Cover-Bild Dead Lions
Band 2 der Reihe "Slow Horses"
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Thriller / Spannung
  • Genre: Krimis & Thriller / Krimis & Thriller
  • Seitenzahl: 480
  • Ersterscheinung: 28.08.2019
  • ISBN: 9783257070460
Mick Herron

Dead Lions

Ein Fall für Jackson Lamb
Stefanie Schäfer (Übersetzer)

Zwei Agenten von Slough House, einem Abstellgleis des MI5, erhalten den Auftrag, einen russischen Oligarchen zu beschützen. Gleichzeitig wird ein ehemaliger Spion aus kalten Kriegszeiten tot aufgefunden, angeblich infolge eines Schlaganfalls. Bei beiden Fällen spielen russische Schläfer eine wichtige Rolle: ›Dead Lions‹. Ausgerechnet die Agenten, denen keiner etwas zutraut, sind beim Erwachen der Löwen dabei.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.09.2019

Der Kalte Krieg war Geschichte, aber seine Granatsplitter waren noch überall.

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Mit seinen „Slow Horses“ hat Mick Herron die wohl derzeit ungewöhnlichste Agententruppe in der Spionageliteratur geschaffen. Zum zweiten Mal ermitteln sie in „Dead Lions. Ein Fall für Jackson Lamb“; dieser ...

Mit seinen „Slow Horses“ hat Mick Herron die wohl derzeit ungewöhnlichste Agententruppe in der Spionageliteratur geschaffen. Zum zweiten Mal ermitteln sie in „Dead Lions. Ein Fall für Jackson Lamb“; dieser 480-seitige Spionagethriller ist im August 2019 bei Diogenes erschienen.
Vom MI5 aufs Abstellgleis gestellt, warten die Agenten der „Slow Horses“ auf ihren großen Coup – in der Hoffnung, daraufhin wieder am Regent’s Park residieren zu dürfen. Und zum wiederholten Mal ergibt sich für sie die Chance, sich zu profilieren: Zwei von ihnen erhalten den Auftrag, einen russischen Oligarchen zu schützen. Dass dieses keine leichte Aufgabe, ja sogar lebensgefährlich ist, wird schnell klar. Etwa zeitgleich geht ihr Chef, Jackson Lamb, dem plötzlichen Tod eines ehemaligen Kollegen aus Berliner Zeiten nach und stößt dabei auf die Dead Lions, die russischen Schläfer aus den Zeiten des Kalten Krieges. Nach und nach ergeben sich Zusammenhänge zwischen den beiden Fällen, und mit vereinten Kräften arbeitet die Truppe daran, eine drohende Katastrophe zu verhindern.
Es gibt Themen, die immer gut für einen Spionagethriller sind und international zu den Klassikern zählen – so auch der Kalte Krieg, zu dem es in der Literatur unzählige Werke gibt. Mick Herron geht dieses Thema auf die eher witzige Art und Weise an – was nicht heißen soll, dass es an Spannung und Rasanz fehlt – und stellt es in einen Zusammenhang mit heutigen Begebenheiten.
Der Einstieg in die Lektüre fiel mir nicht eben leicht, da ich Probleme hatte, die Figurenkonstellationen und Zusammenhänge zu durchschauen. Bei Ersterem erwies sich die Personenliste zu Beginn des Buches, auf die ich gerne zurückgriff, als sehr hilfreich. Außerdem – und das sei sehr positiv angemerkt – führt Leserinnen und Leser zu Beginn der Handlung eine fiktive Katze durch das „Slough House“, in dem die Slow Horses ihren Sitz haben, und macht sich so ihre Gedanken über die dort Arbeitenden. Zudem ist die am Ende auftauchende, ebenfalls fiktive Maus erfrischend, welche die Lage der Agenten am Ende des Falls eruiert – Spionage als Katz- und Mausspiel im wahrsten Sinne des Wortes. Die Zusammenhänge zu erkennen, benötigt einfach Konzentration, denn eines ist dieses Buch bestimmt nicht: eine einfache Lektüre. Man sollte beim Lesen auf Details achten und bei der Stange bleiben. Ein wenig fehlte es mir zu Beginn auch an Spannung, ab dem zweiten Viertel nimmt der Spannungsbogen indes gewaltig zu, es werden Fährten aufgenommen und wieder ad acta gelegt; in der zweiten Hälfte überschlagen sich die überraschenden und dramatischen Ereignisse dann, sodass man das Buch kaum zur Seite legen mag. Gerade das Ende ist überaus fulminant und verblüffend, aber nichtsdestotrotz nachvollziehbar.
Alle Charaktere in diesem Roman haben ihre Schrullen, ihre Ecken und Kanten, sind aber dennoch durchweg liebevoll gezeichnet. Jackson Lamb scheint auf den ersten Blick ein ungehobelter, heruntergekommener Kerl zu sein, der seine Untergebenen schikaniert, wo er nur kann. Später entpuppt er sich als gewiefter Agent, der Zusammenhänge entdeckt, wo niemand sie vermutet, und seine Mitarbeiter verteidigt wie eine Löwenmutter ihre Jungen. Im Laufe der Lektüre gewinnt er zusehends an Sympathie. Aber auch alle anderen Agent/innen präsentieren sich im Verlauf der Recherche als aufgeweckter als anfangs angenommen – man muss sie nur wachkitzeln. Besonders gefallen haben mir persönlich der IT-Spezialist Roderick Ho, der das an anderen kritisiert, was er selbst praktiziert, nämlich den Aufbau einer Scheinpersönlichkeit im Netz, sowie River Cartwright, der sich die Ratschläge seines Großvaters und Ex-Agenten, O.B., sehr zu Herzen nimmt. Man sieht: Hier sind Vergangenheit und Gegenwart vereint.
Der Roman ist gespickt von scharfsinnigem Humor und Wortwitz. Gerade in Bezug auf Lamb selbst ist der Humor sehr britisch, teils ist er auch eher deftig, jedoch dient er immer wieder dazu, vergangene und aktuelle Ereignisse und Gegebenheiten zu hinterfragen.
Insgesamt handelt es sich bei „Dead Lions“ um einen nervenaufreibenden, witzigen und geistreichen Thriller, der mehr zu bieten hat als andere Vertreter dieses Genres. Man kann einfach nur hoffen, dass auch die weitern Bände dieser Reihe ins Deutsche übersetzt werden.

