Cover-Bild Süden und Westen
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Ullstein Taschenbuch Verlag
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaft und Kultur, allgemein
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 160
  • Ersterscheinung: 29.03.2019
  • ISBN: 9783548060170
Joan Didion

Süden und Westen

Notizen
Antje Rávik Strubel (Übersetzer)

»Sie werden aus diesen vierzig Jahre alten Notizen mehr über Amerikas Zukunft erfahren als aus der Zeitung von morgen.«  Esquire

Ein feinsinniges Porträt uramerikanischer Landschaften, in dem sich bereits die Bruchlinien andeuten, an denen entlang sich das heutige Amerika spaltet: Im Sommer 1970 unternahm Joan Didion gemeinsam mit ihrem Mann John Gregory Dunne eine Reise in die amerikanischen Südstaaten, mit der vagen Idee, darüber zu schreiben. Das Stück ist nie erschienen, aber ihre Notizen blieben erhalten und werden nun erstmals veröffentlicht. Wie in ihren hochgelobten Essays und Reportagen zeigt sich auch in diesem ursprünglichen Material die Beobachtungsgabe, der Scharfsinn und das Gespür für beiläufige und doch vielsagende Szenen sowie Didions präzise, unwiderstehlich rhythmisierte Sprache, die ihre Texte so einzigartig macht. Ergänzt werden Didions Reisenotizen um bisher ebenfalls unveröffentlichte Aufzeichnungen, die 1976 entstanden, als sie in San Francisco im Auftrag des Rolling Stone den Prozess beobachtete, der der Millionenerbin Patty Hearst wegen Bankraubs gemacht wurde. 

 

»Ein Buch für ihre vielen hingebungsvollen Leser und für jeden, der sich für den geheimnisvollen Prozess des Schreibens interessiert.«  Booklist

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.01.2020

Süden und Westen

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Ein weiteres Highlight aus der Feder von Joan Didion sind ihre Notizen ihrer Reise in die amerikanischen Südstaaten. Es sind lediglich nur Notizen (bislang unveröffentlicht!) aber sie strahlen in besonderer ...

Ein weiteres Highlight aus der Feder von Joan Didion sind ihre Notizen ihrer Reise in die amerikanischen Südstaaten. Es sind lediglich nur Notizen (bislang unveröffentlicht!) aber sie strahlen in besonderer Form und mit einer besonderem Kraft.

Wir bewegen uns im Jahr 1970 und ihre Route führt durch Louisiana, Mississippi und Alabama. Sie merkt schnell das ihr kalifornisches Leben hier ganz anders ist als zu Hause. Die Menschen sind anders. Wie anders, das erfahren wir durch Joans punktgenaue Analyse, die messerscharf ist und dem Leser ein gewisses Verständnis und Gefühl vermittelt. Ihre Beobachtungsgabe ist unübertroffen, denn keine kann so in die amerikanische Seele blicken wie Didion. Ein wirkliches Highlight in diesem Buch ist, das sie mit ruhigen Worten (unbewusst) zum Leser „spricht“. Wie gesagt, diese Notizen waren bisher unveröffentlicht. Und somit dürfen wir in ihrer Seele blicken hinter ihre Augen. Wir dürfen erfahren wie sie damals die Dinge sah. Wie hat Didion die Regionen damals gesehen, erlebt? Sie urteilt nie in ihren Notzien! Ein besondere Gabe!

Der Tenor der „Geschichte“ ist nach dem raschen lesen und Revue-passieren lassen klar: man darf nie direkt urteilen; sei offen für die Welt und sieh dir die Menschen an, die an den verschiedenen Flecken der Welt leben; zeige Respekt!

Besser und aktueller geht es kaum! Auch hier gibt es wieder 5 von 5 Sterne von mir!

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Veröffentlicht am 16.01.2022

Notizen

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Im Sommer 1970 beschließt Joan Didion zusammen mit ihrem Mann eine Reise in den Süden zu unternehmen. Von New Orleans aus geht es nach Mississippi und wieder zurück. Dabei sammelt sie Notizen, ihre Gedanken ...

Im Sommer 1970 beschließt Joan Didion zusammen mit ihrem Mann eine Reise in den Süden zu unternehmen. Von New Orleans aus geht es nach Mississippi und wieder zurück. Dabei sammelt sie Notizen, ihre Gedanken zu den Menschen des Südens, zu deren Veröffentlichung es bis jetzt noch nicht gekommen ist.

Obwohl es sich nur um Notizen handelt, spricht daraus eine poetische Aufmerksamkeit. Joan Didion erweist sich als aufmerksame Zuhörerin, ohne dabei zu werten, lässt den Süden auf sich wirken. Und ihn dieser klaren Form bekommen wir als Leser:innen diesen Süden dann präsentiert, in seiner gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Komplexität. Ohne es zu wissen, würde man beim Lesen deutlich zwei Dinge merken: Zunächst einmal springt einem sofort ins Auge, dass wir uns gerade am Beginn der 70er Jahre befinden. Der Süden beginnt sich offiziell von Rassentrennung und Co. zu verabschieden, dennoch ist in den meisten Köpfen der Gedanke von getrennten Welten tief verankert, und diejenigen, die meinen, sie stehen auf der progressiven Seite, wollen es mit dem guten Willen nicht übertreiben. Auch erkennt man im Süden der 70er Jahre den Süden der 2020er wieder. Wirtschaftliche Abgehängtheit, Bevölkerungsverlust und der störrische Unwille gegen die anderen Landesteile und der daraus resultierende Zusammenhalt. Joan Didion hat mit Mississippi, Alabama und Louisiana 3 Bundesstaaten besucht, die heute noch wirtschaftlich und gesellschaftlich hinterherhinken. Besonders interessant wäre es für mich allerdings gewesen, einen direkten Vergleich der Staaten zu sehen, die heute mehr und mehr den Sprung in die Wirklichkeit geschafft haben und zu den neuen Hotspots des amerikanischen Lebens werden. Georgia oder North Carolina in den 70er Jahren und 50 Jahre später wäre beispielsweise für mich wirklich interessant zu sehen gewesen.

Alles in Allem gibt das Buch aber einen wirklich guten Einblick in die moderne Identität des Südens und hat sich als nachdenklich machende, reizende und unterhaltsame Lektüre herausgestellt.

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