Cover-Bild Das Marterl
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Tropen
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 16.03.2022
  • ISBN: 9783608501681
Johannes Laubmeier

Das Marterl

Die Erinnerung hat ihre eigenen Gesetze. Je länger etwas zurückliegt, desto stärker tritt es einem vor Augen. So geht es dem Erzähler mit seiner Kindheit in der niederbayerischen Kleinstadt A., die abrupt endete, als sein Vater bei einem Unfall starb. Um neu beginnen zu können, muss er sich der Vergangenheit stellen, den Wundern und Schrecken, den Torheiten und der Verklärung.  Das Marterl erzählt von den innersten Fragen unseres Daseins, einfühlsam, poetisch und mit feinem Humor. 

Nach Jahren der Abwesenheit fährt der Erzähler zurück in den Ort seiner Kindheit in Niederbayern. In der kleinen Stadt, die ihm erscheint, als wolle sie mit Folklore, Starkbierfesten und den Denkmälern bedeutsamer Männer die Zeit anhalten, versucht er, sich an seinen Vater zu erinnern. Und an den Verkehrsunfall, bei dem der Vater vor zehn Jahren starb. Doch ein Ort hat nie nur eine Gegenwart. Zwischen die Geschichte des Erzählers drängt sich das Leben eines Jungen. Die Angst vor einem Monster in einem Berg und ein fliegender Bär. Eine Liebe zur Blasmusik und die zu einer Frau. Kann die Erinnerung helfen, mit der Endlichkeit fertigzuwerden? Kann eine Heimkehr jemals gelingen oder muss sie vielleicht ein Mythos bleiben? So wie der Meeresforscher mit Taucherbrille und Regenjacke an einem niederbayerischen Bahnhof.

»Den Vater suchen, der doch längst nicht mehr lebt – eine Verrücktheit? Für Johannes Laubmeier eine notwendige Verwegenheit. Was im Leben nicht geht, gelingt ihm in der Literatur.« Wolfgang Büscher

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.07.2022

Melacholie und niederbayerische Kleinstadt

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Nach zehn Jahren kehrt der Protagonist zurück in seine Heimatstadt A. in Niederbayern. Dort ist er nicht nur aufgewachsen, sondern hat damals auch seinen Vater bei einem Motorradunfall verloren. Nun kehrt ...

Nach zehn Jahren kehrt der Protagonist zurück in seine Heimatstadt A. in Niederbayern. Dort ist er nicht nur aufgewachsen, sondern hat damals auch seinen Vater bei einem Motorradunfall verloren. Nun kehrt er zurück, um sich an die Zeit damals und vor allem an seinen Vater zu erinnern.

Johannes Laubmeier hat einen poetischen, melancholischen und verdichteten Schreibstil, sodass die Lektüre anspruchsvoll war. Das wird unter anderem von den Zeiten- und Ebenenwechseln untermalt. Während der Protagonist einerseits aus der Gegenwart erzählt, recherchiert und die Traditionen und Folklore seiner niederbayerischen Kleinstadt erlebt, wird andererseits aus der Vergangenheit, in Form von Erinnerungen erzählt. Die wirken, als sollen sie die kindliche Wahrnehmung darstellen, enthalten viel Symbolik und darin wird der Protagonist lediglich als "der Junge" bezeichnet.

Mir fiel es tatsächlich schwer, konzentriert am Ball zu bleiben. Obwohl ich viele Beschreibungen als sehr angenehm und humorvoll empfand, hatten andere Kapitel oftmals Längen, waren irgendwie zäh und schwergängig. Die zahlreichen poetischen Ziatate von Olson haben meinen Lesefluss ebenfalls erschwert - oft fehlte mir da der direkte Zusammenhang bzw. habe ich mich rausgerissen gefühlt.

Ein besonderes Buch, das sehr viel Zeit und Anstrengung brauchte, dennoch die Formen der Erinnerung und Verdrängung bildhaft darstellt.

