Cover-Bild Dich tanzen zu sehen
16,90
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 368
  • Ersterscheinung: 20.11.2015
  • ISBN: 9783423260893
Maggie Shipstead

Dich tanzen zu sehen

Roman
Karen Nölle (Übersetzer)

Ein fesselnder Tanz um Liebe, Leidenschaft und Lebenslügen

Joan steht der Abschied vom Ballett bevor: Sie ist schwanger und ihre Karriere als Tänzerin beendet, bevor sie richtig beginnt – falls sie denn jemals begonnen hätte. Sie heiratet ihren alten Schulfreund Jacob, und das Paar zieht aus New York an die Westküste, wo sich beide stumm nach der Welt des Balletts verzehren: Joan nach dem Tanz, Jacob nach der Tänzerin, die Joan einst gewesen ist. Doch ein Leben für den Tanz bedeutet nicht nur Drama, sondern auch hochfliegende Hoffnungen, stürmische Gefühle, erhabene Momente, und Joan ist und bleibt eine Tänzerin ...


"Dieser Text ist bis ins Detail choreographiert wie ein Ballett – technisch anspruchsvoll und doch unangestrengt." Jeffrey Eugenides

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.04.2017

Das ewige Streben nach Perfektion

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„Dich tanzen zu sehen“ von Maggie Shipstead (16,90€, erschienen am 20.11.15 in der dtv Verlagsgesellschaft)

Joan Joyce, Balletttänzerin im Corps, steht kurz vorm Ende ihrer Karriere, denn sie ist schwanger. ...

„Dich tanzen zu sehen“ von Maggie Shipstead (16,90€, erschienen am 20.11.15 in der dtv Verlagsgesellschaft)

Joan Joyce, Balletttänzerin im Corps, steht kurz vorm Ende ihrer Karriere, denn sie ist schwanger. Überstürzt heiratet sie ihren Schulfreund Jacob Bintz und zieht mit ihm von New York nach Kalifornien, doch so richtiges Familienglück will sich nicht einstellen. Als ihr Sohn Harry in der Ballettschule Talent zeigt und sich auf nach New York in ein Sommertraining aufmacht, wird immer mehr die Ähnlichkeit zu Arslan Rusakow sichtbar, dem Joan zur Flucht aus der Sowjetunion verhalf und mit ihm eine kurze leidenschaftliche Beziehung hatte. Zudem scheint sich das Liebesdrama in ihrem Sohn Harry und dem Nachbarskind Chloe, die auch Tänzerin ist, zu wiederholen.

