Cover-Bild Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
Band 1 der Reihe "Die Chronik der Bücherwelt-Reihe"
(94)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Fantasie
14,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Lübbe
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Urban
  • Genre: Fantasy & Science Fiction / Fantasy
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 30.04.2020
  • ISBN: 9783404179800
  • Empfohlenes Alter: ab 16 Jahren
Mary E. Garner

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich

Roman

Nichts ist für die Londonerin Hope Turner schöner, als sich in die Bücher ihrer Lieblingsautorin Jane Austen zu träumen. Denn ihr eigenes Leben ist alles andere als spannend und romantisch. Das ändert sich, als sie sich eines Tages in die Buchhandlung Mrs. Gateway’s Fine Books verirrt und dort einem mysteriösen Gentleman begegnet. Der attraktive Fremde geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Doch da ist auch der grimmige und unnahbare Rufus Walker, der sie regelrecht zu verfolgen scheint. Bis er ihr schließlich Unglaubliches offenbart: Der Buchladen ist das einzige Portal in die Welt der Bücher, in der die Romanfiguren ein Eigenleben führen. Doch diese Welt ist in Gefahr ...

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.05.2020

Eintauchen in die Welt der Bücher mit all seinen Gefahren

0

Eintauchen in die Welt der Bücher mit all seinen Gefahren

Teil 1 einer Trilogie

Die Londonerin Hope Turner liebt es in die Welten der Bücher abzutauchen und genießt dieses in vollen Zügen. Auch weil ...

Eintauchen in die Welt der Bücher mit all seinen Gefahren

Teil 1 einer Trilogie

Die Londonerin Hope Turner liebt es in die Welten der Bücher abzutauchen und genießt dieses in vollen Zügen. Auch weil ihr eigenes Leben nicht sonderlich aufregend ist.
In Buchhandlungen fühlt Hope sich pudelwohl…normalerweise. Doch als sie in Mrs. Gateway`s Fine Books eintritt, fühlt sie sich ziemlich beklommen, nur der attraktive Mann dort, lässt sich einfach nicht aus ihren Gedanken vertreiben.
Dann ist da auch nur dieser Rufus, unnahbar, unfreundlich, mürrisch. Aber genau dieser merkwürdige Mann offenbart ihr ein großes Geheimnis. Denn der Buchladen ist das Portal in die Welt der Bücher, in der Romanfiguren ihr eigenes Leben führen. Aber diese Welt schwebt in großer Gefahr.

Meine Meinung:

Diese Geschichte hat mich von Anfang an mit der wunderschönen Schreibweise in ihren Bann gezogen. Ein purer Lesegenuss, wenn man über die Seiten fliegt.

Das Cover hat mich sofort angesprochen. Es ist einfach wunderschön, fantasievoll und es macht neugierig, was sich dahinter verbirgt. Meiner Meinung nach absolut gelungen.

Der Schreibstil der Autorin ist schlichtweg bezaubernd und man fühlt jede Szene mit. Herrlich beschrieben, kurzweilig, atmosphärisch, da passt für mich alles. Als Leser fühlt man sich mitten drin im Geschehen und das drum herum ist einfach nur sehr schön beschrieben. Dazu lässt sich die Geschichte locker leicht lesen und die Zeit vergeht wie im Flug.

Ich finde die Story sehr kreativ und gewissermaßen auch modern, da zum Beispiel das Internet eine große Rolle spielt, womit man anfangs nicht wirklich rechnet.
Zwischendurch taucht man immer mal wieder in Welten aus Büchern ein, was mir gut gefällt. Es ist charmant und auch teilweise witzig, dass Romanfiguren ganz anders sein können, als man sie sich bisher vorgestellt hat.

Irgendwann kam ich an einen Punkt, wo mir dann doch etwas fehlte. Der letzte Pfiff, ein bisschen Aktion. Es war mir zu ruhig muss ich zugeben. Aber im letzten Drittel kam dann aber noch mal einiges, was mich sozusagen wieder besänftigt hat  Das Ende hat noch mal einiges wieder heraus geholt.

