Cover-Bild A New Season. My London Dream - My-London-Series, Band 2
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Ravensburger Verlag GmbH
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 01.05.2021
  • ISBN: 9783473585878
Marnie Schaefers

A New Season. My London Dream - My-London-Series, Band 2

With you, I can be the true me.

Der verwunschene Blumenladen im Londoner East End mit dem lichtdurchfluteten Wintergarten und dem Duft nach frischer Erde ist Vincents liebster Zufluchtsort. Denn er hütet ein Geheimnis: Er ist ein Mann, im Körper einer Frau geboren, aber jeder sieht in ihm nur Victoria, die attraktive Studentin. Als er in Männerkleidung auf Tracey trifft, stellt er sich kurzerhand zum ersten Mal als Vincent vor.

Tracey hat sich fest vorgenommen, das Großstadtleben zu genießen und ihre Vergangenheit hinter sich zu lassen. Von Anfang an ist sie von dem charmanten Vincent fasziniert, doch sie ahnt nichts von seinem inneren Konflikt. Es ist eine Begegnung, die ihr beider Leben komplett verändert. Aber eines hat die Liebe mit Blumen gemeinsam – sie ist ebenso schön wie zerbrechlich …





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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.12.2021

Riesige Bereicherung des queeren Buchmarktes

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4.5 Sterne

Hat mir so viel besser gefallen als A New Chapter, wobei ich es für mich persönlich auch wichtig fand, den ersten Band zu lesen. So kannte ich die Charaktere schon und konnte den Epilog/Zeitsprung ...

4.5 Sterne

Hat mir so viel besser gefallen als A New Chapter, wobei ich es für mich persönlich auch wichtig fand, den ersten Band zu lesen. So kannte ich die Charaktere schon und konnte den Epilog/Zeitsprung am Ende dieses Buches richtig genießen, wo auch nochmal auf Lia und Drew kurz eingegangen wird.

Finde dieses Buch so so wichtig!! Riesen Leseempfehlung. Man merkt, dass der Autor sich mit dem Thema trans sein auskennt (es ist ja auch ein Own Voices Buch). Tracey stellt Fragen, über die ich auch mal nachgedacht habe, und nicht alle davon empfindet Vincent als angemessen. Aber diese Grenzen werden auch kommuniziert.
In dem Buch lernt man nicht nur viel über den inneren Struggle von trans
Personen und die Hürden für die körperlichen Transition, sondern auch darüber, wie man sich als Ally/ Vertraute Person einer trans Person verhalten kann (dabei ist die Geschichte von Vincent natürlich nur ein Beispiel).
Es ist für mich eins der besten Bücher mit einem trans
Protagonisten, die ich gelesen habe! Ich fand es spannend, Vincent auf seiner Reise zu begleiten, da er erst zu Beginn des Buches sich eingesteht, dass er ein Mann ist. Bis Kapitel 6 wird er als "sie" bezeichnet und in den Kapitelüberschriften steht sein Deadname. Und dann stellt er sich das erste Mal öffentlich als Vincent vor und in der nächsten Kapitelüberschrift steht auch dann Vincent. Das fand ich extrem "powerful".
Außerdem kommt das Thema Menstruation vor, was in YA sowieso sehr selten vor kommt und hier gibt es einen menstruierenden (trans) Mann.

Ich glaube, das dieses Buch besonders jüngeren Leser
innen (so ab 14) eine große Hilfe sein kann, das Thema transgender zu verstehen.

Ich persönlich fand es schwierig, die Kapitel aus Traceys Sicht zu lesen, in denen sie dem Tod einer Freundin hinterhertrauert. Ich habe vor fast 3 Jahren eine sehr gute Freundin verloren und kann über dieses Thema nur schwer lesen und musste mich da emotional etwas abkapseln. Aber das ist mein persönliches Problem...