Das Cover zeigt eine schwarzhaarige Frau in einem gelben kurzen Kleid mit dunklen Strumpfhosen, die etwas verschwommen ist und scheinbar tanzt. Das Cover finde ich einerseits passend, weil es ja um das Tanzen geht, andererseits auch wieder nicht, weil es mit dem Gelb einfach zu fröhlich ist und ihm Buch meistens eher eine etwas bedrückte Stimmung herrscht. Der Titel „Dich tanzen zu sehen“ passt sehr gut, denn Jacob scheint sich mehr in die tanzende Joan verliebt zu haben, als die Joan, die er geheiratet hat. Überhaupt ist das Ballett, die Aufführungen und damit auch das Anschauen der Tänzer immer wieder Thema.
Der Schreibstil ist der Autorin ist sehr angenehm, dennoch nimmt sie kein Blatt vor den Mund und beschreibt keine rosarote Tanzwelt sondern auch die dunkleren Seiten, die das Ballett mit sich bringt. So thematisiert sie auch den Konsum von Drogen wie Koks und Marihuana unter den Tänzern ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen, genauso wie Sexualität, Alkohol und das Rauchen.
Die gesamte Geschichte ist in fünf Teile unterteilt, wobei der letzte Teil nur ein Kapitel umfasst. Die Teile spielen zeitlich nicht in einer chronologischen Reihenfolge, so dass der Leser einiges Details aus Joans Vergangenheit erst später erfährt, dadurch wird die Spannung aufrecht erhalten und die Geschichte nicht so vorhersehbar. Allerdings habe ich diese Sprünge zwischen Gegenwart und Vergangenheit am Anfang als etwas chaotisch empfunden, aber dann im Verlauf in den Rhythmus der Autorin gefunden und am Schluss erst den Sinn darin gefunden.
Die Charaktere sind schlüssig und haben ihre Ecken und Kanten. Das war leider am Anfang für mich das Problem, weil es dadurch keinen wirklichen Sympathieträger gab, mit dem ich mich identifizieren konnte. Aber das Durchhalten zahlt sich aus, denn die Geschichte fesselt einen und man beginnt die Charaktere auch mit ihren Fehlern zu verstehen.
Leser, die nicht gerne Bücher lesen, die in der Vergangenheit spielen, sollten sich nicht abschrecken lassen. Ich bin auch kein großer Geschichtsfan und das Buch hat mich trotzdem in seinen Bann gezogen. Die Flucht aus der Sowjetunion wird zwar thematisiert, aber nur aus der tänzerischen Sicht und nicht aus der politischen.
Die Kapitel, in denen die Charaktere tanzen, sind einer meiner liebsten Stellen. Selbst als Ballett-Laie kann man die Bewegungen während des Lesens fühlen - fast wie virtuelle Ballettaufführung. Man erwischt sich dabei, wie man die Beine und Füße mit den Tänzern streckt bzw. beugt.
Das Ende ist offen und wirklich gut gewählt. Ein Happy End wäre total unrealistisch gewesen und hätte der Stimmung im Buch nicht entsprochen. Ich nehme aus dem Buch mit, dass das Streben nach Perfektion nicht alles ist und jemand der nach außen hin perfekt scheint, es im Inneren gar nicht ist, und man sich durch so etwas nicht einschüchtern lassen soll, man selbst zu sein!

Zusammenfassend gesagt:
Eine Ballettgeschichte, die kein Blatt vor den Mund nimmt. Das ewige Streben nach Perfektion. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Wenn der Vorhang fällt...

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Inhalt:
Joan steht der Abschied vom Ballett bevor: Sie ist schwanger und ihre Karriere als Tänzerin beendet, bevor sie richtig beginnt – falls sie denn jemals begonnen hätte. Sie heiratet ihren alten Schulfreund ...

Inhalt:
Joan steht der Abschied vom Ballett bevor: Sie ist schwanger und ihre Karriere als Tänzerin beendet, bevor sie richtig beginnt – falls sie denn jemals begonnen hätte. Sie heiratet ihren alten Schulfreund Jacob, und das Paar zieht aus New York an die Westküste, wo sich beide stumm nach der Welt des Balletts verzehren: Joan nach dem Tanz, Jacob nach der Tänzerin, die Joan einst gewesen ist. Doch ein Leben für den Tanz bedeutet nicht nur Drama, sondern auch hochfliegende Hoffnungen, stürmische Gefühle, erhabene Momente, und Joan ist und bleibt eine Tänzerin...

