Cover-Bild "Bruder, komm zum Militär"
25,90
inkl. MwSt
  • Verlag: Hermagoras
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie
  • Genre: keine Angabe / keine Angabe
  • Seitenzahl: 192
  • Ersterscheinung: 14.02.2019
  • ISBN: 9783708610320
Isolde Moser

"Bruder, komm zum Militär"

Aus den Tagebuchnotizen des k.k. Artilleristen Josef Sechterberger in der Zeit der Napoleonischen Kriege
Isolde Moser erzählt in diesem Buch den außergewöhnlichen Lebensweg ihres
Urahns Josef Sechterberger. In der Steiermark aufgewachsen, nahm er 1813 als
zwanzigjähriger Artilleriesoldat an der Völkerschlacht bei Leipzig teil. Ein militärisches
Großereignis, das im österreichischen Geschichtsbewusstsein kaum
präsent ist. Obwohl die österreichische Beteiligung an dieser Schlacht und am
darauf folgenden Winter- und Frühjahrsfeldzug 1813/14, an dem Josef Sechterberger
auch teilnahm, wesentliche Beiträge zur ersten Entmachtung Napoleons
waren. Die Autorin hat aufgrund von Tagebuchnotizen, die ihr Urururgroßvater
hinterließ, sein Soldatenleben recherchiert. Diese Hinterlassenschaft
ist eine Rarität, gehörte Josef Sechterberger als Kanonier doch der militärischen
Unterschicht an. Von den einfachen Soldaten der napoleonischen Kriege ist wenig
Schriftliches überliefert. Das Ende dieser Lebensgeschichte ist der Beginn
eines neuen Zeitalters.

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Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Venatrix in einem Regal.
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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.11.2019

Aus dem Leben eines einfachen Soldatens

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Dieses Buch beschreibt zehn Jahre des Lebens von Josef Sechterberger (1792- 1871). Wer war dieser Mann?

Josef Sechterberger ist der Urururgroßvater der Autorin. Er hat ein handgeschriebenes nur 28 Seiten ...

Dieses Buch beschreibt zehn Jahre des Lebens von Josef Sechterberger (1792- 1871). Wer war dieser Mann?

Josef Sechterberger ist der Urururgroßvater der Autorin. Er hat ein handgeschriebenes nur 28 Seiten umfassenden „Marschtagebuch“ hinterlassen. Wohin er marschiert ist? 1813 als Artilleriesoldat der österreichischen Armee in die Völkerschlacht von Leipzig. Anschließend in den sogenannten Winterfeldzug 1813/14, wieder gegen Napoleon. Nach Napoleons endgültigem Sturz und dessen Verbannung nach St. Helena, dient Sechterberger noch einige Jahre in der Armee und nimmt wegen Dienstunfähigkeit 1823 seinen Abschied.

Was ist nun das Besondere an Josef Sechterberger?

"Was nicht in den Akten steht, existiert nicht in dieser Welt" (S.7) dieses Credo ist typisch für die Geschichtsschreibung.

Die meisten Berichte über Schlachten während der Napoleonischen Kriege sind von Offizieren bzw. Generalstäblern verfasst. Schriftliche Aufzeichnungen von einfachen Soldaten, sind kaum überliefert. Denn die meisten Soldaten in den Armeen dieser Zeit waren Analphabeten. Josef Sechterberger konnte schon vor dem Militärdienst schreiben und lesen. Damit ist er die große Ausnahme.

Akribisch führt er sein Marschtagebuch. Allerdings mit extrem knappen Angaben - einfach eine mehrspaltige Tabelle, wie auf der Abbildung von Seite 35 zu sehen ist.

Die Autorin bindet diesen kriegerischen Teil von Sechterbergers Leben in den historischen Kontext ein. Dazu hat sich Isolde Moser mit ihrem Mann Günther, auf eine, wie sie erzählt, beinahe 10-jährige Recherchereise begeben. Zahlreiche Fotos und Abbildungen von Dokumenten vermitteln einen Eindruck dieser Epoche.

Josef Sechterberger hat auch in seinem Zivilleben ab 1823 einige Spuren hinterlassen, allerdings keine Tagebuchaufzeichnungen mehr.

Faszinierend finde ich, wie aus den knappen 28 Seiten Marschtagebuch, ein so lebendiges Porträt des Josef Sechterbergers entstehen konnte. Für diese Anstrengung, für diese Ausdauer bei der Suche nach den Spuren des Urururgroßvaters gebühren der Autorin mehr als 5 Sterne.