Cover-Bild Mongo
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Picus Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 02.03.2022
  • ISBN: 9783711721198
Harald Darer

Mongo

Roman
Katja ist schwanger. Doch richtige Vorfreude will sich bei ihr und ihrem Mann so schnell nicht einstellen, fürchten sie doch, ihr Ungeborenes könnte wie Katjas Bruder Markus mit Trisomie 21 geboren werden. Was tun, wenn die Untersuchungen diese Befürchtungen bestätigten? Auf der Suche nach Antworten erinnert sich Harry zurück an Begegnungen mit Menschen, für die in unserer Gesellschaft kein Platz vorgesehen ist, vor allem aber erzählt er von der Beziehung zu seinem Schwager Markus, die geprägt ist von bizarren Erlebnissen und liebenswerten Momenten. Am Ende erkennt Harry, dass er keine Antworten finden wird, weil seine Fragen von Anfang an die falschen waren.Kraftvoll, pointiert und herzerwärmend erzählt Harald Darer von einem Lebensweg, der trotz aller Schwierigkeiten erfolgreich ist und zeigt: Glück ist fast immer möglich!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2022

Leben mit Trisomie 21

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"Mongo" von Harald Darer ist ein Roman zu einem Thema, zu dem noch zu oft geschwiegen wird, wo in der Öffentlichkeit noch zu oft weggeschaut wird.
Katja ist schwanger. Katja hat einen Bruder, Markus und ...

"Mongo" von Harald Darer ist ein Roman zu einem Thema, zu dem noch zu oft geschwiegen wird, wo in der Öffentlichkeit noch zu oft weggeschaut wird.
Katja ist schwanger. Katja hat einen Bruder, Markus und Markus ist mit dem Gendefekt Trisomie 21 geboren worden. Katja ist damit aufgewachsen, sich immer vor ihren Bruder zu stellen, ihn zu beschützen, sich zu kümmern und kann Beschimpfungen nicht überhören. Jetzt weiß sie nicht, ob sie sich auf ihr Kind freuen soll, denn der Gendefekt ist vererbbar.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Harry, ihrem Mann erzählt, der Markus ja auch schon eine Weile kennt und von den vielen Problemen weiß. Beide machen sich Gedanken darüber, wie sie sich verhalten, wie sie entscheiden sollen. Und es wird sehr schön die Frage dargestellt, was Leben ist und was Leben lebenswert macht.
Ganz genau werden hier viele Aspekte des Lebens mit Behinderten angesprochen, ungeschönt, mit ehrlichen und klaren Worten. Besonders hat mir gefallen, dass auch Markus selber sehr oft zu Wort kam und mit seiner direkten Art so manche Situation zu entschärfen vermochte.
Ganz viel Stoff zu nachdenken gibt es hier, wie in unserer Gesellschaft mit Menschen wie Markus umgegangen wird, hier ist noch soviel mehr Offenheit und Aufmerksamkeit nötig, kein verschämtes Wegsehen.
Mit der Sprache tat ich mich etwas schwer, was nicht nur an der Mundart des Autors, sondern auch an vielen verschachtelten Sätzen lag. Bei einigen Themen hätte ich mir auch noch eine Vertiefung gewünscht. Empfehlenswert ist das Buch auf jeden Fall.

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Veröffentlicht am 10.05.2022

Umstrittener Titel für einen Roman mit Tiefgang

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Katja ist ungeplant schwanger und verzweifelt. Nicht, weil sie keine Kinder will, sondern weil sie fürchtet, ihr Kind könnte ebenso wie ihr Bruder Markus das Down-Syndrom haben. Harry ist von der Reaktion ...

Katja ist ungeplant schwanger und verzweifelt. Nicht, weil sie keine Kinder will, sondern weil sie fürchtet, ihr Kind könnte ebenso wie ihr Bruder Markus das Down-Syndrom haben. Harry ist von der Reaktion seiner Freundin überfordert und sucht für sich einen sehr rationalen Weg, mit der Situation umzugehen. Er beginnt, eine Art Pro und Contra – Liste zu erstellen, in der er seine persönlichen Erfahrungen mit Menschen mit Behinderungen Revue passieren lässt.