Das Ende fand ich leider etwas abrupt, da viel Zeit übersprungen wird, in denen viele wichtige Dinge besonders in Vincents Leben und Transitionsprozess passiert sind. Da hätte ich mir tiefere Einblicke gewünscht.

Insgesamt ist A New Season aber eine große Leseempfehlung von mir. Es ist eine Bereichung des Buchmarktes und eine queere Own Voices Geschichte, die intime Einblicke in die Findung der eigenen Gender Identity und den Transitionsprozess von trans Personen gibt. Ich möchte euch die Geschichte wirklich sehr ans Herz legen <3.

(Anmerkung: Der Autor schreibt es im Buch selbst als "trans
", weshalb ich für die Rezension diese Schreibweise übernommen habe.)

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Veröffentlicht am 10.07.2021

wunderschöne, wichtige Geschichte

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Band 2 von ? (vielleicht 4, weil es vier Mitbewohnerinnen sind?)
Ich habe leider erst zu spät gemerkt dass dies Band zwei ist, aber es ging auch so, auch wenn man in Band eins wahscheinlich eine besser ...

Band 2 von ? (vielleicht 4, weil es vier Mitbewohnerinnen sind?)
Ich habe leider erst zu spät gemerkt dass dies Band zwei ist, aber es ging auch so, auch wenn man in Band eins wahscheinlich eine besser Einführung zu den Personen bekommen hätte.
In Band eins ging es um Lia und Drew, die beiden tauchen auch hier wieder auf.


Inhalt vom Buch:

"With you, I can be the true me.

Der verwunschene Blumenladen im Londoner East End mit dem lichtdurchfluteten Wintergarten und dem Duft nach frischer Erde ist Vincents liebster Zufluchtsort. Denn er hütet ein Geheimnis: Er ist ein Mann, im Körper einer Frau geboren, aber jeder sieht in ihm nur Victoria, die attraktive Studentin. Als er in Männerkleidung auf Tracey trifft, stellt er sich kurzerhand zum ersten Mal als Vincent vor."


Ein schöne Geschichte die einen mitnimmt, Aufklärungsarbeit leistet (ohne das man sich belehrt, gestört oder gelangweilt fühlt) , die ein träumen, seufzen und auch mittrauern lässt...

Was ich an der Geschichte sehr spannend fand ist das Victoria am Anfang der Geschichte erst merkt dass sie eigentlich Vincent ist, also er ist erst am Anfang dieses Prozesses.
Vincent ist eher schüchtern, wenig selbstbewusst und einsam, aber im Laufe der Geschichte lernt er sich lieben und wachst über sich hinaus, auch wenn es Rückschläge gibt.
Postiv fand ich wie die Gefühle und das Verhalten von ihm beschrieben worden sind. Die Situationen in die er gerät waren teilweise sogar amüsant auch wenn es eigentlich traurig ist.
Auf jeden Fall ist das Thema Transgender sehr gut aufgegriffen worden.
Mir gefallen die verschiedenen Geschehnisse sehr (wie das Thema angegangen, erklärt, usw worden ist und was für Situationen geschildert werden), auch wenn sie teilweise sehr traurig sind.

Außerdem hat es mir richtig gut gefallen wie Tracey mit den Gegebenheiten umgeht und wie sie Vincent bestärkt. Tracey ist ein sehr schöner Character die aber auch viel Leid mit sich rumträgt und im Laufe der Geschichte versucht sie damit umzugehen.

DIe beiden haben zusammen sehr gut harmoniert, auch wenn es natürlich zu reiberein kommt.


Etwas zu kurz kamen mir die Nebencharactere.
Auch wenn man ein paar coole und witzige Szenen mit ihnen hatte, aber gerade deswegen wäre noch mehrschön gewesen.
Vor allem weil mir Agathe unde Elle so gut gefallen haben.
Auch mehr von Traceys Mitbewohnerinnen hätte ich mir gewünscht (aber vielleicht kam von dennen ja schon mehr in Band 1 bei Lias und Dews Geschichte).


