Cover-Bild Café Engel
Band 1 der Reihe "Café-Engel-Saga"
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  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 560
  • Ersterscheinung: 28.02.2019
  • ISBN: 9783404177486
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Marie Lamballe

Café Engel

Eine neue Zeit - Saga um eine Wiesbadener Familie und ihr Traditionscafé. Roman

Wiesbaden, 1945. Die junge Hilde kann ihr Glück kaum fassen: Der Krieg ist zu Ende, und das Café Engel blieb wie durch ein Wunder verschont. Gegen alle Widerstände will sie den Familienbetrieb wieder zu jenem glanzvollen Treffpunkt schillernder Persönlichkeiten machen, als der er einst berühmt war. Doch schon bald trüben erste Konflikte den jungen Frieden: Als ihre schöne Cousine Luisa aus Ostpreußen eintrifft, wächst zwischen den beiden jungen Frauen eine Rivalität, die die Atmosphäre im Café zu vergiften droht. Bis sie begreifen, dass sie etwas gemeinsam haben: ein Geheimnis aus Kriegszeiten, das sie bis heute fürchten ...


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2019

Nette Geschichte mit (zu) vielen Perspektivwechseln

3

Cafe Engel – Eine Neue Zeit ist der Auftakt zu einer Trilogie über ein Cafe in Wiesbaden, seine Besitzer und Gäste in der Nachkriegszeit. Dieser erste Band spielt hauptsächlich 1945 in den letzten Kriegswochen ...

Cafe Engel – Eine Neue Zeit ist der Auftakt zu einer Trilogie über ein Cafe in Wiesbaden, seine Besitzer und Gäste in der Nachkriegszeit. Dieser erste Band spielt hauptsächlich 1945 in den letzten Kriegswochen und der Nachkriegszeit.

Vor dem Krieg war das Cafe Engel ein gut laufendes Cafe und zweites zu Hause von vielen Künstlern. Jetzt versucht die junge Hilde Koch gemeinsam mit ihrer Mutter das Cafe Engel wieder aufzubauen.
Luisa, aufgewachsen als uneheliche Tochter eines Adligen auf einem Gutshof in Ostpreußen, flieht vor den Russen nach Westen und muss auf ihrer Flucht viele, oft grausame Situationen meistern. Ihr Ziel ist das Cafe ihres Onkels in Wiesbaden. Ob sie es je erreichen wird?

Mit dem Schreibstil des Romans hatte ich so meine Schwierigkeiten. Mich haben die ständigen Perspektivwechsel verwirrt. Die Geschichte wird nicht nur aus der Perspektive von Hilde und Luisa, sondern auch noch von zahlreichen anderen Personen erzählt. Im einen Moment ist man noch im Cafe Engel, wo Hilde versucht gegen alle Hindernisse, wieder einen Cafebetrieb aufzubauen, dann wechselt man zu Luisa, die auf der Flucht vor den Russen Schlimmes erlebt, im nächsten Kapitel befinden wir uns in einem französischen Kriegsgefangenenlager und dann wieder erleben wir die Nachkriegszeit aus der Sicht einer überlebenden Jüdin, die sich im Cafe Engel versteckte oder eines Franzosen, der nach dem Krieg in seine französische Heimat zurückkehrt. Hierdurch blieb für mich immer eine gewisse Distanz zu der Geschichte und zu den Personen. Ich bin einfach nicht so richtig in der Geschichte angekommen. Immer wenn ich grade anfing, in die Welt der erzählenden Person einzutauchen, wechselte wieder die Perspektive. Auch die Sprache war für mich etwas schwierig, sie wirkte sehr einfach und kindlich, so dass sich für mich keine wirkliche Spannung aufbaute.

Die Geschichte tröpfelt an einigen Stellen so vor sich hin, dass es mir schon zu langatmig wurde. An anderen Stellen gibt es dann wieder große Sprünge, wo ich mir ein wenig mehr gewünscht hätte, um die Handlungen der Personen besser zu verstehen. So kommen immer mal wieder 180 Grad Drehungen in den Ansichten und Verhaltensweisen der Personen vor, die ich nicht nachvollziehen konnte.

