Cover-Bild Bergsalz
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Droemer
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 02.11.2020
  • ISBN: 9783426282083
Karin Kalisa

Bergsalz

Roman

Ein Roman voller Weltwissen und Tatkraft: Bestseller-Autorin Karin Kalisa erzählt von einer Graswurzelbewegung ganz eigener Art.

Dass man so klein wie "füreineallein" eigentlich gar nicht denken und nicht kochen kann, ist von jeher Franziska Heberles Überzeugung. Trotzdem kommt das mittägliche Klingeln an ihrer Haustür unerwartet, ungebeten und ungelegen: Eine Nachbarin. Dann noch eine. Es reicht – und reicht noch nicht. Denn auf einmal fühlt sich das Ungelegene absolut richtig und vor allem steigerungsfähig an: Doch wie kann das überhaupt gehen? Ein Mittagstisch für viele – hier, im ländlichen weiten Voralpenland, wo Einzelhof und Alleinlage seit Generationen tief in die Gemüter sickern? Und es nicht jedem passt, wenn sich etwas ändert. Es braucht Frauen aus drei Generationen: Franzi, Esma und Sabina. Nicht jede 'von hier', aber aus ähnlichem Holz. Es braucht Ben, der wenig sagt, aber wenn, dann in mancherlei Sprachen; es braucht Fidel Endres, einen Vorfahr, der etwas Entscheidendes hinterlassen hat – und einen halbleeren Kübel Alpensalz in einer stillgelegten Wirtshausküche, der zeigt: Dem Leben Würze geben, ist keine Frage der Zeit.

Eindringlich, mitreißend und von wilder Schönheit schreibt Karin Kalisa – Bestseller-Autorin von »Sungs Laden«, »Sternstunde« und »Radio Activity« – über Einsamkeit und Mitmenschlichkeit, über Eigensinn und Gemeinsinn.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.12.2020

Kochen gegen Einsamkeit

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Ein paar Frauen in einem Dorf im Allgäu entfliehen der Einsamkeit, indem sie zusammen kochen. Neben dem positiven Effekt für sich selbst, bringen sie Schwung ins Dorfleben und das dort angesiedelte Flüchtlingsheim.
Der ...

Ein paar Frauen in einem Dorf im Allgäu entfliehen der Einsamkeit, indem sie zusammen kochen. Neben dem positiven Effekt für sich selbst, bringen sie Schwung ins Dorfleben und das dort angesiedelte Flüchtlingsheim.
Der Roman hat einen großartigen Anfang, der uns die Gedanken der einzelnen Protagonistinnen näherbringt, die sie daran hindern, mit den Nachbarinnen in Kontakt zu treten. Doch dann kommt ein Stein ins Rollen, und plötzlich versammeln sie sich in den Küchen der anderen.
Ich habe mir gewünscht, mehr darüber zu lesen, wie sie interagieren, fremde Gerichte ausprobieren, ihre Bewegung selbst empfinden. Doch leider verliert sich dieser rote Faden schnell in der Schilderung weiterer Einzelschicksale.
Das Buch kreist um die Themen Alterseinsamkeit und Frauenpower und ist lesenswert, auch wenn es durch den Fokusverlust von mir eine Abwertung erhält.

Veröffentlicht am 25.11.2020

Füreineallein oder wie Salz dein Leben würzen kann

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„Wennst einsam bist […] hast immer noch dich selbst, aber von allen verlassen darfst nicht sein. Dann bist verraten und verkauft.“ (S. 159)
Wie viel Mitmensch braucht der Mensch? Und wie viel Erde? Diese ...