Schön fand ich auch, dass die Protagonistin, Hope Turner, eine Frau ist, die mit ihren 42 Jahren mitten im Leben steht, und kein „junges naives Mädchen“ mehr ist. Wobei ich sie beim Lesen dennoch jünger wirkt. Insgesamt finde ich sie sehr sympathisch und auch authentisch.

Die Charaktere haben alle so ihre eigene Art, was ich mag. Jeder ist anderes und individuell.

Am Ende bleiben noch viele Fragen offen, aber dafür gibt es ja noch zwei weitere Teile. Ich bin wahnsinnig neugierig und weiß, dass ich unbedingt weiter lesen muss. Erst recht bei so einem fiesen Cliffhanger ;)

Fazit:

Eine fantasievolle Geschichte mit Einblicken in verschiedenen Welten, die manchmal mehr überraschen, als erwartet. Dazu ein wunderschöner Schreibstil, der einen nicht mehr los lässt. Nach zwischenzeitlich ruhigen Phasen, haut die Autorin am Ende noch mal einiges raus, sodass ich euch das Buch empfehlen kann. Ein schöner Lesespaß ohne Zweifel.

Von mir gibt es vier von fünf Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasie
Veröffentlicht am 18.05.2020

Magische Bücherwelten

0

Inhaltsangabe: Nichts ist für die Londonerin Hope Turner schöner, als sich in die Bücher ihrer Lieblingsautorin Jane Austen zu träumen. Denn ihr eigenes Leben ist alles andere als spannend und romantisch. ...

Inhaltsangabe: Nichts ist für die Londonerin Hope Turner schöner, als sich in die Bücher ihrer Lieblingsautorin Jane Austen zu träumen. Denn ihr eigenes Leben ist alles andere als spannend und romantisch. Das ändert sich, als sie sich eines Tages in die Buchhandlung Mrs. Gateway’s Fine Books verirrt und dort einem mysteriösen Gentleman begegnet. Der attraktive Fremde geht ihr nicht mehr aus dem Kopf. Doch da ist auch der grimmige und unnahbare Rufus Walker, der sie regelrecht zu verfolgen scheint. Bis er ihr schließlich Unglaubliches offenbart: Der Buchladen ist das einzige Portal in die Welt der Bücher, in der die Romanfiguren ein Eigenleben führen. Doch diese Welt ist in Gefahr ...

Cover: Das Cover ist wirklich wunderschön und passt perfekt zur Geschichte. Die Buchrücken und die dekorativen Ornamente inklusive der braunton harmonieren einfach perfekt. Einfach schön anzusehen.

Sichtweise/Erzählstil: Die Geschichte wird in Ich-Form aus Hope's Sicht erzählt. Man hat wirklich den Eindruck Teil der Geschichte zu sein und knüpft an ihre Emotionen und Gedanken an. Ich kann ihre Reaktionen nicht immer Nachvollziehen, aber ich fühlte mit ihr mit. Der Schreibstil ist recht locker und man findet sich schnell zurecht.

Spannung/Story: Die Geschichte startet eher langsam. Man lernt zuallererst Hope und die Umgebung kennen. Alles was man erstmal wissen muss. Ich fühlte mich direkt sehr wohl und konnte mich richtig in der Geschichte fallen lassen. Auch wenn die Spannung und der Aktionismus etwas zu wünschen übrig lässt, hat Mary E. Garner mich in ihren Bann gezogen. Der Anfang und das Ende stecken voller Action, Spannung und unerwarteten Wendungen. Im Mittelteil tröpfelt die Geschichte etwas vor sich hin, da dort viele Dinge und Zusammenhänge der komplexen Magie der Bücherwelt erklärt werden. Jedoch wer sich richtig mit den verschiedenen Protagonisten und der Grundidee der Geschichte anfreundet, erlebt einen Lesespaß der besonderen Sorte. Da man schnell merkt, das dieses Buch eher als Einleitung der Trilogie dient, schraubt man seine Erwartungen dementsprechend zurück. Jedoch ist die Grundidee der Geschichte etwas besonderes und grad das Ende macht richtig Neugierig auf Teil 2!

