Cover-Bild Die Grausamen
16,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer Taschenbuch
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller: Psycho
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 03.04.2017
  • ISBN: 9783426306031
John Katzenbach

Die Grausamen

Thriller
Anke Kreutzer (Übersetzer), Eberhard Kreutzer (Übersetzer)

Der erste Ermittler-Krimi von US-Bestsellerautor John Katzenbach: genial geschrieben, abgründig, packend!

Eigentlich sollte es nur ein kurzer Weg sein. Wie immer. Unzählige Male schon ist die dreizehnjährige Tessa Gibson in dem noblen Vorort, in dem sie lebt, von ihrer besten Freundin nach Hause gelaufen.
Doch in dieser Herbstnacht kommt sie dort nicht an, verschwindet spurlos, wie vom Erdboden verschluckt. Die Stadt ist schockiert, Angst breitet sich aus, Tessas Familie zerbricht – der Fall wird nie aufgeklärt.
Zwanzig Jahre später werden zwei abgehalfterte Ermittler auf den Fall angesetzt. Gabriel („Gabe") ist Alkoholiker, traumatisiert von einer Familientragödie. Marta, eine ehemalige Drogenfahnderin, hat bei der Verfolgung eines Dealers versehentlich ihren Partner erschossen.
Die beiden stoßen auf eine bislang unentdeckte Spur: Kurz nach Tessas Verschwinden ereigneten sich vier brutale Morde an jungen Männern, und offenbar besteht eine Verbindung zwischen diesen Verbrechen. Bei ihren Nachforschungen wird schnell klar, dass die Polizeiführung keinerlei Interesse an der Wahrheit hat. Wer nachbohrt, spielt mit seinem Leben. Und das gilt nicht zuletzt für Gabe and Marta ...

"Katzenbach ist einer der fesselndsten Autoren, die die Krimi-Branche derzeit zu bieten hat." Hannoversche Allgemeine Zeitung

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2017

Ruhiger Thriller

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Da ich gerade in Thrillerstimmung bin, habe ich zu diesem Buch gegriffen.
John Katzenbachs Die Grausamen stellt ein ungewöhnliches Ermittlerpaar vor: Marta Johnson-Rodriguez und Gabriel "Gabe" Dickinson ...

Da ich gerade in Thrillerstimmung bin, habe ich zu diesem Buch gegriffen.
John Katzenbachs Die Grausamen stellt ein ungewöhnliches Ermittlerpaar vor: Marta Johnson-Rodriguez und Gabriel "Gabe" Dickinson

Der Roman beginnt mit einem kurzen Prolog, bei dem ein 13jähriges Mädchen verschwunden ist. Danach kommt gleich eine wirklich packende Szene, die Katzenbach eindringlich beschreibt.
Gabes Schwager Teddy ist bei einem Unwetter bei einer Bootsfahrt ertrunken. Gabe fühlt sich schuldig, trinkt zuviel, seine Frau hat ihn verlassen. Er ist völlig von der Rolle.
Das gilt auch für Marta, die beim Drogendezernat arbeitet und versehentlich im Einsatz ihren Partner erschossen hat.
Zusammen sollen sie ein neues Team bilden, die „Cold Cases“ zu bearbeiten haben.
Eigentlich eine ziemliche Degradierung.

Jetzt sind angeschlagene Ermittler natürlich auch interessanter als die perfekten, idealisierten. Der Autor schafft es, die seelische Verfassung seiner Protagonisten einfühlsam dem Leser nahezubringen.
Ich finde es auch spannend, zu verfolgen, wie die beiden als Team zusammenwachsen.
Die Ermittlungsarbeit wird detailliert dargestellt.
John Katzenbach hat das Genre „Kriminalroman mit Ermittlerteams im Mittelpunkt“ nicht neu erfunden, aber er hat immerhin einen guten Roman dazugetan. Was kann man sich mehr wünschen.

Veröffentlicht am 22.04.2017

Zwei Loser bieten dem System die Stirn

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Zum Inhalt:
Eigentlich ist sie als Müllhalde für gescheiterte polizeiliche Existenzen gedacht, für die man noch einen Grund zur Entlassung sucht: Die neu gegründete Einheit für Cold Cases. Marta hat bei ...

Zum Inhalt:
Eigentlich ist sie als Müllhalde für gescheiterte polizeiliche Existenzen gedacht, für die man noch einen Grund zur Entlassung sucht: Die neu gegründete Einheit für Cold Cases. Marta hat bei einem Einsatz aus Versehen ihren Partner erschossen, Gabe wurde nach einem Unglück von Frau und Sohn verlassen und sucht sein Heil überdeutlich im Alkohol. Aber vor allem Marta hat ihren Spürsinn nicht verloren, findet Ungereimtheiten in vier Mordfällen und bringt diese mit dem Verschwinden einer Schülerin in Verbindung. Durch ihre Beharrlichkeit zieht sie Gabe mit und beide in einen Strudel, der sie zu verschlingen droht.

