Cover-Bild Wut
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Buchverlage
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 01.02.2021
  • ISBN: 9783550201202
Harald Martenstein

Wut

Roman

Das Erbe des Krieges, der Schrecken einer Kindheit und ein Junge, der nicht vergessen kann

Frank ist der Wut seiner Mutter ausgeliefert. Sie schlägt ihn, immer wieder. Er steht ihren Träumen im Weg. Erst kam der Krieg, dann das Bordell, wo sie in der Nachkriegszeit Unterschlupf fand, dann die Klosterschule. Und jetzt das Kind.
Eines Tages eskaliert ein Streit, und Frank springt aus dem Fenster. Er kehrt nie wieder nach Hause zurück. Aber die Wut seiner Mutter wird er nicht mehr los.

Ein Roman darüber, wie schwer es ist, die Wunden der Kindheit zu heilen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2021

Kreislauf der Gewalt

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Frank wird als Kind von seiner Mutter geschlagen. Wie es dazu kam und was danach geschah, lesen wir in „Wut“. „Wut ist mächtig. Wut sucht sich ihren Weg, wie Wasser. Bestimmte Reize lösen sie aus. Wenn ...

Frank wird als Kind von seiner Mutter geschlagen. Wie es dazu kam und was danach geschah, lesen wir in „Wut“. „Wut ist mächtig. Wut sucht sich ihren Weg, wie Wasser. Bestimmte Reize lösen sie aus. Wenn die Wut erst mal da ist, bist du ihr ausgeliefert.“
Der Anfang des Romans ist heftig, weil die Brutalität einer Mutter gegenüber ihrem Kind schwer vorstellbar ist und authentisch aus Sicht des Jungen geschildert wird. Und doch folgen, liest man nach Überwindung des ersten Schocks weiter, menschliche Schicksale, beginnend mit dem der Mutter als elternloses Kind während des Kriegs, endend mit dem ihres erwachsen werdenden Sohns.
Dem Autor ist ein eindringlicher Blick hinter die Kulissen einer Familie gelungen mit ihren Alltäglichkeiten und eben auch den Überschreitungen von Grenzen. Mir ging dieses Buch sehr nahe, und ich empfehle es ausdrücklich weiter.

Veröffentlicht am 06.05.2021

Das Erbe des Krieges und der Schrecken einer Kindheit

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Meine Meinung und Inhalt

"Es ist leichter, zu verzeihen, wenn man der Stärkere ist. Wenn man sich ohnmächtig fühlt, gibt einem der Hass wahrscheinlich die Kra t, die man braucht." (ZITAT)

Frank ist der ...

Meine Meinung und Inhalt

"Es ist leichter, zu verzeihen, wenn man der Stärkere ist. Wenn man sich ohnmächtig fühlt, gibt einem der Hass wahrscheinlich die Kra t, die man braucht." (ZITAT)

Frank ist der Wut seiner Mutter ausgeliefert. Sie schlägt ihn, immer wieder. Er steht ihren Träumen im Weg. Erst kam der Krieg, dann das Bordell, wo sie in der Nachkriegszeit Unterschlupf fand, dann die Klosterschule. Und jetzt das Kind.
Eines Tages eskaliert ein Streit, und Frank springt aus dem Fenster. Er kehrt nie wieder nach Hause zurück. Aber die Wut seiner Mutter wird er nicht mehr los.

"Für unsere gemeinsame Geschichte war das ein Wendepunkt, weil ich jetzt endlich zu wissen glaubte, warum sie wütend auf mich war." (ZITAT)

Mir hat das Buch ganz gut gefallen. Ein Buch, das berührend und gleichzeitig bedrückend ist, über vererbte Wut und verkümmerte Liebe.

Mir scheint als wolle Martenstein nicht vermitteln, dass auf eine schwierige Kindheit notwendigerweise auch ein schwieriges Leben folgen muss,aber er zeigt eine Konstellation, die genau das wahrscheinlich macht. Er zeigt, wie sich Marias Wut auf teils erklärliche, teils diffuse Weise auf Frank überträgt. Der Aufbau des Buches und die Herangehensweise des Autors, die einzelnen Abschnitte zu schildern, gefällt mir sehr gut.

"Ich bin inzwischen entjungfert. Das Bett hat hinterher ausgesehen wie ein Schützengraben vor Verdun nach einem Bajonettangriff", berichtet etwa Franks Freundin Monika. Und als Frank eher versehentlich mit einer gewissen Corazon Castaneda ein Kind zeugt, fällt ihm auf: "Eine gemeinsame Elternschaft mit einer Anakonda wäre vermutlich unkomplizierter." (ZITAT)
Den direkten offenen Schreibstil muss man vermutlich mögen. Ich fand das zur Handlung passend, ebenso das Cover.



HARALD MARTENSTEIN, geboren 1953 in Mainz, ist ein deutscher Journalist und Autor. Seit 2002 schreibt er eine Kolumne für Die Zeit, die auch im RBB und im NDR zu hören ist. Für seine Arbeit wurde er mit dem Egon-Erwin-Kisch-, dem Henri-Nannen- und dem Theodor-Wolff-Preis ausgezeichnet. Außerdem lehrt er an der Bundesakademie für kulturelle Bildung Wolfenbüttel und an Journalistenschulen in Österreich und der Schweiz. Harald Martenstein lebt in Berlin.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Erschütternd und bewegend!

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Auf dieses Buch bin ich durch Zufall aufmerksam geworden. Das Cover samt Titel machte mich unendlich neugierig und auch der Klappentext überzeugte mich quasi sofort. Zum Inhalt werde ich nichts weiter ...

