Neues aus Leibnitz, Willkommen Eva!
Darum gehts:
Eva wagt, mit ihrer fünfzehnjährigen Tochter Nele, gezwungenermaßen einen Neuanfang im Dorf Liebwitz an der Ostsee. Dort übernimmt sie das Café Liebesbriese, um sich ihren Lebenstraum zu erfüllen. ...
Darum gehts:
Eva wagt, mit ihrer fünfzehnjährigen Tochter Nele, gezwungenermaßen einen Neuanfang im Dorf Liebwitz an der Ostsee. Dort übernimmt sie das Café Liebesbriese, um sich ihren Lebenstraum zu erfüllen. Trotzt mancher Unsicherheiten, ist Eva ein recht optimistischer Typ. Selbst bei Problemen mit der schwierigen Teenagertochter oder dem mies gelaufen Standesbeamten Jakob versucht sie stets nett zu sein und das Beste im Menschen zu sehen.
Aber natürlich läuft nicht alles rund, das Café ist erstmal quasi eine Bruchbude, der Standesbeamte von einer Zusammenarbeit mit nicht – Insulanern wenig begeistert und der Bürgermeister hat definitiv andere Vorstellungen als Eva.
Doch nach und nach schafft sie es, das Eis zwischen ihr und Jakob zu brechen… Aber als Eva mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird und für ihre Zukunft entscheiden muss, wird nicht nur ihr Herz zum zweiten Mal bedroht…
Meine Meinung:
Bei dem tristen Winter/Frühlingswetter kam mir die Abwechslung schon mal in den Sommer reinzuschnuppern perfekt vor. Das Cover mit schönem Glitzerschriftzug und das maritime Muster haben mich direkt angesprochen. Mit 381 Seiten hat das Buch eine gute Länge.
Wer die Bücher der Rügenreihe von Marie Merburg schon kennt oder auch das erste Liebwitz Buch „Strandkorbzauber“ gelesen hat, weiß, dass die Autorin es immer wieder schafft einen Schreibstil zu kreieren, der Gefühle in einem hervorruft. Bei „Leuchtturm-Sommer“ habe ich ohne Ende gelacht, die Augen verdrehen müssen, aber auch echten Herzschmerz empfunden. Für mich also die perfekte Mischung und ein sehr gelungener Roman, der die Ostsee-Reihe weiterführt.
Im Fokus steht die Protagonistin Eva, die nach einer sehr unschönen Scheidung einen Neuanfang wagt, jedoch nicht alleine, sondern mit ihrer pubertierenden Tochter Nele.
Eva ist ein sehr einfallsreicher, kreativer Mensch und überlegt sich immer weitere neue Ideen, um ihren Lebenstraum erfüllen zu können. Durch ihre gutherzige, hilfsbereite Art, findet sie schnell Kontakte und sieht immer das Positivste in den Menschen. In ihrer Vergangenheit hat sie einiges erlebt und weil sie noch im Lernprozess steckt und neben ihren eigenen Problemen auch noch die Beziehung zwischenmenschlicher Art versucht zu regeln, ist sie oft verunsichert und nachdenklich. Ich hätte Eva gerne zwischendurch mehr Mut zugesprochen und ihr Selbstvertrauen gestärkt. Am Ende ist sie aber durchaus stark und durch einen letzten Schubs steht ihrem zukünftigen Glück dann nichts mehr im Wege.
Jakob, mein Held!!! Am Anfang ist er der griesgrämige Mann, aber er konnte mein Herz schnell erobern. Fast schon ein wenig zu schnell… Mit seinem stumpfen Humor und seiner Anti-Romantik Einstellung hatte Eva es erstmal schwer mit ihm. Aber nach ihren als Unterricht getarnten Dates und einer ordentlichen Portion Vertrauen, sind die beiden sich näher gekommen. Auch seine Vergangenheit ist nicht ohne und ich freue mich, dass Marie Merburg hier ein tolles Happy End gefunden hat.
Im Buch hat die Autorin zwei doch recht sensible Themen angesprochen, meiner Erfahrung nach eher ungewöhnlich für ihre Bücher, dennoch freue ich mich, dass sie beides behandelt hat. Es war eine ausgewogene Mischung zwischen, „Ich beleuchte das Thema X aus verschiedenen Perspektiven.“ Und „Ich mache diese schwierigen Themen nicht zum Hauptding des Buches.“ Fand ich gut gelöst.
Fazit:
Ich finde Marie Merburg hat es wieder geschafft, einen leicht leserlichen Roman zu verfassen, der einem viele Emotionen hervorruft. Das Liebwitzer Dorf hat noch ein wenig mehr Form angenommen und ich bin gespannt, ob wir aus dieser Reihe noch mehr hören dürfen!