Cover-Bild Kalmann
Teil 1 der Serie "Kalmann"
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24,00
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  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 26.08.2020
  • ISBN: 9783257804201
Joachim B. Schmidt

Kalmann

Timo Weisschnur (Sprecher)

Er ist der selbsternannte Sheriff von Raufarhöfn. Er hat alles im Griff. Kein Grund zur Sorge. Tag für Tag wandert er über die weiten Ebenen um das beinahe ausgestorbene Dorf, jagt Polarfüchse und legt Haiköder im Meer aus, um den Fang zu Gammelhai zu verarbeiten. Doch in Kalmanns Kopf laufen die Räder manchmal rückwärts. Als er eines Tages im Winter eine Blutlache im Schnee entdeckt, überrollen ihn die Ereignisse. Mit seiner naiven Weisheit und dem Mut des reinen Herzens wendet er alles zum Guten. Kein Grund zur Sorge.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.04.2023

Wunderbare Geschichte!

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KALMANN
Joachim B. Schmidt

Der 30-jährige Kalmann lebt in dem kleinen Dorf Raufarhöfn in Island. Die Kinder haben ihn damals ausgelacht, ihn als „dumm", „behindert" oder „Idioten" tituliert. Dabei ist ...

KALMANN
Joachim B. Schmidt

Der 30-jährige Kalmann lebt in dem kleinen Dorf Raufarhöfn in Island. Die Kinder haben ihn damals ausgelacht, ihn als „dumm", „behindert" oder „Idioten" tituliert. Dabei ist er gar nicht so dumm, denn er ist der beste Haifischfänger und er bereitet den besten Gammelhai zu, den es gibt (darüber hatten sich damals übrigens auch die anderen Kinder beschwert, dass der Gammelhai immer so verdammt schlecht in seiner Hosentasche oder unter dem Pult riecht, das fand er doof).
Das Rezept, wie man den Gammelhai einlegt, hat er von seinem Großvater, der jetzt leider im Heim für Demente lebt, gelernt. Ausserdem ist er der selbsternannte Sheriff von Raufarhöfn, denn er hat einen Cowboyhut, einen Sheriffstern und eine Mauser - ein Jagdgewehr - von seinem anderen amerikanischen Großvater vererbt bekommen.
Kalmann gehört ins Dorf, jeder kennt ihn und jeder mag ihn und er mag auch jeden, nur eine Freundin hätte er gerne, aber hier, in Raufarhöfn, da will ihn keine.

Doch dann eines Tages verschwindet Robert und ausgerechnet er, Kalmann, findet eine riesige Blutlache im Schnee ...

Ach, was war das wieder für ein schönes Buch von diesem Schweizer Joachim B. Schmidt, der mich bereits mit seinem Buch „Tell“ so überzeugen konnte.
Da musste ich doch einfach noch ein weiteres Buch von ihm lesen, bzw. hören und auch dieses Buch gefiel mir sehr!
Es ist eine ruhige Geschichte, die Kalmann selbst erzählt und man kann gar nicht anders, als diesen liebenswerten, schrulligen, etwas trotteligen Kalmann ins Herz zu schliessen und mit ihm zu fiebern.
Kein Krimi, kein Thriller, einfach eine wunderbar erzählte Geschichte.
Den Sprecher des Hörbuchs, Timo Weisschnur, möchte ich hier auch noch unbedingt erwähnen: Er hat Kalmann so eine unglaublich gute Stimme gegeben, mit leichten Dorftrottel-Akzent, die mich komplett in den Bann ziehen konnte. Wunderbar!
Leseempfehlung
4½/ 5

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Wunderbarer Roman, der mich mit einem positiven Gefühl zurücklässt

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Putzig, das ist das Wort, das mir als Erstes in den Sinn kommt, wenn ich Kalmann versuche, zu beschreiben.

Kalmann ist der Protagonist dieses gleichnamigen Romanes, der in dem kleinen Dorf Raufarhövn ...

Putzig, das ist das Wort, das mir als Erstes in den Sinn kommt, wenn ich Kalmann versuche, zu beschreiben.

Kalmann ist der Protagonist dieses gleichnamigen Romanes, der in dem kleinen Dorf Raufarhövn lebt. Kalmann ist 35 Jahre alt, alleinstehend und schaut abends gerne "Der Bachelor" oder "The Biggest Loser" im Fernsehen an. Er mochte die Schule nie und hat daher alles, was er fürs Leben braucht, von seinem Großvater gelernt. Kalmann arbeitet als Haifischjäger, den er zu Gammelhai verarbeitet.In seinem Ort ist er allen als Sheriff bekannt, denn er trägt eigentlich immer eine Sheriffhut, Sheriffstern, eine alte Pistole und Cowboystiefel.
Kurz gesagt: Kalmann ist besonders. Er ist kindlich-naiv, manchmal jähzornig, aber insgesamt harmlos lieb.
Als er eines Tages eine Blutlache im Schnee findet und der lokale Hotelbesitzer vermisst wird, ändert sich sein Leben von einem Tag auf den Anderen, er weiß es nur noch nicht so ganz...

