Cover-Bild Die sieben Schalen des Zorns
(43)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Benevento
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 14.04.2022
  • ISBN: 9783710901317
Markus Thiele

Die sieben Schalen des Zorns

Roman

Aus freien Stücken: Wo verlaufen die Grenzen beim assistierten Suizid?

Dr. Max Keller ist Arzt mit Leib und Seele. Als seine todkranke Tante Maria ihn um Sterbehilfe bittet, gerät er in ein moralisches Dilemma. Soll er ihren letzten Wunsch erfüllen und ihr ein selbstbestimmtes Sterben ermöglichen?

Obwohl er als Arzt dem Leben verpflichtet ist, hilft Keller der alten Frau, das ihre zu beenden. Kurz darauf eröffnet die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen ihn. Der Vorwurf: strafbare Tötung auf Verlangen. Keller droht eine Freiheitsstrafe und der Entzug seiner Arztzulassung – was sein Ende bedeuten würde. Doch hat er Maria wirklich getötet?

Markus Thiele behandelt in seinem aufrüttelnden Roman die Frage, ob der Mensch das Recht hat, selbstbestimmt zu sterben und welche Hilfe er dafür in Anspruch nehmen darf.    

- Für Fans von True-Crime-Krimis und Politthrillern: Inspiriert von einem wahren Justizfall

- Moralisch brisante Frage: Wo endet das Recht auf einen selbstbestimmten Tod?

- Kluge Unterhaltung für Leser von Ferdinand von Schirach und Bernhard Schlink

- Tabuthema Sterbehilfe: Eine menschlich berührende Geschichte mit juristischer Einordnung im Nachwort

Zwischen Recht und Moral: Spannender Roman über eine hochaktuelle Debatte

Das Thema Sterbehilfe ist in Deutschland eine rechtliche Grauzone. Nur wenn Sterbewillige die tödlichen Substanzen eigenständig einnehmen, bleibt der Vorgang straffrei.

Doch Kellers Tante ist an Alzheimer erkrankt. Sie hat zwar ihren Sterbewunsch schriftlich festgehalten, ist jetzt aber nicht mehr in der Lage, ihn selbst auszuführen. Keller verabreicht ihr die tödliche Dosis – und gerät ins Visier der Justiz.

Markus Thiele schickt seine Figuren mitten hinein in ein hochkompliziertes juristisches Feld. Ein tiefgründiger Roman, der Tabus aufbricht, und ein starkes Plädoyer für mehr Menschlichkeit!

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.07.2022

Sterben mit Begleitung

0

"Die sieben Schalen des Zorns" von Markus Thiele ist ein Roman, der mir wohl noch eine Weile im Gedächtnis bleiben wird.
Max ist Arzt und Jonas ist Staatsanwalt und beide sind schon lange Freunde, die ...

"Die sieben Schalen des Zorns" von Markus Thiele ist ein Roman, der mir wohl noch eine Weile im Gedächtnis bleiben wird.
Max ist Arzt und Jonas ist Staatsanwalt und beide sind schon lange Freunde, die sich aber nicht mehr oft sehen. Sie verbindet ein Geheimnis, bei dem Max die Zukunft von Jonas gerettet hat. Jetzt hat Max seiner über alles geliebten Tante, schwer an Demenz erkrankt und bettlägerig, Sterbehilfe geleistet, wie schon früher mit ihr abgesprochen. Da Max auch der Alleinerbe seiner Tante ist, kommt es zu einem Mordverdacht, einer Anklage und Jonas sitzt im Gerichtssaal auf der anderen Seite.
Es ist ein beeindruckendes Buch, mit großer Sach- und Fachkenntnis geschrieben, es behandelt ein sehr wichtiges und nach wie vor sehr aktuelles Thema, das wirklich jeden betreffen kann und somit von Interesse ist. Der Autor erzählt diese Geschichte trotzdem sehr spannend, es ist keineswegs eine trockene Abhandlung.
In Rückblenden erfahren wir sehr viel aus dem Leben von Max und Jonas und auch der Tante, die Verbindungen zwischen ihnen werden erkennbar und auch, warum sie zu den Menschen wurden, die wir hier kennen lernen. Alle Personen sind sehr gut beschrieben und ihre Entwicklung nachvollziehbar.
Im Leben mancher Menschen passieren Dinge, die man sich schlecht vorstellen kann und somit reagiert auch jeder Mensch anders au Ausnahmesituationen.
Hier wird wieder sehr gut gezeigt, dass es nicht um gut oder böse geht, sondern um das Menschsein und menschlich bleiben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.07.2022

ein wichtiges Thema, unterschiedlich beleuchtet

0

Dieses Buch ist schon das vierte, das ich von diesem Autor lese und aus allen Büchern habe ich etwas mitgenommen. Der Autor ist selbst Jurist und kann die rechtlichen Themen , die er in seinen Büchern ...

