsste ich eigentlich schlafen oder hundert andere Dinge tun«-Sogwirkung. Das liegt zum einen daran, dass Hanya Yanagihara einen sehr schönen Schreibstil hat, der sehr angenehm zu lesen ist. Zum anderen besteht »Ein wenig Leben« – trotz, dass es ~950 Seiten hat – aus sehr wenig Kapiteln. Das Buch gliedert sich in neun Abschnitte, die wiederum jeweils nur zwei bis drei Kapitel haben und in den Kapitel selbst werden kaum Absätze gemacht. Dadurch, dass der Lesefluss also teilweise für viele, viele Seiten nicht unterbrochen wird, fiel es mir teilweise wirklich schwer das Buch aus der Hand zu legen.

Zu Anfang war ich mir recht lange gar nicht sicher, in was für eine Richtung diese Geschichte gehen würde, worum genau sie sich dreht, denn es dauerte ein wenig, bis ich an dem Punkt angekommen bin, an dem mir klar wurde, wer wirklich Mittelpunkt dieser Geschichte ist. Zunächst liest man aus den Sichten von allen vier Freunden, bis schließlich hauptsächlich nur noch Jude erzählt und einem klar wird, wie wenig seine Freunde eigentlich über ihn wissen, trotz, dass sie so gut befreundet sind. Es war erschreckend zu lesen wie viel Jude mit sich herumträgt, wie schlecht es ihm teilweise geht und wie wenig er sich helfen lässt. Es war teilweise unfassbar anstrengend in Jedes Kopf zu stecken, denn die Autorin schreibt sehr intensiv und emotional darüber was in Jude in gewissen Situationen vorgeht und seine Reaktionen trieben mir vermehrt die Tränen in die Augen. Was ich jetzt schon mehr als einmal erwähnt habe, ihr habt es also verstanden. Das hier ist ein trauriges Buch. Aber eben auch nicht nur. Und vielleicht ist traurig auch nicht ganz die treffende Bezeichnung. Jedenfalls ist »Ein wenig Leben« nicht rund um die Uhr deprimierend, es gab auch Szenen, die mich fast haben weinen lassen, weil sie schön waren. Zugegeben: Das waren wenige. Aber es gab sie. Ihr merkt also, dieses Buch war die reinste emotionale Achterbahnfahrt für mich und irgendwie bin ich wirklich froh, dass ich es beendet habe, da ich doch gemerkt habe, obwohl ich tagsüber nicht bewusst über das Buch nachgedacht habe, so hat es mir doch nach ein paar Tagen etwas auf’s Gemüt geschlagen.

Ein Aspekt, der mir wiederum richtig gut gefallen hat, war, wie viel Wert in diesem Buch auf Freundschaft und Familie gelegt wurde, gerade auch weil sich diese Beziehungen über Jahrzehnte ziehen und es sehr spannend zu lesen war, welche Stadien sie durchlaufen, welche Beziehungen wachsen und tiefer gehen und welche es schwieriger haben.

Aber auch gerade weil »Ein wenig Leben« aus mehreren Sichten und über einige Jahrzehnte hinweg seine Geschichte erzählt, muss ich ihm Nachhinein sagen, dass es an einigen Stellen fast schon zu lang war, insbesondere am Anfang hat mich das eher irritiert, als dass ich gut in die Geschichte reingefunden habe.

Fazit?
»Ein wenig Leben« ist ein Buch, das mich unfassbar mit seinen Charakteren hat mitfühlen lassen, so sehr wie kaum ein anderes Buch zuvor. Es war eine harte Geschichte, sehr ehrlich und schonungslos erzählt und wie gesagt, man muss definitiv in der richtigen Stimmung für diese Art von Geschichte sein. Verstehe ich warum so viele Leute es in den Himmel loben? Ein Stück weit schon. Dieses Buch wird mir definitiv in Erinnerung bleiben. Aber auf der anderen Seite war es glaube ich einfach nicht meine Art von Geschichte. »Ein wenig Leben« ist ein eindrucksvolles Buch, keine Frage und ich bin froh es gelesen zu haben und endlich zu wissen, was dahinter steckt, aber gleichzeitig war ich eben auch sehr froh, als ich die letzte Seite umgeschlagen habe und es zurück ins Regal stellen konnte.

Veröffentlicht am 30.08.2023

Alle Emotionen die es gibt

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Tja was soll ich sagen, normalerweise schrecken mich Bücher mit mehr als 600 Seiten ab - dank Booktook und Co habe ich mich dazu überwunden.

Wenn Bücher Emotionen in mir geweckt haben, war es meistens ...

Tja was soll ich sagen, normalerweise schrecken mich Bücher mit mehr als 600 Seiten ab - dank Booktook und Co habe ich mich dazu überwunden.

Wenn Bücher Emotionen in mir geweckt haben, war es meistens nur Freude.
Aber bei diesem Buch habe ich mehr als eine Träne verdrückt….

Die Story rund um Jude, seinen Freunden, Kollegen und vor allem der Vergangenheit ist wirklich gut beschrieben.
Man erfährt mit jeden Kapitel mehr darüber, wer Jude St. Francis überhaupt ist.

Der Schreibstil von Hanya Yanagihara ist sehr toll und einfach geschrieben.

Eventuell wäre es angebracht im Voraus eine Triggermeldung zu geben, denn dieses Buch enthält sehr viele.

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