Die Charaktere sind sehr verschieden:
Hilde ist eine verwöhnte Zicke, die meint, dass alles nach Ihrem Willen und Ihrer Nase laufen muss. Sie kommandiert ihre Mitmenschen rum und ist beleidigt, wenn sie nicht bekommt was sie will. Ob sie andere damit verletzt ist ihr herzlich egal. Andererseits kann sie wirklich anpacken und bringt durch ihre Ideen, ihren Mut und ihren Einsatz das Cafe trotz Rationierungen und Mangelwirtschaft wieder auf die Beine.

Luisa hat in ihrem Leben viel Ablehnung erfahren. Als uneheliches Kind wurde sie auf dem Gutshof des Vaters nur geduldet und nach seinem Tod vertrieben, auf der Flucht vor den Russen erlebt sie Ungerechtigkeit, Angst und Gewalt. Das führt dazu, dass sie sich wertlos fühlt und niemandem zur Last fallen will. Als sie endlich im Cafe Engel ankommt, ist sie erleichtert und danbar mit Wärme und Freundlichkeit aufgenommen zu werden. Nur mit Hilde, die eifersüchtig ist und ihr das Leben schwer macht, kommt sie leider trotz aller Bemühungen nicht klar.

Einige Charaktere haben mich auch total aufgeregt. Ihre Handlungen waren für mich dermaßen naiv und unverständlich, dass ich sie am liebsten geschüttelt hätte. Im Ganzen hat der Roman für mich viel zu viele Randfiguren, die zwar ganz nett sind, aber mich auch verwirrt haben, da man sich irgendwann nicht mehr auskennt, wer jetzt wohin gehört.

Das Ende war für mich etwas sehr konstruiert. Alle sind glücklich und feiern das erste Nachkriegsweihnachten. Luisa und Hilde finden sogar ihr Glück in einer wunderbaren Beziehung und selbst die unsympathischsten Personen sind auf einmal großzügig und freundlich. Das war mir dann doch etwas zu viel des Guten.

Wie es mit dem Cafe Engel weitergeht, werden dann vielleicht die nächsten zwei Teile der Trilogie zeigen.

Fazit:
Für mich war der Roman durch die vielen Perspektivwechsel sehr verwirrend und ich konnte nicht wirklich in die Geschichte eintauchen. Die Charaktere blieben mir zu distanziert. Daher werde ich die nächsten Teile der Trilogie wohl nicht lesen. Deshalb kann ich auch mit dem happy End ganz gut leben, auch wenn es sehr konstruiert wirkt. Ich hätte mir gewünscht, dass die Geschichte sich mehr um das Cafe und das Zusammenspiel von Hilde und Luisa dreht.

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Veröffentlicht am 10.03.2020

Flüssiger Erzählstil - oberflächliche Handlung

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Im Roman "Café Engel" steht das gleichnamige Café Engel in Wiesbaden und dessen Besitzerfamilie im Vordergrund. Zeitlich spielt der Roman zu Beginn noch während des zweiten Weltkriegs, hauptsächlich jedoch ...

Im Roman "Café Engel" steht das gleichnamige Café Engel in Wiesbaden und dessen Besitzerfamilie im Vordergrund. Zeitlich spielt der Roman zu Beginn noch während des zweiten Weltkriegs, hauptsächlich jedoch in den Anfangszügen der Nachkriegszeit. Er schildert insbesondere die amerikanische Besatzung in Wiesbaden aus der Perspektive von Hilde Koch, der Tochter der Besitzer des Café Engels, ihres Vaters Heinz Koch, einem Heimkehrer aus französischer Kriegsgefangenschaft und aus der Perspektive von Julia Wemhörner, einer Frau mit jüdischen Wurzeln die während des Krieges von Familie Koch versteckt wurde. Zeitgleich wird Luisa Kochs Flucht aus Ostpreußen geschildert, bis sie bei ihrer unbekannten Familie in Wiesbaden ankommt. Ein Nebenstrang erzählt die Geschichte von Jean Jacques, dem französischen Fremdarbeiter und Liebhaber Hildes, der aus Deutschland entkommt und sein Leben in Südfrankreich wieder aufnimmt.