„Wennst einsam bist […] hast immer noch dich selbst, aber von allen verlassen darfst nicht sein. Dann bist verraten und verkauft.“ (S. 159)
Wie viel Mitmensch braucht der Mensch? Und wie viel Erde? Diese und andere Fragen werden in „Bergsalz“ mehr oder weniger beantwortet. Das Buch handelt von drei unterschiedlichen Frauen in einem kleinen Dorf am Rande der (deutschen) Alpen. Jede von ihnen ist auf ihre Art und Weise einsam bis sich eine von ihnen ein Herz fasst und unter einem Vorwand bei ihrer Nachbarin klingelt. Das Klingeln ergibt eine Einladung zum Essen, die Einladung zum Essen eine Gegeneinladung, die Gegeneinladung erschafft neue Ideen, die neuen Ideen werden überdacht, angezweifelt und schließlich doch umgesetzt. Der Beginn einer Graswurzelbewegung (=politische oder gesellschaftliche Initiative, die aus der Basis der Bevölkerung entsteht).
Mich hat der Klappentext sofort überzeugt und ich war neugierig, wie sich die Frauen zusammenraufen und welche Ideen sie vielleicht noch haben. Der Anfang ist sehr poetisch und verwirrend. Das legt sich aber schnell. Es gibt zwei Erzählstränge: die Gegenwart und das Mittelalter ca. 1550. Mit dem Mittelalter hatte ich im Buch jetzt nicht gerechnet, aber was es damit auf sich hat wird am Ende des Buches klar. Nach dem vielversprechenden Anfang nimmt die Graswurzelbewegung und die Planungen des „Rössle“ Fahrt auf. Man lernt die Protagonistinnen etwas besser kennen. Das letzte Drittel des Buches konnte mich dagegen nicht überzeugen. Es hat eine Szene, die viel zu lang dargestellt wird und ein Gespräch, das konstruiert wirkte und irgendwie auch nicht so in der Form an diese Stelle des Buches passte.
Der Grundgedanke des Buches ist toll und die Protagonistinnen fand ich sympathisch. Mir fehlten nur einige Seiten, die die Personen noch besser vorgestellt hätten. Sie blieben eher oberflächlich. Zudem macht die Story kleine Sprünge. Man kann sich den fehlenden Teil denken, aber ich bin deshalb ein bisschen aus dem Lesefluß gekommen. Auch wurden sehr viele Themen angerissen, aber nicht zu Ende gedacht und geschrieben. Die hängen nach wie vor offen rum. So hat die Autorin mit der Zeit auch das eigentliche Projekt „Rössle“ aus den Augen verloren. Es gibt nicht wirklich einen Themenschwerpunkt im Buch. Der Plot von Bergsalz ist für mich deswegen nicht ganz rund.
Beim Schreibstil kann ich nicht meckern. Ich komme gut mit dem bayrischen Satzbau und Ausdrücken klar. Für Personen, die weniger mit Bayern und der bayrischen Sprache zu tun haben könnte es sich vielleicht ungewohnt lesen. Kann man mögen, muß man aber nicht.
Am Ende des Buches ist noch ein Glossar mit ein paar wichtigen Begrifflichkeiten z.B. was Wörter im Mittelalter angeht. Das war für mich sehr hilfreich.
Fazit:
Gute Idee – in der Umsetzung aber verbesserungswürdig. Würde mich eine Freundin nach einem Buchtipp fragen, wäre „Bergsalz“ nicht meine erste Wahl. Dennoch war es ganz unterhaltsam geschrieben und für gemütliche Stunden auf dem Sofa geeignet. Ich bin gespannt, wie ihr auf die Frage wieviel Erde ein Mensch braucht antworten würdet….

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Veröffentlicht am 18.12.2020

Zerfaserte Geschichte

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Bergsalz sollte eine Geschichte über eine Graswurzelbewegung sein. Das war der Roman zu Beginn auch und startete recht verheißungsvoll. Aber ganz schnell wurde aus der Story ein didaktisch ausgerichteter, ...