Sehr schön war auch das Thema Blumen, auch wenn ich mir nicht immer ganz ein Bild davon machen konnte, weil ich die jeweiligen Blumen nicht kannte. Trotzdem gibt es der Geschichte einen blühenden Hintergrund.


Der Schreibstil war wirklich gut gemacht und hat einen das Buch verschlingen lassen.
Es war schön wie die Situationen und Gefühle hautnah beschrieben worden.
Man war einfach mittendrin und hat mitgefiebert.
Dies wurde noch dadurch gestärkt das man aus der Sicht von Vincent und Tracey lesen durft, was ich ja immer favorisiere und hier wurde es wirklich gut umgesetzt.








Achtung SPOILER:








Was wirklich sehr traurig ist, ist das Tracey ihre Freundin verloren hat. Die Geschichte die darum gesponnen worden ist ist krass.
Ihre beste Freundin Sam ist die Tochter der Haushälterin, füher war sie voller Freude aber dann bekam sie selbstzweifel. Sie sieht wie Tracey den Typen küsst in den sie schon lange verknallt ist läuft weg und wird von einem Auto überfahren, sooo krass.

Tracey versucht ihre Trauer und Schuldgefühle, sie kam nach London weil sie von den alten Freunden gemobbt wurde u.a. weil sie weiterhin irgendwie was mit dem Typen hatte, zu verarbeiten indem sie London mit Blumen verschöner will, dabei soll ihr Vincent helfen.
Die Idee ist echt wunderschön.


Richtig toll war es das Vincent bei siner Schwester und Agathe, der Chefin des Blumenladens, Unterstüzung findet.

Leider wenden sich seine Freundin von ihm ab. Irgendwo auch erstmal verständlich, da es eine Umstellung ist aber er ist ja immer noch irgendwo der gleiche. Gwen und Vincent nähern sich aber wieder an.

Das seine Eltern so dagegen sind und es einfach nicht akkzeptieren ist richtig schlimm. Zum Schluss gibt es kleine Annäherungsversuche.

Auch Hunter, mit dem Vincent als Victoria noch zusammen war ist echt mies, er veröffentlicht ein Unterwäschenbild von ihr.

Fand es gut das Tracey recht schnell erfährt dass Vincent trans ist und es gerade erst herrausgefunden hat, coll ist auch das erste Gespräch darüber und wie Vincent endlich ein Gesprächspartner hat.
Finde es cool als die beiden zusammen shoppen sind.

Tracey lernt ja Vincet erst als Vincent kennen und für ihn ist er auch nur ein Typ.
Vincent kommt viel weniger gut damit klar wie Tracey, er hat immer Angst dass seine Brüste zu erkennen sind und co.
Richtig witzig ist dass sich beide zueinander hingezogen fühlen, aber denken der andere will es nicht, so schön als sie sich dann küssen.

Irgendwann kommen sie sich dann auch näher, wird aber leider nicht näher darauf eingegangen, wäre sehr spannend gewesen (aber vielleicht auch sensationsgeil?).

Finde es gut das Tracey ihm eine Selbsthilfegruppe empfiehlt.
Und ich find den Charakter Neil auch echt cool. Er ist echt ein klasse Freund für Vincent.

Finde es sehr interessant und traurig dass es fast ein Jahr dauert bis Vincent überhaupt ein Termin in einer trans-Klink bekommt bei der besprochen wird was er für sein Körper tun will.

Am Ende kommt es leider zu einem Krach zwischen Tracey und Vincent, als Hunter das Bild veröffentlicht und Vincet sagt auch fiese Dinge zu Tracey. Aber dass Tracey dann einfach kommentarlos zurück zu ihren Eltern geht ist auch scheiße, trotz dass ihre Mutter gestürzt ist.


Aber zum Glück kommt Tracey zurück und es gibt ein Liebescomback.
Das dieser 18 Monate ist find ich etwas Schade, entspricht immer nicht so meiner Happy-Love-Geschichte in Bücher, aber ist irgendwo auch okay.

