Cover-Bild Die Nacht der Vergessenen
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Fontis
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 09.2018
  • ISBN: 9783038481515
Iris Muhl

Die Nacht der Vergessenen

Eine bewegende wahre Weihnachtsgeschichte
Es ist eine merkwürdige Seitenstraße, diese "Rote Meile" mitten im Herzen der Großstadt. Hier leben Obdachlose, leichte Mädchen, schwere Jungs, schlaue Geschäftemacher und mancherlei Nachdenkliche. In den Salons suchen Frührentner eine halbe Stunde Geborgenheit und Studenten eine weibliche Schulter, um sich anzulehnen. Nur widerwillig macht sich kurz vor Weihnachten die Heilsarmeeoffizierin Nicole auf, die Frauen auf der Straße und in den Salons zu besuchen. Unheimlich, wie hier seit Monaten alles stillzustehen scheint. Nicoles Bemühungen, die Frauen aus der Isolation zu holen und ihnen mit Rat zur Seite zu stehen, scheinen umsonst gewesen zu sein – als plötzlich etwas völlig Unerwartetes geschieht.
Iris Muhl erzählt von Facetten des menschlichen Lebens und den wesentlichen Dingen des Herzens: von Verlust, Sehnsucht, Einsamkeit, Glaube und Liebe. Es sind behutsame Erzählungen über Menschen, deren Wirken oder missliche Existenz stets im Verborgenen bleibt. Diese ineinander verflochtenen Geschichten zeigen, dass die Rädchen im Getriebe liebevoller Fürsorge nur im Stillen drehen und niemals Lärm machen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.12.2019

Eine besondere Weihnachtsgeschichte

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„...Niki erinnert sich sehr genau an die ersten Abende in der roten Meile. Sie schob sich anfangs erst zögerlich, dann immer forscher durch die dunklen Gassen, an den Menschen vorbei, an Männern, Frauen ...

„...Niki erinnert sich sehr genau an die ersten Abende in der roten Meile. Sie schob sich anfangs erst zögerlich, dann immer forscher durch die dunklen Gassen, an den Menschen vorbei, an Männern, Frauen und Schaulustigen, unerschütterlich...“

Niki arbeitet in Zürich bei der Heilsarmee. Es ist Heiligabend, als sich Niki mit Heidi zusammen in die rote Meile aufmacht. Dort leben Obdachlose und Prostituierte. Niki und Heidi haben Geschenke für sie dabei. Doch seit langem hadert Niki mit ihrer Aufgabe und mit Gott. Es gelingt ihr nicht mehr, Frauen zum Ausstieg aus dem Milieu zu bewegen. Viele Türen bleiben ihnen verschlossen.
Die Autorin hat eine bewegende Weihnachtsgeschichte geschrieben. Sehr feinfühlig geht sie mit dem schwierigen Thema um.
Der Schriftstil ist dem Thema angemessen. Es ist eher ein leises Buch mit behutsamen und taktvollen Worten.
Schon Nikis Weg ging nicht gerade. Sie wuchs in einem wohlhabenden Elternhaus auf, hat sich mit dem Studium davon gelöst und erst nach Umwegen ihre Bestimmung gefunden. Ihr Mann Markus will nicht, dass sie an den Abend das Haus verlässt.
Die Unterschiede zwischen Niki und Heidi werden so formuliert:

„...Heidi ist der Klebstoff, der die Kontakte und Beziehungen zusammenhält, sie unterbricht alle im Satz, unüberlegt und intuitiv. Niki jedoch analysiert, interpretiert und versucht die Umstände,in denen sich die Frauen bewegen, mit scharfer Beobachtungsgabe zu durchschauen...“

Dann erzählt die Autorin die Schicksale verschiedener Frauen, die auf der Straße leben. Sie haben sich dieses Leben meist nicht ausgesucht. Mit ihrem Verdienst unterhalten die Familien, sei es in Moldawien oder in Brasilien. Aus den Worten der Frauen spricht die Sehnsucht nach den Eltern, nach den Kindern, nach Geborgenheit. Hart sind die Fälle, wo die Familie das Geld nimmt – und die Arbeit verachtet, wenn sie davon erfährt.
Und dann ist da Meta, die einem Bordell vorsteht und sich im Auftrag des Zuhälters um die Frauen kümmert. Sie hat für Ordnung gesorgt, entscheidet, wer Zutritt bekommt und hat die Ernährung und die Lebensverhältnisse der Frauen verbessert. Nur eines bleibt unverändert. Die Frauen dürfen das Haus nicht verlassen. Für dies Arbeit aber hat sie einen hohen Preis bezahlt.
Drei Mal versuchen Heidi und Meta in dieser Einlass in das Haus zu bekommen. Zwei Mal bleibt die Tür geschlossen. Dann geschieht ein Wunder.
Auch einer der Zuhälter wird in Buch beschrieben. Selbst hier gibt es kein gut oder Böse.Das Leben ist komplizierter. Er war nicht von Anfang an das, was er jetzt ist. Seine Familie weiß nichts von seiner Arbeit. Sie kennen ihn als Handwerker.
Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es mahnt uns, vorsichtig mit unserem Urteil und unseren Vorurteilen zu sein. Besonders eindrücklich wirkt das Buch, weil es auf einer wahren Geschichte beruht.

