Cover-Bild Tage wie Seeglas
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Forever
  • Themenbereich: Belletristik - Liebesroman: Zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 240
  • Ersterscheinung: 29.11.2019
  • ISBN: 9783958185104
Lurleen Kleinewig

Tage wie Seeglas

Ein Inselroman

Ein neuer Anfang mit Meerblick

Als die 29-jährige Liv eine Stelle als Verkäuferin in einem kleinen Laden für Surfbedarf auf der Ostseeinsel Fährlangen ergattert, geht für sie ein Traum in Erfüllung. Den Neuanfang hat sie nach allem, was sie durchgemacht hat, auch dringend nötig. Gemeinsam mit ihrem Hund bezieht sie ein zauberhaftes kleines Loft direkt am Strand. Auch mit ihrem neuen Chef Dan, einem leidenschaftlichen Surfer, versteht sie sich sofort. Die beiden verbindet mehr als nur die Narben aus der Vergangenheit. Gegen Livs Willen entwickeln sich zwischen ihnen Gefühle. Doch kann Liv ihre Ängste überwinden und ihrem neuen Leben eine Chance geben?

Von Lurleen Kleinewig sind bei Forever by Ullstein erschienen:
Das kleine Haus am Deich
Tage wie Seeglas

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2019

tolle Naturbeschreibungen, Handlung überzeugt nicht komplett

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Liz zieht von Berlin auf die (fiktive) Ostseeinsel Fährlangen, um dort in einem Laden für Surfbedarf zu arbeiten. Mit dem gleichaltrigen Besitzer Dan versteht sie sich gut. Und obwohl ihr die Seeluft und ...

Liz zieht von Berlin auf die (fiktive) Ostseeinsel Fährlangen, um dort in einem Laden für Surfbedarf zu arbeiten. Mit dem gleichaltrigen Besitzer Dan versteht sie sich gut. Und obwohl ihr die Seeluft und der räumliche Abstand gut tut, zerren die Schatten der Vergangenheit an ihr, die es Liz schwer machen, sich voll und ganz auf das neue Leben, welches sich ihr bietet, einzulassen.

Ich bin selbst am Meer aufgewachsen, wohne nun aber leider in einer sehr wasserarmen Gegend. Die Ostsee fehlt mir, daher mag ich atmosphärische Inselromane. Dieser Aspekt hat mir an „Tage wie Seeglas“ auch wirklich gut gefallen. Die Naturbeschreibungen, die beruhigende Wirkung des Wassers, der Duft des Meeres…

Ansonsten konnte mich die Story aber leider nicht komplett überzeugen.
Beide Figuren haben in den letzten Jahren schwere Schicksalsschläge erlebt, die sie nach wie vor arg belasten. Es kommt also schon von vornherein viel Drama zusammen – vielleicht zu viel?
Liv und Dan fällt es schwer, sich zu öffnen. Sie freunden sich zwar an, lassen aber lange nicht mehr Nähe zu. So plätschert die Geschichte insgesamt sehr vor sich hin, bis unausweichlich die alten Dramen zu neuen führen. Aber obwohl beide so emotionsgeladen sind, kamen die Gefühle nicht so richtig bei mir an. Dies mag auch an dem Schreibstil gelegen haben, da viele der Ereignisse eher nüchtern zusammengefasst werden.

Und auch sonst hatte ich mit dem Erzählstil meine Probleme, weil ich diesen nicht so richtig zu greifen bekommen habe. Es wirkt, als würden die Erlebnisse abwechselnd aus der personalen Sicht der zwei Hauptfiguren geschildert. Abwechselnd gibt es auch Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle. Mehrfach wird diese Erzählweise allerdings durchbrochen, wenn beispielsweise die eigentlich gerade „aktive“ Figur einschläft, aber dennoch weitergeschildert wird, was um sie herum passiert.
Trotz der Einblicke in die Gefühlswelt der Figuren habe ich mich dabei auf Distanz gehalten gefühlt, sodass es mir nicht so recht gelungen ist, mich in die Charaktere einzufühlen.

Gut gefallen hat mir Dans liebenswerte, schräge Familie, die Liv, kaum dass sie in Dans Laden angefangen hat, quasi adoptiert, in ihre Familienaktivitäten einbezieht und kompromisslos unterstützt.