Vincent fühlt sich mitlerweile auch wohler und ist seit 3 Monaten auch Testosteron.

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Veröffentlicht am 12.05.2021

Wunderschöne Geschichte mit toller trans Repräsentation

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CN: Deadnaming, Misgendern, Dysphorie, Queerfeindlichkeit, (internalisierte) Transfeindlichkeit, Tod, Verlust, Trauer, Trauma, Menstruation, negatives Coming Out, Mobbing, queerfeindliche Gewalt, ableistische ...

CN: Deadnaming, Misgendern, Dysphorie, Queerfeindlichkeit, (internalisierte) Transfeindlichkeit, Tod, Verlust, Trauer, Trauma, Menstruation, negatives Coming Out, Mobbing, queerfeindliche Gewalt, ableistische Formulierungen („x ist lahm“)

Das letzte deutsche trans Buch, das ich gelesen habe, hat mich leider ziemlich enttäuscht, weshalb ich bei „A New Season“ erstmal skeptisch war. Doch zum Glück wurde ich dieses Mal positiv überrascht! Man merkt wirklich, wie viele Liebe und eigene Erfahrungen in diesem Buch stecken.

Was mir besonders gefallen hat:
• Das Wichtigste zuerst: es ist so schön, endlich mal ein deutsches Buch mit einem trans Protagonisten zu lesen, das nicht problematisch ist und das ich wirklich empfehlen kann! Und es ist auch noch #OwnVoices!
• Der lockere Schreibstil gefällt mir sehr gut, und ich bin bei diesem Buch sogar noch schneller vorangekommen als bei „A New Chapter“.
• Das Buch ist so relatable! Es gab viele Szenen, bei denen ich lächeln (oder auch weinen) musste, weil ich so sehr mit Vincent mitfühlen konnte und mich an ähnliche Situationen aus meinem Leben erinnert habe.
• Das Setting und die Atmosphäre sind unglaublich schön! Ich bin sowieso schon ein Fan von London, und durch das Pflanzenthema und Vincent’s Plant Babies hat mir das Buch sogar noch besser gefallen.
• Es ist so schön und beruhigend, dass Vincent auch erst mit 20 merkt, dass er trans ist. Leider denken immer noch viele Leute, dass alle trans Menschen schon als Kinder wussten, dass sie trans sind, doch das ist einfach nicht wahr, was Vincent’s Geschichte beweist. Generell hat mir Vincent’s Geschichte richtig gutgetan und mir mit meinen Zweifeln, was meine eigene Geschlechtsidentität angeht, geholfen.
• Ich finde es toll, dass Vincent’s Transidentität nicht als Plot-Twist oder „tragisches Geheimnis“ genutzt wird, wie es leider in einigen anderen trans Büchern der Fall ist. Und auch Tracey’s Reaktion auf Vincent’s Coming Out hat mir gut gefallen: sie sagt zwar am Anfang ein paar unsensible Sachen, entschuldigt sich dann aber sofort dafür und gibt ihr Bestes, um Vincent zu unterstützen.
• Ich finde es super, dass in dem Buch auch Vincent’s Menstruation (und was sie für ihn bedeutet) erwähnt wird. Das Thema „Menstruation“ ist ja leider selbst in vielen Büchern mit cis Protagonistinnen noch ein Tabu-Thema, und in Büchern mit trans Protagonist_innen erst recht. Deshalb gefällt es mir sehr gut, dass hier ganz selbstverständlich darüber geredet wird, dass auch Männer eine Periode haben können.