Fazit: Ein magisches Buch über Bücher, das einen faszinierd und voller Überraschungen steckt.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasie
Veröffentlicht am 18.05.2020

Die dunkle Macht gelöschter Worte – eine faszinierende Story-Idee mit noch etwas Luft nach oben

0

„Wer hatte schon die Gelegenheit, in die Welt seines Lieblingsbuches einzutauchen? Zu sehen und zu spüren, was wir normalerweise nur mehr oder weniger gut imaginieren konnten? Auf eine verrückte, mich ...

„Wer hatte schon die Gelegenheit, in die Welt seines Lieblingsbuches einzutauchen? Zu sehen und zu spüren, was wir normalerweise nur mehr oder weniger gut imaginieren konnten? Auf eine verrückte, mich plötzlich ganz und gar ausfüllende Weise fühlte ich mich so besonders wie noch nie in meinem Leben. Auf eine Art … auserwählt.“

Meine Meinung:
„Neues Genre, neuer Name“ – mag sich die deutsche Autorin Mirjam Münteferings (aka „Pippa Watson“) gedacht haben und legt ihren ersten Fantasy-Roman unter dem Pseudonym Mary E. Garner vor. Die Grundidee dieser Story ist wahrlich phantastisch – und wohl ein Traum für jeden bibliophilen Leser! Zu Beginn tauchen wir in die eher triste Welt der Protagonistin Hope Turner ein: Mit Anfang 40 trauert sie noch immer ihrem Ex-Verlobten nach, der sie vor zwei Jahren von heute auf morgen hat sitzen lassen. Ihr Job bei einer Online-Datingagentur findet nur virtuell statt und ihr ihr einziger echter Sozialkontakt ist ihre demente Mutter, die im Heim mal bessere, mal schlechtere Tage hat. Als Hope eines Tages vor einem Schauer in der alten, „schremmeligen“ Buchhandlung von Mrs. Portia Gateway („Marke vertrocknete alte Jungfer mit altmodischem, silbrigem Haarknoten“) Schutz sucht, stolpert sie in ein Abenteuer von unglaublichen Dimensionen…

Auch nach Beendigung des Buches bin ich noch immer total fasziniert von der Grundidee dieses Buches – ein Reisen direkt in die Welt der Bücher hinein! Diese „Welt“ bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten und eine unglaubliche erzählerische Freiheit, die Mary E. Garner auch kreativ und immer wieder überraschend ausnutzt. Hier spielen aber nicht nur Werke der Weltliteratur, wie „Stolz und Vorurteil“ oder auch „Dracula“, eine gewichtige Rolle, sondern auch Bücher, die noch gar nicht fertig geschrieben sind. Besonders charmant lernen wir hier so manch berühmte Gestalt von einer ganz anderen Seite kennen. So klärt uns die Autorin auch darüber auf, was manche Protagonisten aus den Werken der Weltliteratur zwischen den Zeilen so treiben. Wer hätte beispielsweise gedacht, dass Bambi gerne mal an vergorenen Früchten nascht oder Mary Lennox aus „Der geheime Garten“ in einer noch geheimeren Ecke des wunderschönen Parks von Misselthwaite Manor Cannabis anbaut? – Überraschende „Erkenntnisse“ sind hier also garantiert! Dabei macht es immer besonderen Spaß mitzuraten, auf welche Gestalt man wohl gerade trifft, wenn der Name nicht gleich genannt wird.

Wie gesagt: diese Welt ist absolut wundervoll und auch komplex, denn es gibt neben den bekannten Charakteren auch „Skizzen“ und „NieGelesene“. So verwundert es auch nicht, dass sich die Autorin sehr viel Raum für ihr „Worldbuilding“ nimmt. Leider kommt dabei die eigentliche Geschichte, die sie erzählen möchte, oft zu kurz. Manche Stellen haben echt Potenzial für ordentlich Spannung gehabt, durch ein sehr schnelles Abhandeln kam diese meist aber gar nicht erst auf. Auch einige Sprünge in besondere Bücher hinein hätten ein riesiges Potenzial für Spannung, ja sogar Nervenkitzel gehabt – ich sage nur „Dracula“ – aber auch hier gelang es nicht, die Möglichkeiten dieser Szenerie wirklich auszuschöpfen. Hier gibt es erzählerisch für mein Empfinden noch Luft nach oben.

