Toller, humorvoller, aber auch spannungsreicher und leicht erotischer Auftakt einer neuen Fantasy-Reihe!
In 4 Worten: Witz-Action-Fantasy-Romantik.
Das ist, was den ersten Teil der „Hidden Legacy-Reihe“ von Ilona Andrews ausmacht.
Ilona Andrews ist das Pseudonym eines amerikanischen Autorenpaares, das seit ...
In 4 Worten: Witz-Action-Fantasy-Romantik.
Das ist, was den ersten Teil der „Hidden Legacy-Reihe“ von Ilona Andrews ausmacht.
Ilona Andrews ist das Pseudonym eines amerikanischen Autorenpaares, das seit Jahren erfolgreich im Genre Urban Fantasy publiziert. Auch „Hidden Legacy“ lässt sich in dieses Genre einordnen.
Der Inhalt:
Hidden Legacy zeichnet sich gerade dadurch aus, dass die Welt, die geschildert ist, im Prinzip die Unsere ist. Unterschied ist in der Geschichte, dass im 19. Jahrhundert ein Serum entwickelt wurde, das den Menschen magische Fähigkeiten verleiht. Diese werden von Generation zu Generation weitervererbt und zeigen sich in unterschiedlicher Stärke und Ausprägungen. Durch geplante Ehen haben einige sogenannte Häuser ihre Magie gemehrt und dadurch eine Vormachtstellung in der Gesellschaft entwickelt. Magie bestimmt praktisch alles.
In dieser Welt bemüht sich Nevada Baylor, 25, Detektivin in Houston, ihre Familie zu ernähren und gleichzeitig selbst zu überleben. Eines Tages erhält sie einen Auftrag, den sie nicht ablehnen kann: Sie soll Adam Pierce, einen hochbegabten Feuermagier aufspüren und fangen, der hobbymäßig Menschen anzündet und gerade erst eine Bank überfallen und dabei Menschen getötet hat. Pierce ist im wahrsten Sinne des Wortes „brandgefährlich“, doch ist nicht Connor „Mad“ Rogan die eigentlich größere Gefahr, ein anderer Hochbegabter Magier, der auch als „Geisel von Mexiko“ bekannt ist, den Tod vieler Menschen im Krieg zu verantworten hat und der (aus ihrer Sicht) scheinbar zufällig Interesse an Nevadas Ermittlungsarbeiten entwickelt hat? Eine spannende Jagd auf Pierce beginnt.
MEINE MEINUNG:
Die Geschichte:
Die Geschichte des Werkes ist von der ersten bis zur letzten Seite fesselnd. Sie ist tempo- und actionreich und voller überraschender Wendungen. Die Welt, die Ilona Andrews beschreibt, ist farbenfroh und wirkt, trotz ihrer surrealen Elemente, irgendwie „realistisch“. Man vergisst phasenweise, dass es sich nicht um unsere Realität handelt.
Die Charaktere:
Besonders toll finde ich in diesem Werk, dass sich die Autoren selbst bei den Nebencharakteren sehr viel Mühe gegeben haben, sie mit Details und Farbe zu versehen. Ich muss sagen, manche der Nebencharaktere liebe ich fast noch mehr als die Protagonisten (Stichwort: Nevadas Knaller-Oma).
Die Protagonisten sind jeweils auf ihre Art mir sehr sympathisch, manche Züge Connors sind etwas erschreckend, aber aus irgendeinem Grund macht ihn mir das unerklärlicherweise dennoch nicht unsympathisch. Ich schätze an Nevada, dass mit ihr endlich mal eine wirklich selbstbewusste und eigenständige, erwachsene Frau (sie ist 25) die Hauptrolle spielt, die sich nicht von irgendwelchen „attraktiven Machos“ einschüchtern lässt.
Connor und Nevada harmonieren einfach super zusammen und ihre schlagfertigen Dialoge bereichern das Werk ungemein.
Der Schreibstil:
Ilona Andrews hat einen tollen Schreibstil. Mir ist an keiner Stelle aufgefallen, dass hinter dem Werk 2 Autoren stecken und nicht nur einer. Der Stil ist sehr bildlich, es wird viel mit Metaphern und darstellerischen Beschreibungen gearbeitet. Hierdurch wird Nevadas Welt insgesamt farbenfroh und lebendig und der Leser kann eigentlich gar nicht anders, als die Handlung vor seinem inneren Auge wie einen Film zu sehen.
Erzählt wird aus der Sicht Nevadas in der dritten Person. Hierdurch erhält man konstant Einblicke in ihre Gedankenwelt. Ihre humorvolle, teils sarkastische Art machen das Werk trotz actionreicher Handlung zu einem leichten und amüsanten Lesevergnügen.
Ein Zitat aus dem Text, um erahnen zu lassen, was euch erwartet: ein Ausschnitt aus einem Gespräch zwischen Connor und Nevada (beide befinden sich unfreiwillig „aneinandergefesselt“ wieder):
„ ‚Kannst du dich vielleicht drehen, so dass dein Körper nicht an meinen gepresst wird?‘ ‚Könnte ich‘, er klang äußerst amüsiert, ‚Aber dann müsstest du auf mir liegen.‘ Mein Gehirn sagte NEIN. Und mein Körper so: Woohooo!“
Das Cover:
Ich muss zugeben, wegen des Covers hätte ich das Werk nicht gekauft. Ich finde es einfach zu unruhig und nicht wirklich aussagekräftig. Es ist allerdings um Welten besser als das Cover der Originalausgabe, das meiner Ansicht komplett irreführend ist. Daher möchte ich mich hierzu nicht weiter mit Kritik äußern.
Was dieses Werk wirklich ausmacht, ist sein Inhalt. Jeder, der zweifelt, ob das Werk etwas für ihn/sie ist, sollte sich auf jeden Fall von der Leseprobe überzeugen lassen. Zumindest bei mir hat es geklappt.
Zusammengefasst:
Warum solltest du „Hidden Legacy“ lesen? Weil das Werk in einfach genialem Schreibstil geschrieben ist. Das Werk besticht durch Witz und detaillierte Schilderungen, die die Geschehnisse geradezu real werden lassen. Die Charaktere sind spannend und vielschichtig und das Werk weist überraschende und dadurch spannende Wendungen auf.
Wer bist du? „Du“ ist jeder Leser/ jede Leserin, der/die Fantasywerke liebt, die trotz des Fantasyanteils dennoch die Bodenhaftung nicht verlieren und dadurch in sich „realistisch“ wirken. Du schätzt Bücher, die in ihrem Schreibstil vor Witz und Sarkasmus sprühen. Du magst Action und hast auch kein Problem mit ein bisschen Gewalt, magst aber auch gerne eine Prise erotisch-prickelnde Romantik, jedoch keine komplette Schnulze (ein bisschen Kitsch ist aber auch dabei, also solltest du keine komplette Allergie dagegen haben). Du möchtest mit diesem Werk leichtere Literatur lesen, die dennoch nicht seicht ist.
Was könnte dich davon abhalten, das Werk zu lesen? Eigentlich nichts, meiner Ansicht nach. Vielleicht willst du es nicht sofort lesen, weil Band 2 und 3 noch nicht auf Deutsch erschienen sind und du am Ende gerne gleich weiterlesen willst, aber ansonsten...
Mich hat das Werk jedenfalls komplett überzeugt und gehört auf jeden Fall zu meinen leichten Lesehöhepunkten 2018.