Insgesamt hat der Roman zahlreiche Handlungsstränge, die zwar unterhaltsam zu lesen sind, aber insgesamt recht oberflächlich behandelt werden. Den Zwist zwsichen Jean Jacques und seinem Bruder Pierrot, der überhaupt nicht zur Haupthandlung beiträgt, hätte man sich vielleicht sparen können. Dafür hätte man besser mehr über Luisas Flucht erfahren. Hier stört mich am meisten, wie die Autorin mit Luisas Vergewaltigung umgeht. Nachdem es passiert, wird es nie wieder angesprochen. Luisa denkt nicht einmal daran - es ist, als hätte sie es mir nichts dir nichts vergessen. Das erweckt den Eindruck, als wäre die Vergewaltigung nur ein Stilmittel, um ein Kapitel interessanter zu machen - persönlich finde ich das, besonders aus moralischen Gründen, nicht in Ordnung. Gleichermaßen oberflächlich bleibt Hildes Beziehung zum Amerikaner Josh Peters. Der ist mal da - und dann einfach wieder weg. Auch Hildes Beziehung zu Luisa, die sich ganz plötzlich um 180 Grad dreht, ohne dies genauer zu erläutern, ist recht oberflächlich. So wurden an einigen Stellen in meinen Augen zahlreiche Potentiale für eine wirklich tiefgründige Geschichte vergeudet.

Was mich mit Abstand am meisten stört, ist jedoch das Versprechen, das auf dem Buchdeckel gemacht wird: "...Bis Hilde und Luisa begreifen, dass sie etwas gemeinsam haben: ein Geheimnis aus Kriegszeiten, das sie bis heute fürchten ..." An dieser Stelle muss ich leider sagen, dass ich bis zum Ende auf das gemeinsame Geheimnis gewartet habe - aber es nicht finden konnte. Hier wird eine große Gemeinsamkeit aufgebaut, die es überhaupt nicht gibt. Wenn sie jemand findet, wäre ich dankbar darüber, mich aufzuklären. Grundsätzlich würde ich dem Verlag jedoch empfehlen, den Beschreibungstext abzuändern - denn der führte insbesondere zu enttäuschten Erwartungen meinerseits.

Dennoch hat das Buch auch gute Seiten: Es ist sehr perspektivenreich geschrieben, sodass der Leser zahlreiche Eindrücke erhält. Es lässt sich leicht und flüssig lesen, und ist durchweg auch unterhaltsam geschrieben. Die Charaktere sind recht vielfältig. Luisa ist das liebe Mädchen von nebenan, Hilde das Gegenteil: eine durchsetzungsstarke junge Frau, die sagt, was ihr auf der Zunge liegt. Besonders Hilde ist als Charakter sehr erfrischend. Dennoch konnte ich mit keinem Charakter so richtig warm werden. Das lässt sich allerdings vermutlich wieder auf die oberflächliche Handlung zurückführen.

Im Fazit ist Café Engel ein flüssig geschriebener, unterhaltsamer Roman, der jedoch sehr oberflächlich bleibt. Vielleicht kommt im zweiten Band mehr Inhalt - und vielleicht ist der erste Band gerade so angelegt, dass man den zweiten kaufen muss, um die Geschichte zu begreifen. Dennoch schafft der erste Band wenig Motivation, um an der Café Engel-Saga weiterzulesen.

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Veröffentlicht am 06.03.2019

Deutsche Familiengeschichte mit Happy End - oder?

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Der Roman „Café Engel“ ist eine Familiengeschichte, eingebettet in die deutsche Geschichte um den zweiten Weltkrieg.

