Cover-Bild Falling Skye (Bd. 1)
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Coppenrath
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 464
  • Ersterscheinung: 13.01.2020
  • ISBN: 9783649633440
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Lina Frisch

Falling Skye (Bd. 1)

Kannst du deinem Verstand trauen?
Nach einer großen Katastrophe sind die USA zu den Gläsernen Nationen geworden. Endlich ist Schluss mit Diskriminierung, Populismus und impulsiven Entscheidungen! Die Menschen werden in Ratio oder Senso eingeteilt – und zu ihrem eigenen Schutz unterliegen die Emotionalen strengen Auflagen.
Als die 16-jährige Skye zu ihrer Testung einberufen wird, ist sie überzeugt, als mustergültige Rationale erkannt zu werden, der eine glänzende Zukunft bevorsteht. Doch die Prüfungen sind verstörend, und Skye fragt sich immer häufiger, welchem Zweck sie in Wahrheit dienen. Wer ist der mysteriöse Testleiter, der ihr auf Schritt und Tritt folgt? Und wohin verschwinden die Mädchen, die im täglichen Ranking abfallen? Zu ihrem Entsetzen muss Skye erkennen, wer in den Gläsernen Nationen den Preis für die neue Ordnung zahlen soll: sie selbst …

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2024

Ein mitreißendes Abenteuer voller Spannung und Emotionen!

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"Falling Skye" von Lina Frisch entführt den Leser in eine faszinierende Welt voller Abenteuer, Spannung und Emotionen. Schon von der ersten Seite an konnte mich die Autorin mit ihrem mitreißenden Schreibstil ...

"Falling Skye" von Lina Frisch entführt den Leser in eine faszinierende Welt voller Abenteuer, Spannung und Emotionen. Schon von der ersten Seite an konnte mich die Autorin mit ihrem mitreißenden Schreibstil in den Bann ziehen.

Die Protagonistin, Skye, ist eine charismatische und tiefgründige Figur, deren Entwicklung im Laufe der Geschichte fesselnd und authentisch dargestellt wird. Man fiebert mit ihr mit, leidet und jubelt in jedem Moment. Die Vielfalt der Charaktere trägt dazu bei, die Geschichte lebendig und facettenreich zu gestalten. Jeder einzelne hat seine eigene Geschichte und trägt auf seine Weise zum Gesamtbild bei.

Die Handlung ist durchweg spannend und hält so manche unerwartete Wendung bereit. Die Welt, die Lina Frisch erschaffen hat, ist bildhaft und detailreich beschrieben, sodass man sich mitten im Geschehen wiederfindet. Die Mischung aus Fantasy-Elementen, Action und einer Prise Romantik macht das Buch zu einem wahren Pageturner.

Besonders beeindruckt hat mich auch der emotionale Tiefgang, den die Autorin in die Geschichte eingewoben hat. Liebe, Freundschaft, Verlust – all diese Themen werden sensibel und einfühlsam behandelt, was dem Buch eine zusätzliche Ebene verleiht.

Der Aufbau der Kapitel und die Erzählstruktur tragen dazu bei, dass man das Buch kaum aus der Hand legen kann. Jeder Abschnitt endet mit einem Cliffhanger, der die Neugierde des Lesers weiter anfacht und zum Weiterlesen verleitet.

Alles in allem ist "Falling Skye" ein absolut gelungenes Buch, das nicht nur Fans des Fantasy-Genres begeistern wird. Lina Frisch hat eine mitreißende Geschichte geschaffen, die durch ihre starken Charaktere, die spannende Handlung und die emotionale Tiefe überzeugt. Absolut empfehlenswert!

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Veröffentlicht am 22.05.2021

Tolle Dystopie

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Nach einem fatalen Ereignis wurde die USA zur Gläsernen Nation. Menschen werden nicht mehr in Hautfarbe oder persönliche Beziehungen eingeteilt oder beschäftigt, sondern in Ratio oder Senso. Auch Skye ...

Nach einem fatalen Ereignis wurde die USA zur Gläsernen Nation. Menschen werden nicht mehr in Hautfarbe oder persönliche Beziehungen eingeteilt oder beschäftigt, sondern in Ratio oder Senso. Auch Skye wird kurz vor ihrem 16. Geburtstag zur Testung eingeladen. Für sie steht fest eine Rationale zu sein, womit ihr die Tore zur Zukunft offen stehen. Als die Jugendlichen im Zentrum ankommen und die Prüfungen beginnen, beginnt Syke diese zu hinterfragen. Wozu dienen diese Aufgaben und wieso folgt Alex, der Testleiter ihr die ganze Zeit und vor allen fragt sie sich wohin die Mädchen verschwinden, die im Ranking abfallen.

