Cover-Bild Der Widerspruch
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16,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Gerstenberg Verlag
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 30.01.2017
  • ISBN: 9783836959025
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Herbert Günther

Der Widerspruch

1963: Jonas, Britta, Reni und Robert. Jeder erzählt aus seiner Sicht die Geschichte ihres vorletzten gemeinsamen Schuljahrs. Britta ist vor fast drei Jahren aus Stralsund in den Westen gekommen, der schüchterne Robert wird zum Klassensprecher gewählt und verliebt sich in Britta. Jonas vermisst seinen an den Kriegsfolgen gestorbenen Vater. Die aufmüpfige Reni hat einen Studenten-Freund in der Stadt, der sie in eine politische Aktion hineinzieht. Die Geschichten der vier kulminieren in einem Kriminalfall, den der junge Kommissar Lembeck aufklären soll. Dabei bekommt der Kommissar selbst die Konsequenzen des Widerspruchs zu spüren, auf den die Jugendlichen gestoßen sind. Fünf Jahre vor 1968 geht es um den schwierigen Neuanfang nach der Nazizeit und um den Wert von Meinungsfreiheit und Demokratie inmitten des aufblühenden Kapitalismus.
Unterrichtsmaterial zum Buch >>

http://www.gerstenberg-verlag.de/fileadmin/Mediathek/KiGa_Schule/Widerspruch_Unterrichtsmaterial.pdf

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2017

Jugendbuch mit Tiefe

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„...Alle warten auf irgendetwas, aber nichts kommt...“

Wir schreiben das Jahr 1963. Für Reni, Robert, Jonas und Britta ist das ihr vorletztes Schuljahr auf der Realschule. Die vier jungen Leute kommen ...

„...Alle warten auf irgendetwas, aber nichts kommt...“

Wir schreiben das Jahr 1963. Für Reni, Robert, Jonas und Britta ist das ihr vorletztes Schuljahr auf der Realschule. Die vier jungen Leute kommen aus unterschiedlichen Verhältnisse. Jeder hat seine Träume für die Zukunft.
Der Autor hat einen beeindruckenden Jugendroman geschrieben. Das Buch hat mich sofort in seinen Bann gezogen. Es ist ein historischen Zeitgemälde. Noch dominiert das Alte, doch es regt sich Widerspruch.
Der Schriftstil des Buches ist von hohem Niveau und sehr vielseitig. Das Buch gliedert sich in die vier Jahreszeiten. Jeder Abschnitt beginnt mit Zeitungsausschnitten, die wichtige Ereignisse in Europa und der Welt repräsentieren. Es ist das Jahr des Kennedybesuchs in Berlin, aber auch seiner Ermordung.
Die vier jungen Leute kommen abwechselnd zu Wort. Dabei wird aber von jedem die Geschichte fortgeführt. Obiges Zitat stammt von Reni. Sie will weg aus dem Dorf. Sie sehnt sich nach Veränderungen.
Robert galt lange als Traumtänzerin. Seit er aber bei der Schülerzeitung mitarbeitet, ist er selbstbewusster geworden. Nun stellt er sich der Wahl zum Klassensprecher.
Jonas hat schon ein Schuljahr wiederholt. Er wird gern vom Lehrer als Zielscheibe genommen. Dabei weiß keiner um seine häuslichen Probleme. Er lebt allein mit der Mutter, die finanziell vom Bruder des Vaters, einem Bankdirektor, unterstützt wird. Sein Vater ist wenige Jahre nach Kriegsende gestorben.
Britta stammt aus Stralsund. Sie hat mit ihren Eltern die DDR verlassen. Ihre neue Freiheit will sie sich nicht nehmen lassen. Doch sie muss erkennen, dass auch ihr neues Leben seine Schattenseiten hat. Wer Geld hat, hat das Sagen!
Im Verhalten und vor allem in den Gesprächen der Schüler wird die politische Situation deutlich. Manche Lehrer rühmen sich ihrer Kriegserlebnisse. Trotzdem sehen sich alle nur als Mitläufer, nicht als Täter. Wer einst gegen das Naziregime gekämpft hat, schweigt darüber, um nicht scheel angesehen zu werden. Zwei Personen drohen daran zu zerbrechen. Das ist zum einen Jonas` Mutter, zum anderen der Lehrer Dr. Freytag.
Der Autor versteht es, die Entwicklung der jungen Leute durch ihr Handeln und Reden deutlich zu machen. Sie lassen sich nicht vereinnahmen und stehen zu ihrem Tun. Besonders Jonas gewinnt zunehmend an Stärke und ist für die anderen Ansprechpartner und Halt. Natürlich gibt es schon erste radikale Tendenzen. Das Jahr 1968 wirft seine Schatten voraus.
Das Cover ist auffallend. Der Umschlag besteht aus einer Zeitungsseite. Ein aufmerksamer Leser findet darauf eine kurze Charakteristik der Hauptpersonen. In dieser Zeitungsseite ist ein Kreis ausgestanzt, der einen Blick auf einen blauen Himmel mit dem Titel ermöglicht.
Das Buch hat mir ausgezeichnet gefallen. Es gehört als Lektüre in jeden Geschichtsunterricht, denn in der Handlung wird Geschichte lebendig.