Mein Eindruck:
Kannte ich bis jetzt Katzenbach eher von unglaubwürdigen Krimis, in denen „normale“ Menschen mit Psychopathen aneinander geraten und danach – insbesondere waffentechnisch – über sich hinauswachsen, so hat er mich dieses Mal äußerst positiv überrascht. Seine Protagonisten sind hier Polizisten, denen ganz im Gegenteil zu seinen sonstigen Figuren nichts Übermenschliches anhaftet. Vom Schicksal geschlagen, von Selbstzweifeln geplagt, dennoch akribisch handelnd und – trotz aller Widerstände – stur der Wahrheit verhaftet. Es gefällt, dass sie sich nicht von falschen Freunden einwickeln lassen und auch den vermeintlichen Feinden eine Chance geben.
Der Schreibstil von Katzenbach ist wunderbar beschreibend, ohne zu blumig zu sein, - das Kopfkino läuft somit perfekt. Der Fall selbst ist gut entwickelt, es bleiben keine größeren Fragen ungeklärt und bei dem (leicht offenen) Ende kann man sogar auf eine Fortsetzung mit dem Team hoffen; etwas, was Katzenbach seiner Leserschaft sonst nicht bietet. Der einzige inhaltliche Wermutstropfen ist für mich die Reaktion zweier Personen auf die Nachforschungen Martas und Gabes, die mir auch nach großer Grübelei nicht stimmig erscheint.

Mein Fazit:
Gerne mehr von diesem Team

Veröffentlicht am 17.04.2017

Später Ermittlungserfolg

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John Katzenbachs erster Ermittlerkrimi "Die Grausamen" beginnt mit einem Prolog. In einem noblen Vorort an der US-Ostküste kehrt die 13jährige Tessa Gibson am 9. Oktober 1996 von einem Besuch bei ihrer ...

John Katzenbachs erster Ermittlerkrimi "Die Grausamen" beginnt mit einem Prolog. In einem noblen Vorort an der US-Ostküste kehrt die 13jährige Tessa Gibson am 9. Oktober 1996 von einem Besuch bei ihrer Freundin nicht nach Hause zurück. Außer ihrem pinkfarbenen Rucksack taucht nichts auf. Ihre Leiche wird nie gefunden und der Fall nie aufgeklärt.
Die eigentliche Romanhandlung beginnt 20 Jahre später mit dem unaufhaltsamen Abstieg des ehemaligen Assistant Deputy Chief Gabriel Wilkinson. Bei einem Bootsausflug kommt sein Schwager Teddy ums Leben, der geliebte Zwillingsbruder seiner Frau. Sie verlässt ihn sofort und nimmt den gemeinsamen Sohn mit. Gabriel - genannt Gabe - beginnt zu trinken, verwahrlost und vernachlässigt seinen Job. Kurz vor dem Rausschmiss gibt ihm der Polizeichef eine letzte Chance. Zusammen mit Detective Marta Rodriguez-Johnson, einer ehemaligen Kollegin aus dem Drogendezernat, soll er in der neu gegründeten Abteilung „Cold Cases“ alte ungelöste Fälle neu untersuchen. Marta wird in die Abteilung versetzt, weil sie bei der Verfolgung eines Dealers versehentlich ihren Kollegen Detective Tompkins erschossen hatte. Beide akzeptieren ihre neue Aufgabe. Zwei traumatisierte Polizisten auf dem Abstellgleis, in einem kleinen Büro, das ihnen wie ein Verlies vorkommt. Das Sichten der kalten Fälle erweist sich als äußerst schwierig, da die damaligen Ermittler schon alles Mögliche versucht haben, um sie aufzuklären. Bis Marta auf vier Akten stößt, die alle neunzehn Jahre alt sind. Ungewöhnlich daran ist, dass in ein und demselben Jahr "... die besten, gründlichsten Detectives, die das Dezernat damals zu bieten hatte... "(S. 222), diese vier Tötungsdelikte an jungen Männern nicht aufgeklärt haben. Zufällig stoßen sie auf den Fall der vor zwanzig Jahren verschwundenen Tessa Gibson. Es muss eine Verbindung zwischen den Fällen geben, doch ist die Polizeiführung an der Aufklärung ausgerechnet dieser ungeklärten Todesfälle nicht interessiert und behindert die Ermittlungen. Gabe und Marta erkennen: Wer zu viel fragt, spielt mit seinem Leben.

