Cover-Bild Someone New
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14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 28.01.2019
  • ISBN: 9783736308299
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Laura Kneidl

Someone New

Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein.

Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte ...

"Ein absolutes Must-Read, das ich am liebsten in jedes Regal der Welt stellen möchte. Someone New ist romantisch, ehrlich, authentisch - und so wichtig!" Leselurch

Nach "Berühre mich. Nicht" und "Verliere mich. Nicht." - der neue Roman von Platz-1-Spiegel-Bestseller-Autorin Laura Kneidl

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.02.2019

Eine Bombe in Buchform

1

Someonew New:
Ein neuer Lebensabschnitt beginn für Micah: Endlich hat sie die Schule hinter sich und kann aufs College gehen – doch sie wäre deutlich glücklicher darüber, wenn auch ihr Zwillingsbruder ...

Someonew New:
Ein neuer Lebensabschnitt beginn für Micah: Endlich hat sie die Schule hinter sich und kann aufs College gehen – doch sie wäre deutlich glücklicher darüber, wenn auch ihr Zwillingsbruder Adrian mit ihr aufs MCU wechseln würde. Allerdings ist dieser seit einiger Zeit verschwunden und während sie weiter nach ihm sucht, zieht sie deshalb ganz alleine in ihre neue Wohnung ein. Doch lange soll sie dort nicht alleine sein, denn schnell lernt sie ihre neuen Nachbarn kennen: Die süße Cassie, den Footballspieler Auri und den gut aussehenden, aber verschlossenen Julian – besonders zu letzterem versucht sie ein Band zu knüpfen, nachdem sie ihm vor einiger Zeit den Job kostete. Aber während sich ihre Beziehung vertieft, scheint Julian trotzdem noch schwerwiegende Geheimnisse zu haben, die Micah einfach nicht entschlüsseln kann...


Meine Meinung:
Ich muss gestehen, dass es mir schon lange nicht mehr so schwer viel, die richtigen Wörter für ein Buch zu finden. Someone New ist bekanntermaßen seit seinem Erscheinen ein riesiger Hype geworden, den man gut verstehen kann, der es aber auch sehr schwer macht, das Buch persönlich zu betrachten. Deswegen möchte ich mit etwas einfachem anfangen: Dem Schreibstil.
Ich verfolge Laura Kneidl schon seit ihrem ersten bekannten Buch Light & Darkness und bin noch immer von ihrem Schreibstil begeistert. An manchen Stellen merkt man zwar noch ab und zu ein paar Gestelztheiten (vor allem bei Dialogen am Anfang, die weniger realistisch wirkten), aber je mehr ich selbst in die Welt von Micah eintauchte, desto mehr schien auch Laura in ihrem Schreibstil anzukommen – so konnte ich nach nur wenigen Kapiteln nichts mehr entdecken, was meinem kritischen Rezensionsblick aufgefallen wäre.

Die beiden Hauptcharaktere Micah und Julian selbst sind einfach nur unfassbar liebenswürdige Protagonisten. Micah gefällt mir vor allem wegen ihrer direkten Art, weil sie ihre Gedanken auf der Zunge und ihre Gefühle im Gesicht trägt. Sie ist ein toller und sehr loyaler Mensch, wodurch sie die Geschichte perfekt bereichert. Es gibt wohl kaum einen Leser, der nicht gerne mit ihr in die Kartonfestung klettern und Comicbücher lesen wollen würde!
Julian ist daneben bisher mein absoluter Liebling von Lauras Jungs, weil er nicht dem typischen Badboy Image entspricht, das mich bei Luca von Berühre mich. Nicht. immer gestört hat. Er ist zwar leider kein Bibliothekar, aber er kann sich unglaublich niedlich für Architektur begeistern und zeigt sich seinen Freunden gegenüber ebenso loyal wie Micah. Er ist sehr hilfsbereit und unglaublich süß – was würde ich nicht alles geben, um sein Lächeln mal in echt sehen zu können!

Die Nebencharaktere sind dagegen zwar einfach, aber sehr gut umrissen und passen gut in die Geschichte. Lilly und Link sind zum Vergöttern, Alizas Essen stelle ich mir absolut traumhaft vor und Auri und Cassie gehören einfach zusammen! Damit war eigentlich jede erdenkliche „Minderheit“ in dem Buch vertreten, die nicht gerade als „akzeptiert“ in der breiten Gesellschaft angesehen wird – das ist einerseits sehr süß und aufmerksam von der Autorin, allerdings kam es mir an manchen Stellen auch ein wenig zu voll und konstruiert vor. Aber da gibt es ja auch ganz verschiedene Meinungen und wirklich negativ fällt es nicht auf.