Besonders hervorheben möchte ich den stellenweise wunderbaren Humor („Dabei hast du nur Schiss, dass du mit deinem Kettenhemd wieder an einer Schraube hängen bleibst und wir dir einen Mechaniker mit Schweißgerät reinschicken müssen“) und die flotten Sprüche, für die gerade Hope immer wieder gut ist („Und wieso hängst du dann öfter mal am Rand meiner Privatsphäre herum?“). Dies hat mir wirklich gut gefallen und sorgte dafür, dass sich die Geschichte locker flockig lesen lässt.

Am Ende des Buches werden allerdings mehr neue Fragen aufgeworfen als beantwortet – inklusive typischem Cliff-Hanger. Trotz mancher Schwächen freue ich mich schon jetzt auf die Folgebände und hoffe, dass sich die Autorin dann mehr der Storyline widmen wird als dem Worldbuilding.

FAZIT:
Eine wunderbare Grundidee mit besonderen Charakteren aber einer etwas schwächelnden Storyline - eine Liebeserklärung an die Welt der Bücher!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasie
Veröffentlicht am 18.05.2020

Eine nicht neue Grundidee, die aber mit vielen kreativen und neuen Details aufwartet

1

Welcher Bücherwurm hat nicht schon mal davon geträumt, dass Bücherwelten lebendig werden, man sich jederzeit in sie hineinbegeben, sie erkunden, seine Lieblingsfiguren treffen, ganz neue Seiten an ihnen ...

Welcher Bücherwurm hat nicht schon mal davon geträumt, dass Bücherwelten lebendig werden, man sich jederzeit in sie hineinbegeben, sie erkunden, seine Lieblingsfiguren treffen, ganz neue Seiten an ihnen kennen lernen, Abenteuer mit ihnen erleben, Freundschaften mit ihnen schließen kann?

Mit Mary E. Garner´s "Das Buch der gelöschten Wörter"-Trilogie ist das nun zumindest mittelbar möglich. Der vorliegende Band "Der erste Federstrich" bildet den Auftakt hierzu:

Im Mittelpunkt steht die zweiundvierzigjährige Hope Turner, die im atemberaubenden London ein ziemlich tristes Dasein fristet: Sie ist Single, arbeitet für ein online-Datingortal, besucht regelmäßig ihre Mutter, die aufgrund ihrer Demenz schon in einem Heim lebt. Highlights ihrer Tage sind die Stunden, in denen sie lesen, ihrer Fantasie freien Lauf lassen und sich in die Werke ihrer Lieblingsautorin Jane Austen träumen kann.

Niemals hätte Hope gedacht, dass diese Welten für sie real werden könnten. Doch dann gerät sie eines Tages in die Buchhandlung "Mrs. Gateway´s Fine Books" - eine alles andere als normale Buchhandlung: die Eigentümerin verhält sich sehr merkwürdig, es duftet nach Apfelkuchen, obwohl gar keiner gebacken wurde, es sitzt ein sehr gutaussehender, mysteriöser Fremder dort ... Hope kann sich diesem Buchladen nicht mehr entziehen und sucht ihn schon bald erneut auf - wo ihr Unglaubliches offenbart wird:

Dieser Buchladen ist tatsächlich kein normaler Buchladen, sondern ein Portal in die Welt der Bücher. Doch diese Macht ist in Gefahr, zur Rettung der Bücherwelt und zum Schutz vor dem Unbekannten und Bösen wurde ein geheimer Bund von Menschen und Romanfiguren gegründet. Und niemand anderes als Hope Turner besitzt ein Talent, auf das es hierbei entscheidend ankommt ... !

Ziemlich vielversprechend also. Und spätestens, wenn man das wunderschöne Cover erblickt, möchte wohl jeder dieses Buch unbedingt lesen und in seiner Bibliothek stehen haben.