Bergsalz sollte eine Geschichte über eine Graswurzelbewegung sein. Das war der Roman zu Beginn auch und startete recht verheißungsvoll. Aber ganz schnell wurde aus der Story ein didaktisch ausgerichteter, "visionärer" Flüchtlingsbericht, darauf folgte der Lebensbericht einer jungen Frau mit Bindungsängsten, danach kam eine Geschichte über einen entwurzelten Mann aus dem Norden Englands, gepaart mit einem gewollt humoristischen Einblick in die Kleinstadtpolitik und schließlich eine obskure religiöse Erweckungsgeschichte. Dazu gab es noch "historische" Einschübe zum Bauernaufstand. Und das alles auf knapp 200 Seiten...

Zumindest der Beginn der Geschichte ist ganz nett und passt eigentlich gut in die Adventszeit mit ihrem aufkeimenden Gefühl der Nächstenliebe. Bei "nett" bleibt es aber leider und, wie man meinem kurzen Inhaltsabriss entnehmen kann, tut sich dieser Roman äußerst schwer mit seiner Handlung, denn irgendwie hängt jeder Handlungsstrang in der Luft, alles bleibt unvollendet. Dazu ist die Herangehensweise des Textes an sein Thema sehr konservativ, vorhersehbar und leider auch recht uninteressant. Die Art und Weise wie hier um Zusammenhalt und Gemeinschaft gerade im Flüchtlingsteil geworben wird, ist mir einfach zu platt - das passt eher in ein Kinderbuch. Eine so offen didaktische Funktion in einen Erwachsenenroman einzubinden, erscheint mir sehr unangebracht. Die in der Renaissance angesiedelten Teile lassen sich nur mit sehr viel gutem Willen an das heutige Geschehen binden und die schließlich etablierte Verbindung kann überhaupt nicht überzeugen, im Gegenteil: man muss sich fragen, ob das überhaupt eine Verbindung ist. Das ist schon sehr weit hergeholt. Am Ende erfolgt dann noch ein ziemlich unsäglicher, leider auch unfreiwillig komischer, religiöser Teil.

Der Schreibstil ist recht umständlich. Unzählige Erläuterungen zum Wind und Wiederholungen in der sowieso spärlichen Innensicht der Figuren verlängern und verlangsamen das Lesen unnötig. Vieles soll poetisch klingen, das funktioniert aber nur selten und in Wahrheit verbergen sich hinter dem zeitweise lyrischen Charakter der Sprache nur leere Füllsätze ohne Bedeutung, wodurch das Problem der Handlungsstringenz auf 200 Seiten verschärft wird. Die teilweise künstlich anspruchsvolle Sprache wird auch nicht durchgängig gehalten, sondern wechselt sich mit einem Stil ab, der Namen nur in Verbindung mit Artikeln verwendet. Darüber hinaus gibt es unzählige Sätze, die über mindestens 14 Zeilen gehen und an die 100 Wörter aufweisen. Meist fragt man sich ratlos am Ende eines Satzes, wie er nochmal begonnenen hat. Zumindest korrespondiert der Stil was dies anbelangt mit der Inhaltsebene - da fragt man sich am Ende auch, wie es nochmal angefangen hat.

Ich hätte mir dringend eine tiefere und komplexere Figurenzeichnung gewünscht, stattdessen ist fast jede Figur austauschbar und es hat den Anschein, als interessiere sich der Text nicht für seine Figuren. Es gibt zahlreiche Figuren, die mal für ein paar Sätze inklusive angerissener Vita auftauchen und dann für immer verschwinden, aber auch wesentlichere Figuren, an die sich der Roman plötzlich ausufernd erinnert.

Insgesamt passt in diesem Buch kaum etwas zusammen - viel verschenktes Potenzial lässt den Eindruck entstehen, dass wir es hier mit einem Roman zu tun haben, der selbst nicht weiß, was er will und deshalb die Lust am Erzählen verliert.

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Einfach nur langweilig

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Klappentext:

„Dass man so klein wie "füreineallein" eigentlich gar nicht denken und nicht kochen kann, ist von jeher Franziska Heberles Überzeugung. Trotzdem kommt das mittägliche Klingeln an ihrer Haustür ...

Klappentext:

„Dass man so klein wie "füreineallein" eigentlich gar nicht denken und nicht kochen kann, ist von jeher Franziska Heberles Überzeugung. Trotzdem kommt das mittägliche Klingeln an ihrer Haustür unerwartet, ungebeten und ungelegen: Eine Nachbarin. Dann noch eine. Es reicht – und reicht noch nicht. Denn auf einmal fühlt sich das Ungelegene absolut richtig und vor allem steigerungsfähig an: Doch wie kann das überhaupt gehen? Ein Mittagstisch für viele – hier, im ländlichen weiten Voralpenland, wo Einzelhof und Alleinlage seit Generationen tief in die Gemüter sickern? Und es nicht jedem passt, wenn sich etwas ändert. Es braucht Frauen aus drei Generationen: Franzi, Esma und Sabina. Nicht jede 'von hier', aber aus ähnlichem Holz. Es braucht Ben, der wenig sagt, aber wenn, dann in mancherlei Sprachen; es braucht Fidel Endres, einen Vorfahr, der etwas Entscheidendes hinterlassen hat – und einen halbleeren Kübel Alpensalz in einer stillgelegten Wirtshausküche, der zeigt: Dem Leben Würze geben, ist keine Frage der Zeit.“



Das Buch wurde mir, wie so vielen Rezensenten, vom Verlag zur Verfügung gestellt. Wie einige Rezensenten bereits festgestellt haben, war auch mir der Roman „Bergsalz“ von Karina Kalisa nicht bekannt. Der Start ins Buch war recht holprig und zog sich bis zum Ende hin auch so weiter. Die Wortwahl und die Sprachmelodie sind, zum Teil, recht verworren, stehen gerade beim Zeitenwechsel ohne „Vorwarnung“ einfach so da und man ist als Leser irgendwann nur noch verwirrt. Mal ist man in der aktuellen Zeit, mal im Mittelalter. Ein weiteres Manko waren das Einbringen eines Dialektes, der so manche Zusammenhänge ohne Vorwissen doch auseinander gerissen hat. Das Credo des Buches soll es wohl sein, das alles mit der richtigen Würze im Leben machbar ist - tja, wenn es denn immer so einfach wäre!

Die Konstellation der drei Damen war nicht schlecht aber auch nicht weiter aussagekräftig ebenso Ben. Gesichtslose und trübe Charaktere ohne jegliche Emotionen.

Die Geschichte hat mich in keinerlei Hinsicht gepackt oder gefesselt, ich fand es langweilig und ohne jene Tiefgründigkeit, die man eigentlich durch den Klappentext erwartet hat.

Es gibt 1 von 5 Sterne von mir und es war für mich reine Zeitverschwendung dieses Buch zu lesen.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Bergsalz

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Handlung
Franziska ist verwitwet und seit dem Tod ihres Mannes recht einsam. Ihre Kinder kommen nicht sehr häufig vorbei und zu den Nachbarn gibt es ein freundliches, wenngleich auch distanziertes Verhalten. ...

Handlung
Franziska ist verwitwet und seit dem Tod ihres Mannes recht einsam. Ihre Kinder kommen nicht sehr häufig vorbei und zu den Nachbarn gibt es ein freundliches, wenngleich auch distanziertes Verhalten. Bis sich dies schlagartig ändert, als eine Nachbarin zur Mittagszeit vor der Tür steht. Eine Unart, schließlich ist diese Zeit heilig und jeder bereitet normalerweise sein Essen vor. Bis Franziska bemerkt, was die Nachbarin eigentlich zu ihr treibt: die Einsamkeit, der Wunsch nach Gesellschaft. Dies ist der erste Schritt zu einer besonderen Entwicklung, denn schließlich finden sich immer mehr Damen zu den gemeinsamen Mittagessen ein. Eine jede ist einsam und so beginnen sie, Ideen zu sammeln: Einen Mittagstisch für mehrere Personen. Doch kann dies gelingen im ländlichen Voralpenland? Wo es eingefahrene Regeln gibt und die Menschen gegenüber Neuem recht kritisch sind?
Um die Bevölkerung zu überzeugen, braucht es verschiedene Menschen. Mit verschiedenen Ansichten und verschiedenen Lebensweisen. Es braucht Frauen und Männer. Und auch ein halbleerer Kübel Alpensalz kann manchmal Wunder bewirken...

Meinung
Das Cover finde ich ganz angenehm, es ist anhand der auffälligen Farben ein Blickfang und sieht definitiv interessant aus. Es wechseln sich vor allem viele verschiedene Blau- und Grüntöne miteinander ab, was dem Bild einige Dimensionen gibt und was mir wirklich gut gefällt. Dazu gibt es im Vordergrund, sowie auf den Bergen Schnee, was sehr passend erscheint. Ich finde die Farbe des Titels nicht ganz so gelungen, diese tanzt ein wenig aus der Reihe und wirkt auf mich nicht so geeignet.

Ich hatte den Roman gar nicht auf dem Schirm, er ist mir nicht in der Verlagsvorschau aufgefallen und auch die Autorin war mir unbekannt. Und überraschenderweise habe ich das Buch vom Verlag zugeschickt bekommen, ich wusste vorher nichts davon. Auf den ersten Blick klang der Roman interessant, gleichzeitig wusste ich nicht so recht, ob er mir wirklich gefallen wird. Trotzdem habe ich das Buch natürlich zeitnah gelesen, auch weil ich irgendwie gespannt darauf war und mir anhand der Inhaltsangabe gedacht hatte, dass viele Abschnitte vorkommen werden, die einen tieferen Sinn haben und zum nachdenken anregen.

Schlussendlich habe ich für die rund 210 Seiten drei Tage gebraucht. Ich musste mich anfangs sowohl an die Schreibweise, als auch an die Geschichte gewöhnen, damit hatte ich mich knapp 60 Seiten lang etwas schwer getan und kam mit dem Lesen nur stockend voran. Als sich das einmal gegeben hatte, wurde mein Lesefluss meist etwas flüssiger, wobei ich mich nie so recht mit der Sprache anfreunden konnte. Sie hat zwar auch gleichzeitig zum aufmerksamen und langsamen Lesen angeregt, oft war sie mir etwas zu behäbig und schwer. Gleichzeitig muss ich sagen, dass ich es oft toll fand, was für Worte die Autorin für verschiedene Situationen gefunden hat. Manche davon sind etwas altbacken und werden heute leider nur noch selten gebraucht.

Es gibt im Roman immer mal kurze Abschnitte, die einen Blick in die Vergangenheit geben. Diese spielen 1550 und haben meinen Lesefluss extrem gestört. Sie wurden durchweg kleingeschrieben, ihnen wurde immer wieder Dialekt beigemischt und sie haben erst ganz am Ende einen Sinn gegeben. Mir fehlte lange Zeit der Zusammenhang mit der eigentlichen Geschichte und ich finde nicht, dass sie für die gesamte Geschichte eine so große Bedeutung haben. Um ehrlich zu sein, hätte ich gut und gerne auf sie verzichten können.

Mir hat es richtig gut gefallen, wie viele aktuelle Probleme und Themen angesprochen wurden. Sei es der Klimawandel, Flüchtlinge oder die Ernährung. Dazu wird die Gesellschaft kritisch betrachtet und es werden teilweise Fehler aufgezeigt, die oft nicht als solche erkannt werden.
Auch das Alleinsein von Rentnern wird angesprochen und hier wird anhand von lebendigen Beispielen gezeigt, wie sehr sie sich insgeheim über Gesellschaft freuen.
Besonders hat es mir gefallen, wenn die Frauen langsam zueinanderfinden, ihren Kreis immer weiter vergrößern und eine Einheit werden. Das waren Momente, die mir im Buch sehr gefallen haben und die zu meinen Lieblingsszenen gehört haben. Und wenn sich der Roman allein diesem Thema zugewendet hätte, wäre ich auch vollkommen zufrieden gewesen. Allein dazu gibt es genügend zu sagen und ich mochte die Eigenheiten der Frauen und hätte mir gern noch mehr Einblicke in ihr Leben gewünscht. Aber mir wird für die geringe Seitenanzahl zu viel beigefügt. Nicht nur die auch heute aktuellen Themen, sondern auch die Lebensgeschichten mancher Protagonisten sind mir einen Hauch zu ausschweifend und zu viel. Mir hätte es besser gefallen, wenn das Hauptaugenmerk auf den Damen gelegen hätte.

