Cover-Bild Libellenschwestern
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Limes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 05.03.2018
  • ISBN: 9783809026907
Lisa Wingate

Libellenschwestern

Roman - Der New-York-Times-Bestseller
Andrea Brandl (Übersetzer)

»Lisa Wingates ergreifender Roman basiert auf verbrecherischen Adoptionen in den USA bis 1950.« (FÜR SIE)

Der Dauer-New-York-Times-Bestseller, von den Goodreads-Lesern zum besten historischen Roman 2017 gewählt!
Ein bewegender Roman über das kraftvolle Band, das Geschwister verbindet, über verborgene Geheimnisse und ihre heilende Wirkung, wenn man sie endlich lüften darf …
Ihre Geschichte beginnt an einem schwül-heißen Sommerabend im Jahr 1939, doch erst über 70 Jahre später wird sie erzählt werden können — aber davon weiß Avery Stafford noch nichts. Für sie hat das Leben keine Geheimnisse. Bis sie eines Tages auf die 90-jährige May Crandall trifft. Die Fremde erkennt ihr Libellenarmband, ein Familienerbstück, und sie besitzt ein Foto von ihrer Großmutter. Was hat May mit ihrer Familie zu tun? Avery stößt schon bald auf ein unglaubliches Geheimnis, das sie zurück in ein dunkles Kapitel ihrer Familiengeschichte führt …
Memphis, Tennessee, 1939: Die zwölfjährige Rill Foss und ihre vier Geschwister leben mit ihren Eltern in einem Hausboot auf dem Mississippi. Als die Kinder eines Tages allein sind, werden sie von angeblichen Beamten in ein Waisenaus gebracht. Rill hat ihren Eltern versprochen, auf ihre Geschwister aufzupassen. Ein Versprechen, das sie auf keinen Fall brechen will, aber es wird ihr alles abverlangen, vielleicht mehr als sie geben kann …

Ein zutiefst bewegender Roman, inspiriert von einer wahren Geschichte.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.03.2018

Geschwister

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„Seltsam, wie man sich an Dinge gewöhnt, auch wenn sie noch so furchtbar sind.“

Memphis, Tennessee, 1939. Die Familie Foss lebt auf einem Hausboot auf dem Mississippi. An einem Abend muss die zwölfjährige ...

„Seltsam, wie man sich an Dinge gewöhnt, auch wenn sie noch so furchtbar sind.“

Memphis, Tennessee, 1939. Die Familie Foss lebt auf einem Hausboot auf dem Mississippi. An einem Abend muss die zwölfjährige Rill Foss auf ihre vier jüngeren Geschwister aufpassen, weil ihr Vater ihre Mutter ins Krankenhaus bringen muss, da es bei der Geburt ihrer Zwillinge Probleme gibt. Plötzlich tauchen Polizisten auf, die die Kinder in ein Waisenhaus bringen, wo sie schreckliche Dinge erleben und getrennt werden. Kann Rill ihre Geschwister beschützen und ihre Eltern wiederfinden?

Rills Geschichte berührt. Zunächst die ärmlichen Verhältnisse auf dem Hausboot, die trotzdem eine große Wärme und Liebe ausstrahlen, dann die Zustände im Waisenhaus, das Verhökern der Kinder an reiche Eltern, Rills harter Kampf um ihre jüngeren Geschwister. Das Buch erzählt in aufeinanderfolgenden Kapiteln einmal die Erlebnisse der Kinder in 1939 und dann die Geschichte im Heute, in der die Politikertochter Avery Stafford bei einem Besuch in einem Altenheim auf May trifft, die in einem Libellenarmband, das Avery trägt, ein altes Familienerbstück erkennt. Warum hat May Fotos, auf denen Avery ihre Großmutter Judy erkennt? Die Suche nach der Wahrheit ist spannend zu verfolgen, gleichzeitig sind die Erlebnisse der Kinder fast unerträglich.

Das Buch ist berührend und gut geschrieben. Die Geschichte ist aufwühlend. Ich habe sowohl Rills Geschichte als auch Averys Nachforschungen sehr gerne gelesen und mit den Figuren mitgelitten. Die Erkenntnis, dass die geschilderten Erlebnisse tatsächlich wahr sind, lässt einen das Buch mit noch mehr Wut lesen. Die Children’s Home Society und Georgia Tann betrieben ihr Geschäft mit gestohlenen Kindern bis in die 1950er Jahre. Zahlreiche Kinder wurden ihren Eltern unter fadenscheinigen Gründen weggenommen und zur Adoption freigegeben, wofür sich die Frau gut bezahlen ließ. Eine schreckliche Vorstellung.

Veröffentlicht am 05.03.2018

erschütternd

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Ein beeindruckendes Buch! Die Schreibweise hat mich vom ersten Moment an mitgerissen, der Perspektivenwechsel die Spannung sehr hoch gehalten und ich habe mich von der ersten bis zur letzten Seite gut ...

