Cover-Bild Wer die Nachtigall stört ...
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: ROWOHLT Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 22.07.2016
  • ISBN: 9783499217548
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Harper Lee

Wer die Nachtigall stört ...

Claire Malignon (Übersetzer)

Amerika in den 30er Jahren. In die idyllische Südstaaten-Kindheit der achtjährigen Scout und ihres älteren Bruders Jem drängt sich die brutale Wirklichkeit aus Vorurteilen und Rassismus. Scouts Vater Atticus, ein menschenfreundlicher Anwalt, soll den schwarzen Landarbeiter Tom Robinson verteidigen, der angeblich ein weißes Mädchen vergewaltigt hat. Tapfer versuchen Scout und ihr Bruder, das demokratische Gerechtigkeitsempfinden ihres Vaters zu unterstützen, und geraten dabei selbst in große Gefahr.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2022

Reale Story, reale Probleme

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"Nein, Jem, ich glaube, es gibt nur eine Art von Menschen. Einfach Menschen."
"Aber wenn es nur eine Art von Menschen gibt, warum können sie dann nicht miteinander auskommen? Wenn sie alle gleich sind, ...

"Nein, Jem, ich glaube, es gibt nur eine Art von Menschen. Einfach Menschen."
"Aber wenn es nur eine Art von Menschen gibt, warum können sie dann nicht miteinander auskommen? Wenn sie alle gleich sind, warum haben sie dann nichts anderes im Kopf, als sich gegenseitig zu verabscheuen?"

Hier mal der Klappentext: 》Amerika in den 30er Jahren. In die idyllische Südstaaten-Kindheit der 8-jährigen Scout und ihres älteren Bruders Jem drängt sich die brutale Wirklichkeit aus Vorurteilen und Rassismus. Scouts Vater Atticus, ein menschenfreundlicher Anwalt, soll den schwarzen Landarbeiter Tom Robinson verteidigen, der angeblich ein weißes Mädchen vergewaltigt hat. Tapfer versuchen Scout und ihr Bruder, das demokratische Gerechtigkeitsempfinden ihres Vaters zu unterstützen, und geraten dabei selbst in große Gefahr.《

Auch wenn das Buch eine Empfehlung von mir bekommt, muss ich eine Warnung aussprechen: Es ist keine leichte Kost.
Bei mir schwebten immer wieder Fragezeichen über meinem Kopf weil ich einfach nicht verstehen kann, wie man Menschen mit einer anderen Hautfarbe so dermaßen verachten kann.

Scout macht im Buch eine wahnsinns Entwicklung durch. Sie ist gerade dabei ihr Gerechtigkeitsempfinden zu entwickeln. Ihre Hinterfragungen sind sehr glaubhaft rübergebracht worden. Man merkt auch wie Scout von der Gesellschaft beeinflusst wird, sich aber später selbst die Frage stellt, wieso sie sich nicht selbst eine Meinung darüber bildet.
Harper Lee gibt uns dabei einen schonungslosen Einblick in ihre eigene Kindheit.
Es ist ein Buch, das zwar jeder gelesen haben sollte, aber keinem kann übel genommen werden wenn man es nicht lesen möchte.
Ich hab mich in dem Zeitraum, in dem ich es gelesen habe, so ziemlich jeden Tag aufgeregt. Das Buch und die Handlungen bleiben einem im Gedächtnis, die Erinnerungen daran spuken einem eine ganze Weile im Kopf herum.

Scout, Jem und Atticus sind beeindruckende Charaktere, die ihren Prinzipien treu bleiben, selbst wenn es heißt sie gegen den Rest der Welt. Sie versuchen gegen das Meer aus Hass anzukommen, das ihnen entgegenschlägt.

In dieser Geschichte wird kein Happy End versprochen sondern die Realität. Die harte, unfaire, verachtende, niederschmetternde Realität. Aber sie gibt Aufschluss. Aufschluss darüber wie es früher war, Aufschluss darüber wie es manchmal immer noch ist und Aufschluss darüber, dass wir uns nicht vom gesellschaftlichen Verhalten leiten lassen sollten.

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Ein Buch, das die Realität widerspiegelt!

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Dieses Buch musste ich in der Schule lesen. Und - wie jeder andere wahrscheinlich auch - ist man nicht wirklich positiv gestellt, wenn Bücher von Schulen empfohlen werden. Dieses Buch war jedoch ganz anders ...