Fazit

Die Naturbeschreibungen haben mir sehr gut gefallen. Liv zieht vom grauen Berlin auf eine kleine Ostseeinsel und lernt Meer und Natur sehr zu schätzen. Diese ganze Inselstimmung wird gut eingefangen. Ansonsten ist die Geschichte allerdings etwas zäh und plätschert lange vor sich hin, weil die Figuren sehr viel mit ihren eigenen Sorgen beschäftigt sind, bevor dann ein vorhersehbares Ereignis eintritt, das in meinen Augen arg überdramatisiert wird. Mir ist es trotz der eigentlich bewegenden Schicksale der Charaktere bis zuletzt nicht wirklich gelungen, mich in die Figuren einzufühlen.

Veröffentlicht am 24.09.2019

Schwere Kost mit Meerblick

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Liv hat es getan -sie hat die Brücken in Berlin hinter sich abgebrochen und den Sprung auf die Insel Fährlangen gewagt. Neuer Job, neues Glück - tolles Motto, denkt sie sich und startet durch.
Doch die ...

Liv hat es getan -sie hat die Brücken in Berlin hinter sich abgebrochen und den Sprung auf die Insel Fährlangen gewagt. Neuer Job, neues Glück - tolles Motto, denkt sie sich und startet durch.
Doch die Altlasten drücken schwer, denn Liv kann mit ihrer Vergangenheit nicht abschließen. Ihr Chef Dan hat ebenfalls eine vernarbte Seele...ist das die perfekte Voruaussetzung für einen gelungenen Neustart mit Meerblick ?

Puh, das ist echt harter Tobak, den hier Lurleen Kleinewig dem Leser serviert - Alkohol- & Tablettensucht, Verlust des Kindes durch einen Unfall, traumatische Kindheit...da bleibt nicht mehr viel Platz, um Sommersonne und Wellenglitzern unterzubringen. Die Schwere der Themen erschlägt einen fast und ich fühle regelrecht, wie die manchmal schon hoffnungslosen Gedanken der Protagonisten auf mich abfärben - nicht die beste Eigenschaft, die ein Buch versprüht. Der Titel und das Cover sprechen doch eine ganz andere Sprache und wollen dem Leser glauben lassen, dass es hier um Neubeginn, mit offenem Herzen, viel Liebe und ganz viel Meer und mehr geht.
Lediglich im letzten Drittel tauen die Eisblöcke um die Herzen der Figuren auf, Liebe hält Einzug und es ist wie bei der Eiskönigin...nur Liebe bringt das Eis im inneren zum Schmelzen und den schönen Kern zum Blühen.
Aber bis dahin ist es für den Leser ein langer, steiniger Weg, der mich manchmal zu sehr in die Aufarbeitung der erlittenen Traumata hat blicken lassen.
Ich wünsche mir von einem Inselbuch mit einem solchen Titel Wellenglitzern, Ostseeflair und Inselcharme,aber das ist hier in weiten Teilen nicht zu finden.
Schade, das Buch bietet in der Grundidee viele Ansätze, die Themen etwas besser umzusetzen, aber in diesem Roman rücken die Probleme zu sehr in den Vordergrund und verdrängen alles andere.
Für die Szenen in Dänemark, den Hund BC und das letzte Drittel vergeben ich drei Sterne...den Rest finde ich erdrückend

Veröffentlicht am 03.09.2019

Seicht -am seichtesten

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Die Geschichte wird in einem Erzählstrang erzählt und beginnt vielversprechend. Es ist - wie aus dem hübschen Cover bereits ersichtlich - eine seichte Erzählung. Bis kurz vor dem letzten Drittel sprach ...

Die Geschichte wird in einem Erzählstrang erzählt und beginnt vielversprechend. Es ist - wie aus dem hübschen Cover bereits ersichtlich - eine seichte Erzählung. Bis kurz vor dem letzten Drittel sprach mich die Geschichte rund um Liv und Daniel richtig an, ideale Bettlektüre kurz vorm Einschlafen: seicht und nicht zu anregend. Die Figuren sind gut ausgearbeitet, ebenso die fiktive Insel irgendwo in der Ostsee, der Surfshop und die anderen Lokalitäten. Lockere Schreibe und man will irgendwie wissen, wie es weitergeht.
Die letzten ca. 50 Seiten werden unausgewogen. Am Anfang wird Liv als introvertierte, junge Frau eingeführt, plötzlich freut sie sich auf eine Geburtstagsparty mit vielen unbekannten Leuten und dreht richtig auf. Sie kommt endlich - wie von Beginn an erwartet mit dem entsprechenden Mann zusammen, es dreht sich nur noch um Sex. Liv wünscht sich beim Arbeiten ab und zu seine nackte Haut zu streicheln, Haut ist nackt, Herrgottnochmal. Auch die Wortwahl ändert sich, von gut zu lesendem Schriftdeutsch mit ein paar eingeworfenen, aktuellen Ausdrücken zu jugendlichem Plaudertondeutsch. Das irritert nicht nur, es schreckte mich geradezu ab.