Mary E. Garner schreibt nicht schlecht. Es ist kein hochtrabender Stil, sondern einer, der zu dieser Geschichte, zu Hope passt. Sie liest sich sehr angenehm und flüssig - man könnte diese 410 Seiten auch in einem Rutsch lesen, ohne eine Anstrengung zu verspüren. Man ist als Leser auch sofort in dieser Geschichte drin, braucht keinerlei Anlaufzeit.

Sowohl der Stil als auch die Kulisse und Atmosphäre sind eine Mischung aus klassisch und modern. So trifft Austen´s Pemberley etwa auf eine ziemlich Sci-Fi-mäßig anmutende Zentrale des geheimen Bundes. Das ist definitiv eine Geschmacksfrage, man muss es mögen - mir persönlich war das teilweise schon zu modern.

Die Idee, dass Buchwelten lebendig werden, dieser Wettkampf gegen die zeit, Gut gegen Böse ist ja nun nicht völlig neu; Ähnliches hat man in letzter Zeit schon gelesen (etwa: "Jane Austen - Jagd auf das verschollene Manuskript" von Kathleen Flynn oder "Pages & Co. - Matilda und das Geheimnis der Buchwandler" von Anna James) ... insofern war ich etwas skeptisch. Dennoch überzeugt "Das Buch der gelöschten Wörter" insofern, da Garner wirklich kreativ ist, Ideen wie die rund um diese gelöschten Wörter wirklich neu sind, man das so noch nicht gelesen hat.

Auch erzählerisch haben wir eine gelungene, kurzweilige Mischung aus Tempo und gemütlicher Atmosphäre, die man genießen kann; aus Humor, Spannung und Gefahr.

Was mir auch sehr gut gefiel und für Lesefluss und eine gewisse Sogwirkung sorgte, sind all die offenen Fragen, die schon früh aufgeworfen werden und über die man als Leser unentwegt rätselt, etwa: Warum taucht ihr Ex nach so langer Zeit wieder auf? Was führt er im Schilde? Warum merkt sie nicht, dass mit ihm etwas überhaupt nicht stimmt? Werden Hope und Rufus oder Hope und Kenan ein Paar werden? Wer ist dieser mysteriöse bärtige Mann? Was geschah wirklich mit Hope´s Mutter? Kann sie geheilt werden? Was hat(te) sie mit dem Bund zu tun, was weiß sie über Hope´s Gabe, warum hat sie nie etwas gesagt? Oder wollte sie es tun, hat aber jemand genau das verhindert?

Längst nicht alle Fragen wurden am Ende dieses ersten Bandes beantwortet, sodass ich den zweiten Band schon deshalb mit Spannung erwarte.

Weiterer Kritikpunkt sind die Figuren:

Manche, wie Hope´s Mutter, sind rätselhaft. Man ahnt, dass sie eine tragende Rolle spielen müssen, kann das Geheimnis um sie aber noch nicht entschlüsseln. Bei ihrem Ex weiß man sofort, dass er etwas im Schilde führen muss, weiß aber auch am Ende des Bandes noch nicht, was das ist, wie er nun in das große Ganze einzuordnen ist. Bei wieder anderen schwankt man zwischendurch öfter in der Zuordnung darüber, ob sie nun gut oder böse sind. Gerade Hope als Hauptfigur hat mich aber (noch) nicht überzeugt. Sie wirkt definitiv nicht reif genug für ihr Alter, oftmals regelrecht naiv und einfach gestrickt. Oft genug kann man nur den Kopf schütteln, möchte zu ihr rennen, sie aufklären, warnen, von manchen Dingen abhalten ...

Auch ansonsten schwankt dieser Auftakt ziemlich in der Qualität - Pemberly war schön. Den Welten von Bambi und Lassie konnte ich hingegen nichts abgewinnen. Die angekündigte Reise zu Dracula machte viel Hoffnung. Schon die Kulisse hätte so viel ermöglicht! Leider war dieser Ausflug nach Transsilvanien aber sehr kurz und auch nicht sonderlich gefährlich. Hier würde viel, viel Potenzial verschenkt, blieb ich als Leser unbefriedigt zurück.