Nun zu der Handlung, die ich etwas kritischer betrachtet habe. Adrians Verschwinden wird vor allem am Anfang des Buches lange behandelt und während Micah ihre Geschichte erzählt, berichtet sie auch immer wieder davon, wie sie versucht ihren Bruder zu finden. Zu recht dachte ich deshalb, das würde im ganzen Buch eine größere Rolle spielen. Für so eine große Sache, ging mir aber alles weitere um die Umstände seines Verschwindens und Wieder-Auftauchens zu schnell und unvollständich vonstatten. Sowohl Micahs Reaktion als auch Adrians Erklärungen waren meines Empfindens nach viel zu schwach und erklärten eigentlich nicht wirklich viel. Dafür, dass beide immer wieder erwähnen, wie wichtig sie einander sind, zeugten ihre Reaktionen nicht von gegenseitiger Offenheit und Wertschätzung, weshalb der Eindruck entstand, dass dieser Handlungsstrang eher einem Mittel zum Zweck diente. Und auch danach, tauchte Adrian trotzdem nicht öfter auf, obwohl ich ihn als Leser gerne besser kennengelernt hätte – sehr schade!

Und dann gibt es natürlich noch die andere Sache, auf die das Buch schlussendlich hinarbeitet: Julians Geheimnis. Ich kann ganz stolz von mir behaupten, dass ich schon vor der großen Auflösung herausgefunden habe, was passiert ist – allerdings nicht etwa, weil das Buch so voraussehbar ist, im Gegenteil. Wie bei einer Schnitzeljagd hat Laura immer wieder kleine Hinweise eingebaut, die aufmerksame Leser auf die richtige Fährte locken können, schon bevor alles aufgelöst wird. Allerdings schmählert das nicht den Schock, der die Erkenntnis mit sich bringt. Schon seit langer, langer Zeit hat es kein Buch mehr geschafft, micht dermaßen zu schockieren – und das meine ich absolut im positiven Sinne. Ich weiß nicht, warum mir zu diesem Thema sonst noch nie ein Buch in die Hände gefallen ist, aber es ist tatsächlich genauso wichtig, wie alle immer behaupten. Unglaublich ist für mich bis heute, wie dieses Thema einfach aus dem Nichts auftauchte, ohne, dass ich etwas davon geahnt hatte. Ich fühlte mich wie Sherlock Holmes, der einem großen Puzzle auf der Spur war – und als ich es endlich zusammengesetzt hatte, saß ich erst einmal eine halbe Stunde auf der Couch und starrte gedankenverloren Löcher in die Luft. Dafür gibt es einfach nur ein Wort: Großartig!
Trotzdem, und so großartig wie diese Enthüllung auch war, kam sie leider zu spät. Erst ganz am Ende erfährt Micah und somit auch der Leser von Julians Geheimnis, was für die Verarbeitung des eben Erfahrenen nicht zuträglich ist. Wie auch bei Adrians Auftauchen, schien sich Micah nicht genug mit dem Thema auseinanderzusetzen und dem Leser blieben nur ein paar Seiten, alles zu registrieren, da war das Buch auch schon zu Ende. Bei so einer großen Bombe braucht man Zeit, liebe Julia Kneidl, und die haben wir als Leser im Buch selbst leider nicht bekommen! Zwar lohnt es sich auch über das Buch hinaus darüber nachzudenken, aber zusammen mit den anderen Charakteren wäre es natürlich etwas einfacher gewesen. Deshalb ging mir bei der Verarbeitung, so glaube ich, leider am Ende etwas wichtiges verloren.


Fazit:
Julia Kneidls neuer Roman besitzt eine unglaubliche Sprengkraft, die ich trotz oder vielleicht auch gerade wegen des Hypes, nicht erwartet hatte. Dieser Aspekt brachte mich lange zum Nachdenken und hat mich nachweislich in meiner persönlichen Weiterbildung unterstützt, allerdings war die Geschichte drum herum dagegen eher schwächer. Es schien als sei die ganze Farbe für diese eine Bombe verwendet worden und deshalb musste der Rest des Bildes ein wenig dafür herhalten. Trotzdem werden die wunderbaren Charaktere mich sicher für immer begleiten und ich danke Julia ganz herzlich dafür, dass sie diesen Roman geschrieben hat!