Ein beeindruckendes Buch! Die Schreibweise hat mich vom ersten Moment an mitgerissen, der Perspektivenwechsel die Spannung sehr hoch gehalten und ich habe mich von der ersten bis zur letzten Seite gut aufgehoben gefühlt.
Das Buch spielt auf zwei Zeitebenen: in der Gegenwart und im Jahr 1939. Avery trifft May in einem Seniorenheim und trifft unerwartet auf ihre Vergangenheit. Doch May verrät nichts und so muss Avery selbst Nachforschungen anstellen. Zu Hilfe kommt ihr der nette Trent. Was die beiden herausfinden spielt auch auf der zweiten Zeitschiene, in der May ihre Geschichte erzählt. Und die hat es wirklich in sich. Als Kind zusammen mit ihren Geschwistern von zu Hause entführt und in ein Kinderheim gebracht, wo sie Not und Gewalt kennen lernen. Ihre Schwestern und der kleine Bruder werden schnell an Adoptiveltern vermitteln und auch May bekommt die Chance auf eine neue Familie. Doch eigentlich wollte sie doch so gern mit ihren Geschwistern zusammenbleiben!
Was Lisa Wingate hier erzählt, beruht zum Teil auf einer wahren Begebenheit. Kinder wurden ihren Eltern entrissen und für viel Geld an wohlhabende Eltern verkauft. Man kann jetzt denken, dass es den Kindern dort sicher besser ging, aber sie hatten ja keine Wahl! Und welches Kind würde nicht lieber bei den eigenen Kindern aufwachsen? Die Grausamkeit, die May und ihre Geschwister dort im Kinderheim erfahren hat mich zutiefst erschüttert. Mit dem Hintergedanken, dass diese Geschehnisse tatsächlich so passiert sind, wurden die Gefühle noch intensiver und erschreckender.
Ein dunkler Teil der Geschichte Amerikas, der hier ans Licht kommt und von dem sicher nicht viele Menschen wissen.

Veröffentlicht am 19.02.2018

Berührender Schicksalsroman

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Dieser Schicksalsroman basiert auf wahren Gegebenheiten und zeigt das Ausmaß an tragischen Ereignissen verschiedener Personen, in diesem Fall am Beispiel einer fiktiven Familie und ihren 5 Kindern, die ...

Dieser Schicksalsroman basiert auf wahren Gegebenheiten und zeigt das Ausmaß an tragischen Ereignissen verschiedener Personen, in diesem Fall am Beispiel einer fiktiven Familie und ihren 5 Kindern, die ein einfaches Leben auf einem Hausboot auf dem Mississippi führen.


Die Tennessee Childrens´s Home Society unter der Führung von Georgia Tann war ein grausames Kapitel in der Waisenhaus- und Adoptionsgeschichte von Memphis in den 20er bis 50er Jahren. Unter dem Deckmantel der Fürsorge für arme, unerwünschte und vernachlässigte Kinder, wurden Babies und Kleinkinder durch Späher ausgesucht, ihren Eltern abgeluchst oder sogar verschleppt, um dann gegen Geldzahlungen an adoptionswillige Eltern verkauft zu werden. Die Heime wurden nicht kindgerecht geführt und niemand ging den wahren Machenschaften der geldgierigen Kriminellen nach, der Skandal wurde selbst von höheren Regierungskreisen unterstützt. Offiziell wurden armen Kindern ein neues Heim und bessere Lebensbedingungen geboten. Aber eigentlich war das nur Kinderhandel in übelster Art und Weise und es betraf Tausende von Kindern, die nie wieder in ihre Familien zurück kehrten.


In ihrem Roman arbeitet Lisa Wingate die schrecklichen Schicksale dieser den Familien entrissenen Kindern auf.

Dazu stellt sie in einem Handlungsstrang das Leben auf dem Hausboot und die Entführung und den weiteren Verlauf der Kinder der Familie Foss dar. Es sind schöne, bildhafte Darstellungen von der Natur, vom Leben auf dem Fluss, von Armut und Familienleben und dem engen Zusammenhalt der Geschwister, aber auch sehr betroffen machende Schilderungen durch die Verschleppung ins Waisenhaus und den schlimmen Machenschaften vor Ort.


Circa 70 Jahre später macht Avery Stafford, eine junge Juristin, in einem Altenheim eine ungewöhnliche Entdeckung. Ihr Libellenarmband, ein Familienerbstück, wird von der über 90jährigen Bewohnerin May als ihres erkannt. Diese Erkenntnis bringt Avery dazu, sich auf die Suche nach dem dahinter liegenden Familiengeheimnis zu machen, denn ihre Großmutter ist an Demenz erkrankt und von ihr sind keine Informationen zu erfahren. Avery kommt zu erschütternden Erkenntnissen, die auch ihr eigenes Leben verändern werden.


Mich hat diese Geschichte sehr berührt und ich habe insbesondere mit Rill und den anderen Kindern mitleiden müssen. Es ist schwer zu glauben, wie herzlos und ohne jegliche Schuldgefühle Giorgia Tann und ihre Mitarbeiter mit den Kindern umgingen und sie wie eine Handelsware auf dem "Markt" zu Geld machten. Der Autorin lag sehr an einer Publikmachung dieses Skandals und das ist ihr mit ihrer Aufarbeitung in Romanform ausgesprochen gut gelungen.