Schon vor einer Weile bin ich auf Falling Skye aufmerksam geworden und ich freue ich es nun endlich gelesen zu haben.
Die Geschichte wird aus Skye‘s Sicht erzählt und beginnt ziemlich ruhig, sodass man Zeit hat herauszufinden wie die Welt funktioniert, trotzdem hätte es der Spannung gut getan, es ein wenig kürzer zu gestalten. Es wurde noch aus einer zweiten Sicht erzählt, von der nicht verraten wurde wer erzählt, was ich toll fand. Es war eine gute Möglichkeit noch jemand anders zu Wort kommen zu lassen und es war spannend herauszufinden, wer erzählt.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen, die Umgebung und die Gläserne Nation wurde gut beschrieben, so dass ich mir problemlos alles vorstellen konnte. Ich bin oft nur durch die Seiten geflogen und das Buch hat mich die Zeit vergessen lassen.
Die Idee mit Ratio und Senso fand ich toll und auch wie die Tests und Traits aufgebaut waren. Im Laufe der Handlung kommen immer mehr Fragen auf, sodass ich immer weiterlesen wollte.
Ich hab, bis auf den etwas langsamen Anfang nichts auszusetzen und kann das Buch jedem empfehlen, der Dystopien mag.

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Eine spannende Dystopie mit überraschenden Wendungen!

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"Falling Syke" von Lina Frisch stand schon lange auf meiner Wunschliste und dieses Jahr habe ich es dann endlich auch zum Geburtstag geschenkt bekommen. In letzter Zeit bin ich auf den Geschmack von Dystopien ...

"Falling Syke" von Lina Frisch stand schon lange auf meiner Wunschliste und dieses Jahr habe ich es dann endlich auch zum Geburtstag geschenkt bekommen. In letzter Zeit bin ich auf den Geschmack von Dystopien gekommen, denn die Kritik an der Gesellschaft ist oft nicht wirklich weit her geholt. Bereits in "Ophelia Scale" durfte ich in eine ferne Welt eintauchen und besonders die "Vortex"-Reihe (Band 1 und Band 2 bisher erschienen) haben es mir angetan. "Falling Syke" schließt hier recht dicht auf und hat mir spannende und emotionale Lesestunden bereitet.

Die Autorin:
Lina Frisch kommt ursprünglich aus Flensburg, lebt aber inzwischen in Osnabrück. Sie studiert Psychologie. Bereits seit Kindertagen schreibt sie Geschichten. "Falling Skye" ist ihr Debütroman. Die Fortsetzung "Rising Skye" ist vergangenen Herbst erschienen.

Inhalt:
„Bist du rational oder emotional?
Die Frage, die über dein Leben entscheidet…
Nach einer großen Katastrophe sind die USA zu den Gläsernen Nationen geworden. Endlich ist Schluss mit Diskriminierung, Populismus und impulsiven Entscheidungen! Die Menschen werden in Ratio oder Senso eingeteilt – und zu ihrem eigenen Schutz unterliegen die Emotionalen strengen Auflagen. Als die 16-jährige Skye zu ihrer Testung einberufen wird, ist sie überzeugt, als mustergültige Rationale erkannt zu werden, der eine glänzende Zukunft bevorsteht. Doch die Prüfungen sind verstörend, und Skye fragt sich immer häufiger, welchem Zweck sie in Wahrheit dienen. Wer ist der mysteriöse Testleiter, der ihr auf Schritt und Tritt folgt? Und wohin verschwinden die Mädchen, die im täglichen Ranking abfallen? Zu ihrem Entsetzen muss Skye erkennen, wer in den Gläsernen Nationen den Preis für die neue Ordnung zahlen soll: sie selbst …“ (Klappentext)

Kritik und Fazit:
Das Cover ist unheimlich gut gelungen, denn es nimmt einige Details der Handlung auf. Wir sehen das Mädchen Skye, wie es auf einem riesigen Kristall steht und über ihre Schulter zurück, zu uns schaut. Um sie herum sind tausende kleiner Splitter zu sehen und im Hintergrund die Skyline einer Stadt. Während die Farben eher düster in Blautönen gewählt sind, schimmern der Kristall, die Splitter und der Titel in Silber, Lila und Blau.