Was mir nicht so gut gefallen hat:
• Vincent wird am Anfang in den Kapitelüberschriften gedeadnamed (bis Kapitel 7). Das macht zwar irgendwie Sinn, weil er sich bis dahin noch nicht für einen neuen Namen entschieden hat, aber es hat mich trotzdem ein bisschen gestört.
• Manchmal werden Formulierungen wie „ein Junge im Körper eines Mädchens“, „mit einem weiblichen Körper geboren“ oder „im falschen Körper geboren“ verwendet. Diese Formulierungen finde ich persönlich nicht gut, denn Körper haben kein Geschlecht und sind auch nicht falsch (nur die Vorstellungen der Gesellschaft zu trans Körpern sind falsch), obwohl ich es natürlich verstehe, dass manche trans Menschen trotzdem so empfinden und diese Begriffe für sich bevorzugen.
• Generell fand ich manche Szenen und Formulierungen am Anfang ein bisschen unbeholfen und „belehrend“, aber das liegt wahrscheinlich nur daran, dass ich mich mit dem Thema Transidentität schon auskenne.
• Ich persönlich hätte mich gefreut, wenn es noch etwas mehr positive Reaktionen auf Vincent’s Coming Out gegeben hätte. Besonders die Reaktionen von Hunter, Gwen, Ramona und Vincent’s Eltern haben mich sehr mitgenommen, und es wäre schön gewesen, wenn es dazu als Ausgleich noch ein paar positivere Erlebnisse gegeben hätte.
• Obwohl die Content Warnungen am Ende des Buchs sehr gut gemacht sind (mit Erklärungen und nicht nur als Aufzählung), hätten sie meiner Meinung nach ruhig noch ein bisschen ausführlicher sein können. Dort werden nur Dysphorie, Queer-/Transfeindlichkeit, Mobbing, Tod, Trauer und Verlust erwähnt, aber es gab auch noch ein paar andere potenziell triggernde Themen, die im Buch vorkommen (vor allem die queerfeindliche Gewalt, siehe CN).

Ich empfehle das Buch allen trans Menschen, die Romance und New Adult mögen und sich gerne mal selbst in einer Liebesgeschichte repräsentiert sehen möchten, und allen cis Menschen, die mehr über trans Menschen lernen möchten.

(Übrigens kann ich auch „A New Chapter“, den ersten Band der „My London Years“-Reihe, sehr empfehlen. Die beiden Bücher können zwar unabhängig voneinander gelesen werden, aber in „A New Season“ kommen viele Charaktere vor, die in „A New Chapter“ vorgestellt werden.)

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Nimmt wichtige Aufklärungsarbeit wahr, ohne belehrend zu wirken!

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Die Suche nach der eigenen Geschlechtsidentität, der schmerzliche Verlust der besten Freundin, eine florierende Beziehung und vor allem Blumen, Blumen und Blumen – das alles gibt Marnie Schaefers neuestem ...

Die Suche nach der eigenen Geschlechtsidentität, der schmerzliche Verlust der besten Freundin, eine florierende Beziehung und vor allem Blumen, Blumen und Blumen – das alles gibt Marnie Schaefers neuestem Roman „A New Season: My London Dream“. 🌺

Queere Repräsentation ist auch 2021 weiterhin wichtig 🏳️‍🌈
Queere Geschichten sind deshalb so wichtig, weil sie vielen Menschen Identifikationsfläche bieten. Ihnen aufzeigen, dass sie mit ihren Coming-Out-Geschichten nicht alleine sind und keinesfalls abnormal. Sie können in einem Meer von Unsicherheiten und Schamgefühlen ein anonymes Gefühl des Verstandenwerdens geben, wie eine beruhigende Stimme, die dir zusichert, dass du nicht alleine bist.

Andererseits leisten sie aber für einen Großteil der Lesenden auch Aufklärungsarbeit: Auch im Jahr 2021 ist es für viele LGBTIQ-Personen alles andere als einfach, sich zu outen und jedwede Sexualität, die von der Hetero-Norm abweicht, einzugestehen. Die große Angst: Von außen nicht akzeptiert zu werden, Abstoßung und Diskriminierung zu erfahren. Queere Werke ermutigen Leserinnen aller Art dazu, sich in die fiktiven Personen auf ihrer Suche nach Geschlechtlichkeit und Sexualität hineinzuversetzen. Ihre Zweifel, Ängste und Hoffnungen nachzuempfinden.