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Veröffentlicht am 20.02.2019

Der "richtige Weg" ist nicht immer der "glückliche Weg"

3

"Someone New" ist ein Roman voller Mut, Ausstrahlung und Akzeptanz!-Doch leider hat für mich die Geschichte nicht immer harmoniert.

Vorwort

Seid "Berühre mich. Nicht" gehöre ich zu den größten Fans von ...

"Someone New" ist ein Roman voller Mut, Ausstrahlung und Akzeptanz!-Doch leider hat für mich die Geschichte nicht immer harmoniert.

Vorwort



Seid "Berühre mich. Nicht" gehöre ich zu den größten Fans von Laura Kneidl! Mit Wörtern, wie "packend, echt und unbeschreiblich schön" habe ich diese Reihe gefeiert, verflucht und geliebt. Diese Reihe hat mir so viel gegeben, etwas was nur sehr wenige Bücher können. Umso schwerer fällt es mir heute diese Rezension zu schreiben, da "Someone New" besonders im Bereich Social Media gerade zu heftigen Diskussionen und Ausbrüchen führt.

Deshalb möchte ich hier auch nochmal auf folgendes aufmerksam machen: JEDER hat das Recht auf seine persönliche & ehrliche Meinung! Ich finde es super, dass dieses Buch einige so verehren, wie ich das bei anderen Büchern von Laura mache. Doch es ist auch vollkommen okay, anderer Meinung zu sein. Es wäre doch absolut langweilig, wenn wir alle derselben Meinung wären und somit kein Austausch stattfinden könnte, oder? Also bevor einige meinen etwas verteidigen zu müssen, würde ich diejenigen bitten lieber ihre "Energie" positiv für das Buch nach Außen zu transportieren.
Schließlich geht es in der Geschichte genau darum: Toleranz und Akzeptanz (Aussage der Autorin selbst)!

"Ich war nicht nur das Mädchen, das er beschrieb, sondern auch die Frau, die er noch nicht kannte."-Micah

Start der Rezension



Beginnen wir mit einer meiner Lieblingspunkte: Dem Cover! Der Lyx Verlag ist schlicht gesagt einfach genial. Die Cover sprechen mich einfach immer an und auch mit dem von "Someone New" haben sie absolut ins Schwarze bzw. wohl eher ins rosa-blau-weiße getroffen
Die Farben harmonieren fantastisch miteinander. Was ich an den Covern zu Lauras Büchern auch bewundere ist, dass sie bisher immer die Charaktere widerspiegelten.
Auch diesmal ist das rückblickend gesehen wunderbar gelungen. Definitiv ein Buch, welches man von Außen gerne im Regal bewundert!

Ein weiterer Punkt wodurch ich, obwohl ich dem Hype nicht folge, gut durch das Buch gekommen bin ist der Schreibstil. Dieser ist, wie gewohnt locker, flüssig & mitreißend. Laura hat diese Leichtigkeit, die ich auch schon in anderen Rezis erwähnt habe.
Dadurch bin ich durch die Geschichte nur so geflogen. Es ist wie eine Sucht Lauras Wörter in sich aufzusaugen!

"Ich wollte nicht nur die glänzende Seite seiner Medaille sehen, sondern auch die rostige. Ich wollte die Spuren sehen, die das Leben darauf hinterlassen hatte."-Micah

Nun kommen wir zur Handlung. Bei dieser kamen für mich das erste Mal einige Schwächen auf. Ich hatte manchmal das Gefühl den roten Faden verloren zu haben und dadurch war es mir schlussendlich zu bunt. Ich fand das die Handlung ungewohnt flach gehalten wurde. Dies ließ mich anfangs auf eine bombastische Wendung hoffen. Doch die kam nicht.

Mein größtes Problem war, dass ich Julians Geheimnis schon vor der ersten Hälfte des Buches herausgefunden habe. Vor dem Lesen hätte ich auf ein ganz anderes Thema gesetzt, aber es gab ein, zwei Hinweise, welche mich sofort auf das neue Thema gebracht haben. Ohne zu spoilern kann ich nur schreiben, dass ich das Hauptthema auch als absolut wichtig empfinde! Laura beweist in "Someone New" sehr viel Mut, da alle Themen aus dem Buch, welche sind über die zu wenig gesprochen bzw. geschrieben werden. Sei es in der Form eines Buches, eines Films oder in der Realität. Dafür Chapeau!