Also, die ersten zwei Drittel seichte Liebesgeschichte, das letzte Drittel - Schwamm drüber (es sei denn, man steht auf ausgiebige Sexszenen und Jugendsprache).

Veröffentlicht am 27.09.2019

Zeitverschwendung

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Die 29-jährige LIv braucht dringend eine Veränderung, denn zu viel drückt ihr auf der Seele, zu viel ist passiert. So lässt sie sich auf das Abenteuer ein, einen Job als Verkäuferin in einem Surferladen ...

Die 29-jährige LIv braucht dringend eine Veränderung, denn zu viel drückt ihr auf der Seele, zu viel ist passiert. So lässt sie sich auf das Abenteuer ein, einen Job als Verkäuferin in einem Surferladen auf der kleinen Ostseeinsel Fährlangen anzunehmen und dort einen Neuanfang zu wagen. Mit ihrem Hund BC als treuen Wegbegleiter findet sie in einer kleinen gemütlichen Strandwohnung, die ihrem neuen Chef Dan gehört, ein neues Zuhause und der Blick aufs Meer begeistert sie immer wieder. Die Insulaner nehmen Liv gleich herzlich auf und auch mit ihrem Chef Dan besteht von Anfang an eine besondere Wellenlänge. Aber auch Dan hat an einigen Dingen zu knabbern, ob da eine Beziehung genau das Richtige für die beiden ist.
Lurleen Kleinewig hat mit „Tage wie Seeglas“ einen Liebesroman vorgelegt, der mit recht viel schwerem Gepäck daherkommt. Der Schreibstil ist flüssig-leicht und farbenfroh, so dass der Leser während der Lektüre einiges an Bildern von der Landschaft im Kopf hat. Die Geschichte selbst ist allerdings zum großen Teil regelrecht melodramatisch anhand der vielen aufgeführten Schicksalsschläge, die hier aufeinander treffen. Diese werden im Wechselmodus erzählt und wirken aufgrund ihrer geballten Ladung einfach unglaubwürdig und nicht nachvollziehbar. Hier wäre weniger einfach mehr gewesen, damit der Leser die Chance hat, sich in die Protagonisten hineinzuversetzen und mit ihnen fühlen zu können. So funktioniert das leider überhaupt nicht, denn hier bleibt der Leser auf Abstand und kann nur mit dem Kopf schütteln ob der ganzen Dramen, die die Protagonisten mit sich herumschleppen. Umso unglaubwürdiger ist auch die sich anbahnende Beziehung der beiden, denn zwei mit solchen Altlasten ergeben nicht ein Ganzes, dazu sind sie noch viel zu sehr mit sich und ihrer Aufarbeitung beschäftigt. Von einer Wohlfühlgeschichte ist man hier weit entfernt, sondern eher frustriert aufgrund der ganzen Probleme.
Die Charaktere versprühen nicht gerade einen Nebel an Sympathie, sie sind ausnehmend nach Schema F entworfen und besitzen wenig Charme, die sie dem Leser näher bringen. Die häufige Resignation bei LIv und Dan aufgrund ihrer Probleme schafft beim Leser keine angenehme Stimmung. Dan hat sich von den meisten Menschen abgeschottet, sucht die Einsamkeit und geht surfen, nur zu seinen Geschwistern hat er einen Draht. Liv lebt lebt zurückgezogen mit ihrem Hund, um die Vergangenheit zu verarbeiten. Unverständlich ihre Flucht, denn ihre Probleme gehen ja mit ihr und bleiben nicht zurück. Auch Isa, Ole und Sandra sind leider nur oberflächliche und blasse Gestalten, die nicht überzeugen können.
„Tage wie Seeglas“ ist kein Liebesroman, wie man ihn sich eigentlich erhofft. Die Protagonisten schleppen einfach zu viel Ballast mit sich herum, was der Geschichte ihre Leichtigkeit nimmt und in die Unglaubwürdigkeit abrutscht. Von Tiefgang ist hier leider auch keine Spur. Man sollte seine Zeit mit besseren Büchern verbringen, dieses ist ein absoluter Fehlgriff.