Meine Meinung:


Dieser Roman vereint in Handlung und Stil Gegensätze. Mit den Thematiken Mord, aber auch gesellschaftliche Probleme in Island befasst sich der Roman mit eher harter, ernster Kost. Zugleich sorgen jedoch der leichte Stil und der wirklich besondere Protagonist dafür, dass es beim Lesen nicht ernst wird. Der Erzählstil aus Kalmanns kindlich-naiver Perspektive führt zu einer leichten, positiven Atmosphäre und auch wenn Kalmann sehr oft Dummheiten begeht- man kann es ihm eigentlich nicht übel nehmen.

Die ungekürzte Hörfassung ist ebenfalls sehr gut gemacht. Der Sprecher liest in einer sehr angenehmen Geschwindigkeit und man merkt, wie er sich wirklich in Kalmann hineinfühlt, wodurch die Erzählweise noch einmal mehr in den Fokus gerät. Er ahmt meisterhaft die Stimmen der verschiedensten Charaktere nach.

Fazit:

Ein wirklich herzlich-positiver Roman trotz der ernsten Grundthematiken.

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Veröffentlicht am 12.09.2020

Der Sheriff von Raufarhöfn im Einsatz...

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Nach Island wollte ich schon immer einmal reisen und da dies derzeit nicht geht, ist dieser Roman der perfekte Ersatz dafür.

In der Geschichte geht es um Kalmann, der etwas anders ist als du und ich. ...

Nach Island wollte ich schon immer einmal reisen und da dies derzeit nicht geht, ist dieser Roman der perfekte Ersatz dafür.

In der Geschichte geht es um Kalmann, der etwas anders ist als du und ich. Er liebt es zu Jagen und aus Haifischen echten isländischen Gammelhai zu machen. Doch dann verschwindet jemand aus dem Dorf. Kann Kalmann, der stets einen Sheriffstern trägt und amerikanisches Blut in sich hat, den Fall aufklären?

Kalmann fungiert als Ich- Erzähler und zu Beginn ist man sich gar nicht so sicher wie alt er eigentlich ist. Durch die Erzählperspektive bekommt man intensive Einblicke in seine besondere Gefühls- und Gedankenwelt, die nicht ganz kompartibel mit mir war, aber trotzdem einfach nur liebenswert. Seine Sichtweise auf die Menschen hat mich sehr nachdenklich gestimmt, denn er sieht durch seine Beeinträchtigung mehr als manch anderer.

Dachte ich zunächst, dass es sich lediglich um einen Roman handelt, so entwickelt sich die Handlung sehr schnell zum Krimi, was mir gut gefallen hat. Als Leser kann man hervorragend miträtseln.

Herrn Schmidt ist es im Übrigen sehr gut gelungen die Landschaften und den dortigen Menschenschlag zu beschreiben. Ich habe mich wie auf Reisen gefühlt, wo ich Neues entdecke.

Am besten hat mir das Verhältnis zwischen Großvater und Enkel gefallen, denn Kalmann hat wirklich alles von seinem Opa gelernt und dies verinnerlicht. Die tiefe Verbundenheit zwischen den beiden hat mich doch sehr berührt.

Das Ende erschien mir schlüssig. Es wird nicht bis ins letzte Detail alles aufgeklärt, so dass dem Leser die Möglichkeit gegeben wird, selbst die Geschichte weiter zu spinnen.

Fazit: Gute Unterhaltung, die einfach mal anders ist. Gern spreche ich eine uneingeschränkte Leseempfehlung aus. Klasse!

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Eine fesselnde Geschichte über einen ganz besonderen jungen Mann und einen kleinen Ort in Island

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Wieder einmal hat mich ein Roman aus dem Diogenes Verlag sehr gefesselt.

Kalmann ist 33 Jahre alt, Haifischfänger, lebt in einer kleinen Gemeinde, die vom Aussterben bedroht ist, auf Island. Sein Großvater, ...

Wieder einmal hat mich ein Roman aus dem Diogenes Verlag sehr gefesselt.

Kalmann ist 33 Jahre alt, Haifischfänger, lebt in einer kleinen Gemeinde, die vom Aussterben bedroht ist, auf Island. Sein Großvater, der ihm viel Lebensweisheit beigebracht hat, lebt inzwischen in einem Heim, seine Mutter, die gleichzeitig auch sein Vormund ist, weit weg. Kalmann hat eine ganz besondere Sichtweise, trotz seiner körperlichen Größe und Kraft, ist er geistig eher wie ein Kind. Die Landkarte von Island hat er im Kopf, rechnen und lesen ist nicht seine Stärke. Doch er kommt im Alltag ziemlich gut zurecht. Aus seiner Sicht erzählt Autor Joachim B. Schmidt von den Ereignissen in Raufarhövn , in die Kalmann auch jedes Mal zufällig hineinstolpert. Alles fängt mit einem verschwunden Mitbürger und einer Blutlache im Schnee an, auf die Kalmannn stößt.