Meine Meinung:
"Dich tanzen zu sehen" ist ein sehr spannender Roman, der die Welt des Balletts mal von einer anderen Seite zeigt, als man es aus typischen Kinder- und Jugendbüchern über Ballett kennt: Es zeigt nicht nur die schöne Seite des Balletts, die nur für die Zuschauer sichtbar ist, in der alles einfach und federleicht aussieht, wie in einer Traumwelt. Sondern es zeigt auch, was alles hinter den Kulissen geschieht: Den Ergeiz, die Konkurrenz, Intrigen, Drogen, Skandale und Dramen. Es wird deutlich wie sehr das Ballett die Tänzer beeinflussen kann, wie sehr sie ihr Leben davon abhängig machen (müssen), wie sehr sie für die Bühne leben.
Das Buch spielt an verschiedenen Orten (New York, Paris, Toronto und Südkalifornien) und zu verschiedenen Zeiten, zwischen denen oft hin und hergesprungen wird, was es ganz besonders spannend macht. Da ist unter anderem die Zeit, als Joan noch Tänzerin war, dann als sie Mutter wurde und dann noch die Jahre, in denen ihr Sohn Harry aufwächst und erwachsen wird. Somit lernt man nach und nach die Geschichte von Joan und ihre Hintergründe und Gefühle kennen, während man zugleich mitverfolgen kann, wie sich ihr Sohn Harry entwickelt.
Der Schreibstil ist sehr gut zu lesen. Und auch wenn ab und zu mal französische Ballettbegriffe vorkommen, ist es auch für jeden, der sich nicht mit Ballett auskennt, sehr angenehm und verständlich zu lesen. Denn es geht auch vor allem um das große Drumherum.
Die Protagonisten sind sowohl charakterlich als auch optisch sehr gut beschrieben, sodass man sich alle bestens vorstellen kann.
Neben Joan tauchen hier vor allem noch ihr Mann Jacob, ihr Sohn Harry, ihre erste große Liebe Arslan und das Nachbarschaftskind Chloe auf. Nach und nach lernt man alle besser kennen und kann deren Handeln und Gefühle sehr gut verstehen.
Am Ende blieben für mich noch ein paar wenige Dinge offen, sodass ich einen Stern abziehen muss. Insgesamt hat mir das Buch aber sehr gut gefallen.

Meine Meinung:
Dieses Buch über die Welt des Balletts und die Geschichten, die sich daraus entwickeln können, hat mir sehr gut gefallen. Es war besonders spannend und schnell zu lesen, auch wenn man schon etwas konzentriert dabei sein sollte, da es immer wieder in den Zeiten springt.

Veröffentlicht am 06.02.2018

Erwartungen leider nicht erfüllt

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Maggie Shipstead erzählt die Lebensgeschichte einer jungen Balletttänzerin, namens Joan. In ihrem Leben ist Joan viel gereist und hat viele berühmte Tänzer kennengelernt. Einer von denen heißt Arslan Rusakov, ...

Maggie Shipstead erzählt die Lebensgeschichte einer jungen Balletttänzerin, namens Joan. In ihrem Leben ist Joan viel gereist und hat viele berühmte Tänzer kennengelernt. Einer von denen heißt Arslan Rusakov, ein besonders talentierter Balletttänzer, in den sich Joan sofort verliebt. Allerdings hält deren Beziehung nicht lange. Später heiratet sie Jacob, ihren besten Freund aus der Kindheit, der sie sowieso schon immer liebte und sie bekommen ein Kind, den sie Harry nennen. Balletttänzerinnen, die Kinder bekommen, können nicht weiter tanzen, weshalb Joan auch keine Tänzerin mehr ist. In ihrer Freizeit tanzt sie noch so oft es geht und sie gibt auch Tanzstunden, aber für ein Auftritt reicht es nicht mehr. Nachdem sie mit dem Tanzen aufhört, ändert sich ihr Leben von Grund auf, aber sie gewöhnt sich schnell daran und macht das Beste daraus. Ihr Sohn, Harry, fängt an sich für Ballett zu interessieren und wird auch ein großer Fan von Arslan Rusakov. Es stellt sich heraus, dass Harry ein sehr begabter Tänzer ist, allerdings hat er dieses Talent nicht von Joan oder Jacob, sondern von Arslan Rusakov, da er auch sein leiblicher Vater ist.

Die Geschichte hat sehr viele Zeitsprünge, wo man sich aber schnell wieder einfindet. Den Schreibstil finde ich gut, trotzdem finde ich, dass in der Geschichte insgesamt eine gewisse Spannung fehlt. Es wird immer nur erzählt und es geschieht nichts, was Einen dazu bringt immer weiter zu lesen. Außerdem hatte ich erwartet, dass es mehr ums Tanzen geht und nicht um Beziehungsdramen. Ganz am Ende wurde es eine Zeit lang spannend, als sich herausstellt, dass Harry Arslans Sohn ist, aber ansonsten fiel es mir schwer, das Buch nicht mittendrin abzubrechen.