Cover-Bild Du wirst es mir niemals sagen
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blessing
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 224
  • Ersterscheinung: 10.05.2021
  • ISBN: 9783896676948
Julia Kerninon

Du wirst es mir niemals sagen

Roman
Hanna van Laak (Übersetzer)

Liv Maria war das umsorgte Einzelkind, das unbekümmerte Mädchen, das von einem Tag auf den anderen ihre bretonische Heimat verlassen und nach Berlin ziehen musste. Sie wurde erst die Geliebte eines älteren Ehemanns und dann eine Globetrotterin, die sich in fernen Ländern durchschlug. Jetzt lebt sie in einem irischen Dorf, ist Mutter zweier Kinder und Ehefrau eines verständnisvollen Mannes. Liv Maria ist zur Ruhe gekommen, so scheint es. Aber ihr früheres Leben holt sie auf eine albtraumhafte Weise wieder ein und zwingt zu einer Entscheidung, die schwieriger nicht sein könnte ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.07.2021

Ein Leben und eine Entscheidung, die jeder ganz für sich trifft

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Liv Maria, so der Originaltitel und Liv Maria, so der Inhalt. In diesem Buch begleiten wir diese recht eigene Frau, beginnend mit ihrer Kindheit, über die Zeit ihrer Reisen bis hin zu dem Ort im schönen ...

Liv Maria, so der Originaltitel und Liv Maria, so der Inhalt. In diesem Buch begleiten wir diese recht eigene Frau, beginnend mit ihrer Kindheit, über die Zeit ihrer Reisen bis hin zu dem Ort im schönen Irland, an dem sie seßhaft wird und ein Familie gründet.
Aufgewachsen auf einer kleinen idyllischen bretonischen Insel, mit einer eher wortkargen Bretonin als Mutter und einem norwegischen Vater, den der Zufall auf dieses Eiland und zu seinem Glück geführt und der Liv Maria schon früh die Welt des Lesens eröffnet hat, verlebt das Kind, umsorgt von einer liebevollen verbundenen Verwandtschaft und der Gemeinschaft der Inselbewohner, eine glückliche Kindheit, bis zu dem Tag, als ein gerade erst Zugereister sie bedrängt. Sie selbst sieht das nicht 'als einen gravierenden Vorfall' an, aber ihre Eltern treffen eine radikale etwas unverständliche Entscheidung und schicken ihre Tochter weg, gleich am nächsten Tag, weg aus ihrer Welt, umgeben vom Meer, wo sie so glücklich war und die sie eigentlich nie verlassen wollte. Sie kommt zu ihrer Tante nach Berlin, wird dort herzlich aufgenommen und erlebt mit dem englischen Gastprofessor ihres Seminars ihre erste sehr allumfassende Liebe, genährt von ihrer beiden Leidenschaft für das Wort. Als ihre Eltern bei einem Unfall sterben, kehrt sie kurzzeitig auf die Insel zurück und führt das Cafe ihrer Mutter weiter und zudem eine kleine Pension. Ihre Onkel helfen ihr dabei, geben ihr aber auch zu verstehen, das sie sich etwas anderes für sie wünschen. Sie soll hinausgehen in die Welt, sie erkunden und so zu sich selbst und ihrem eigenen Leben finden. Und das tut sie dann auch und irgendwann findet sie ihr Zuhause. Aber das ist nicht das Ende.
Liv Maria und diese Geschichte, sie passen zusammen, in der Eigenheit der Geschehnisse, ganz fein in den Details ihrer Gedanken und in dem fließenden Schreibstil, der einen einfach mitnimmt und dafür sorgt, dass man sich so gar nicht fragt, warum man hier eigentlich so intensiv dabei ist. Denn Begriffe wie packend oder gar berührend verbindet man eher nicht mit diesem Roman. Aber die Geschichte 'hat eben etwas' und irgendwie wartet man im Unterbewussten auch auf das große Ende. Was groß ist, darüber lässt sich natürlich streiten, aber wenn dies anders bedeutet, unerwartet und vielleicht auch gar nicht so, wie man es sich wünschen würde bzw. vorstellen kann, dann passt das hier auf den Punkt. Man muss Liv Maria nicht in jedem Fall mögen, aber sie achten und ihre Entscheidung akzeptieren, das geht.
Ein besonderes Buch und gerade das gefällt.

Veröffentlicht am 06.07.2021

Eine berührende Lebensgeschichte

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Liv Maria, geboren als Wunschkind, wächst sie behütet auf einer bretonischen Insel auf. Von ihrem gutherzigen norwegischen Vater lernt sie die Liebe zur Literatur, von ihrer französische Mutter zum Schweigen ...

