Cover-Bild Jolas Briefe
9,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Francke-Buch
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 01.2017
  • ISBN: 9783868276299
Lisa Wingate

Jolas Briefe

Silvia Lutz (Übersetzer)

Tandi Reese wagt mit ihren Kindern einen Neuanfang – auf einer wunderschönen Insel im Atlantik. Die junge Mutter, die eine schwierige Vergangenheit hat, möchte endlich wieder auf die Beine kommen. Doch es ist gar nicht so einfach, alte Gewohnheiten abzulegen. Da macht ihr der Himmel überraschend ein Geschenk. Während sie das uralte Haus ihrer verstorbenen Nachbarin Jola entrümpelt, stößt Tandi auf geheimnisvolle Kästchen voller Gebetsbriefe, die sie in ihren Bann ziehen. Sie nehmen sie mit in eine längst vergessene Welt, die auf seltsame Weise mit ihrer eigenen verbunden zu sein scheint, und werden zum Auslöser umwälzender Veränderungen …
Eine bezaubernde Erzählung von der Macht des Gebets.

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Lenneth in einem Regal.
  • Lenneth hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.04.2018

Ein stiller Engel

0

Ein stiller Engel

„Nach den Maßstäben der Welt war sie vielleicht kein bedeutender Mensch, der besonders erwähnenswert war. Aber nach den Maßstäben, die wirklich zählen, war sie ein unglaublicher Mensch.“

Dieser ...

Ein stiller Engel

„Nach den Maßstäben der Welt war sie vielleicht kein bedeutender Mensch, der besonders erwähnenswert war. Aber nach den Maßstäben, die wirklich zählen, war sie ein unglaublicher Mensch.“

Dieser unglaubliche Mensch namens Jola Anne Poole spielt die Hauptrolle im vorliegenden Buch aus der Feder von Lisa Wingate. Die alte Dame führte besonders in den letzten Jahren ein äußerst zurückgezogenes Leben in ihrem Haus auf der Insel Hatteras vor der Küste North Carolinas. Nach ihrem Tod wird Tandi Jo Reese, die Mieterin des benachbarten Cottages, mit einer Aufräum- und Grundreinigungsaktion beauftragt. Als sie dabei auf etliche Kästchen mit unzähligen Briefen der Verstorbenen stößt, ist ihre Neugier geweckt. Tandi verbringt in Folge viel Zeit im Haus von Jola Anne und lernt die Verstorbene durch die Lektüre ihrer Briefe immer besser kennen. Die junge Frau, deren bisheriges Leben einer Achterbahn mit weit mehr Tiefen als Höhen gleicht, beginnt sich durch den Einfluss der Briefe ebenfalls zu verändern…

Lisa Wingate erzählt in sehr einnehmendem Schreibstil und mit viel Gefühl die Geschichte einer alten Dame, die ihre Lebensgeschichte in Form von ganz besonderen Briefen zu Papier brachte und sorgsam aufbewahrte. Die Protagonistin weilt zu Beginn des Buches zwar nicht mehr unter den Lebenden, wächst dem Leser jedoch mit jedem einzelnen Kapitel mehr ans Herz. Jola Annes Leben wird durch die Lektüre der Briefe behutsam aufgerollt. Der zweite Fokus dieses Buches ist auf Tandi Jo Reese gerichtet, die nach einer schweren Kindheit und Jugend den falschen Weg eingeschlagen hat. Nachdem sie sich zu einer Veränderung entschlossen hat, wagt die alleinerziehende Mutter mit ihren beiden Kindern einen Neubeginn auf Hatteras. Ein Schritt, der ihr Leben verändert. Tandis schwierige Vergangenheit ist immer wieder ein Thema und ihre Entwicklung wird überzeugend und gut nachvollziehbar dargestellt. Die Lektüre der wundervollen Briefe stellten für mich persönlich den Höhepunkt dieses Buches dar. Ich empfand jedoch auch das Zusammenwachsen von Tandi mit ihren beiden Kindern authentisch und gefühlvoll beschrieben. In diesem Roman wird der pubertierenden Zoey, die aufgrund der Probleme ihrer Mutter schon sehr früh lernen musste, Verantwortung zu übernehmen, und dem dünnen, sommersprossigen kleinen J.T, der immer weniger spricht, viel Aufmerksamkeit zuteil. Tandis „Rückfälle“ in ihren alten Lebenswandel haben mich an mancher Stelle beinahe zur Verzweiflung gebracht – stets in der Hoffnung, sie würde endlich einmal „aufwachen“ und hinter die äußere Erscheinung bestimmter Menschen blicken. Die Autorin stellt ihren Protagonisten gut ausgearbeitete Nebenfiguren zur Seite, wobei ich jedoch von den Muschelladen-Schwestern gerne mehr erfahren hätte. Die Figur des Paul Chastain schaffte es aber trotz seines jungenhaften Charmes, seiner Zuverlässigkeit und seiner exzentrischen Kleiderwahl bis zuletzt nicht vollständig, mich für sich einzunehmen.

Die Geschichte wird aus der Sicht der Ich-Erzählerin Tandi Jo Reese wiedergegeben. Jolas Briefe werden in kursiver Schrift dargestellt, sie eröffnen dem Leser die Welt der Jola Anne Poole, rollen die Vergangenheit auf und bewirken eine grundlegende Veränderung in Tandi. Mysteriöse Ereignisse im Inneren des alten Hauses und das Auftreten von Tandis Schwester brachten eine kleine Prise Spannung in die Handlung. Der Glaube an Gott spielt eine wichtige Rolle für die Protagonistin dieses Buches, und die Idee mit den Gebetsbriefen in den Kästchen hat mir ausgezeichnet gefallen.