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Veröffentlicht am 29.11.2018

Bewegend und ergreifend

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DIE NACHT DER VERGESSENEN

Bei dem Buch „Die Nacht der Vergessenen“ dürfen wir Nicole, Mitarbeiterin der Züricher Heilsarmee, begleiten. Wie wichtig Nicole ihre Arbeit ist, zeigt sich auch daran, dass ...

DIE NACHT DER VERGESSENEN

Bei dem Buch „Die Nacht der Vergessenen“ dürfen wir Nicole, Mitarbeiterin der Züricher Heilsarmee, begleiten. Wie wichtig Nicole ihre Arbeit ist, zeigt sich auch daran, dass sie am Heiligabend ihren Mann alleine lässt und sich stattdessen lieber mit ihrer Kollegin um die Bedürftigen kümmert.

Der Schreibstil des Buches ist flüssig und die Geschichten selbst berühren einen vom ersten Moment an. Man taucht sofort in das Buch ein und man sieht Weihnachten plötzlich auch mit anderen Augen. Wenn wir an Weihnachten denken haben wir viele Bilder vor Augen, aber die wenigsten lassen uns an die Menschen denken, die aus verschiedenen Gründen, kein Zuhause haben und den Heiligabend, teilweise auf der Straße verbringen müssen. Für diese Menschen sind Nicole und ihre Kollegen ein wahrer Segen, sie verzichten auf den wohl schönsten Tag des Jahres, um den bedürftigen Menschen zur Seite zu stehen. Es ist sehr bewegend und ergreifend zu lesen was sie diesen Menschen damit geben.

Die einzelnen Schicksaale die Iris Muhl in diesem Roman beschreibt gehen zu Herzen, bewegen, machen nachdenklich und lassen vieles in einem anderen Licht erscheinen. Es wird klar, das man nicht immer Einfluss darauf hat wie es im Leben kommt und das man manchmal gezwungen ist ein anderes Leben zu führen wie man eigentlich möchte.

„Die Nacht der Vergessenen“ ist ein bewegendes und ergreifendes Buch, das nicht nur zeigt wie wichtig die Arbeit der Heilsarmee ist, sondern auch das es nicht nur die materiellen Dinge sind die Menschen in Not helfen. Mich hat das Buch von der ersten Geschichte an erreicht und ich kann es jedem nur empfehlen. Von mir gibt es daher eine Leseempfehlung, unabhängig von der Jahreszeit und fünf Sterne.

Veröffentlicht am 28.11.2018

Berührend und ergreifend

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Nicole ist Mitarbeiterin bei der Heilsarmee. Sie sind ein kleines Team, welches sich um die Bedürftigen und Prostituierten auf der sogenannten „Roten Meile“ in Zürich kümmert. An Heiligabend macht sich ...

Nicole ist Mitarbeiterin bei der Heilsarmee. Sie sind ein kleines Team, welches sich um die Bedürftigen und Prostituierten auf der sogenannten „Roten Meile“ in Zürich kümmert. An Heiligabend macht sich Nicole mit ihrer Kollegin Heidi wieder auf den Weg. Ihr Ehemann ist wenig begeistert, dass sie ihn an Heiligabend alleine lässt und sich lieber um ihre Schützlinge kümmert. Aber Nicoles will unbedingt auch an Heiligabend ihre Runde drehen, in der Hoffnung, dass endlich eine der Prostituierten aussteigen will und anderen zu helfen.

Iris Muhl beschreibt in diesem Roman viele Geschichten, die sehr zu Herzen gehen. Von Obdachlosen, Kriminellen, Prostituierten und einfach Hilfsbedürftigen. Man bekommt völlig neue Eindrücke zugetragen, Dinge, über die man sich selbst noch nie Gedanken gemacht hat. Dieses Buch und die einzelnen Geschichten machten mich traurig und nachdenklich. In Zukunft werde ich diese Menschen mit anderen Augen sehen und auf jeden Fall mehr Mitgefühl zeigen, was jeder Mensch tun sollte, dafür muss man nicht bei der Heilsarmee sein.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und klar. Ich bin sofort in das Buch eingetaucht und war von den einzelnen Geschichten fasziniert und entsetzt, was für Sorgen und Probleme die Menschen auf der „Roten Meile“ beschäftigten. Ich denke, jeder Mensch kann in eine Notlage geraten und einsam werden. Iris Muhl hat dies alles liebevoll in ihrem Roman verpackt, der deshalb auch so berührend und ergreifend ist.

Fazit:
Ein berührender, ergreifender und überaus interessanter Roman, den man, nicht nur zur Weihnachtszeit, unbedingt lesen sollte. Er hat mich wirklich begeistert.
Vielen Dank an die Autorin für dieses wunderschöne Buch.

Veröffentlicht am 27.11.2018

Eine wahre Weihnachtsgeschichte

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Zum Inhalt:
Es weihnachtet wieder und wie jedes Jahr machen sich die beiden Damen Niki und ihre Kollegin Heidi, beide bei der Heilsarmee beschäftigt, auf den Weg nach Zürich in die "rote Meile", eine Straße, ...

Zum Inhalt:
Es weihnachtet wieder und wie jedes Jahr machen sich die beiden Damen Niki und ihre Kollegin Heidi, beide bei der Heilsarmee beschäftigt, auf den Weg nach Zürich in die "rote Meile", eine Straße, wo Benachteiligte, Kriminelle, Prostituierte und Obdachlose wohnen.
Sie möchten Trost spenden und auch den Menschen helfen, um aus diesem Milieu heraus zu finden, besonders an Heilig Abend.
Während sie unterwegs sind, trafen sie sich mit den Gedanken, ob es überhaupt Sinn macht, weil sie für ihre Bemühungen keinen so rechten Erfolg sehen, ja, sie hadern sogar mit Gott, denn, sie sind christlich eingestellt und empfinden Mitleid mit den Menschen.

Fazit:
Der Leser gewinnt Einblicke in diese so andere Welt.
Dieses Buch beschreibt unterschiedliche Perspektiven und Beweggründe der einzelnen Pesonen, so daß man deren Reaktionen zum Teil verstehen kann, aber die Hoffnung zum Guten sollte man nicht aufgeben.

Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und gut verständlich.
Sie hat mit diesem Buch eine bewegende Weihnachtsgeschichte geschrieben. Es lohnt sich wirklich, dieses Buch zu lesen, da die Weihnachtszeit eine besinnliche Zeit und der Nächstenliebe ist, veranlaßt die Geschichte, den Leser zum Nachdenken.
Vielleicht hat man auch einen Nachbarin, die Heilig Abend alleine ist und sich über eine Einladung freuen werde...

Ich kann dieses wunderbare Buch unbedingt als lesenswert nur weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 28.10.2018

Schicksale, wie man sie selten erlebt.

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Dieses Buch von Iris Muhl ist ein Einzelband, den man nicht so schnell wieder vergisst.
Er thematisiert Nicoles Erfahungen als Mitarbeiterin der Heilsarmee, sowie die unterschiedlichen Leben der Bewohner ...

Dieses Buch von Iris Muhl ist ein Einzelband, den man nicht so schnell wieder vergisst.
Er thematisiert Nicoles Erfahungen als Mitarbeiterin der Heilsarmee, sowie die unterschiedlichen Leben der Bewohner der "Roten Meile".
In der Weihnachtsnacht begeben sich Nicole und ihre Kollegin Heidi auf ihre Tour durch diese Straße, um den dort u.a. lebenden Obdachlosen und Prostituierten Trost zu spenden und ggf. auch zu helfen, aus dieser Straße fortzuziehen. Allerdings ruft diese Arbeit in Nicole zunehmend Zweifel hervor, da sie scheinbar keine wirkliche Hilfe für die Menschen darstellt, weil sie keine sichtbaren Erfolge verzeichnet.

Dieser Buch bot mir die Möglichkeit in die Gefühlswelt von Menschen abzutauchen, die schwierige vielleicht auch schwer vorstellbare Erfahrungen gemacht haben, welche sie zu dieser Tätigkeit bzw. ihrem Leben in dieser Straße führten. Das Buch ist nicht nur aus einer, sondern, wie bereits angedeutet, aus mehreren Perspektiven geschrieben und vertritt die einzelnen Personen und deren Beweggründe sehr glaubhaft, sodass man deren Verhalten sehr gut nachvollziehen kann.

Der Schreibstil passt sich, meinem Empfinden nach, den einzelnen Erzählperspektiven an und ermöglichte außerdem aufgrund der flüssigen Schreibweise ein angenehmes Lesen. (:

Auch gab es in diesem Buch die ein oder andere Erwähnung von Gott, sowie die Auseinandersetzung mit dem Glauben an sich. Jedoch nahm dies einen verschwindend geringen Anteil der Geschichte ein, da nicht jede Figur gläubig war und das Überzeugen vom Christentum als die einzig richtige Religion auch zu keinem Zeitpunkt die Intension der Autorin gewesen zu sein scheint. Darum kann dieses Werk auch bedenkenlos beispielsweise von einem Atheisten gelesen werden.

Ich bewerte dieses Buch mit 5 von 5 Sternen, da es mir eine neue Sichtweise auf das Leben anderer eröffnet hat und mir zeigte, dass nur, weil eine Arbeit nicht immer sofort Früchte trägt, es durchaus erlaubt ist, zu zweifeln, man aber dennoch keineswegs die Hoffnung aufgeben, sondern sie tatkräftig in die Tat umsetzen sollte.

Ich kann dieses Buch jedem nur empfehlen!