In der Kindheit des Autors gab es wenige Kontakte zu Menschen mit Behinderung, und wenn war das eigene Verhalten gedankenlos oder sogar brutal. Erst durch Katjas Bruder ändert sich das. Unsicher, liebevoll und manchmal auch einfach zu naiv geht Harald Darer mit seinem Schwager um.
Katjas Verhältnis zu ihrem Bruder hingegen ist ambivalent. Einerseits liebt sie ihn und will ihn schützen, andererseits hat Markus Behinderung Auswirkungen auf ihr gesamtes Leben gehabt, die sie so nicht wollte. Ihre Eltern haben ihr dabei nicht wirklich zur Seite gestanden und viel zu wenig Rücksicht auf die Bedürfnisse des "gesunden" Kindes genommen.

Mich hat sehr beeindruckt, wie der Autor die Unsicherheit beschreibt, die die werdenden Eltern angesichts des eigentlich erfreulichen Ereignisses empfinden. Dazu gehören die recht drastischen Erfahrungen mit Ärzten, die pränatale Diagnostik ohne Empathie betreiben.

Der Sprachstil ist ein bisschen gewöhnungsbedürftig und ich hatte auch Verständnisschwierigkeiten bei einigen österreichischen Begriffen. Trotzdem habe ich diesen Roman gerne gelesen und fand die Mischung aus ernster Thematik mit viel Humor und Situationskomik gelungen. Der Autor lässt keinen Zweifel daran, dass Menschen mit Trisomie 21 das gleiche Recht auf ein glückliches und möglichst selbstbestimmtes Leben haben wie alle anderen auch. Und das das Zusammenleben vielleicht nicht immer einfach ist, aber trotzdem bereichernd sein kann.

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Veröffentlicht am 04.04.2022

Ich bin kein Mongo

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Katja überrascht Harry mit der Neuigkeit, dass er Vater wird. Bei beiden kommen aber nicht gleich große Eltern-Freuden auf sondern Bedenken bezüglich der Gesundheit des Kindes. Hintergrund dabei ist die ...

Katja überrascht Harry mit der Neuigkeit, dass er Vater wird. Bei beiden kommen aber nicht gleich große Eltern-Freuden auf sondern Bedenken bezüglich der Gesundheit des Kindes. Hintergrund dabei ist die Behinderung von Katjas Bruder Markus, dessen Schicksal die beiden natürlich miterleben durften bzw. stellenweise mussten. Wird ihr Kind auch mit der Diagnose Trisomie 21 auf die Welt kommen? Ist es dem Kind und ihnen selber zuzumuten ein solches Risiko einzugehen? In Anbetracht der anstehenden Vaterschaft gehen vor allem Harry dabei viele Szenen durch den Kopf, in denen Markus sich dem Leben stellte...

Mit "Mongo" hat der österreichische Autor Harald Darer einen aus meiner Sicht bewegenden Roman geschrieben. Er erzählt die Geschichte in einem sehr eigenen Schreibstil, der sich gut lesen lässt, aber manchmal mit Sätzen daher kommt, de scheinbar niemals enden wollen. Dies verleiht dem Buch einen eigenen Charakter. Harald Darer scheut sich in seinem Roman nicht, die brisante Thematik des Umgangs mit behinderten Menschen anzugehen. Er beleuchtet dies aus unterschiedlichen Perspektiven und arbeitet dabei manchmal mit banalen Szenen, die die gesellschaftliche Problematik aber genau auf diesem Wege umso authentischer verdeutlicht. Das Ganze wirkt sehr lebensnah und Harald Darer versteht es auch, die Thematik gefühlvoll umzusetzen. So darf sich mancher Leser fragen, ob er ebenfalls so aufgeschlossen und engagiert aufgetreten wäre, um einen behinderten Menschen dabei zu helfen, seinen Platz in der Gesellschaft zu finden.

Insgesamt ist "Mongo" aus meiner Sicht ein gelungener Roman, der schon allein aufgrund der aktuellen Thematik und seiner Umsetzung das Prädikat "lesenswert" verdient hat, aber gleichzeitig überzeugt er auch durch seine interessant gezeichneten und gut in Szene gesetzten Protagonisten, sowie dem Erzähltalent des Autors. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 03.04.2022

Wichtiges Thema

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Was mich von Anfang an für das Buch 'Mongo' von Harald Daher eingenommen hat, war der Inhalt des Romans. Das Thema Trisomie 21 oder etwas umgangssprachliche das Down-Syndrom ist etwas, was im Alltag eher ...