Dieses Buch musste ich in der Schule lesen. Und - wie jeder andere wahrscheinlich auch - ist man nicht wirklich positiv gestellt, wenn Bücher von Schulen empfohlen werden. Dieses Buch war jedoch ganz anders anders. Auch wenn man weiß, dass es die Realität ist, ist es nochmals komplett anders, wenn man alles schwarz auf weiß liest.
Harper Lee zeigt uns nochmal wie die Welt in Wahrheit ist. Es geht um Diskrimierung. Um Rassismus. Um Hass. Um Vorurteile. Und das ist vor allem heute ein hartes und schwieriges Thema. Was mich vor allem berührt hat, ist dass es heute diese Themen immer noch gibt. Wie oft wurde jemand aufgrund seiner, Religion, Hautfarbe, Sexualität oder auch andere Themen diskriminiert. Ja, jeder denkt vielleicht anders darüber, dennoch ist das, das Leben anderer, in das sich niemand einmischen darf. Denn wie heißt es so schön leben und leben lassen. Genau diese Punkte zeigt Harper Lee. Sie zeigt, dass die Menschen immer und immer wieder diskriminierende Gedanken haben, wenn andere "anders" sind. Und das ist echt traurig zu lesen.
Ich finde das Buch muss man einfach lesen, um der Realität einfach noch genau ins Gesicht zu blicken und um sich über die eigne Handlungen Gedanken zu machen.

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Veröffentlicht am 16.02.2020

Ein Klassiker, den jeder gelesen haben muss!

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Worum geht es?

Amerika in den 30er Jahren. In die idyllische Südstaaten-Kindheit der achtjährigen Scout und ihres älteren Bruders Jem drängt sich die brutale Wirklichkeit aus Vorurteilen und Rassismus. ...

Worum geht es?

Amerika in den 30er Jahren. In die idyllische Südstaaten-Kindheit der achtjährigen Scout und ihres älteren Bruders Jem drängt sich die brutale Wirklichkeit aus Vorurteilen und Rassismus. Scouts Vater Atticus, ein menschenfreundlicher Anwalt, soll den schwarzen Landarbeiter Tom Robinson verteidigen, der angeblich ein weißes Mädchen vergewaltigt hat. Tapfer versuchen Scout und ihr Bruder, das demokratische Gerechtigkeitsempfinden ihres Vaters zu unterstützen, und geraten dabei selbst in große Gefahr.

Gestaltung und Schreibstil

Die Geschichte wird von einem auktorialen Erzähler berichtet, sodass einen übergeordneten Blick auf das Geschehen hat. Man begleitet die Geschichte nicht aus der Sicht eines kleinen Mädchens, sodass man auch Atticus mit verfolgt. Der Schreibstil ist flüssig und spannend.

Meine Meinung

Habe ich geglaubt, dass es ein weiterer gähnend langweiliger Klassiker ist?
JA!!!
Aber die Geschichte ist alles andere. Sie ist berührend, traurig und wunderschön zugleich. Jeder Mensch muss dieses Buch einmal im Leben gelesen haben und nicht nur, weil es ein Klassiker ist, sondern auch weil es eine immer noch relevante Thematik behandelt. Es geht um Rassismus und auch wenn sich die Welt in den letzten Jahren geändert hat, so sieht man es immer noch in einigen Teilen der Welt. Zudem kommt das Setting. Die Südstaaten von Amerika und dann zur Zeit zwischen den zwei Weltkriegen. Atticus ist ein Mann und Anwalt, der seiner Zeit voraus ist. Scout ist ein Mädchen, was uns als Leser symbolisiert und wir lernen von den Kleinstadt-Anwalt, was es heißt eine moralische Einstellung zu bilden, die über die Standards der Gesellschaft rüber hinausgeht.

Insgesamt bekommt das Buch 5/5 Sterne von mir, da es eine Geschichte ist, die man im Leben gelesen haben muss, um seine eigene moralische Einstellung zu ändern und zu überdenken.

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Veröffentlicht am 02.07.2018

Lesehighlight

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Die Geschichte spielt im Amerika der 1930er Jahre. Erzählt wird aus der Sicht von Scout, die acht Jahre alt ist. Ihr Vater ist Anwalt und verteidigt in dem kleinen Heimatort einen Schwarzen, der eine Weiße ...

Die Geschichte spielt im Amerika der 1930er Jahre. Erzählt wird aus der Sicht von Scout, die acht Jahre alt ist. Ihr Vater ist Anwalt und verteidigt in dem kleinen Heimatort einen Schwarzen, der eine Weiße vergewaltigt haben soll. Obwohl er Pflichtverteidiger ist, nimmt er seine Aufgabe ernst und der Fall beschäftigt nicht nur ihn, sondern hat auch Auswirkungen auf seine Kinder Scout und Jem.

Dieses Buch beginnt so leicht und bringt einen zum Schmunzeln. Der Schreibstil ist wirklich super. Die Sicht der Kinder wird sehr deutlich. Und es gibt so viele Szenen und Gedanken, die mich berührt haben.

Die Charaktere sind toll ausgearbeitet und man verschlingt das Buch regelrecht. Die Thematik ist leider immer noch aktuell. Ich habe in den letzten Monaten einige Bücher zum Thema Rassendiskriminierung gelesen und bin von diesem ganz besonders angetan. Ich werde mir auf jeden Fall noch den Folgeband besorgen und den Film möchte ich auch unbedingt sehen.

Fazit: Ein Meisterwerk, dass mich absolut gefesselt hat und (leider) noch nicht veraltet ist. Es gibt bei mir wenige Bücher, denen ich so uneingeschränkt 5 Sterne gebe, aber bei diesem Buch kann ich nicht anders.

Veröffentlicht am 05.11.2017

wie eine Nachtigall im Baum

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„Atticus hatte recht. Er hatte einmal gesagt, man kenne einen anderen Menschen erst dann, wenn man in seine Haut schlüpfe und eine Weile darin herumginge.“ S. 444


Die kleine Scout lebt mit ihrem Bruder ...

„Atticus hatte recht. Er hatte einmal gesagt, man kenne einen anderen Menschen erst dann, wenn man in seine Haut schlüpfe und eine Weile darin herumginge.“ S. 444


Die kleine Scout lebt mit ihrem Bruder Jem, ihrem Vater Atticus, dessen Schwester Alexandra und der farbigen Calpurnia im beschaulichen Maycomb im Süden der USA. Der Sklavenhandel ist weitgehend abgeschafft und aus ehemaligen Baumwollpflückern sind Hausdiener geworden. Die Rechte der farbigen Bevölkerung sind dennoch kaum verbessert. Als ein junger farbiger Mann wegen Vergewaltigung vor Gericht gestellt wird und Atticus dessen Verteidigung übernimmt, erfährt Scout, wie unterschiedlich sich die Rassentrennung in den Köpfen der Menschen manifestiert.


„Wer die Nachtigall stört“ von Harper Lee galt lange als das einzige Buch der Autorin. Es wurde bereits 1960 erstveröffentlicht und gewann unter anderem den Pulitzer – Preis. Weiterhin wurde es in 40 Sprachen übersetzt und gilt als eines der bedeutendsten Werke der amerikanischen Literatur des 20. Jahrhunderts.


Obwohl schon vor mittlerweile fast 60 Jahren veröffentlicht, hat der Roman bisher nur wenig an Aktualität verloren. Wenngleich die Problematik der Rassentrennung in den USA weitegehend vom Tisch ist, so ist es doch noch immer weltweit aktuell, wenn auch nicht mehr nur auf die farbige Bevölkerung bezogen. Der Roman wird aus der Sicht von Scout erzählt, die mit ihren 8 Jahren ein bisher unbekümmertes und freies Leben hatte. Durch Atticus haben sie und ihr Bruder früh gelernt, dass alle Menschen die gleichen Rechte erhalten sollten und es keine Bevorteilung der einen oder anderen Rasse geben sollte. Der Prozess zeigt ihr und den Lesern des Buches auf, wie stark viele Vertreter der weißen Bevölkerung aber an ihrer Sonderstellung festhalten.


Durch die Erzählweise eines Kindes bekommt das Buch einen sehr ehrlichen Charakter und als Leser wird man daran erinnert, wie es ist die Dinge aus der Sicht eines Kindes zu betrachten. Genauso sehr zeigt es aber auch auf, wie verstörend und verletzend viele Handlungen auf Kinder wirken können. Besonders gut gefallen hat mir eine bestimmte Situation im Buch, als es nur durch das kindliche eingreifen von Scout möglich war, eine aufgeheizte Situation zu entschärfen. Auch die vielen Stücke, die Scout, Jem und ihr Freund Dill während der Ferien über immer aufführen, spiegeln die Gesellschaft dar und wie sehr sie das kindliche Heranwachsen beeinflusst.


Mit den unterschiedlichen Charakteren im Buch hat Harper Lee einen interessanten Überblick über die verschiedenen Haltungen der Menschen. Atticus ist ein besonnener Vater, dem es wichtig ist seinen Kindern beizubringen, dass alle Menschen gleich behandelt werden sollten. Seine Schwester Alexandra verkörpert die Schicht der eleganten weißen Frauen, die mehr auf Tratsch und Eleganz aus sind als auf Gleichberechtigung. Calpurnia als farbige Haushälterin ist den Kindern in vielen Situationen wie eine Mutter und weiß sich entsprechend zu verhalten in Gesellschaft. Auch Boo Radley als düsterer Nachbar zeigt auf, wie sehr man sich doch von Äußerlichkeiten täuschen lassen kann.


„Wer die Nachtigall stört“ ist gleichermaßen erfrischend kindlich, wie auch bedrückend. Aber auf jeden Fall eine Bereicherung für die eigene Bibliothek.