Trotzdem habe ich es persönlich als negativ empfunden, dass "so viele" Themen angerissen worden sind. Ich hätte mir zwei, drei Punkte weniger gewünscht und dafür die anderen alle im Scheinwerferlicht!

Die Charaktere waren meistens sympathisch & authentisch. Besonders Micah ist mir sehr ans Herz gewachsen. Ihre Ausstrahlung und ihr Sinn für Zusammenhalt machen sie für mich zu einem sehr wichtigen Charakter!!! Sie lernt das reine Perfektion nicht möglich ist, sondern es darauf ankommt mit sich selbst im Reinen zu sein. Sie lernt, dass der "richtige Weg" nicht immer gleichzeitig der "glückliche Weg" sein muss!

Am meisten identifizieren konnte ich mich mit Lilly. Trotz Situationen, welche ihr Verachtung und Misstrauen einbrachten hat sie nie aufgehört für das zu kämpfen was IHR wichtig ist. Lilly hätte für mich noch viel, viel mehr Aufmerksamkeit bekommen müssen. Sie strahlt für mich eine Vorbildfunktion aus, nachdem einige von uns leben sollten!

Auri & Cassie brachten mich oft zum schmunzeln. Sie sind spannend, liebevoll verkorkst und verbergen noch einiges. Auf die Beiden freue ich mich 2020 in "Someone Else".

Julian war ein sehr verschlossener Charakter. Er ist das genaue Gegenteil von Micah. Seine Verschlossenheit mochte ich in erster Linie am Meisten. Es gibt Menschen die gehen offen in die Welt hinaus und es gibt andere die sich mit der Zeit, wie eine Blüte öffnen. Es war mir auf der anderen Seite jedoch zu blass. Ich hätte ihn im Laufe der Geschichte gerne noch besser kennengelernt. Es fehlte mir an Tiefe.

Auch wenn es für mich etwas schwächer war empfinde ich es als wichtig, dass "Someone New" existiert. Es verbergen sich Zitate und Weisheiten, die mir zum Abschluss etwas mitgeben konnten. Ich bin der festen Überzeugung das war das Ziel von Laura Kneidl. Eine von diesen Botschaften nach Außen zu tragen.-Den das ist der richtige und glückliche Weg!

"Weil Kunst uns fühlen lässt. Du kannst sie nicht ohne Herz erschaffen, und du kannst sie auch nicht ohne Herz betrachten. Sie wird immer etwas in dir auslösen, wenn du dir Zeit dafür nimmst."-Micah

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Veröffentlicht am 18.02.2019

den Hype nicht ganz wert...

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+Rezensionsexemplar+

Someone New ist der erste Teil der neuen New Adult Dilogie von Laura Kneidl. Erschienen ist es im LYX Verlag Ende Januar 2019.

Dies ist wieder ein Buch, bei dem ich mich frage ob ...

+Rezensionsexemplar+

Someone New ist der erste Teil der neuen New Adult Dilogie von Laura Kneidl. Erschienen ist es im LYX Verlag Ende Januar 2019.

Dies ist wieder ein Buch, bei dem ich mich frage ob es den Hype wert ist. Schon vor Veröffentlichung des Buches ging eine Welle durch diverse Communities, die Someone New schrie – das Buch, das man dieses Jahr auf keinen Fall verpassen sollte, weil es so bedeutend und vielversprechend ist. Doch ist es das wirklich? Das wollte ich herausfinden und habe das Buch als Rezensionsexemplar erhalten.

Aber erst einmal kurz zum Inhalt:

Als Micah zu Beginn ihres Studiums ihre neue Wohnung bezieht, kann sie es gar nicht fassen. Ihr neuer Nachbar ist Julian, der Kerl, der vor einigen Monaten ihretwegen seinen Job verloren hat. Sie fühlt sich deswegen furchtbar und würde sich gerne entschuldigen. Mit seiner kühlen Art, lässt Julian Micah aber immer wieder abblitzen. Gerade diese Art findet Micah unheimlich anziehen und möchte Julian unheimlich gerne näher kennen lernen. Julian hält nicht nur Micah, sondern auch alle anderen Menschen auf Abstand, weil er ein Geheimnis hat, das Micas Sicht auf ihn für immer verändern würde, wenn sie dahinterkommen würde ….