Was mich von Anfang an für das Buch 'Mongo' von Harald Daher eingenommen hat, war der Inhalt des Romans. Das Thema Trisomie 21 oder etwas umgangssprachliche das Down-Syndrom ist etwas, was im Alltag eher selten angesprochen und besprochen wird. Das Thema Behinderung ist generell etwas mit dem viele Menschen nichts zu tun haben bzw. auch nichts zu tun haben wollen. Und das muss sich dringend ändern! Allein deshalb bin ich ein Fan des Buches, weil es sich mit dem Thema beschäftigt. Ein großer Fan bin ich auch von Markus, der Figur im Buch mit Down-Syndrom. Die Stellen in der Handlung, in denen er vorkam, waren einfach toll. Schwer getan habe ich mich mit der Schreibweise des Autors. Man muss sich wirklich Zeit zum Lesen nehmen, denn wenn man abschweift muss man die Sätze erneut lesen. Woran genau ich mich gestört habe, kann ich gar nicht so genau sagen. Vielleicht waren mir die Sätze einfach zu verschachtelt. Auch mit einige Formulierungen bin ich nicht zurecht gekommen, aber das ist eine reine Geschmacksache. Das Buch ist definitiv lesenswert, man sollte sich nur genügend Zeit dafür nehmen.

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Veröffentlicht am 28.03.2022

Eigentlich ist jeder anders, aber einige eben ein bisschen mehr und 'Glück ist fast immer möglich'

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Vorab, Harald Darer hat eine Geschichte über einen jungen Mann geschrieben, der anders ist. Dieser hat Trisomie 21 und daher heißt dieser Roman 'Mongo'. Moment mal, möchte man sagen, das geht doch nicht, ...

Vorab, Harald Darer hat eine Geschichte über einen jungen Mann geschrieben, der anders ist. Dieser hat Trisomie 21 und daher heißt dieser Roman 'Mongo'. Moment mal, möchte man sagen, das geht doch nicht, denn in unserem Sprachgebrauch wird dieses Wort geringschätzlich, geradezu verächtlich, inzwischen allerdings nicht nur für Menschen mit dieser Einschränkung verwendet. Doch Darer, genau mit dieser Reaktion konfrontiert, er hat diesen Titel bewusst gewählt. Denn seine Intention bei diesem Buch ist genau dies, den Vorurteilen und der Verächtlichkeit, die dieses Wort ausdrückt, entgegen zu wirken.
Harry und Katja werden Eltern. Doch die spontane Freude weicht der tiefen Sorge um eine mögliche Behinderung des ungeborenen Kindes, denn Katjas Bruder Markus ist mit Trisomie 21 auf die Welt gekommen. Da ist für Katja einerseits die große Liebe zu ihrem Bruder, diesem Menschen, der seinen ganz eigenen Weg durchs Leben gefunden hat, der so gerne lebt und den Leuten um sich herum sehr offen, aber auch durchaus fordernd entgegen tritt. Da ist aber auch dieses Gefühl von Schwere, das sie als Kind, durch eben diese familiären Gegebenheiten, empfunden hat.
Aber letztendlich ist es Harry, dessen gedankliche Auseinandersetzung mit diesem Thema wir als Leser begleiten dürfen. In Rückblenden erinnert er sich an das Kennenlernen von Markus, an Erlebnisse mit ihm, die ihn sehr berührt haben und die schön und 'wichtig' waren. Er stellt sich der Möglichkeit, dass auch sein Kind anders sein könnte und geht Wege, die schon 'sehr konsequent' sind, in seiner selbst gewählten Aufarbeitung. Aber das alles ist sehr nachvollziehbar und wirkt auch sehr authentisch, zumal dieser Harry der Person des Autors selbst, so wie ich es verstanden habe, sehr nahe kommt.
Ein Buch mit vielen Facetten zu einem Thema, das der Titel der Geschichte eindeutig auf dem Buchdeckel präsentiert. Ich hätte mir gewünscht, diese unverschnörkelte Fokussierung auch in der Geschichte selbst genauso vorzufinden. Das war, in der erwarteten Intensität, nicht ganz der Fall. 'Mongo' ist gut, man lebt mit und es wird ehrlich um Erkenntnis gekämpft, für sich selbst und natürlich auch für uns, seine Leser.
Ein, mein kleines Aber bleibt. Eine bemerkenswerte Leseerfahrung ist es auf jeden Fall.