Das Café Engel in Wiesbaden war vor dem zweiten Weltkrieg eine Institution für Künstler, ...

Der Roman „Café Engel“ ist eine Familiengeschichte, eingebettet in die deutsche Geschichte um den zweiten Weltkrieg.

Das Café Engel in Wiesbaden war vor dem zweiten Weltkrieg eine Institution für Künstler, Schauspieler und die gehobene Schicht. Erzählt wird das Leben der Familie, die das Café betreibt. Im Mittelpunkt steht dabei die Tochter Hilde.

Parallel dazu nehmen wir am Leben von Hildes Cousine Luisa teil, die mit ihrer Mutter aus Ostpreußen fliehen muss.

Die Leser erleben die schöne Vorkriegszeit und ahnen schon, was da noch auf das Café zukommt. Die ersten Bilder jüdischer Künstler müssen abgehängt werden und das Leid nimmt seinen Lauf.

Das Café Engel übersteht den Krieg jedoch relativ unbeschadet und nach dem Krieg nistet sich das Leben hier wieder ein. Ich finde es beeindruckend, wie die Leute in dieser Zeit zusammengehalten haben bzw. zusammenhalten mussten und was möglich gemacht wurde. Das Buch nimmt uns mit bis in die Zeit nach dem Krieg, alle sind mehr oder weniger wieder gesund heimgekehrt und jede der beiden Hauptpersonen hat ihre große Liebe wiedergefunden.

Was mir am Roman gefällt sind die verschiedenen Erzählperspektiven: so komme ich jeder Person nahe und erlebe die Geschichte aus unterschiedlichen Ebenen. Das erzeugt ein vollkommendes Gesamtbild und jeder der Hauptdarsteller wächst mir irgendwie ans Herz oder eben auch nicht.

Was mich ein bisschen stört ist, wie gut alles ausgeht: das Haus ist unbeschädigt, alle haben größtenteils gesund überlebt, die beiden Mädchen finden die Liebe ihres Lebens wieder und alles endet sozusagen im Sonnenschein. Mir ist das ein bisschen zu happy – andererseits kann ja auch mal was gut ausgehen.

Ich will auf jeden Fall wissen, wie es mit den Hilde und Luisa weitergeht und würde die Fortsetzungen gerne lesen. Vielleicht geht ja wieder alles gut aus…

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Veröffentlicht am 04.03.2019

Ein Café in Wiesbaden

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Der Roman „Café Engel“ von Marie Lamballe ist mit dem Untertitel „Eine neue Zeit“ im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Eine Neue Zeit ist der Auftakt zu einer Trilogie über das Café Engel, seine Besitzer ...

Der Roman „Café Engel“ von Marie Lamballe ist mit dem Untertitel „Eine neue Zeit“ im Bastei Lübbe Verlag erschienen. Eine Neue Zeit ist der Auftakt zu einer Trilogie über das Café Engel, seine Besitzer und Gäste in der Nachkriegszeit. Dieser erste Band spielt hauptsächlich im Jahr 1945.
Deutschland 1945. Der zweite Weltkrieg ist zu Ende und das Café Engel in Wiesbaden blieb von der Zerstörung des Krieges, wie durch ein Wunder, verschont. Hilde und ihre Mutter Else Koch kümmern sich um die Wiedereröffnung und hoffen, dass das Café auch nach dem Krieg so schillernde Persönlichkeiten wie davor einlädt. Luisa, aufgewachsen als uneheliche Tochter eines Adligen auf einem Gutshof in Ostpreußen, flieht vor den Russen nach Westen und möchte ihr Ziel, das Café ihres Onkels in Wiesbaden erreichen.
Die Handlung wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt. Dabei wählt die Autorin die Länge der einzelnen Perspektiven für meinen Geschmack zu kurz, so dass ich beim Lesen die einzelnen Personen nicht „greifen“ konnte und mich folglich auch nicht mit ihnen identifizieren konnte. Ob ich die beiden weiteren Teile der Trilogie lesen werde, sei dahingestellt.

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