»Für dich«, flüsterte er, und sein Atem streifte meine Lippen wie eine Brise. »Ich bin deinetwegen dankbar. Deinetwegen zweifle ich weniger an mir.« S. 337

Der Schreibstil von Laura Kneidl ist, wie aus ihren anderen Bücher, gewohnt fließend und macht einem den Einstieg in das Buch einfach. Ich bin wirklich gut in die Geschichte reingekommen und war so gespannt was für eine Geschichte sich unsere Autorin für Micah und Julian ausgedacht hat. Mein Lesefluss geriet aber schnell ins Stocken. Das lag an mehreren Dingen:

Erstens wurde ich mit den Protagonisten nicht warm. Besonders mit Micah hatte ich meine Probleme. Sie ist in einer privilegierten Welt groß geworden, hatte nie Geldsorgen, hat sich dort mit dem gesellschaftlichen Druck aber nie wohl gefühlt. Besonders ihre intoleranten Eltern drücken sie in ein Leben, das sie nicht möchte. Zwar wird die Handlung in der ich-Perspektive aus Micahs Sicht erzählt, was es dem Leser einfacher machen soll, sich mit dieser Person zu identifizieren, ihre Persönlichkeit stieß bei mir jedoch immer wieder auf Unverständnis. In einigen Situationen hat sie meiner Meinung nach unpassend und rücksichtlos, ja sogar unangemessen fordernd, reagiert. Von Mal zu Mal machte sie sich bei unbeliebter mit ihrer zwar unbeholfenen, naiven, aber auch taktlosen Art. Micah hat zwar das Herz am rechten Fleck, möchte nur das Beste für ihre Mitmenschen, doch da ist auch ein gewisser egoistischer Teil, der oft zum Vorschein gekommen ist. Julian hingegen war mir ganz sympathisch, aber bis zum Schluss so undurchsichtig, dass er für mich nicht greifbar war. Auch, die Gefühle, die sich sehr langsam zwischen den beiden entwickeln, waren nie so präsent, dass es mir zu Herzen ging.

»Du bist nichts von alldem, was sie behaupten. Du bist das Beste, was mir seit langem passiert ist.« S. 458

Zum anderen hat mich das Buch am Anfang regelrecht gelangweilt. Bis ungefähr zur Hälfte des Buches passiert fast gar nichts. Es werden viele Alltagssituationen beschrieben, von denen einige überflüssig sind, weil sie die Handlung in keiner Weise vorantreiben. Das hat meinen Lesefluss immer wieder unterbrochen und ich habe mich gefragt wie Laura Kneidl es hinbekommen möchte, dass etwas Schwung in die Handlung kommt. Dieser kam dann irgendwann, aber nicht so stark, wie ich es erwartet habe. Das Ende und die Auflösung einiger großer Geheimnisse kamen dann aber sehr abrupt und ich finde, dass man sich für Erklärungen und einen angenehmen Ausklang zu wenig Zeit gelassen hat. Ich persönlich finde das Ende etwas unglaubwürdig und in meinen Augen nicht realitätsnah. Aber das ist nur meine ganz eigenen Meinung.

Was richtig ist, ist, dass viele wichtige Themen in diesem Buch angeschnitten werden, die gerne auch in unserer heutigen Gesellschaft totgeschwiegen oder ignoriert werden. Diese Themen sind bedeutend und sollten viel öfter angesprochen werden. Hier geht es natürlich neben Freundschaft und Liebe auch um Toleranz, gesellschaftliche Klassen, Verlust und sexuelle Orientierung. Eine Botschaft, die zudem hervorsticht ist: Sei immer du selbst und tue, was du liebst, egal was andere über dich oder dein Leben denken. An dieser Stelle werde ich nicht zu viel verraten, weil es sonst den Wendepunkt von Someone New spoilern würde.

Nur so viel: Ja, ich finde es immer richtig über solche Dinge zu sprechen. Die Fülle dieser Themen in einem Buch macht das Lesen aber nicht einfach und lässt das Buch an einigen Stellen unglaubwürdig wirken. Man hatte das Gefühl, dass das Buch nur für die Buch-Community geschrieben wurde und ich habe das Herzblut vermisst, dass bei den Autoren während des Schreibens mit ins Buch fließt. Ich habe es einfach nicht gespürt

Fazit:

Someone New vereint viele wichtige gesellschaftliche Themen in einem Buch, die nicht verschwiegen werden sollte, gepaart mit einer Liebesgeschichte zwischen zwei Personen, die beide zu sich selbst finden wollen. Dennoch konnte mich das Buch emotional nicht abholen, weswegen ich es mit 3 ½ Schmetterlingen bewerte.