Dieses Buch ist schon das vierte, das ich von diesem Autor lese und aus allen Büchern habe ich etwas mitgenommen. Der Autor ist selbst Jurist und kann die rechtlichen Themen , die er in seinen Büchern beleuchtet
deshalb auch sehr gut und differenziert beleuchten und er tut dies auch, was ich sehr schätze. Er überlässt dem Leser damit selbst, sich seine Meinung zu bilden. Aber worum geht es? In diesem Buch um das Thema Sterbehilfe, ein Thema, was immer wieder sehr kontrovers diskutiert wird.

Max ist Arzt und hat seiner schwer an Demenz erkrankten Tante, zu der er ein sehr enges Verhältnis hat, ihren letzten Wunsch erfüllt, den sie zu Zeiten, als sie dazu noch geistig in der Lage war, schriftlich fixiert hat. Nun wird er, da er auch der Erbe des Vermögens seiner Tante ist, wegen Mord angeklagt. Sein Freund Jonas ist Staatsanwalt und in dieser Position Ankläger seines Freundes. Wie kann so etwas gut gehen ?

In vielen Rückblicken zeigt das Buch, wie Jonas und Max verbunden sind, aber auch wie das Verhältnis der beiden zu der Verstorbenen war, was mir bei meiner Meinungsbildung auch sehr geholfen hat. Hier wird das Thema Sterbehilfe von verschiedenen Seiten beleuchtet, sowohl von der juristischen, als auch von der moralischen Seiten, die z.T. auch durch Einwürfe der religiösen Seite manifestiert wird. Auch die Philosophie findet hier einen Platz.

Ich denke jeder betrachtet dieses Thema anders,was ich aber sehr gut fand war, dass dieses Buch auch aufzeigt, dass ein Gesetz nicht starr sein darf, sondern immer wieder angepassst werden muss und dass Umstände sich auch ändern und man einen Fall nicht mit anderen vergleichen kann. Nichts ist schwarz oder weiß, sondern bunt wie das Leben, aber eben auch das Sterben.

Mich hat das Buch nicht nur gut unterhalten, sondern auch zu vielen Gedanken inspiriert, was für mich am Ende eines Buches immer das Wichtigste ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.06.2022

wichtiges Thema-geniale Umsetzung

0

Mit "Die sieben Schalen des Zorns" hat der Autor Markus Thiele ein wichtiges Thema für die Gesellschaft spannend und aufrüttelnd erzählt.

Max und Jonas sind von Kindheit an befreundet, bis sie ...

Mit "Die sieben Schalen des Zorns" hat der Autor Markus Thiele ein wichtiges Thema für die Gesellschaft spannend und aufrüttelnd erzählt.

Max und Jonas sind von Kindheit an befreundet, bis sie sich nach dem Studium voneinander entfernen. Sie verbindet ein Geheimnis, welches sie nicht zur Ruhe kommen lässt. Max ist Arzt und Jonas steht kurz vor der Ernennung zum Generalstaatsanwalt, als Max ihn um Hilfe bittet. Er hat Marie ihren letzten Wunsch erfüllt und ihren Wunsch nach einem Sterben in Würde ermöglicht. Marie befand sich zu dem Zeitpunkt in einem Zustand von Alzheimer Demenz im Endstadium.

Erzählt wird die Geschichte mit Rückblicken auf die Kindheit von Max und Jonas, welche tiefe Einblicke in die Entwicklung der beiden Protagonisten gibt. Markus Thiele, selber Rechtsanwalt versteht es gekonnt mir als Leserin den Ablauf unseres Justizsystems vor Augen zu führen.

