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Veröffentlicht am 17.04.2024

Herrliche "Bettlektüre"

Inselpralinen
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Jana ist auf Langeoog angekommen und wird von den Insulanern als eine der ihren angesehen. Das liegt auch daran, dass sie mit der Insulanerin Frauke dick befreundet ist, Pralinen für deren Café produziert ...

Jana ist auf Langeoog angekommen und wird von den Insulanern als eine der ihren angesehen. Das liegt auch daran, dass sie mit der Insulanerin Frauke dick befreundet ist, Pralinen für deren Café produziert und mit Oke zusammen lebt. Eine Heirat schwebt quasi in der Luft. Bis dahin passiert allerdings noch allerhand. Bei Frauke fliegen die Fetzen, Janas Vater ist Schwede und beide wissen erst seit kurzem voneinander und er ist schwer krank. So fliegen Jana und Oke öfter auf eine Schäre nahe Stockholm, man lernt sich kennen und schätzen. Auch Oke hat Schwierigkeiten, er bangt um sein Elternhaus und beide wollen auf der Insel bleiben.

Es ist einerseits ein seichter Roman, aber die Rahmenhandlung mit Janas Vater ist es nicht. Da geht es handfest zur Sache und man fiebert mit beiden förmlich mit. Dennoch ist es eher eine Art "wunderbare Bettlektüre", weil so gar nichts wirklich Aufregendes passiert. Die Geschichte plätschert wohltuend vor sich hin und man freut sich auf den nächsten Band Gerne mehr davon!

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Veröffentlicht am 17.04.2024

Grandios amüsant und tiefgründig

Liebe mit Fernblick
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Es ist der zweite in sich abgeschlossene Band rund um die „Glücksalm“, drei Brüder und eine Schwester in Südtirol. Die verflossene Freundin von Matt hat seinem wortkargen Bruder Lukas etwas Fieses eingebrockt ...

Es ist der zweite in sich abgeschlossene Band rund um die „Glücksalm“, drei Brüder und eine Schwester in Südtirol. Die verflossene Freundin von Matt hat seinem wortkargen Bruder Lukas etwas Fieses eingebrockt und er muss die Suppe auslöffeln:

„Wanted: Bäuerin“, produziert von einem Kölner Sender und Lukas als Almbauer ist quasi die Hauptrolle. Heidi Troi erzählt ihren Roman grandios. Sie kennt sich vor Ort aus, schauspielert selbst und kennt sich am Theater aus. Das merkt man. Denn die Leute der Produktionsgesellschaft sind mit einer Ausnahme herrlich überspitzt dargestellt und nehmen sich überhaupt zu wichtig. Lukas verliebt sich, allerdings nicht in die drei Ziegen, die der Sender für ihn aussuchte. Und sie sich auch in ihn, man merkt es bereits auf den ersten Seiten, wer wen diesmal „kriegt“. Das tut dem Ganzen keinen Abbruch, denn es alles ist umwerfend amüsant und dennoch in Teilen tiefgründig erzählt. Bin gespannt auf die nächsten Geschichten rund um diese Familie und ihre noch ledigen Mitglieder!

Veröffentlicht am 17.04.2024

Guter Regionalkrimi

Die Tote am Kai (WaPo Cuxhaven 2)
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Es ist ein norddeutsch-trockener Regionalkrimi. Der Schreibstil ging mir anfänglich etwas auf die Nerven, denn jeden einzelnen Straßennamen wo sich was wie ereignet oder wer wohnt, muss ich nicht wissen. ...

Es ist ein norddeutsch-trockener Regionalkrimi. Der Schreibstil ging mir anfänglich etwas auf die Nerven, denn jeden einzelnen Straßennamen wo sich was wie ereignet oder wer wohnt, muss ich nicht wissen. Es renkte sich ein, auf einmal wurde alles „flüssiger“, gut verständlich und so, dass man miträtseln kann. Intrigen bringen Spannungen mit hinein und bei aller Kürze – man hat ihn schnell durch, diesen Krimi – ist es ein richtig guter Krimi.