Veröffentlicht am 18.02.2019

Tolles Thema, aber etwas langatmig

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Someone New ist etwas ganz besonderes. Es ist ein Buch mit einem außergewöhnlichen Thema, einzigartigen Protagonisten und einer großen Überraschung zum Schluss. Ich möchte eigentlich gar nicht sagen, dass ...

Someone New ist etwas ganz besonderes. Es ist ein Buch mit einem außergewöhnlichen Thema, einzigartigen Protagonisten und einer großen Überraschung zum Schluss. Ich möchte eigentlich gar nicht sagen, dass dieses Buch Schwächen hat oder ich die vielen gesellschaftskritischen Ansätze nicht mag. Aber ich muss es sagen, denn ich möchte euch nie das Gefühl geben, ein Buch nicht ehrlich bewertet zu haben, nur weil ich die Autorin mag. Ich möchte also Kritik üben an diesem hochgelobten New-Adult-Roman meiner liebsten deutschen Autorin in diesem Genre.

Beginnen wir mir den Dingen, die mir besonders gut gefallen haben. Julian ist ein toller Typ mit Ecken und Kanten, einer bewegten Vergangenheit und einem coolen Humor. Die Liebesgeschichten der Nebencharakter (auf die in den folgenden Bänden ja noch eingegangen werden soll) sind fast noch interessanter als die Story von Micah und Julian. Es gibt viel Romantik in diesem Buch (welch Überraschung) und für einen Liebesroman erstaunlich wenige Klischees, was sehr erfrischend ist. Der Schreibstil ist nach Kneidl-Standards gemessen solide, allerdings gibt es einige Längen. Das Buch ist ein ordentlicher Schinken mir rund 540 Seiten und vieles wirkt unnötig in die Länge gezogen. Ich konnte zum Beispiel die ausführlichen Beschreibungen des Essens der Protagonisten nach einer Weile nicht mehr sehen. Ansonsten ließt sich das Buch aber super flüssig und gewohnt schnell.

Es gab zwei Dinge, die mich besonders gestört haben: Da waren zum einen die häufige Nennung von Filmen und Serien und irgendwelchen Superhelden. Um zu verdeutlichen, was für ein Nerd Micah ist, hätte locker ein viertel dieser Anspielungen gereicht. Dieses "Stilmittel" findet man ja häufiger im New Adult Genre, aber ich persönlich bin der Meinung, man sollte es eher sparsam einsetzten. Ein oder zwei Eastereggs sind ja ganz nett, aber an jeder Ecke überfordern sie dann doch. Zum anderen störten mich auch die Charakter: Unter allen Bekannten von Micah haben wir einen Schwulen, einen Schwarzen, eine Muslima, eine junge Mutter die noch dazu leicht übergewichtig ist und eben Julian. Über den erfahrt ihr dann im Laufe des Buches noch genaueres. Aber auf mich wirkte der Aufbau von Someone New wie das Abhaken einer Liste von Gesellschaftsproblemen. Die reiche Familie mit dem festgefahrenen Weltbild aktzeptiert das Wunschstudium der Tochter nicht und will natürlich, dass diese das Familienunternehmen übernimmt. Der Sohn wurde natürlich verstoßen, denn jeder weiß, dass Reiche Leute Homosexuelle nicht aktzepieren... Fast jeder in diesem Buch kämpft mit echten Klischee-Problemen! Was also der Lovestory an Stereotypen gefehlt hat, wird an anderer Stelle doppelt hinzugefügt.

Noch dazu ist mir Micah tierisch auf die Nerven gegangen. Sie ist ein extrem egoitisches und uneinsichtiges Mädchen. Ohne den Rat ihrer Besten Freundin würde sie wahrscheinlich ein Herz nach dem anderen brechen und ungehobelt wie keine zweite durch die Welt gehen. Sie verteilt Beziehungsratschläge, obwohl sie selbst mit Julian nichts auf die Reihe bekommt und nimmt selbst noch am Ende alles dankend an, was ihr ihre Eltern bezahlt haben.
Fazit

Someone New ist ein New Adult Buch der etwas anderen Art, aber man darf die Wichtigkeit der Botschaft bei der Bewertung nicht über alles stellen. Bisher das schwächste Buch der Autorin. Für Kneidl-Beginner kann ich "Berühre mich. Nicht." nur wärmstens empfehlen.