Das Thema Sterbehilfe ist aktueller denn je, hat doch das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe schon 2020 beschieden, dass jeder Mensch ein Anrecht auf selbstbestimmtes Sterben hat. Die Regierung und der Berufsverband der Ärzte jedoch machen keinerlei Anstalten etwas rechtsicheres für die Bürger auf den Weg zu bringen.

Auch mit seinem dritten Buch konnte mich der Autor, sowohl von der Thematik, als auch mit seinem Schreibtsil völlig überzeugen.
Klare Leseempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 08.06.2022

So viel mehr als Sterbehilfe

0

Das Cover des Buches wirkt im ersten Moment wie ein 08/15 Krimi, der Titel weckt bei mir keine Assoziationen, ergibt nach der Lektüre aber durchaus Sinn.
Der Klappentext ist kurz, aber aussagekräftig. ...

Das Cover des Buches wirkt im ersten Moment wie ein 08/15 Krimi, der Titel weckt bei mir keine Assoziationen, ergibt nach der Lektüre aber durchaus Sinn.
Der Klappentext ist kurz, aber aussagekräftig. Er erinnert mich an Gott von Ferdinand von Schirach, daher war ich sehr gespannt und hatte hohe Erwartungen im Hinblick auf Spannung und gute Unterhaltung an das Buch.
Nicht nur der Schutzumschlag, auch das Buch ist schön gestaltet, der schwarze Einband ist ein toller Kontrast und passt super zum Thema. Das Thema ist mir nicht unbekannt, da ich bereits einiges über Sterbehilfe gelesen haben, daher war der persönliche Einstieg ins Thema sofort gegeben. Tatsächlich ist dies ein Thema, das mich sehr beschäftigt. Angst vorm Sterben habe ich nicht, aber davor, dass ich mein Leben voller Schmerzen beenden will, aber es nicht mehr selbst kann. Dieses sensible Thema greift Thiele sehr gut auf und trifft damit einen Nerv. Hier muss Deutschland seine Gesetze wirklich überarbeiten und die Bedürfnisse der Gesellschaft neu denken.
Ich habe bereits „Das Echo des Schweigens“ gelesen und war restlos begeistert. Thielen ist ein sehr guter Jurist und ein noch besserer Autor.
Die Charaktere werden langsam eingeführt, jeder mit seiner eigenen starken Seite und seiner persönlichen Geschichte. Zu Beginn hatte ich Sorge, dass mich der Plot zu sehr an Schirach erinnert, aber auch wenn Thiele sehr sachlich schildert, hat er doch einen ganz anderen, überzeugenden Erzählstil. Er schreibt sehr eindringlich und ansprechend ohne zu werten oder aufdringlich zu sein.
So sehr es auch fesselt, si schwer ist es an einigen Stellen zu lesen. Max Kindheitserinnerungen ließen mir die Tränen übers Gesicht laufen und ich war so erschüttert, dass ich das Buch sogar kurz weglegen musste.
Mit leisen Worten zeigt Thiele dem Leser unauffällig zwischen der Handlung, worauf es wirklich ankommt, was man bereut, wenn es zu spät ist und was im Leben wirklich zählt. Man trägt das Buch im Herzen, aber auch im Kopf. Nie habe ich ein Buch gelesen, dass die Bedürfnisse von Herz und Kopf so treffend auf den Punkt bringt, ohne belehrend daher zu kommen. Die Kapitel springen in der Zeit, aber ich bin noch nie so schnell und tief in das jeweilige Jahrzehnt eingetaucht und habe die Handlung um mich herum vergessen.
Das Buch geht so viel tiefer, als zu Anfang erwartet. Sterbehilfe ist nur eine der vielen existenziellen Fragen, um die es in diesem Roman geht. Man hinterfragt alles: die verschiedenen Blickwinkel der Protagonisten, aber auch seine eigene Meinung zum Thema.
Beim lesen traut man keinem mehr, was einen riesen Spannungsaufbau erzeugt. Ein überaus gelungenes Buch, dass mich aus so vielen Gründen gefesselt hat. Eine ganz klare Leseempfehlung für ein Buch mit Tiefgang, das auch nach dem Lesen noch in einem arbeitet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.06.2022

Wann ist es Sterbehilfe und wann Mord?

0

Bisher habe ich jeden Roman von Max Thiele aus dem Benevento Verlag gelesen. Seine Bücher sind von realen Justizfällen inspiriert. Man erkennt als Leser sehr schnell, dass der Autor selbst promovierter ...