Der Schreibstil der Autorin ist äußerst flüssig, dabei aber dennoch anspruchsvoll. So wird bereits hier deutlich, unter welchem Leistungsdruck die Jugendlichen stehen, die sich ihre Zukunft als rationale sichern wollen, damit sie die Chance auf ein Studium an einer angesehenen Universität haben. So herrscht bereits früh ein starker Konkurrenzkampf, der sich auch später bei der Testung fortsetzt.

Der Beginn der Story ist unheimlich stark und war für mich emotional sehr ergreifend geschildert. Skye hat Gefühle für ihren besten Freund Elias, die sie verwirren, und durch welche sie ihre Rationalität in Gefahr gebracht sieht. Dennoch braucht sie Elias, da er ihr immer eine Stütze war und sie uneingeschränkt versteht. Durch einige Umstände kommt es zu Unstimmigkeiten zwischen den beiden, die äußerst gefühlvoll beschrieben sind und in mir ein regelrecht beklemmendes Gefühl auslösten.

Nachdem Skye kurz darauf aber zur Testung muss, ändert sich die Atmosphäre im Buch ziemlich stark und Skyes innerer Konflikt beherrscht ihre Gedanken. Denn Skye ist ein sehr schlaues Mädchen und muss schnell feststellen, dass die Welt, wie sie sie immer gesehen hat, auch viele Nachteile und Ungerechtigkeiten mit sich bringt. Die extremem Prüfungen, die die Mädchen dann noch zu bestehen haben, tun ihr übriges und so gerät Skye schnell in große Gefahr. An ihre Seite tritt ein ihr unbekannter Testleiter, und da wir die Geschichte abwechselnd aus Sykes und seiner Sicht lesen können, bekommen wir Leser schneller einen Eindruck über das große Ganze, als Skye selbst. Dennoch gibt es einige Wendungen in der Story, die ich nicht erwartet hätte, andere waren nicht ganz so überraschend, wie vielleicht gedacht. Der Zusammenschluss einiger Protagonisten erschien mir hin und wieder zu schnell und zu stark, wobei es in Anbetracht der Ereignisse schon noch schlüssig erscheint.

"Falling Skye – Kannst du deinem Verstand trauen?" ist eine solide Dystopie mit spannenden Charakteren, die mich aber noch nicht zu 100 Prozent erreichen konnten. Auch fühle ich mich mit der Auflösung des ersten Bandes noch etwas unbehaglich, was sich aber im Folgeband sicherlich legen wird. Somit kommt dieses Jugendbuch nicht ganz an die beiden oben erwähnten Dystopien ("Vortex" von Anna Benning und "Ophelia Scale" von Lena Kiefer) heran. Ich kann sie aber uneingeschränkt all jenen Lesern empfehlen, die gerne Dystopien lesen und sich in eine spannende und dabei gar nicht so abwegige Welt wagen wollen.

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Veröffentlicht am 06.08.2020

Super Debut!

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Also als aller erstes: Ich schreibe eine Rezension über das Buch Falling Skye von Lina Frisch. Ich wünsch dir viel Spass!;)
Beginnen wir mal beim Schreibstil: Ich war sehr überrascht. Ehrlich gesagt, ...

Also als aller erstes: Ich schreibe eine Rezension über das Buch Falling Skye von Lina Frisch. Ich wünsch dir viel Spass!;)
Beginnen wir mal beim Schreibstil: Ich war sehr überrascht. Ehrlich gesagt, hatte ich nicht so hohe Erwartungen. Lina Frisch hat mit Falling Skye, ja ihr erstes Buch herausgebracht und ich war ziemlich skeptisch.
Doch ich wurde eines Besseren belehrt.
Nicht nur die Thematik ist super, auch der Schreibstil ist echt gelungen! Ich mag Lina Frischs Art eine Geschichte zu erzählen und auch ihre Art Charaktere zu erschaffen ist echt mega!
Womit wir bei den Charakteren wären: Ich mochte Skye auf Anhieb und fand sie richtig sympathisch! Die Geschichte, die Skye hier durchmacht ist sehr spannend und der Spannungsaufbau, ist dahingehend wirklich super.
Ich war von Anfang an, in der Geschichte drin und hab mich total mit Skye identifizieren können. Ich habe sehr mitgelitten und teilweise war ich so gefesselt, dass ich das Buch einfach nicht weglegen konnte.
Alles in Allem: Eine grosse Empfehlung für Dystopie Liebhaber!

