Tiefgründig
Frühlingsglücksgefühle ist ein tiefgründiger Roman, der hinter einer traumhaften Bergkulisse spielt und von einer starken Protagonistin erzählt, die sich plötzlich wieder ihrer Vergangenheit stellen muss.
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Frühlingsglücksgefühle ist ein tiefgründiger Roman, der hinter einer traumhaften Bergkulisse spielt und von einer starken Protagonistin erzählt, die sich plötzlich wieder ihrer Vergangenheit stellen muss.
Handlung: Als Leni sich ihren Traum erfüllt und endlich stolze Besitzerin der Gaupenhütte ist , könnte alles perfekt sein. Bei ihren Vorbereitungen für ihre Gaststätte fragt sie einen Handwerker an ,der ihre Hütte für den Frühling wieder auf Vordermann bringen soll. Doch dieser Handwerker entpuppt sich ausgerechnet als Timon. Der Timon der sie vor Jahren nach einem Kuss auf ihrem Abschlussball einfach verließ. Und auf einmal kommen da die Gefühle hoch, die Leni glaubte verloren zu haben.
Meine Meinung: Mir hat auf Anhieb der angenehme Schreibstil der Autorin gefallen. Man kommt locker, flockig über die Seiten und viele Szenen waren unglaublich künstlerisch beschrieben, vor allem wenn die Gefühle zwischen den Protagonisten beschrieben wurden. Das Setting wurde traumhaft erzählt und ich konnte mir Lenis Hütte in den Bergen gut vorstellen. Man erfährt viel Hintergrundwissen über das Leben in den Bergen und ich habe einiges erfahren, von dem ich vorher nicht wusste.
Leni war für mich eine starke Protagonistin, die schlagfertig und herzlich ist. Sie ist trotz eines Unfalls, durch den sie eingeschränkt ist, immer positiv und lebensfroh. Ihr Unfall und ihre dadurch benötigte Beinprothese hindern sie trotzdem nicht daran ihre Träume zu erfüllen. Wie jeder Mensch hat, Leni auch Zweifel im Leben und fühlt sich durch ihr Bein unattraktiver und nicht begehrt. Ich finde es super wie die Autorin dieses Thema aufgegriffen hat und während des gesamten Verlaufs aus dem Buch eine Message gezogen wird. Leni entwickelt sich über den Verlauf. Ihr wird bewiesen, dass ihre Ängste zu bekämpfen sind ,was mir gut gefallen hat.
Des Weiteren bekommt man über das ganze Buch lang immer wieder Einblicke in Timons und Lenis Vergangenheit, wodurch man viel über ihre damalige Verbindung erfährt und so die Beziehung und Verbindung zwischen beiden nachvollziehbar ist. Die Szenen bei den Rückblicken wurden immer an den richtigen Stellen gesetzt, jedoch hatte ich das Gefühl das gegen Ende man diese hätte kürzer fassen können um noch mehr Kapitel mit Erzählungen aus der Gegenwart zu haben.
In der Mitte des Buchs wurde die Handlung für mich schwächer. Während am Anfang Lenis und Timons Verbindung deutlich spürbar war und ich von der Beschreibung ihrer Gefühle füreinander fasziniert war, hat ein großer Teil des Buches plötzlich nur von Leni allein erzählt. Des Weiteren hätte ich mir gewünscht, dass die Berge und die Natur noch weiter im Fokus stehen, denn ein großer Teil fand plötzlich in einer völlig anderen Umgebung statt. Die Liebesgeschichte nimmt in der Mitte keine Entwicklung. Trotz dessen waren die Message und Lenis Ängste wichtig die in dem Buch thematisiert wurden.
Der Klappentext hatte mich eher hoffen lassen, dass es in der Geschichte vor allem um viel Zweisamkeit in den Bergen geht und der Fokus auf der Natur und der Alm ist. Diese hat sich anfangs erfüllt, hat aber schnell abgenommen und ich war etwas enttäuscht über die Wendung. Daher kam ich in der Mitte mit dem lesen recht schleppend voran.
Insgesamt hat die Autorin zwei starke und liebenswerte Protagonisten erschaffen. Lotte Römers Schreibstil verzaubert einen und die Beschreibungen tiefer inniger Frühlingsglücksgefühle verzaubern. Trotz einiger Kritikpunkte hat das Buch definitiv Potenzial und ich hoffe auf noch mehr Atmosphäre in den Bergen bei dem nächsten „Liebe und den Bergen“ Band.