Raufarhövn gibt es wirklich. Es liegt 15 km weg vom nördlichsten Punkt Islands und zählte 2019 noch 168 Einwohner (im Gegensatz zu 1988 mit 401 Einwohnern. (Quelle: Wikipedia).


Joachim B. Schmidt hat eine ruhige Erzählweise, die mich von Anfang an gefesselt hat, bei der man sich die kleine Stadt auf Island, in der sich in der letzten Jahrzehnten so viel verändert hat, sehr gut vorstellen kann (sogar den Gammelhai, den Kalmann prodzuiert).

Durch die Sichtweise von Kalmann, bekommt man ein ziemlich gutes Gespür für das Leben im Ort, kann sich Nachbarn und Mitbewohner vorstellen und auch die Ermittlungen, die stattfinden, gut mitverfolgen. Es ist dieser besondere Blick, die Gedanken, die tiefen Gefühle, die Lebensweisheiten von Kalmann, die berühren, die nachdenklich machen. Die Kombination von Einfachheit gepaart mit Tiefgründigkeit ist dem Autor gut gelungen.

Ich habe mich bestens unterhalten gefühlt durch diesen ganz besonderen Einblick in die Situation des austerbenden Ortes mit all seinen Problemen, auch durch die unterschwellige Spannung aufgrund des Vermissten und die überraschenden Wendungen in dem aufregenden Finale.

Kalmann hat mich als Figur ein bisschen an Forrest Gump erinnert (der an einer Stelle auch im Buch erwähnt wird). Daumen hoch für ein besonderes Buch 👍⭐⭐⭐⭐⭐

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Veröffentlicht am 27.02.2021

Außergewöhnlicher Roman

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Der Roman ist sehr ruhig geschrieben. All die Geschehnisse rauschen nur so an einem vorbei. Eine große Bedeutung nimmt auch die Landschaft Islands ein, die in seiner Schönheit beschrieben wird.
Wir lernen ...

Der Roman ist sehr ruhig geschrieben. All die Geschehnisse rauschen nur so an einem vorbei. Eine große Bedeutung nimmt auch die Landschaft Islands ein, die in seiner Schönheit beschrieben wird.
Wir lernen nicht nur Kalmann, sondern auch die anderen Bewohner des Dorfes kennen, und darüber hinaus jene, die vermehrt zu Besuch dort sind, seit der Hotelbesitzer als vermisst gemeldet gilt. Vor allem die Polizei steht immer öfter vor Kalmanns Haustür, um ihn zu befragen. Kalmann ist sich sicher, dass er seine Heimat beschützen wird. Zum Ende hin wird es dann doch sogar recht spannend und (fast) alles klärt sich irgendwie auf. Kein Grund zur Sorge, ganz klar.
Dadurch dass der Roman aus der Sichtweise Kalmanns geschrieben ist, lernen wir den jungen Haifischfänger sehr gut kennen. Ich habe das Gefühl, dass er eine von Grund auf gute Seele ist. Sein einziger Freund ist Noí, den er noch nie gesehen hat und nur über das Internet kennt. Sein sehnlichster Wunsch ist eine richtige Beziehung mit einer Frau.
Der Charakter von Kalmann lässt sich nicht ganz einfach beschreiben. Manchmal weiß man nicht recht, was er sich einbildet und was wirklich ist – und manchmal scheint auch Kalmann selbst das nicht zu wissen. Kalmann hat eine Behinderung, die aber nie näher erläutert oder erklärt wird, und die für die Geschichte an sich auch keine sonderlich große Rolle spielt. In meinen Augen hat er, trotz seinen etwas ausgeprägten Aggressionen, ein durchaus großes Herz. Ich habe ihn während des Lesens wirklich liebgewonnen und deshalb war es auch egal, dass erst mal nur sein Leben im Vordergrund stand, in dem gar nicht so viel zu passieren schien. Und, wie gesagt, am Ende nimmt das Ganze dann doch noch mal ordentlich an Fahrt auf.
Ich mag Kalmann und ich liebe es, wie Joachim B. Schmidt die einzelnen Bewohner des Dorfes vorstellt und ihnen eigene Kapitel widmet. Wir erfahren mehr über Kalmanns Jugend und seine Schulzeit, aber auch über seine Wünsche in der Gegenwart.
Alles in allem ein durchaus empfehlenswertes Buch: Ein außergewöhnlicher Protagonist, interessante Charaktere und eine ruhige und doch spannende Geschichte. Einen Stern Abzug gibt es, weil ich irgendwie an der ein oder anderen Stelle das Gefühl hatte, dass etwas fehlt - und am Ende fehlt mir auch eine Erklärung, die ich hier nicht verraten möchte, um nicht zu viel vorweg zu nehmen (vielleicht lässt sich erahnen, was ich noch gern gewusst hätte - aber laut des Autors kennt er die Antwort wohl selber nicht).
Kalmann hat einmal gesagt: „Unter einem Eisbären kann es sehr dunkel sein“. Was das bedeutet sollte man selbst herausfinden: Eine klare Leseempfehlung!

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