FAZIT: Eine wunderschöne Lektüre, in der die Flucht vor einer schweren Vergangenheit sowie deren Bewältigung, ein geheimnisumwittertes altes Haus, deren verstorbene Bewohnerin und ihr unerschütterlicher Glaube an Gott sowie eine sich anbahnende Romanze zu einer gefühlvollen Geschichte verwoben wurde.

Veröffentlicht am 11.04.2017

Ein stilles, nachdenkliches machendes Buch

0

Tandi Reese wagt mit ihren Kindern einen Neuanfang. Die junge Mutter, die eine schwierige Vergangenheit hat, möchte endlich wieder auf die Beine kommen. Doch es ist gar nicht so einfach, alte Gewohnheiten ...

Tandi Reese wagt mit ihren Kindern einen Neuanfang. Die junge Mutter, die eine schwierige Vergangenheit hat, möchte endlich wieder auf die Beine kommen. Doch es ist gar nicht so einfach, alte Gewohnheiten abzulegen. Während sie das uralte Haus ihrer verstorbenen Nachbarin Jola entrümpelt, stößt Tandi auf geheimnisvolle Kästchen voller Gebetsbriefe, die sie in ihren Bann ziehen. Sie nehmen sie mit in eine längst vergessene Welt, die auf seltsame Weise mit ihrer eigenen verbunden zu sein scheint, und werden zum Auslöser umwälzender Veränderungen … (Auszug Klappentext)

Schreibstil: Der Schreibstil ist gut, ich hatte keine Probleme der Geschichte zu folgen. Zwischendurch gibt es die besagten Briefe von Jola, die in kursiver Schrift gedruckt sind. Was mir negativ auffiel, ist, dass die Schrift doch sehr klein ist und gedrungen wirkt. Man hätte die Geschichte durchaus auch auf 150 Seiten mehr drucken können. Das wäre in jedem Fall angenehmer zu lesen.

Charaktere: Tandi ist eine sehr schnell zu beeindruckende Frau – meistens im Negativen, wenn sie sich immer wieder den gleichen Typ Mann sucht, der sie doch nur wieder unglücklich macht und sie ausnutzt. Sie hat eine schwierige Vergangenheit, über die sie nicht so richtig hinwegkommt. Manchmal hätte ich sie für ihre Gedanken und Handlungen schütteln können, um sie mal wieder auf den richtigen weg zu führen. Gerade, wenn sie es nicht schafft ihre Mutterrolle vernünftig zu übernehmen. Sie war für mich somit insgesamt nicht unbedingt eine Sympathieträgerin. Im Laufe des Buches ändert sich das zum Glück zum Positiveren.


Meine Meinung:

Mein erster Eindruck war, dass man dieses Buch nicht eben zwischendurch lesen kann, sondern sich Zeit nehmen muss um alles Geschriebene gut aufzunehmen.

Jolas Briefe fand ich immer sehr spannend, wenn sie auch anfangs, als Jola noch jung war, nicht immer verständlich für mich waren. Die Familienkonstellationen die sie in den Briefen beschreibt, haben mich etwas verwirrt. Nach und nach erfährt man mehr über Jolas Persönlichkeit und ihr Leben, ich hätte mir aber noch viel mehr dieser Briefe gewünscht, weil diese für mich das Kernstück des Buches sein sollten und auch waren.

Tandis Leben fand ich zwar auch recht unterhaltsam, gerade wenn es ab der Hälfte etwas ereignisreicher wird. Aber manchmal hatte ich den Eindruck, dass es sich etwas zieht, weil auch jede kleinste Handlung beschrieben wurde.

Was mich etwas gestört hat war, dass die Autorin einige der Charaktere so beschreibt, dass sie der Leser gleich nicht leiden kann und schon weiß, wer die „Bösen“ sind. Ich denke, dass hätte man etwas subtiler lösen können. Ich hätte mir da jedenfalls gern eine eigene Meinung gebildet, ohne direkt darauf gestoßen zu werden.

Für mich war es ein Buch zum Wohlfühlen, weil Tandi auch die guten Seiten des Lebens - Hoffnung und liebe, hilfsbereite Menschen kennenlernt. Wobei sie meines Erachtens manchmal etwas viel Glück (oder göttlichen Beistand?) hat.
In der ersten Hälfte läuft die Spannung noch etwas subtiler ab, sie besticht mit ihrer stillen und unaufgeregten Art. Danach wurde die Geschichte mehr und schneller vorangetrieben, was ich persönlich begrüßte.

Das Ende war schlüssig und gefiel mir gut. Jedoch hätte ich gern noch ein paar mehr Sachen aufgeklärt gehabt bzw. erfahren, wie z.B. mehr Erläuterungen über Tandis Vergangenheit, mehr Dialoge mit ihren Kindern und mehr von Jolas Briefen.

Insgesamt gefiel mir „Jolas Briefe“ nicht schlecht - auch wenn es eher mit viel Glaube und verhaltener Spannung aufwartet und mir deshalb etwas zu langatmig war. Es klingt eher im Stillen nach und man macht sich auch Gedanken über sein eigenes Leben - darüber was wirklich wichtig ist, und dass es sich lohnt mal hinter die Fassade zu schauen.
Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

Dieses Buch bekam ich freundlicherweise als Rezensionsexemplar im Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks zur Verfügung gestellt, was meine Meinung jedoch in keiner Weise beeinflusst.