Auf dieses Buch bin ich durch Zufall aufmerksam geworden. Das Cover samt Titel machte mich unendlich neugierig und auch der Klappentext überzeugte mich quasi sofort. Zum Inhalt werde ich nichts weiter sagen denn ich finde der Klappentext sagt mehr als genug aus.

Der Einstieg ins Buch fiel mir nicht ganz so leicht, ich brauchte etwas Zeit um mich in der Story zurecht zu finden. Als mir das aber schließlich gelungen ist dauerte es nicht lange und ich war vollends in der Story versunken. Dem Autoren gelingt hier eine besondere Story die mich tief erschüttert und bewegt hat.

Ich weiß nicht ob meine Worte diesem Buch gerecht werden aber das ganze wurde so tiefgründig und bewegend erzählt, so dass mir das Herz quasi blutete. Die Thematik des Buches ging mir echt an die Nieren. Das ganze wurde so eindringlich und realistisch erzählt. Ich hatte durchweg Gänsehaut.

Der Schreibstil des Autoren liest sich sehr angenehm. Er schreibt locker und flüssig dennoch empfand ich seinen Stil auch als sehr eindringlich.

Dieses Buch zeigt deutlich die Abgründe der menschlichen Seele, es zeigt wozu Menschen wirklich fähig sind. Es zeigt auf dass selbst Menschen die dich lieben und beschützen sollten, doch auch eine verdorbene Seele haben können. Ich für meinen Teil bin echt beeindruckt denn es ist alles andere als leicht sich in solche Menschen hineinzuversetzen. Doch dem Autor gelang das außerordentlich gut.
Klare Leseempfehlung.

➡ Fazit:
Mit "Wut" gelingt Harald Martenstein ein eindringlicher, tiefgründiger und erschütternder Roman der begeistert. Ein flüssiger Schreibstil sowie eine emotionale und bewegende Handlung überzeugten mich völlig.

Veröffentlicht am 02.02.2021

Geschichte einer Mutter

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Nun selbst schon in mittleren Lebensjahren hilft Frank seiner Mutter beim Umzug in eine Pflegeeinrichtung. Maria ist nicht mehr ganz auf der Höhe und ihr Zustand wird nicht mehr besser werden. Frank erinnert ...

Nun selbst schon in mittleren Lebensjahren hilft Frank seiner Mutter beim Umzug in eine Pflegeeinrichtung. Maria ist nicht mehr ganz auf der Höhe und ihr Zustand wird nicht mehr besser werden. Frank erinnert sich. An die Geschichte seiner Mutter, so wie er sie kennt und auch an seine eigene Geschichte, die durch die der Mutter geprägt wurde. Sie musste den Krieg miterleben, wurde von einer Verwandten großgezogen und ging in eine Klosterschule. Dabei war Maria sich immer bewusst, dass sie intelligent war. Ein Studium war ihr Traum, der jedoch platze, weil es Frauen doch nicht so gegeben wurde. Ihr blieb ein spießig bürgerliches Leben und die Wut.

Leider ist es häufig so, dass Kinder, die misshandelt wurden, im späteren Leben dazu neigen, ähnlich zu handeln wie ihre Eltern. Und so hat auch Frank mit der Wut zu kämpfen. Jahrelang hat seine Mutter die Kindheit des Jungen vergiftet, bis er soweit ist, dass er versucht, sie mit ihren eigen Mitteln zu schlagen. Wahrscheinlich zum Glück für alle Beteiligten muss Frank dann nicht mehr mit seiner Mutter zusammenwohnen. Sein Leben kommt in ruhige Bahnen, doch richtig feste Beziehungen vermag er lange nicht aufzubauen.

Die Erlebnisse einer harten Kindheit mit Kriegserlebnissen können über mehrere Generationen nachwirken. Da wird möglicherweise so mancher Leser an seine Eltern oder Großeltern denken, die sicher auch nicht nur schöne Erfahrungen gemacht haben. Viele der Älteren reden nicht häufig über ihre Vergangenheit und dennoch spüren die Nachfolgenden die Auswirkungen und reagieren. Im Buch weiß Frank einiges über seine Mutter, doch irgendwie bleibt die Frage, warum die Mutter bei ihrer Intelligenz ihre Wut gerade gegenüber ihrem Sohn, dem Jüngsten und Schwächsten, gegenüber auslebt. Dennoch berührt dieser Roman und wühlt auf. Nur zum Ende hin scheint etwas der Faden verloren zu gehen, weil nicht mehr eindeutig erkennbar ist, was nur in der Vorstellung des Frank geschieht. Insgesamt jedoch ist diese Geschichte der Wut sehr beeindruckend.

Veröffentlicht am 01.02.2021

Lesenswert

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Zum Inhalt:

Immer wieder schlägt die Mutter zu. Denn Frank steht ihren Träumen im Weg. Doch wie soll ein Kind damit klar kommen? Eines Tages eskaliert ein Streit bei dem Frank schließlich aus dem Fenster ...

Zum Inhalt:

Immer wieder schlägt die Mutter zu. Denn Frank steht ihren Träumen im Weg. Doch wie soll ein Kind damit klar kommen? Eines Tages eskaliert ein Streit bei dem Frank schließlich aus dem Fenster springt und niemals wieder zurück zur Mutter geht. Aber die Wut seiner Mutter begleitet ihn trotzdem.

Meine Meinung:

Das Buch hat mir gut gefallen. Es zeigt die Abgründe von Menschen und wie sie wurden, was sie sind und wie schwer es doch ist, Erlebnisse zu verarbeiten und Dinge hinter sich zu lassen. Besonders gut hat mir der Schreibstil gefallen, der einen förmlich durch das Buch zieht und einfach richtig gut ist.

Fazit:

Lesenswert