3,5/5 Sterne


Vielen Dank an Bastei Lübbe und den Lyx Verlag für das Rezensionsexemplar

Veröffentlicht am 15.02.2019

Der Schreibstil ist toll, Handlung fehlte mir etwas

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„Aber ich wollte mehr. Ich wollte nicht nur die glänzende Seite seiner Medaille sehen, sondern auch die rostige. Ich wollte die Spuren sehen, die das Leben darauf hinterlassen hatte.“
- S. 301

Rezension
{spoilerfrei}

Cover
Ich ...

„Aber ich wollte mehr. Ich wollte nicht nur die glänzende Seite seiner Medaille sehen, sondern auch die rostige. Ich wollte die Spuren sehen, die das Leben darauf hinterlassen hatte.“
- S. 301

Rezension
{spoilerfrei}

Cover
Ich denke, zu dem Cover muss ich nicht viel sagen.
Tatsächlich finde ich es, wenn man es in der Hand hält, noch um einiges schöner, als auf Bildern. Die Pastellfarben sind super schön und auch die Schrift gefällt mir, u.a. weil man eine Ähnlichkeit zu den ersten beiden New Adult- Romane von Laura Kneidl feststellen kann.
5/5 Sterne

Inhalt
Der Roman beginnt auf der Party, auf der Julian dank Micah seinen Job verliert und springt dann direkt einige Wochen weiter zu Micahs Umzug und ihrer Feststellung, dass Julian ihr neuer Nachbar ist. Vom Klappentext her hatte ich erwartet, dass man ein gewisses Knistern zwischen den Zweien direkt spüren kann und dieses auch der Hauptinhalt des Buches ist, doch besonders im ersten Teil merkt man davon wenig. Stattdessen lernt man Micahs andere Nachbarn, ihre beste Freundin, sowie ihre neue Unifreundin kennen, die alle auf ihre Art und Weise sehr besonders sind. Auch ihr verschwundener Bruder spielt eine große Rolle im Plot. Hier und da waren mir die Darstellungen zu Klischeehaft, doch an sich gefiel mir diese Vielfalt.
Micahs Gefühle zu Julian kamen mir allerdings zu plötzlich und zu extrem, sodass man da gar keinen Beginn/ keine Entwicklung wahrnehmen konnte. Sein Geheimnis konnte man tatsächlich nur erahnen, wenn man es wusste und dennoch sind die Anspielungen darauf von der Autorin sehr gelungen gewählt.
Im Ganzen fehlte mir aber Handlung, alles Wichtige hat sich in den letzten Kapiteln angespielt und ging mir zu schnell, während davor nichts passierte. Alles klärte sich ohne wirkliche Höhepunkte. Von Micah hätte ich mehr Emotionen erwartet und auch hatte ich mir mehr zu den Nebencharakteren gewünscht, da sie am Anfang eine so große Rolle spielten und in dem Moment, indem sich was zwischen Micah und Julian entwickelte kaum bis gar nicht mehr erwähnt wurden.
3/ 5 Sterne

Schreibstil
Das Buch ist aus der Ich- Perspektive Micahs geschrieben und obwohl ich mich mit ihr kaum identifizieren kann, keine Ahnung von Graphic Novels und Comics habe und des Öfteren ihre Denkweise überhaupt nicht nachvollziehen konnte, hat mich Laura Kneidls Schreibstil, wie bereits bei ihrer Geschichte rund um Sage und Luca, in den Bann gezogen.
Die Art, mit der sie schreibt und weiß, mit Worten umzugehen, gefällt mir einfach. Der Schreibstil ist locker und leicht und lädt zum Lesen ein.
Dennoch hätte ich mir an manchen Stellen etwas weniger Beschreibungen gewünscht und dafür mehr Spannung.
4/5 Sterne


Fazit
Ein schönes Buch. Der Schreibstil von Laura Kneidl hat mich mal wieder nicht enttäuscht, ganz im Gegenteil. Für mich kommen Micah und Julian nicht an Sage und Luca dran, dennoch bin ich gespannt, wie sich die Fortsetzungen gestalten werden.

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