Bisher habe ich jeden Roman von Max Thiele aus dem Benevento Verlag gelesen. Seine Bücher sind von realen Justizfällen inspiriert. Man erkennt als Leser sehr schnell, dass der Autor selbst promovierter Rechtsanwalt ist.

In seinem neuen Justizroman hat sich der Autor einem hochsensiblen Thema angenommen. Es geht um Sterbehilfe und die Frage, wo das Recht auf einen selbstbestimmten Tod aufhört. In Österreich, wie auch in Deutschland, ist Sterbehilfe eine rechtliche Grauzone und die Justiz hat viele Schlupflöcher. Als Laie hat man meistens eine doch vorgefertigte Meinung dazu, doch schon ein kleiner Handgriff kann einem vom "Helfer" zum "Mörder" degradieren, denn nur wenn der Sterbewillige die tödlichen Substanzen eigenständig einnnimmt, bleibt der Vorgang straffrei.
Als die Tante von Dr. Max Keller an Alzheimer erkrankt, lässt sie zu Beginn ihrer Krankheit ihren Wunsch schriftlich festhalten, dass sie sterben möchte, bevor sie niemanden mehr erkennt und keine Tätigkeit mehr selbst ausführen kann. Max verabreicht ihr die tödliche Dosis und wird angeklagt. Ihm wird vorgeworfen, dass seine Tante nicht mehr in der Lage war, die tödliche Substanz eigenständig einzunehmen. Max droht eine Freiheitsstrafe, sowie der Verlust seiner Arztlizenz. Der Grad zwischen Recht, Rechtsprechung und Mord ist klein.

Die Vorgängerromane des Autors haben mich beide begeistert. In "Die Schalen des Zorns" hat er jedoch ein Meisterwerk geschaffen. Mich hat die Geschichte rund um Max, Jonas, Agnes und ihre Mutter Maria richtig mitgenommen. Der Autor erzählt wieder auf zwei Zeitebenen. Dem Leser gibt dies Einblicke in das Innenleben sämtlicher Protagonisten und Antagonisten.
Max als Angeklagter, der auf Wunsch seiner Tante Sterbehilfe geleistet hat und Jonas, der als Staatsanwalt das Verfahren eröffnet, sind sehr vielschichtige Figuren. Durch die Rückblicke in die Vergangenheit lernt man die beiden Freunde, die Verstorbene und ihre Tochter sehr gut kennen. Ihre interessanten Vergangenheiten, zerstörten Hoffnungen und Träume werden sehr bildhaft erzählt.
Mehr will ich zum Inhalt gar nicht mehr sagen, denn Max Thiele versteht es großartig immer wieder neue Sachverhalte aufzudecken, überraschende Wendungen einzubauen und viele Facetten der Charaktere zu zeigen.

Egal, wie man zur Sterbehilfe steht, man erkennt wie schwierig dieses Thema ist und wieviele Grauzonen es hat. Der Autor gibt viele Denkanstöße, wertet nicht und hebt dabei nie den Zeigefinger. Unaufdringlich flicht er dabei auch das Thema Glauben und Religion ein. Als Leser fragt man sich willkürlich, wie man selbst gehandelt hätte.
Mit seiner Art das Gesetz auch für Laien verständlich zu machen kann der Autor immer wieder mit seinen Romanen bei mir punkten. Der Titel wird im letzten Drittel des Buches für den Leser verständlich, wenn er wie ich keine Ahnung von der Bibel hat.

Markus Thiele schreibt über Themen, die ich in früheren Büchern von Jodie Picoult geliebt habe, die aber leider kaum mehr in ihren letzten Romanen Platz finden. Umso mehr freue ich mich in Zukunft auf weitere spannende Romane des Autors.


Fazit:
Ein Roman mit einem sehr herausfordernden Thema, der mich von der ersten Seite an gefesselt und emotional mitgenommen hat. Die Geschichte hallt noch lange nach und gibt viele Denkanstöße. Für mich ist "Die sieben Schalen des Zorns" der bisher beste Roman des Autors. Natürlich gibt es eine riesige Leseempfehlung von mir!
Ein Tipp: Wer gerne Ferdinand von Schirach liest, könnte auch mit Markus Thiele Freude haben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere