Kate arbeitet für eine PR-Agentur, ist ein regelrechter Workaholic und wartet händeringend auf die Beförderung. Doch dann kommt alles anderes. Ein Kollege bekommt ihren Posten- ausgerechnet ihr Freund, mit dem sie eine heimliche Affäre hatte und der sich nicht nur heimlich auf die Stellenausschreibung beworben, sondern auch noch Kate Ideen, für die seinen ausgegeben hatte. Sie ist entsetzt und hinterfragt zum ersten Mal ihren beruflichen Werdegang. Jedoch soll Kate noch eine Chance erhalten. Ein dänischer Geschäftsmann hat sich kurzfristig angekündigt, der in London ein riesiges Kaufhaus eröffnen will.
Lars, so heißt der Besitzer der Kaufhauskette, will den Londonern zudem das besondere Lebensgefühl der Dänen, Hygge, näher bringen und hat sich deswegen an Kates Agentur gewandt.
Kate erhält die undankbare Aufgabe, sozusagen auf die Schnelle, ein geeignetes Konzept vorzulegen. Dennoch, sie macht einen guten Eindruck auf Lars und so lädt er Kate und sechs Journalisten, die sie auswählen soll, auf eine Reise ein, gen Kopenhagen.
Dort sollen die das dänische Lebensgefühl kennenlernen, denn die geeignete Prise Hygge, ist unverzichtbar für Lars Kaufhauskette und so soll das Werbekonzept für seine Kaufhauskette natürlich sehr hyggelig ausfallen.
Es wird gar nicht so einfach für Kate, passende Journalisten zu finden. Besonders an einem, beißt sie sich zunächst die Zähne aus. Ben hasst PR-Agenturen und PR-Menschen insbesondere. Zudem wurde er kurz zuvor, von seinem Vorgesetzten, nach einem missglückten Artikel, in ein anderes Ressort versetzt und hasst den „seichten“ Bereich Lifestyle über alles.
Zufällig lernt Kate aber auf einer Party Bens Vorgesetzten kennen, ahnt bei dem schicksalhaften Gespräch jedoch nicht, wen sie vor sich hat. Dieser wittert reichlich Werbeeinnahmen und zwingt Ben, später dazu, die Reise nach Kopenhagen anzutreten. Aber auch Ben und Kate begegnen sich auf der Party, führen ein Gespräch miteinander, ohne zu wissen, dass sie sich nur einen Tag zuvor am Telefon angegiftet haben. Es knistert zwischen ihnen, doch dann packt Kate die Angst und sie läuft davon.
Am Tag der Abreise treffen sich die Journalisten und Kate am Flughafen und dort fällt Kate auch aus allen Wolken, als sie begreift, dass der attraktive Fremde von der Party und der mürrische Journalist von neulich am Telefon, ein und dieselbe Person sind.
Allerdings ist sie viel zu professionell in ihrem Job, als dass sie sich von ihren verwirrten Gefühlen ablenken lassen würde, oder?
„Das kleine Cafe in Kopenhagen“, bildet den Auftaktband zu einer Buchreihe um eine kleine Gruppe von Bekannten, die sich in diesem ersten Teil, besser kennenlernen und zu Freunden werden. Hier ist es PR-Frau Kate, die sich ausgerechnet in den brummeligen, aber attraktiven Ben verliebt.
In Julie Caplins Lektüre steht der Wohlfühlfaktor an oberster Stelle. Mögen auch manche Rezensenten bemerken, dass die Geschichte mit keinen großartigen Überraschungen aufwartet oder sich Schwierigkeiten rasch in Wohlgefallen auflösen- ich wusste bereits im Vorfeld, worauf ich mich einlasse und habe das Lesen dieses Wohlfühlromans wirklich genossen. Okay, man sollte schon ein Faible für Harmonie verströmende Geschichten haben, denn die Autorin stellt das Thema „Hygge“ sehr in den Fokus, geht dabei aber nicht so wirklich in die Tiefe (ein kleiner Kritikpunkt meinerseits). Das hat mich jedoch nicht wirklich lange gestört, denn ich mochte die bunt zusammen gewürfelte Truppe, die sich in Kopenhagen zusammenraufen und ihre privaten Probleme angehen muss, sehr. Und die Mutter von Lars, die in Kopenhagen ein Cafe betreibt, ist einfach nur zuckersüß, genauso wie ihre Zimtschnecken.
Die Liebesgeschichte zwischen Kate und Ben kommt allerdings recht langsam und erst spät in Fahrt, dann aber kann sie durchaus mit Romantik punkten.
Ich fand, dass die Chemie beim Heldenpaar stimmte und vor allem wirkte die Liebesgeschichte plausibel erzählt. Hocherotische Romanpassagen sollte man hier nicht erwarten, dennoch ist es definitiv auch eine Geschichte für Liebesromanfans.
Die Sehenswürdigkeiten von Kopenhagen finden ebenfalls Erwähnung in dieser Geschichte, wenn sie jedoch eher schmückendes Beiwerk bleiben. Manche Schilderungen hätte ich mir etwas ausführlicher beschrieben und ins Detail gehend gewünscht.
Julie Caplins Schreibstil ist angenehm und flüssig und dank der quirligen Truppe und ihren Kapriolen, verging die Lesezeit bei mir wie im Fluge. Ich bin schon sehr gespannt auf den Nachfolgeband, in dem es dann. die Food-Journalistin Sophie, nach New- York verschlägt. Übrigens erscheint „Die kleine Bäckerei in Brooklyn“, bereits im Mai 2019.
Kurz gefasst: Schöner, kurzweiliger Unterhaltungsschmöker, dem die Wohlfühlatmosphäre aus allen Poren dringt.
1. Teil: Das kleine Cafe in Kopenhagen
2. Teil: Die kleine Bäckerei in Brooklyn
3. Teil: Die kleine Patisserie in Paris