Veröffentlicht am 08.04.2024

Mit Tiefgang

Der wunderbare Garten der Mrs P.
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Janet Pimm war früher beim Geheimdienst tätig und ödet sich seit ihrer Pensionierung nur noch an. Sie lebt allein in einem typischen, englischen Reihenhaus in der Kleinstadt Seaview.

Von ihrem Küchenfenster ...

Janet Pimm war früher beim Geheimdienst tätig und ödet sich seit ihrer Pensionierung nur noch an. Sie lebt allein in einem typischen, englischen Reihenhaus in der Kleinstadt Seaview.

Von ihrem Küchenfenster aus kann sie die Klippe Beachy Head erahnen. Ihre einzige Freude ist ihr Kleingarten wobei sie sich vor Ort immer über ihre seltsamen Nachbarn wundert. Die reden unentwegt miteinander, tauschen sich aus, während sie sich total allein fühlt. Nur ihre Pflanzen retten sie noch vor dem totalen Alleinsein. Aber dann geschieht etwas. Knöterich-Alarm! Und die Schrebergärten sollen weg. Die Vorsitzendes des Gartenvereins bittet Janet um Hilfe. Denn Patrice ahnt, dass in Janet mehr steckt als die anderen ahnen. Und Janet nimmt die Fährte auf.

Es ist die Geschichte einer, die aus ihrem Schneckenhaus heraus kommt. Die einen Antrieb von außen braucht, um genau das zu tun. Und die irgendwann merkt, dass sie auch schrullig ist und nicht nur die anderen um sie herum. Egal, ob es ihre nette Nachbarin Bev betrifft, Patricia oder andere um sie herum. Es ist eine Geschichte über Liebe zu Pflanzenleuten und anderen Lebewesen, zu Freundschaft, das Leben an sich und eine Gesellschaft, die die Alten integrieren sollte statt auszugrenzen. Wobei Janet sich hier selbst ausgrenzte, bis etwas passierte.

Ein wunderbarer Roman mit Tiefgang.

Veröffentlicht am 08.04.2024

Nur Roman in historischem Gewand

Die Hofreiterin – Der Traum von Freiheit
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Das Gestüt von Irmas Mutter geht nach dem Tod des Vaters den Bach herunter und Irmas geliebter Junghengst Nevio wird an die spanische Hofreitschule Wien verkauft. Sie bringt ihn selbst hin und verdingt ...

Das Gestüt von Irmas Mutter geht nach dem Tod des Vaters den Bach herunter und Irmas geliebter Junghengst Nevio wird an die spanische Hofreitschule Wien verkauft. Sie bringt ihn selbst hin und verdingt sich, als Bursche verkleidet, als Eléve. Weil sie bereits sehr gut reitet und Nevio höchst vielversprechend ist, geht ihr Plan erst Mal auf. Neid und Missgunst schlägt ihr von einigen der Adelssöhne dort entgegen, denn sie ist bürgerlich und hat keinen Mäzen. Sie muss sich dort ebenso behaupten wie in Wien. Fühlt sich zu ihrem Ausbilder hingezogen und gelangt nach dem Auffliegen ihrer Tarnung an den Circus im Prater, wo sie Arabische Vollblüter betreut und dort die Hohe Schule zeigt.

Der Roman ist eine Liebesgeschichte mit Pferden im historischen Gewand. Sie spielt zur Zeit der Habsburger in Wien und im Umland. Zwar ist der Schreibstil in Ordnung, aber es schleichen sich ständig inhaltliche Redundanzen bezüglich Irma und ihrer Liebe zu Nevio ein. Das nervt irgendwann gewaltig. Zudem fehlen mir zu dem Titel "Die Hofreiterin" genau solche Informationen zur Hofreitschule: Ergebnisse von Recherchen, die in die Geschichte eingeflochten werden und sie erst richtig interessant werden lassen. So, dass man etwas dabei lernt. Das fehlt hier völlig.

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