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Veröffentlicht am 13.02.2020

Rasant, authentisch, undurchsichtig

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Ich habe mittlerweile seit längerem keine Dystopie mehr gelesen - schlicht und einfach weil mich der immergleiche Aufbau, die vielen auffälligen Parallelen zu anderen Geschichten und die Holzhammer-Gesellschaftskritik ...

Ich habe mittlerweile seit längerem keine Dystopie mehr gelesen - schlicht und einfach weil mich der immergleiche Aufbau, die vielen auffälligen Parallelen zu anderen Geschichten und die Holzhammer-Gesellschaftskritik zunehmenden nerven. Bei "Falling Skye" hatte ich von Anfang an ein gutes Gefühl: nicht nur dass Cover und Klapptext vielversprechend aussahen und ich natürlich meine Psychologie-Kollegin unterstützen musste - die Geschichte hat mich mit ihrem einzigartigen Stil auch von der ersten Seite an in ihren Bann gezogen.

Das Cover ist mit dem großen, zersplitternden Kristall mit den Leuchteffekten, dem dynamischen, blauen Hintergrund und dem silbern glänzenden Titel ein wahrer Blickfang. Durch die Silhouette des dunkelhaarigen Mädchens und die Skyline von New York im Hintergrund wird dem futuristischen Motiv etwas Bekanntes entgegengesetzt und die feinen geometrischen Linien rund um den Diamanten, die bei genauerem Hinsehen zu erkennenden roten Blutspuren auf dem Kristall, sowie die Reflexionen der Glassplitter runden das Bild gekonnt ab. Schön ist auch dass die 47 Kapitel durch eine Kristallform voneinander getrennt werden. Der Titel ist ein spannendes Sprachspiel, auf das tatsächlich schon in der ersten Szene indirekt Bezug genommen wird


Erster Satz: "Es ist ein eigenartiges Gefühl, wenn man genau weiß, was gleich passieren wird - und man das Unausweichliche trotzdem nicht ändern kann."


Wir steigen nämlich mit einem Sturz bei einem von Skyes Laufwettkämpfen ein - eine von vielen Aktivitäten, die sie einen Schritt näher an ihren großen Traum bringen soll: nach der Kristallisierung ein "R" auf dem Handgelenk stehen zu haben um an der Cremonte Universität ihr Wahlfach studieren zu können - Journalismus, wie ihre Mutter, die vor vier Jahren verschwunden ist. In Skyes Leben dreht sich alles um Leistung, Schule, Abschlussprüfungen und die in zwei Jahren anstehende Kristallisierung, die über ihre Zukunft entscheiden wird: ist sie emotional oder rational? Ist sie ein "E" oder ein "R"? Wird sie ihre Zukunft selbst in die Hand nehmen können oder sich zu ihrem eigenen Schutz von der Gesellschaft führen lassen? Angesichts so einer wichtigen Entscheidung bleibt kein Platz für Gefühle, schließlich steht für sie genau fest, was sie werden will. Doch dann geht plötzlich alles schief: nicht nur verletzt sie ihren Schwarm Elias und handelt unüberlegt impulsiv sondern wird auch noch zwei Jahre zu früh zur Testung eingeladen wird. Schon auf dem Weg zum Zentrum muss Skye feststellen, dass sie weder ihrem Verstand noch ihren Gefühlen vertrauen darf, wenn sie ihr Leben nicht gefährden soll. Doch wem dann? Dem gutaussehenden, geheimnisvollen Testleiter, der ihr zu folgen scheint und immer wieder hilft? Dem System, dass es sie schon richtig klassifizieren wird? Im weit abgelegenen Zentrum muss Skye dann aber bald feststellen, dass mehr auf dem Spiel steht, als nur ihr "R", denn nächtliche Abtransports, öffentliche Demütigungen und tragische "Unfälle" lassen sie zweifeln, was bei der Kristallisierung wirklich getestet wird: ihr Trait oder ihre Treue...


"Wir werden mit unterschiedlichen Veranlagungen geboren, die darüber entscheiden, was für ein Leben zu uns passt. Das schreibt Cloe Cremonte im Silberstreif und daran habe ich immer geglaubt. Aber einer Führung, die eiskalte Gefühlslosigkeit als rationales Ideal verkauft, kann ich doch nicht treu sein!"