„A New Season“ leistet Aufklärungsarbeit, ohne belehrend zu sein 🏳️‍⚧️
„A New Season: My London Dream“ kommt diesem Auftrag nach, ohne belehrend zu wirken: Das Buch bietet einen umfassenden Einblick in das Innenleben von Vincent. Er studiert in London, arbeitet leidenschaftlich in einem Blumenladen und ist trans. Wir begleiten ihn auf seinem gesamten „Passing“-Prozess und werden Zeugen seiner Ängste, Zwänge und Überwindungen. Das ist sehr eindrucksvoll, denn seinen Kampf muss Vincent auf so vielen Ebenen führen: mit sich selbst, mit seiner Familie und den Freundinnen, mit seinem gesamten Umfeld.

Da die Hälfte des Romans aus seiner Perspektive verfasst ist, konnte ich ein enges Band zu dem Protagonisten entwickeln und fieberte mit ihm mit. Seine Triumphe und persönlichen Erfolge beflügeln mich ebenso wie mich einzelne Beleidigungen und Anfeindungen erschüttern und wachrütteln. In meiner links-grün-versifften Filterblase auf Instagram vergisst man schnell: Homo- und Transphobie sind auch heute noch Teil unseres Alltags.

Leichter Schreibstil, wenngleich etwas überraschungskarg 😉
Marnie Schaeffers schreibt locker und leicht, man fliegt förmlich durch die Seiten. Als angenehme Lektüre für Zwischendurch besitzt „A New Season“ das genau richtige Erzähltempo. Doch lässt sich der Autor auf über 500 Seiten erstaunlich viel Zeit, seine Handlung auszuschmücken: Das Buch verlässt vorhersehbare Pfade nur selten, der gesamte Spannungsbogen fühlt sich sehr „straight forward“ an – hier ist nur selten Platz für Überraschungen.

Neben Vincent als stark ausgearbeiteter Protagonist wirkt Tracey teils etwas glattgebügelt. Dennoch versucht sie ihm durchweg mit ihrer niedlichen Naivität und durchgehenden Freundlichkeit einen reibungslosen Einstieg in ein tolerantes Umfeld nach seinem Coming-Out zu ermöglichen. Sie setzt sich an den richtigen Stellen für ihren Partner ein, das rührt mitunter sehr. Auch einige Nebenfiguren sind teils etwas oberflächlich geraten. Die immer wiederkehrenden Blumen sind ein rührendes Detail, das die Begeisterung des Autors für die Floristik unter Beweis stellt.

Ende lässt mich etwas zähneknirschend zurück 😬
So ist es vor allem das Ende, das mich etwas zähneknirschend zurücklässt: Durch das abgehackte Ende werden wichtige Schlüsselpunkte in der persönlichen Entwicklung der Figuren ausgeklammert, ja, fast schon lieblos „abgefrühstückt“. Im Folgenden einige Beispiele (Vorsicht, etwaige Spoiler!).

Wie genau geschieht die Wiederannäherung an die intoleranten Eltern, wie durchstehen die beiden Hauptfiguren ihre innere Zerrissenheit nach der Trennung, wie ergeht es Vincent mit weiterführenden geschlechtsangleichenden Operationen in seinem Körper? Hier fühlte ich mich als Lesender etwas im Stich gelassen.


Fazit 🤌🏻
„A New Season: My London Dream“ ist etwas zu kitschig und lang geraten – und nimmt gleichzeitig einen wichtigen Aufklärungsauftrag wahr, ohne belehrend zu wirken. Das Werk unterstreicht die Wichtigkeit queerer Repräsentation in der heutigen Literatur.

3,5/5 Sterne ⭐️

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