Fazit: Ein Auftakt mit Schwächen. Das Potenzial wurde nicht ausgeschöpft, der Band blieb etwas hinter den Erwartungen zurück, überzeugte nicht ganz. Dennoch schenkt er ein paar nette Lesestunden und schafft es, dass man die Trilogie weiter verfolgen möchte, noch ein wenig über die Geschichte nachdenkt, wissen möchte, wie Hope sich weiter entwickelt, Antworten auf all die offenen Fragen bekommen, generell wissen möchte, wie es weitergeht. Und letztlich geht es dem Leser mittelbar wie Hope unmittelbar: Man möchte weiter durch die Bücherwelt wandeln. Zum Glück muss man darauf nicht allzu lange warten, erscheint der zweite Band doch schon Ende Juni!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Fantasie
Veröffentlicht am 11.05.2020

Bücher, Liebe und Verrat

0

Hope Turner ist über 40 Jahre alt, arbeitet für eine Partnervermittlungsbörse und lebt mehr in ihren Büchern als in der realen Welt. Eines Tages stolpert sie in einen kleinen Buchladen, mehr gezwungen ...

Hope Turner ist über 40 Jahre alt, arbeitet für eine Partnervermittlungsbörse und lebt mehr in ihren Büchern als in der realen Welt. Eines Tages stolpert sie in einen kleinen Buchladen, mehr gezwungen als freiwillig, war ihr letzter Besuch in eben jedem Laden doch alles andere als vergnüglich. Doch dieses Mal ist alles anders: ein geheimnisvoller Mann im Laden lässt ihr Herz schneller schlagen. Und dann ist da ein Duft, den es hier eigentlich nicht geben dürfte… und auf einmal überschlagen sich die Ereignisse in Hopes Leben. Sie erfährt von einer geheimen Welt. Der Welt der Bücher, die genauso real ist, wie die echte Welt. Und als Hope schließlich sogar in ihrem Lieblingsroman steht, steht auch ihr Leben endgültig Kopf.

Mary E. Garner startet hier eine Romantrilogie, die viel verspricht: Abenteuer im Reich der Bücher, Spannung, Fantasy und auch einen gehörigen Schuss Romantik. Und der erste Band der Reihe um „Das Buch der gelöschten Wörter“ kann dieses Versprechen tatsächlich erfüllen. Die Geschichte startet zunächst eher ruhig. Auch wenn viel passiert, wird erst einmal wieder seitenweise geredet und erklärt. Das fand ich streckenweise etwas anstrengend. Aber die Handlung rings herum entschädigt immer wieder. Vor allem als Leser klassischer Romane und Geschichten kommt man voll auf seine Kosten. Es macht einfach Spaß zu lesen, wie sich die verschiedenen Figuren aus großen Werken der Weltliteratur wie Stolz und Vorurteil, Robin Hood oder Anna Karenina wohl weiterentwickelt haben, nachdem ihre Geschichten erzählt sind. Und die Idee an sich, eine Welt, in der sich die vielen Buchfiguren treffen und das geschriebene Wort größte Macht hat, ist wirklich toll umgesetzt. Sie ist natürlich nicht neu. Aber Mary Garner gibt ihr mit dem Buch der gelöschten Wörter eine ganz neue Richtung. Ein Buch, dass gelöschte Sätze aus dem Internet sammelt, um sie unschädlich zu machen. Und darum herum eine ganze Geheimorganisation!

Nachdem die erste Hälfte der Buchers eher seicht vor sich hindümpelt, viele Seiten gefüllt mit Bücher-Sightseeing und eben jeder Menge Erklärungen, nimmt die Handlung im zweiten Teil doch deutlich an Fahrt auf. Und ab da war ich absolut gefesselt und konnte das Buch kaum noch aus der Hand legen. Am Ende lässt einen Mary Garner dann mit einem fiesen Cliffhanger zurück, der viele Fragen aufwirft, über die ich jetzt bis zum Erscheinen des zweiten Bandes werde grübeln müssen. Zum Glück ist es nicht mehr lange bis dahin. Und ich denke, Band 2 kann nur noch besserwerden: weniger Erklärungen, mehr Spannung, und vielleicht ja auch endlich die Liebe für Hope?

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere