Cover-Bild Leichenschmaus im Herrenhaus (Bee Merryweather ermittelt 2)
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13,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Midnight
  • Themenbereich: Belletristik - Krimi: Weibliche Ermittler
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 288
  • Ersterscheinung: 26.07.2019
  • ISBN: 9783958192683
Karin Kehrer

Leichenschmaus im Herrenhaus (Bee Merryweather ermittelt 2)

Ein Cornwall-Krimi

Bee Merryweather ermittelt in ihrem zweiten Fall

Es ist Herbst in South Pendrick und die Nachfrage nach Bees gehäkelten Eierwärmern steigt. Bee muss ihren Garnvorrat dringend aufstocken und macht sich auf den Weg ins Dorf. Als sie bei ihren neuen Nachbarn Percy und Lavinia in Waterford Manor vorbeikommt, trifft sie einen Fremden, der vorgibt Fotos vom Herrenhaus zu machen. Wenige Tage später buddelt der Nachbarshund die Leiche eben jenes Mannes aus. Bees Aufmerksamkeit ist geweckt, doch das Nachbarspaar, das sonst immer so freundlich ist, wirkt plötzlich abweisend und reagiert verstimmt auf Bees Schnüffeleien. Anlässlich eines Geburtstages wird auf dem Anwesen eine Feier veranstaltet, bei der ein weiterer Toter gefunden wird. Bee ist sofort klar, dass es nur einer von den Partygästen gewesen sein kann. Doch wer hatte ein Motiv?

Von Karin Kehrer sind bei Midnight by Ullstein erschienen:
Todesklang und Chorgesang
Leichenschmaus im Herrenhaus   

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.04.2020

Mrs. Merryweather ermittelt

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Zum Inhalt:
Im beschaulichen, englischen Ort South Pendrick bessert die Witwe Bee Merryweather ihre Rente auf Bestellung mit gestrickten Eierwärmern auf. Sie ist aktiv im Chor und plant auch die Gestaltung ...

Zum Inhalt:
Im beschaulichen, englischen Ort South Pendrick bessert die Witwe Bee Merryweather ihre Rente auf Bestellung mit gestrickten Eierwärmern auf. Sie ist aktiv im Chor und plant auch die Gestaltung der Gottesdienste. Und unverkennbar ist sie auch etwas neugierig, gibt aber nicht viel auf den Klatsch und Tratsch der Dorfbewohner, sondern verlässt sich auf ihre eigenen Beobachtungen. So fragt sie sich was dieser angebliche Fotograf bei dem alten Anwesen der zugezogenen neureichen Familie Sheldrake will.
Doch die Gedanken verschwinden schnell wieder als Lavinia Shaldrake, die sich mit Bee etwas angefreundet hat eine große Geburtstagsparty plant. Dazu lädt sie auch den Erleuchteten Jeevan ein, der mit seinem Gefolge extra aus London anreist. Ehe es jedoch zu dieser Party kommt, stolpert Bee, die Lavinias Hund zurück bringen will auf die Leiche dieses unbekannten Mannes. War es ein Unfall oder Mord? Doch dies herauszufinden ist Sache der Polizei, wie Bee auch der ermittelnden Beamtin versichert. Als jedoch auf der großen Party eine zweite Leiche auftaucht muss sich Bee in die Ermittlungen einmischen.

Meine Meinung:
Karin Kehrers 2. Teil um die nette Lady Bee Merryweather ist dank des flüssigen Schreibstils leicht zu lesen. Den 1. Teil kenne ich nicht, ist aber nicht notwendig um mühelos in den englischen Ort South Patrick und bei Bee anzukommen. In ruhigen Bahnen wird vom Dorfleben und den Todesfällen erzählt. Niemand ist total schockiert und die Gerüchteküche brodelt. Denn Verdächtige gibt es zumindest beim zweiten Todesopfer einige. Ab Kapitel 21-30 kam mir dann so ein Verdacht, jedoch nicht weil dies offensichtlich war sondern auch mein Spürsinn gefragt wurde. Dieser Verdacht hat sich auch zum Schluss bestätigt, aber es war interessant zu lesen, welche Verwicklungen zu den Todesopfern geführt haben.
Wer ruhige Krimis ohne dramatische Spannung liebt, genießt diesen englischen Landhauskrimi mit einer guten Tasse Tee bei Regen in einem gemütlichen Sessel.

Fazit:
Wer ruhige Krimis ohne dramatische Spannung liebt, genießt diesen englischen Landhauskrimi mit einer guten Tasse Tee bei Regen in einem gemütlichen Sessel

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Veröffentlicht am 26.07.2019

Im Witwenhaus

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Seit dem Geschehen im ersten Band sind eineinhalb Jahre vergangen. Nun ist September und Bee Merryweather hat seit knapp einem Jahr neue Nachbarn.

Mit der jungen Lavinia versteht sich Bee einigermassen ...

Seit dem Geschehen im ersten Band sind eineinhalb Jahre vergangen. Nun ist September und Bee Merryweather hat seit knapp einem Jahr neue Nachbarn.

Mit der jungen Lavinia versteht sich Bee einigermassen gut, nicht jedoch mit deren Mann Percy. Der tätigt geheimnisvolle Geschäfte und passt irgendwie nicht nach South Pendrick. Aber er gibt sich auch keine Mühe. Lavinia hingegen würde gerne im Dorfleben aufgenommen werden, aber ausser mit Bee hat sie kaum Kontakte - alle haben Vorurteile gegen die Frau, die schon öfters beim Beautydoc war. Vielleicht ist ihre Geburtstagsparty im Oktober ja eine Möglichkeit, die Dorfbewohner besser kennen zu lernen und Freunde zu finden.

Denn Lavinia fühlt sich im Witwenhaus nicht wohl, der Nebel und eine Spukgeschichte tun ihr übriges, dass es so bleibt. Als Bee über eine Leiche stolpert, scheinen Lavinias Vorahnungen erfüllt. Doch es gibt noch mehr Ungereimtheiten und Percy verhält sich noch wortkarger als sonst.

Bee Merryweather hat viel zu tun mit ihrem neuen Shop - sie häkelt Eierwärmer auf Bestellung, momentan sind vor allem Weihnachtsmotive gefragt. Dass Bee die Farben der gerade zu Ende gehäkelten Bestellungen nicht mehr sehen kann, ist verständlich, wurde mir aber zu oft erwähnt. Das hätte man eleganter lösen können. Auch sonst gab es viele unnütze Wiederholungen, etwa dass Polizist David die falsche Frau liebt oder Marcus seine Frau, die ihn eigentlich verlassen hat, immer wieder bei sich aufnimmt.

Im Gegensatz zum ersten Band gab es in "Leichenschmaus im Herrenhaus" einige Längen, so dass der Spannungsbogen sehr flach blieb. Ausserdem vergeht eine - für einen Krimi - recht lange Zeit, die übersprungen wird, bis wieder etwas passiert. Das mag ich nicht so.

Dafür mochte ich, dass die Geheimnisse gut bewahrt werden. Man weiss schnell, wer Dreck am Stecken hat, bei anderen vermutet es man. Ob man damit richtig lag und was für "Dreck" das ist, erfährt man erst gegen Ende, wenn alle Geheimnisse enthüllt werden und für so manche Überraschung sorgen.

Fazit: Ein netter, aber sehr ruhiger Häkel-Krimi, da kaum Spannung aufgebaut wird.
3.5 Punkte.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Mörderjagd mit Häkelnadel

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South Pendrick im malerischen Cornwall hat in der letzten Zeit einige Bewohner verloren. Aber das neu hinzugezogene Ehepaar Percy und Lavinia Sheldrake ist nicht sehr angesehen. Arrogant und neureich lautet ...

South Pendrick im malerischen Cornwall hat in der letzten Zeit einige Bewohner verloren. Aber das neu hinzugezogene Ehepaar Percy und Lavinia Sheldrake ist nicht sehr angesehen. Arrogant und neureich lautet das Urteil der Dörfler. Lediglich Bee Merryweather bemüht sich um Lavinia, sie ist selbst erst einige Zeit ansässig und weiß wie schwer es ist heimisch zu werden. Wäre nicht ihr Engagement im Kirchenchor und ihre Spürnase für Ungemach, sie wäre immer noch isoliert.


Eines Tages – sie bringt grade eine Lieferung gehäkelter Eierwärmer zur Post – sieht sie einen Fremden vor dem Anwesen der Sheldrakes rumlungern. Und dieser Fremde wird einige Tage später im Park tot aufgefunden, nur unzureichend vergraben, der Nachbarshund hat ihn beim Spielen aufgespürt. Das lässt Bee keine Ruhe, vor allem weil sich die Sheldrakes plötzlich sehr seltsam verhalten.


Die Krimis von Karin Kehrer sind gemütliche Landhausgeschichten. Sie spielen in malerischen Dörfern – richtigen Postkartenidyllen – und ihre Figuren sind ähnlich gezeichnet. So ist die Teestubenbesitzerin eine Tratschtante und Giftspritze, die Polizisten gemütlich und die Dörfler kauzig. Da der Untertitel einen Cornwall - Krimi ankündigt, hätte ich mir etwas mehr Landschaftsbeschreibung gewünscht.


Die Hobbydetektivin und Häkelfan Bee Merryweather ist schon im Pensionsalter und hofft noch auf ein spätes Glück mit dem Arzt Marcus, der leider noch an seine manisch-depressive Ehefrau gebunden ist und dessen Scheidungspläne immer wieder verschoben werden. Dann nimmt Bee seufzend die Häkelnadel und produziert Eierwärmer im Dutzend oder wendet sich ihren Ermittlungen zu, die meist im Beobachten oder geschickt-aushorchenden Plaudereien bestehen.


Das ist nett und beschaulich erzählt, eine schöne Tasse Tee und ein flackerndes Kaminfeuer passen zum gemütlichen Stil der Autorin. Die Handlung ist ein wenig vorhersehbar, aber das ist in diesem Genre durchaus üblich. Der Leser weiß, was ihn erwartet und wird auch nicht enttäuscht.


Die Geschichten wenden sich eindeutig an ältere Leserinnen, zu denen ich mich nach Lebensjahren auch zähle, aber trotzdem wünschte ich mir auch in diesem Cosy Crime ein wenig mehr Tempo und Pep.

Veröffentlicht am 16.11.2019

Bee Merryweather stolpert ins nächste Verbrechen

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Nachdem die pensionierte Handarbeitslehrerin Bee Merryweather bereits im Vorläuferband "Todesklang und Chorgesang" ( den man am besten schon gelesen haben sollte, bevor man sich an den zweiten Band macht, ...

Nachdem die pensionierte Handarbeitslehrerin Bee Merryweather bereits im Vorläuferband "Todesklang und Chorgesang" ( den man am besten schon gelesen haben sollte, bevor man sich an den zweiten Band macht, denn er verrät soviel über die Handlung, dass einem die Spannung dann fehlen würde! ) ihr unglückseliges Talent, nämlich über Leichen zu stolpern, unter Beweis gestellt hat, darf sie nun auch in einem zweiten Band auftreten. Der Leser ahnt natürlich, dass die recht schusselige Bee, die sich auch noch um drei Katzen zu kümmern hat, neben ihrem doch etwas langweiligen Hobby, dem Häkeln von Eierwärmern, das sie gar zu einem recht florierenden Geschäft gemacht hat, auch weiterhin nicht die Finger, genauer gesagt ihre neugierige Nase, von Dingen lassen kann, die sie nichts angehen. Aber um ihr Gerechtigkeit zukommen zu lassen - sie kann doch wirklich nichts dafür, dass sie zugegen ist, als die Hündin der neuen Nachbarin eine Leiche ausbuddelt! Und dass sie sich dann später, nachdem sie sich bei der Geburtstagsfeier eben jener Nachbarin an einem indischen Gericht den Magen verdorben hat und schnellstmöglich eine Toilette aufsuchen muss, zufällig ins Zimmer des Gastgebers verirrt und diesen tot auffindet, erstochen mit einem Dolch, ist doch wirklich nicht ihre Schuld, oder?

Die Polizei allerdings, die bereits im ersten Band über Bees Schnüffeleien, die ihr damals um ein Haar das Leben gekostet hätten, alles andere als erfreut war, ist jedenfalls anderer Meinung und würde die Handarbeitslehrerin außer Dienst am liebsten in Gewahrsam nehmen, zu ihrem eigenen Schutz, denn durch ihre Unvorsichtigkeit bringt sie sich gar gerne in des Teufels Küche! Und mit den beiden Toten im winzigen Dörfchen South Pendrick im schönen Cornwall, Bees Domizil seit wenigen Jahren, hat sie auch ohne deren Einmischung genug zu tun. Doch Mrs. Merryweather, die in diesem Cosy Crime etwas verloren und traurig daherkommt, denn weder geht es voran mit der sich im Vorgängerband anbahnenden Beziehung zu dem sympathischen, aber entscheidungsschwachen Arzt Marcus Strong noch mit den Kontakten zu den Dorfbewohnern, die Bee trotz ihrer Bemühungen um Freundschaft oder doch wenigstens Integration nach wie vor als Außenseiterin betrachten.

Bee ist einsam, bringen wir es auf den Punkt! Und was machen einsame Menschen, die viel Zeit haben und denen noch dazu eine Aufgabe im Leben fehlt? Ganz recht, sie suchen sich eine Beschäftigung, die ihrem Wunsch nach Anerkennung und Akzeptanz einerseits und andererseits, wie in Bees speziellem Fall, ihrer Sehnsucht nach zwischenmenschlichen Kontakten entgegenkommt. Mit den Leuten reden, ihnen die passenden Fragen stellen, sie aushorchen und wenn möglich sogar belauschen - rein zufällig natürlich, wie Bee sich und den Polizisten einreden möchte! - das ist so ganz der ehemaligen Handarbeitslehrerin Ding! Dass sie dadurch, immer leicht unbeholfen wirkend und allzu oft schlotternd vor Angst, tatsächlich auch diesmal den Hintergründen der beiden Todesfälle, deren erster ein sehr seltsamer Unfall war, während man bei zweitem von geplantem Mord sprechen muss, auf die Spur kommt, verwundert mich als Leserin doch einigermaßen! Bees kriminalistischer Spürsinn ist doch recht schwach ausgeprägt, ihre Neugierde dafür umso stärker. Und wer neugierig ist, erfährt halt auch viel, und dann ist es nicht mehr schwer, Zwei und Zwei zusammenzuzählen. Der Leser tut das auch, und zwar schon einige Zeit bevor bei Bee der Groschen gefallen ist...

Nein, sie überzeugt mich nicht als Kriminalistin, die verwitwete Mrs. Merryweather - und sie mit Agatha Christies unvergesslicher, blitzgescheiter, vollkommen illusions- und daher furchtloser, gar nicht einsamer und angenehm in sich ruhender Miss Jane Marple zu vergleichen, halte ich für sehr weit hergeholt... Doch ist Bee sympathisch, hat ein gutes Herz und hätte ein wenig Glück in ihrem Leben verdient. Hoffen wir nur, dass sich ihre Beziehung zu dem unentschlossenen Arzt Marcus endlich weiterentwickelt und dass es ihr schließlich doch gelingt, ein paar gute Freunde zu finden, mit denen sie zusammenhocken und die sie von ihrem unguten Verlangen nach Mordgeschichten abbringen und sie hoffentlich davon abhalten würden, von einem Verbrechen ins nächste zu stolpern, die sie allesamt zwar irgendwie löst, bei denen sie sich aber jedesmal in Todesgefahr begibt, aus der sie andere befreien müssen. Dass sie zweimal Glück gehabt hat, unverdientes und geradezu unverschämtes Glück, sollte ihr zu denken geben....

Alles in allem habe ich hier zwar einen ganz netten "Wohlfühlkrimi", denn so sollte man das Sub-Genre "Cosy Crime" wohl übersetzen, gelesen, aber auch einen recht betulichen, spannungsarmen und sich von der Masse der zahlreichen Krimis seiner Art nicht abhebenden und nicht sonderlich tiefgehenden, was sich auf die handelnden Personen erstreckt, die bedauernswerterweise stark an der Oberfläche bleiben und bis zum Schluss viel zu blass bleiben, um mir als Leserin nachhaltig im Gedächtnis zu bleiben und den dringenden Wunsch nach weiteren Begegnungen mit der Protagonistin aufkommen zu lassen. Doch genau letzteres hätte ich mir gewünscht!