Nachdem wir kurz in Skyes Alltagswelt eingeführt werden, die sich im Grunde nicht groß von unserem Leben unterscheidet bis auf dass die USA in die "Gläsernen Nationen" umbenannt worden sind und die Klassifizierung der Gesellschaft nach Traits für Frieden und Gerechtigkeit sorgen soll, wandelt sich die lockere Atmosphäre schon bald und nimmt Thriller-artige Züge an. Erschien Skyes Leben zuvor noch recht harmlos wie das eines normalen Teenagers, häufen sich bald Indizien dafür, dass sie in einem maroden, korrupten System lebt, dass sich unter dem Deckmantel einer zukunftsorientierten, perfekten Gesellschaft versteckt. Denn neben den Tests auf verschiedenen Persönlichkeitsdimensionen wie Neurotizismus, Verträglichkeit, Extraversion, Zielstrebigkeit und Temperament (die ersten drei gehören tatsächlich zu den "Big Five" der Persönlichkeit) gibt es außerdem ein rätselhaftes Ranking, eine "Gläserne Stunde" in der die Mädchen ihre Geheimnisse verraten müssen und lückenlose Überwachung. Wozu das alles, wenn doch die Tests klar die Traits herausarbeiten sollen? Bald wird dem Leser klar, dass hinter der Testung noch viel mehr steckt als die Kategorisierung der Jugendlichen und hinter der gläsernen Fassade viele Abgründe lauern. Diskriminierung, Sexismus, Diktatur, Gleichschaltung der Medien und Zensur - statt üble Auswüchse zu vermeiden hat die neue Ordnung noch viel mehr hervorgerufen. Zusammen mit Skye geraten wir in einen rasanten, undurchsichtigen Strudel aus Ereignissen, der ihre Welt komplett über den Haufen wirft.


"Ich bin nicht nur das zielstrebige Mädchen, das Probleme logisch löst. Ich bin nicht nur die ehrgeizige Wettkampfsportlerin, die ihrem Erfolg alles andere unterordnet. Ich bin auch das Mädchen, das in den See springt, wenn jemand in Gefahr ist - ohne über die Strömung nachzudenken. Das Mädchen, das Alexander vertraut, obwohl nichts dafür spricht außer einem Gefühl. Ich bin nicht nur rational. Und seltsamerweise löst diese Feststellung keine Panik mehr in mir aus, sondern Trotz. Warum muss ich mich für eine der Seiten entscheiden?"


Beim Lesen merkt man bald, dass die junge Autorin Psychologie studiert. Nicht nur weil ihre Protagonisten im Matheunterricht über Regressionsgeraden und die Methode der kleinsten Quadrate reden, sondern auch weil ihre spannend konzipierte Gesellschaft, Skyes einfühlsame Identitätssuche, der besondere Fokus auf die Gruppendynamik der Mädchen, die abgekarteten Manipulationen und durchdachten Kampagnen der Kristallisier Wissen über menschliches Verhalten, Erleben und vor allem auch über soziale Beeinflussung erkennen lassen. Auch ihr einfühlsamer, häufig auf den Punkt treffender Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Zwar ist das Erzähltempo durch den genauen Blick auf Skyes Gedanken- und Gefühlswelt während der Tests und das Miteinbeziehen von einer kleinen Portion Teenie-Drama nicht so hoch, wie es das vielleicht hätte sein können, dennoch brodelt die Spannung geradezu und ich konnte das Buch zu keinem Zeitpunkt aus der Hand legen.

Skye ist als Hauptprotagonistin und Ich-Erzählerin sehr liebenswürdig und definitiv ein Sympathieträger, auch wenn sie zu Beginn sehr systemkonform, in gewisser Weise naiv und mit ihrer Zielstrebigkeit und erzwungener Emotionslosigkeit kalt wirkt. An ihrem Mitgefühl, ihrer Impulsivität wenn andere in Gefahr sind und an ihrer Leidenschaft, mit der sie sich, ihre Werte und ihre Freunde verteidigt, merkt man jedoch schnell, dass sie nicht so emotionslos und rational ist, wie sie vorgibt zu sein. Auch in anderen Charakteren täuschen wir uns zu Beginn und müssen im Verlauf der Geschichte bestellen, dass der erste Eindruck trügen kann: die kalte Jasmine lässt hinter ihre Fassade blicken, der perfekte Elias verliert sich in seiner Konformität, die emotionale Luce verbirgt ein großes Geheimnis, der schwächliche Colin packt geheime Skills aus, der geheimnisvolle Testleiter Alexander entpuppt sich als Skye wichtigster Verbündeter und auch ihre Eltern erscheinen vor dem Hintergrund der Kristallisierung plötzlich in einem ganz anderen Licht... Einen besonderen Einblick bekommen wir durch die zweite Erzählperspektive, die durch eine andere Schriftart optisch hervorgehoben wurde, die das Innenleben von Alexander/Hunter beschreibt. Leider bleibt er erstmal eine recht eindimensionale Randfigur, die vor allem die Spannung steigern und die Handlung vorantreiben soll. Auch die Liebesgeschichte schöpft ihr Potential nicht aus - so kommt Skyes plötzliche Verliebtheit fast aus dem Nichts und konnte von mir nicht ganz nachvollzogen werden. Ich habe aber die Hoffnung, dass er sich im zweiten Teil zu einer genauso eindrücklichen Persönlichkeit entwickelt wie Skye.