Liv Maria, geboren als Wunschkind, wächst sie behütet auf einer bretonischen Insel auf. Von ihrem gutherzigen norwegischen Vater lernt sie die Liebe zur Literatur, von ihrer französische Mutter zum Schweigen und ihre Onkels bringen ihr Fischen und Autofahren bei. Doch als sie gerade siebzehn war, wurde sie Opfer eines Übergriffs und muss zur ihrer Tante nach Berlin ziehen. In der 80'er Jahre Deutschland lernt sie nicht nur deutsch und englisch, sondern ihre erste große Liebe kennen. Er ist verheiratet, Familienvater, ihr Englischlehrer und erster Mann mit dem sie schläft. Ein Sommer lang erlebt sie eine leidenschaftliche Liebe. Als er zurück zur seiner Familie geht, ändert sich Liv Marias Leben abrupt. Denn egal wie viel sie durch die Welt reist, ihre Leben führt wie sie will, viel verdient und schläft, mit wem sie will, ihre erste Liebe und dadurch entstandenem Schmerz und Geheimnis wird sie immer und überall begleiten...

Sehr feinfühlig und mit leisen Tönen erzählt die französische Autorin eine Lebensgeschichte, die gleichzeitig faszinierend und verstörend ist. Denn Liv Maria hat bei mir viele verschiedene Gefühle herausgerufen. Einerseits wollte ich sie für immer beschützen, anderseits immer wieder Wachschütteln. Mal bin ich mit ihr gelitten, mal konnte ich ihre Gefühle nicht nachvollziehen. Der Roman wirkte mir wie eine Coming-Of-Age Geschichte und ich habe Liv Maria auf ihrem Lebensweg gern begleitet.

Das Buch wurde von dem französischen Buchhändler unter die fünf besten Bücher 2020 gewählt und meine Meinung nach, hat es auch in Deutschland viel mehr Aufmerksamkeit verdient. Ein kleines, feines, atmosphärisches Büchlein über Leben und Liebe, welches ich sehr gern gelesen habe.

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Veröffentlicht am 24.06.2021

ungewöhnlich

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Hier geht es um Liv Maria, die auf einer kleinen bretonischen Insel behütet aufgewachsen ist. Von ihrem norwegischen Vater hat sie die Liebe zur Literatur, von der Mutter eine gewisse Durchsetzungsfähigkeit ...

Hier geht es um Liv Maria, die auf einer kleinen bretonischen Insel behütet aufgewachsen ist. Von ihrem norwegischen Vater hat sie die Liebe zur Literatur, von der Mutter eine gewisse Durchsetzungsfähigkeit geerbt. Nach einem traumatischen Erlebnis verfrachten die Eltern Liv Maria aus mir unverständlichen Gründen nach Berlin. Hier lebt die Minderjährige bei der Schwester des Vaters und besucht einen Sprachkurs. Sie hat prägende Erlebnisse, die sie vor allen geheim hält. Nach dem plötzlichen Tod der Eltern kehrt sie auf die Insel zurück, wird dort umsorgt von ihren Onkeln. Nach einem Rat verlässt sie ihre Heimat und reist zunächst nach Chile. Jahre später verliebt sie sich und gründet mit ihrem Mann eine Familie in dessen Heimat Irland. Ihr ehemaliges Geheimnis tritt wieder in ihr Leben und lässt sie nicht mehr los. Diese Verknüpfungen sorgen für unvorhersehbare Wendungen.

Mir hat das Buch gefallen, ich habe es gerne gelesen. Der Erzählstil ist sehr schön, teils poetisch oder tiefgründig und es gibt zahlreiche Anspielungen auf Literatur, die mir Spaß gemacht haben. Dadurch flogen die Seiten dahin und ich kam gut durch das Buch.

Mit Liv Maria konnte ich mich nicht anfreunden, ihre Entscheidungen konnte ich häufig nicht nachvollziehen, vor allem nicht die letzte. Dennoch hat sie mit einem interessanten Leben aufgewartet, das nicht unrealistisch erschien. Mir lag ihre Art nicht und auch wie sie mit den Dingen umgeht, aber das hat der Lesefreude keinen Abbruch getan, auch wenn mich diese Person etwas ratlos zurücklässt. Eine ungewöhnliche Suche nach den sich selbst und der Liebe.
Für Literaturliebhaber eine empfehlenswerte Wahl.

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Veröffentlicht am 11.08.2021

Geheimnisse

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Die Geschichte von Liv Maria liest sich sehr schön, dank der wunderbaren Worte, mit der die Autorin durch dieses Buch führt, Der bildliche Sprachstil lässt die Orte des Geschehens vor dem geistigen Auge ...

Die Geschichte von Liv Maria liest sich sehr schön, dank der wunderbaren Worte, mit der die Autorin durch dieses Buch führt, Der bildliche Sprachstil lässt die Orte des Geschehens vor dem geistigen Auge lebendig werden. Man fühlt sich mitten im Geschehen, live dabei.

Aber was mir nicht so gefallen hat war die Handlung an einigen Stellen. Einiges ist für mich nicht nachvollziehbar oder einfach unverständlich. Die Protagonistin ist mir eher fremd geblieben. Ihre Einstellungen und Handlungen erschienen mir manchmal merkwürdig.

Faszit: schöne Sprache, wenig Spannung, das Ende gefiel mir nicht

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