Veröffentlicht am 02.05.2017

Toller Jugendroman

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Der Jugendroman „Der Widerspruch“ beschäftigt sich mit einem sehr aktuellem Thema und gleichzeitig mit der dunklen deutschen Vergangenheit.

Das Cover ist sehr beeindruckend, besser hätte man es nicht ...

Der Jugendroman „Der Widerspruch“ beschäftigt sich mit einem sehr aktuellem Thema und gleichzeitig mit der dunklen deutschen Vergangenheit.

Das Cover ist sehr beeindruckend, besser hätte man es nicht wählen können. Die Wolken, die wahrscheinlich für unsere Träume und Meinungsfreiheit stehen, werden überdeckt von der Hülle, die wie eine Zeitung gestaltet ist, mit all den geschichtlichen Fakten. So wie die vier jungen Protagonisten, die sich nach Freiheit sehnen und immer wieder auf Widerspand und Widerspruch stoßen.
Die vier Protagonisten, Reni,Britta, Robert und Jonas, sind sehr unterschiedlich und doch halten sie zusammen. Jeder hat ein anderes Schicksal und durch die Familie einen etwas anderen Blickpunkt auf den Nationalsozialismus. Doch alle vier verschließen nicht die Augen vor der Vergangenheit und sehnen sich nach Gerechtigkeit. Es gibt emotional fand ich den Augenblick, als die Suizid gefährdete Mutter von Jonas von ihrem verstorbenen Mann erzählt, der sich gegen den Nationalsozialismus gesträubt hat und dafür gefoltert wurde und gestorben ist. Hingegen Menschen, die den Nationalsozialismus unterstützt haben, wie der Onkel von Jonas, leben in Saus und Braus. Die Mächtigen halten zusammen.Die deutsche Gesellschaft war zu der Zeit sehr gespalten und das wird hier wunderbar dargestellt.

Die Zerrissenheit der Gesellschaft wird wunderbar thematisiert! Und es zeigt wie schwer es ist sich selbst zu finden zwischen den ganzen Widersprüchen und die richtige Entscheidung zu treffen. Alle Protagonisten haben es schwer, doch am Ende finden sie einen Weg.

Bereits in dem ersten Zeitungssplitter merkt man wie die Medien alles verschönern.

Das Buch besteht aus vier Teilen. Vor jedem Teil gibt es die sogenannten Zeitungssplitter, die die Ereignisse, die damals passiert sind, zusammen fassen.Wir brauchen mehr solche Bücher. Es ist leicht und verständlich geschrieben. Ich könnte mir gut vorstellen, dass man so ein Buch auch in der Schule lesen kann.

Veröffentlicht am 20.10.2021

Herbert Günther - Der Widerspruch

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1963, 18 Jahre nach Ende des Krieges und Westdeutschland verkauft sich als demokratisches Land. Das dem nicht immer so ist, erfahren die vier Hauptcharaktere Britta, Robert, Reni und Jonas im Laufe dieses ...

1963, 18 Jahre nach Ende des Krieges und Westdeutschland verkauft sich als demokratisches Land. Das dem nicht immer so ist, erfahren die vier Hauptcharaktere Britta, Robert, Reni und Jonas im Laufe dieses Jahres am eigenen Leib. Da kauft der Rektor zum Beispiel die Mehrheitsanteile an der Schülerzeitung, um die Meinungsfreiheit einzuschränken, zumindest protestiert Britta dagegen. Auch die anderen machen so ihre Erfahrungen in einem kapitalistischem Deutschland, wo die Reichen die Macht haben und mögliche Kriegsverbrechen vertuscht werden können. Als dann ein "Grafiti-Anschlag" auf ein Haus geschieht, stehen die vier Freunde unter Verdacht, da sie zuvor Widerspruch geleistet haben. Nun liegt es am Polizisten Lembek den wahren Täter zu finden.
Das Buch kann ich jedem nur wärmstens empfehlen, es ist toll. Vor allem eignet es sich auch hervorragend als Schullektüre.

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