"Pass auf dich auf", flüstere ich, bevor ich mich abwende. Irgendwo unter dieser Festung aus Glas verbirgt sich ein Geheimnis, für das Menschen sterben müssen. Und wir werden es finden."


Bevor ich meine Lobeshymne abschließe, muss ich noch einen Kritikpunkt anbringen: an einigen Stellen wirkt die sonst so runde Handlung etwas unrealistisch. Beispielsweise scheint Alexander der Einzige zu sein, dem Skyes Fehltritte auffallen, außerdem manipuliert er immer wieder die Ergebnisse oder das ganze System, ohne dass es jemandem auffällt. Seine Verbindung zu Skye ist so offensichtlich, dass sie die anderen Mädchen damit aufziehen aber von den Testleitern merkt keiner etwas? Und trotz der vollkommenen Überwachung und neuster Technik finden die Protagonisten immer ein Schlupfloch, sich zu unterhalten? Man kann sich in den Aufgaben so nach seinem Wunsch-Trait verhalten, dass die Testung beeinflusst wird und das obwohl alle physischen Parameter genauestens aufgezeichnet werden? Für mich war die Darstellung von Überwachung und neuer Technik auf der einen Seite und Nachlässigkeiten und Schlupflöcher auf der anderen Seite ein wenig unglaubwürdig.

Leider musste ich zudem in der Hälfe feststellen, dass die Grundidee nicht ganz neu erschien. Tests zur Kategorisierung der Persönlichkeit, Konfrontation mit Ängsten in Simulationen, ein geheimer Komplott hinter den Kulissen, eine Liebesbeziehung zu einem Testleiter/Ausbilder … wen erinnert das auch ein bisschen an "Die Bestimmung"? Etliche erschütternde Geheimnisse, Tod, Verrat, Angst und mehrere überraschende Wendungen später musste ich mein Urteil dann aber nochmal überdenken. Denn die wahre Agenda, die sich hinter der Kristallisierung verbirgt ist wahrhaft gut durchdacht, glaubwürdig, authentisch und ABSOLUT EKELHAFT! Was wirklich hinter alldem steckt, hätte ich niemals erraten und vor der Art und Weise, wie die Autorin und hier überrascht und es noch schafft, eine subtile Botschaft an die Enthüllung zu hängen, hat mich wirklich beeindruckt! Von der großen Wendung abgesehen ist das Ende sehr offen und weckt vor allem die Spannung auf den nächsten Teil, der leider erst im Herbst 2020 erscheint. Ich werde auf jeden Fall weiterlesen und freue mich schon sehr auf die Fortsetzung!


"Meine Wut macht mich mutiger, als ich bin. "In Wirklichkeit geht es doch bloß darum, dass ihr Angst vor uns habt." Ich trete näher an den Konsiliar heran, der nicht viel größer ist als ich selbst. "Denn Sie irren sich: Frauen wurden keine Rechte gegeben - sie haben sie sich genommen. Und wir werden sie uns zurückholen, wenn man uns dazu zwingt."




Fazit:


Ein treffsicherer Schreibstil, eine liebenswürdige Protagonistin, ein glaubwürdiges, böses System mit Realitätsrelevanz, eine feministische Botschaft, etliche spannende Wendungen und eine atmosphärische Spannung machen dieses Debüt zu einem wirklichen Dystopie-Highlight. Rasant, authentisch, undurchsichtig: eine Mischung aus psychologischer Spannung, Gesellschaftskritik und Teenie-Drama.

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