Veröffentlicht am 03.07.2022

Der Junge und der Mann

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Ein junger Mann kehrt an den Ort seiner Kindheit zurück und folgt den Spuren seines Vaters, der bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, um dessen Tod zu verarbeiten. „Großeltern starben mit 85 und Rockstars ...

Ein junger Mann kehrt an den Ort seiner Kindheit zurück und folgt den Spuren seines Vaters, der bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam, um dessen Tod zu verarbeiten. „Großeltern starben mit 85 und Rockstars ein paar Jahrzehnte früher - Väter starben nicht.“
Der Autor verarbeitet persönliche Geschehnisse in diesem Roman und verknüpft sie mit einer fiktionalen Hauptfigur identischen Vornamens, die mal aus der eigenen Perspektive als Erwachsener spricht, mal als „der Junge“ in der Kindheit beobachtet wird.
Letztere Sicht hat mir gut gefallen, gewährt sie doch einen Einblick in die Familiengeschichte, bei der auch das Titelbild einen Zusammenhang erhält. Die Handlung um den Erwachsen ließ bei mir wenig Empathiefunken überspringen. Ich hätte es verstanden, wenn Johannes in den Sachen seines Vaters Erinnerungen entdeckt oder sich zurückgezogen hätte. Stattdessen führt ihn seine Spurensuche zu den Ärzten, die den Toten untersucht haben, während der Aufenthalt in der Heimat von bayrischen Volksfesten geprägt ist. Aufgrund der fehlenden Auseinandersetzung mit der Trauer entsprach dieses Buch nicht meinen Erwartungen. Ansonsten war es angenehm zu lesen.

Veröffentlicht am 02.07.2022

Das Marterl

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Darum geht es (Klappentext) :

Die Erinnerung hat ihre eigenen Gesetze. Je länger etwas zurückliegt, desto stärker tritt es einem vor Augen. So geht es dem Erzähler mit seiner Kindheit in der niederbayerischen ...

Darum geht es (Klappentext) :

Die Erinnerung hat ihre eigenen Gesetze. Je länger etwas zurückliegt, desto stärker tritt es einem vor Augen. So geht es dem Erzähler mit seiner Kindheit in der niederbayerischen Kleinstadt A., die abrupt endete, als sein Vater bei einem Unfall starb. Um neu beginnen zu können, muss er sich der Vergangenheit stellen, den Wundern und Schrecken, den Torheiten und der Verklärung. Das Marterl erzählt von den innersten Fragen unseres Daseins, einfühlsam, poetisch und mit feinem Humor.

Nach Jahren der Abwesenheit fährt der Erzähler zurück in den Ort seiner Kindheit in Niederbayern. In der kleinen Stadt, die ihm erscheint, als wolle sie mit Folklore, Starkbierfesten und den Denkmälern bedeutsamer Männer die Zeit anhalten, versucht er, sich an seinen Vater zu erinnern. Und an den Verkehrsunfall, bei dem der Vater vor zehn Jahren starb. Doch ein Ort hat nie nur eine Gegenwart. Zwischen die Geschichte des Erzählers drängt sich das Leben eines Jungen. Die Angst vor einem Monster in einem Berg und ein fliegender Bär. Eine Liebe zur Blasmusik und die zu einer Frau. Kann die Erinnerung helfen, mit der Endlichkeit fertigzuwerden? Kann eine Heimkehr jemals gelingen oder muss sie vielleicht ein Mythos bleiben? So wie der Meeresforscher mit Taucherbrille und Regenjacke an einem niederbayerischen Bahnhof.



Meine Meinung :

Mich konnte der Roman nicht so ganz überzeugen. Viele Stellen waren einfach zu detailliert und so wurde ich in meinem Lesefluss gestört. Das Buch ist sehr melancholisch geschrieben und daher nichts für Menschen die sich davon herunterziehen lassen. Der Schreibstil ist sehr langatmig und daher konnte mich das Buch einfach nicht überzeugen und gefangen nehmen. Schade eigentlich, weil mich das Thema super interessiert hat.