Beschädigte Ermittlerpersönlichkeiten sind nichts Neues in der Kriminalliteratur, jedoch von US-Bestsellerautor John Katzenbach überzeugend gezeichnet. Die beiden Ermittler sind mir mit ihren Schwächen und Problemen ans Herz gewachsen. Der Schreibstil liest sich gut, die Story ist gut durchdacht. Das Ende kann man nicht vorhersehen.
Der Roman hat mir auch sonst sehr gut gefallen. Er erinnert mich an alte Kriminalromane, wo die klassische Ermittlertätigkeit noch im Vordergrund steht: viel Nachfragen, viel Laufarbeit, viel Recherche, keine Brutalität, die dem Leser nachts den Schlaf raubt. Sollte es eine Fortsetzung mit diesem Ermittlerteam und der Arbeit an alten Fällen geben, werde ich gern weitere Romane lesen. Das Cover passt außerordentlich gut und scheint Bezug auf eine Textstelle zu nehmen: "Gabe kam das seltsame Bild eines Spinnennetzes in den Sinn - alle Fäden miteinander verbunden, aber jeder einzelne so dünn, dass er bei der kleinsten Berührung riss." (S. 176) Ein rundherum gelungener Kriminalroman.

Veröffentlicht am 14.04.2017

solider Krimi

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Zuerst eimal: das Cover ist der Hammer. Das Spinnennetz aus Tropfen ist so schon ein Hingucker und durch Zufall habe ich rausgefunden, dass es im Dunkeln leuchtet. Praktisch, so findet man das Buch nachts ...

Zuerst eimal: das Cover ist der Hammer. Das Spinnennetz aus Tropfen ist so schon ein Hingucker und durch Zufall habe ich rausgefunden, dass es im Dunkeln leuchtet. Praktisch, so findet man das Buch nachts immer und sieht "total cool" aus (fand mein Sohn).

Das Buch selbst würde ich eher als soliden Krimi, als einen Thriller bezeichnen. Für einen Thriller hätte es noch spannender und psychologischer sein müssen. Insgesamt habe ich mich am Anfang bis etwa Seite 100 etwas schwer getan in die Handlung rein zu kommen. Katzenbach beschreibt sehr ausführlich die beiden Hauptpersonen Gabe und Marta mit ihren Ecken und Kanten. Beide haben bereits einiges hinter sich. Die Sache mit den vier Toten war mir von Anfang an klar, bekam am Ende dann aber noch einen kleinen Überraschungseffekt. Auch das Verschwinden von Tessa bekommt ein überraschendes Ende. Insgesamt ein solider Krimi eines erfahrenen Autors, der aber etwas straffer hätte sein können. Die 570 Seiten waren mir zum Teil etwas zu langatmig.

Veröffentlicht am 13.04.2017

Braucht etwas Zeit...

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Assistant Deputy Chief Gabriel Dickinson wird auf Grund von privaten Problemen und einigen beruflichen Ausfälligkeiten mit Alkohol am Steuer erwischt. Sein Chef versetzt ihn in die unbeliebte Abteilung ...

Assistant Deputy Chief Gabriel Dickinson wird auf Grund von privaten Problemen und einigen beruflichen Ausfälligkeiten mit Alkohol am Steuer erwischt. Sein Chef versetzt ihn in die unbeliebte Abteilung „Cold Cases“, die die Aufgabe hat sich um ungeklärte Verbrechen aus der Vergangenheit zu kümmern. Ebenfalls strafversetzt wird Detective Marta Rodriguez-Johnson, die bei einem Schusswechsel ihren Partner getötet hat.

Die beiden sind frustriert, sitzen ihre Zeit ab...bis sie auf einen interessanten Fall stossen. Vor 20 Jahren ist die 13 jährige Tessa auf dem Heimweg von einer Freundin spurlos verschwunden. Gabe und Marta entdecken Parallelen zu vier anderen ungeklärten Verbrechen und ermitteln auf Hochtouren.

Ich empfand den Start, die Einführung in die Personen als sehr angenehm. Detailliert und ohne langatmig zu sein lernt man die Hauptprotagonisten Gabriel Dickinson und Marta Rodriguez-Johnson kennen. Sehr schnell erkennt man, dass beide traumatisiert/gezeichnet von den Erlebnissen in der Vergangenheit sind. Die anfängliche Skepsis als Team zusammen zu arbeiten über Verständnis bis zur Freundschaft hat der Autor sehr gut eingefangen.

Die Geschichte wird als Thriller beworben, doch dafür haben mir eindeutig Spannung, gänsehautauslösende Passagen und der Trill gefehlt. Die Spannung will in der ersten Hälfte nicht so recht aufkommen da alles etwas in die Länge gezogen wurde. Die Story braucht ziemlich lange bis sie in die Gänge , der Fall um Tessa überhaupt zur Sprache kommt. Die vielen Nebenhandlungen hätten meiner Meinung nach etwas gestrafft werden dürfen. Nach und nach kommen immer mehr Details ans Licht und ab der Mitte nimmt der Fall auch an Fahrt auf und es wird spannend.

Sehr gut gefallen hat mir das Spiel mit dem Schriftbild. Immer wieder wurden Gedanken der Ermittler kursiv geschrieben. Zu lesen was sie denken, war sehr reizvoll und hat noch mehr Tiefe und Verständnis für die persönliche Situation eingehaucht.