Wie hier die kindliche Protagonistin Rill/May ihre inneren Kämpfe ausfechtet, um ihre Geschwister zu schützen, ist überaus beeindruckend und überzeugend dargestellt. Sie allein vermag es nicht, sich gegen die Mitarbeiter zu wehren, auch wenn sie es noch so gern möchte. Die ständige Angst um die Geschwister und die Strafen im Heim hat man als Leser dauernd vor Augen und man möchte sie am liebsten beschützen.

Dieses Bild von Kinderheimen setzt sich dauerhaft fort, es wird nicht nur im amerikanischen Heimen solche Machenschaften gegeben haben, das ist nach dieser Lektüre das schlimme Resümee. Man kann nur hoffen, dass heutige Jugendämter mehr Kontrolle ausüben.


Die Nachforschung Averys sorgt für den neueren zeitlichen Bezug, man möchte mit ihr hinter das Geheimnis ihrer Großmutter kommen. Es gibt noch eine eher nebensächlich verlaufene Liebesgeschichte, die sich nicht so sehr in den Vordergrund drängt.


Der Schreibstil der Autorin ist sehr detaillreich, bildhaft und lebendig gestaltet, man findet sich in Rills kindlicher Sichtweise wieder und erkennt ihre Liebe zu den Geschwistern sehr genau. Ebenso deutlich wird auch der Zwiespalt von Avery in ihrer Verantwortung für den guten Ruf ihrer Familie. Doch im Ganzen folgt man viel gespannter Rill und ihren Erlebnissen.


Das Ende klärt einige Ungereimheiten auf, es führt Menschen zusammen und kann doch die Lücken der Familien nicht endgültig schliessen.


Ein Schicksalsroman, der den Leser teilhaben lässt an kindlichen Schicksalen und der besonders die tiefe Verbundenheit zwischen Geschwistern sehr gut zeigt. Von mir eine volle Leseempfehlung, denn so etwas darf sich nicht wiederholen.


Veröffentlicht am 15.12.2019

Sehr berührend

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Tolles Buch, dass sich gut lesen lässt. Hatte an mehreren Stellen Tränen in den Augen aufgrund der Ungerechtigkeit. Einzig die Sprünge in die Gegenwart empfand ich als überflüssig und waren ein wenig schwerfällig. ...

Tolles Buch, dass sich gut lesen lässt. Hatte an mehreren Stellen Tränen in den Augen aufgrund der Ungerechtigkeit. Einzig die Sprünge in die Gegenwart empfand ich als überflüssig und waren ein wenig schwerfällig. Die Geschichte der Kinder fand ich bei weitem bewegender, als die der Enkelin. Folglich wäre die Geschichte auch ohne die Zeitsprünge ausgekommen.

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Veröffentlicht am 18.03.2018

Libellenschwestern

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Ein furchtbares Verbrechen spielt sich ganz legal in Memphis, Tennessee in den 1930er Jahren ab. Kinder werden ihren leiblichen Eltern weggenommen, diese werden getäuscht oder bedrängt Sorgerechtsabtretungen ...

Ein furchtbares Verbrechen spielt sich ganz legal in Memphis, Tennessee in den 1930er Jahren ab. Kinder werden ihren leiblichen Eltern weggenommen, diese werden getäuscht oder bedrängt Sorgerechtsabtretungen zu unterschreiben, so dass die Kinder für viel Geld an reiche und prominente Leute adoptiert werden können.

Genau das geschieht auch Rill und ihren Schwestern und ihrem kleinen Bruder, als sie in ihrem Hausboot auf die Rückkehr ihrer Eltern warten, die sich gerade für eine anstehende Geburt in ein Krankenhaus begeben haben. Das Kinderheim, in das sie gebracht werden, wird für sie zur Hölle und nach und nach werden sie auch noch voneinander getrennt. Rill hat nur einen Wunsch: sich und ihre Geschwister aus diesem Alptraum zu befreien.

Viele Jahre später sieht sich Avery hineingedrängt in ein Leben in der Öffentlichkeit. Sie soll die politische Arbeit ihres Vaters übernehmen. Auf einer Veranstaltung in einem Pflegeheim lernt sie May kennen, eine alte Dame die ihr Libellenarmband wiedererkennt. Avery begibt sich auf eine Spurensuche durch die Vergangenheit um herauszufinden, was es mit den Libellen auf sich hat und wieso ihre Großmutter und May sich kennen.

Die Kapitel springen zwischen Rill und Avery und damit auch den Zeitebenen hin und her. Rills Abschnitte sind geprägt von Angst, Verzweiflung aber auch Hoffnung. Der Schreibstil wirkt sehr eindringlich und übermittelt dem Leser so die Gefühle der Protagonisten genauestens. Averys Abschnitte sind hingegen spannend und aufregend, man kann es nicht erwarten bis sie die nächste Spur auf ihrer Suche findet. Durch die wechselnden Abschnitte fliegt jede Seite nur so dahin.

Fazit: Eine unglaublich spannende und erschütternde Geschichte über ein dunkles Geheimnis in der amerikanischen Geschichte.