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Veröffentlicht am 30.06.2022

Gutes Debüt

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"Wie viel trauriger als wenn man kein Eis bekommt, ist man, wenn jemand stirbt? Zehnmal? Einhundertmal?" (S. 115)

Das Marterl
Johannes Laubmeier

Johannes kommt nach 10 Jahren aus England nach A., einer ...

"Wie viel trauriger als wenn man kein Eis bekommt, ist man, wenn jemand stirbt? Zehnmal? Einhundertmal?" (S. 115)

Das Marterl
Johannes Laubmeier

Johannes kommt nach 10 Jahren aus England nach A., einer kleinen Stadt in Bayern, zu Besuch.
Lange hat er es vermieden zurückzukehren, obwohl seine Mutter noch immer dort wohnt.

„Am 4.Juni 2009 ist mein Vater gestorben. Und das ist mir wirklich passiert.“ (S. 265)
Verunglückt bei einem Motorradunfall verstirbt sein Vater mit 55 Jahren, ihm wurde die Vorfahrt genommen.

Nun ist Johannes wieder da und stellt sich seinen Erinnerungen aus seiner Kindheit, Jugend und den Tagen vor dem Unfall.
„Vielleicht ist es gut, traurig zu sein. Vielleicht wird es dann irgendwann besser. Vielleicht wird es nicht besser, und ich werde nur besser darin, es auszuhalten.“ (S.264)

Laubmeier erzählt seine Geschichte auf zwei Zeitebenen. Immer wieder gibt es Rückblicke in seine Kindheit, wobei hier der Erzähler Johannes nur als „der Junge“ tituliert.

Der Schreibstil ist wunderbar, doch Laubmeier schafft es nicht mich durchgehend zu fesseln. Einige Passagen und das letzte Drittel fand ich packend, ansonsten ist mir einfach zu wenig passiert.
Das Cover finde ich sehr gelungen, so dass ich hier auf mehr als „nur" eine Trauerbewältigungs-Geschichte gehofft habe. Dennoch ein gutes Debüt und ich hoffe, dass wir noch viel vom Autor lesen werden.

Leseempfehlung für diejenigen, die Trauerbewältigung mögen.
3 Sterne

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Veröffentlicht am 04.05.2022

Eine Biographie des jungen Autors zurück aus dem Ausland.

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Aufhausen, in der Nähe von Regensburg gelegen, ist der Standort des ‚Marterl‘, einem Bildstock, einem Wegekreuz, manchmal an Stellen von Wallfahrtswegen, an ‚heiligen‘ Orten oder auch an Unfallstellen. ...

Aufhausen, in der Nähe von Regensburg gelegen, ist der Standort des ‚Marterl‘, einem Bildstock, einem Wegekreuz, manchmal an Stellen von Wallfahrtswegen, an ‚heiligen‘ Orten oder auch an Unfallstellen. An einem solchen Marterl in Niederbayern spielen Vater und Sohn am ‚Heiligabend‘ auf ihren Blasinstrumenten ein Weihnachtslied und kehren nach Hause zurück.
Weitere Erinnerungen aus der beschützten Kindheit in einer niederbayrischen Kleinstadt an der Donau werden geschildert: Johannes als kleiner Junge mit gelbem Regenmantel und Taucherbrille – wie auf dem Cover dargestellt – so steht er am Gleisbett des Bahnhofs als Tiefseeforscher, um seinen Vater dort nachmittags abzuholen. Oder auch diverse Aufenthalte bei den Großeltern werden geschildert sowie die Kontaktaufnahmen zu früheren Schulfreunden..
Nach mehr als zehn Jahren kehrt er nun im Alter von Anfang Dreißig nach Aufhausen in sein Elternhaus zurück, um auch die unangenehmen Seiten des Erinnerns zu bewältigen: Die Bewältigung des Verlustes des Vaters, der durch einen Verkehrsunfall mit seinem Motorrad tödlich verunglückte.
Wie wichtig sind Erinnerungen in unserem Leben? Für mich sind sie etwas zu langatmig beschrieben.

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