Oft fand ich die Handlung ein wenig wirr, teilweise hat sie erst später einen Sinn ergeben. Das fand ich ja noch in Ordnung, immerhin gab es am Ende eine Auflösung dessen und irgendwie hat vieles doch gepasst. Dem war leider nicht so mit dem Ende. Es war etwas wirr geschrieben, hat dem Roman keinen wirklichen Abschluss gegeben und man kann als Leser selbst schauen, was man in das Ende hineininterpretiert. Ich mag es halt immer mehr, wenn man vom Autor erfährt, was mit den Personen geschehen wird und man so einen runden Abschluss erhält.

Es gibt ein Setting, was ich irgendwie gut finde. Es hat definitiv etwas und ich konnte es mir überraschend bildhaft vorstellen. Nicht nur die Wohnhäuser, sondern auch die Landschaft mit dem Bergpanorama und das Innere des Ortes hatten eine kurze, aber ordentliche Beschreibung und haben meine Fantasie angeregt. Dabei hat sich meist ein Grauschleier über die Szenerie gelegt, was zum einen einen nostalgischen Charakter ergeben hat, gleichzeitig auch den Eindruck erwecken ließ, dass die Geschichte mehr in der Vergangenheit verankert ist, als man eigentlich denkt. Den genau wird nie erwähnt, zu welcher Zeit die Hauptgeschichte spielt, was ich vermisst habe.

Gerade die Damen, die sich nach und nach miteinander anfreunden, zusammen kochen und Pläne schmieden empfinde ich meist sehr angenehm und ich mochte ihre kleinen Eigenarten, von denen man erfährt. Sie waren stets sich selbst treu und haben sich nicht leicht geöffnet. Weder einander, noch dem Leser. Ich hätte mir gerne noch mehr Szenen von ihnen gewünscht, sodass man eine jede einzelne besser kennenlernt. So ist die Darstellung doch etwas oberflächlich.
Dazu gibt es noch ein paar Nebenfiguren, von denen oft mehrere Sätze über ihren bisherigen Werdegang verloren werden. Ich fand sie in ihrem Auftreten nie so stark wie die älteren Damen, zudem fehlte ihnen irgendetwas. Ich kann nicht genau benennen, was. Sie waren mir einfach nicht sympathisch und ich fand ihr Auftreten meist etwas merkwürdig und eigenartig.

Fazit
Ich war wirklich gespannt auf den Roman, auch wenn ich vom Klappentext her nicht sicher war, ob er wirklich meinem Lesegeschmack trifft. Und lange Zeit fand ich ihn auch nicht schlecht, auch wenn ich ein paar Startschwierigkeiten hatte. Aber irgendwann driftete er mir zu weit ab und es wurden einfach zu viele Themen eingebunden, die von der anfänglichen Geschichte abgelenkt haben. Und je mehr das passiert es, desto schwieriger habe ich mich mit dem Lesen getan und desto weniger hat mir die Handlung gefallen. Es wurden für meinen Geschmack zu viele Schicksale eingebunden, was den Rahmen der Erzählung gesprengt hat und einfach zu viel wurde. Schade, den mir hat die Idee und anfängliche Umsetzung wirklich auf ihre Art gefallen. So bin ich am Ende enttäuscht und kann leider keine bessere Bewertung geben.

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