Veröffentlicht am 31.08.2019

Spione auf dem Abstellgleis

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Wie schon im ersten Band Slow Horses stehen im Mittelpunkt des Buches Spione, die wegen ihrer Fehler oder persönlicher Probleme auf dem Abstellgleis gelandet sind. Als ihr Chef den Tod eines ...

Wie schon im ersten Band Slow Horses stehen im Mittelpunkt des Buches Spione, die wegen ihrer Fehler oder persönlicher Probleme auf dem Abstellgleis gelandet sind. Als ihr Chef den Tod eines ehemaligen Mitarbeiters aus den Zeiten des Kalten Krieges untersucht und 2 Mitarbeiter einen russischen Oligarchen beschützen sollen, geraten sie auf die Spur der "Dead Lions". Was haben die russischen Schläfer geplant, wenn es sie denn überhaupt gibt?

Der Schreibstil ist lakonisch, gewürzt mit schwarzem britischen Humor, teilweise auch poetisch. Teilweise nimmt sich der Autor sogar selbst auf die Schippe. ("Sie war Anfang zwanzig, zierlich, flachbrüstig, mit krähenfarbenem Haar; eine Aneinanderreihung von Adjektiven, die River unliterarisch gefunden hätte, wenn er tatsächlich Schriftsteller gewesen wäre.") Während die Story am Anfang langsam dahin fließt, gewinnt sie am Ende deutlich an Fahrt. Vor allem der schnelle, abrupte Wechsel zwischen den Personen, die an verschiedenen Orten zu dem Fall ermitteln führt beim Leser zu Atemlosigkeit.

Spannende Lektüre mit tiefergehenden Dialogen und Witz ohne Thrillerelemente.

Veröffentlicht am 30.08.2019

Hat mir gut gefallen

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Klappentext:
"Zwei Agenten von Slough House, einem Abstellgleis des MI5, erhalten den Auftrag, einen russischen Oligarchen zu beschützen, den der britische Geheimdienst als Informanten gewinnen will. Gleichzeitig ...

Klappentext:
"Zwei Agenten von Slough House, einem Abstellgleis des MI5, erhalten den Auftrag, einen russischen Oligarchen zu beschützen, den der britische Geheimdienst als Informanten gewinnen will. Gleichzeitig wird ein ehemaliger Spion aus kalten Kriegszeiten tot aufgefunden, angeblich infolge eines Schlaganfalls. Bei beiden Fällen spielen russische Schläfer eine wichtige Rolle: ›Dead Lions‹. Ausgerechnet die Agenten, denen keiner etwas zutraut, sind beim Erwachen der Löwen dabei."

Meine Meinung:
Mir hat das Buch gefallen. Die Ermittler wirken alle sympathisch, wenn auch zum Teil etwas demotiviert und abgestellt. Lamb war mir auch sympathisch, obwohl er eine sehr raue Schale hat. Insgesamt hat mir der neue Fall gut gefallen und die Wendungen, die sich innerhalb der Geschichte ergeben haben, waren spannend und interessant. Es waren auch lustige Passagen dabei, was das Ganze etwas aufgelockert hat. Das Ende war sehr spannend.
Der Schreibstil hat mir gut gefallen und das Buch hat sich flüssig, angenehm und unkompliziert lesen lassen.
Das Cover sieht gut aus und ist passend gewählt.
Alles in allem ein gutes Buch. Das Lesen lohnt sich.

Veröffentlicht am 29.08.2019

Ein Fall für Slow Horses

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Ich habe erst jetzt festgestellt, dass dieses Buch der zweite Band einer Reihe ist. Auch wenn es nicht unbedingt notwendig ist, den Vorgängerband „Slow Horses“ zu lesen, ist es sicherlich aber auch nicht ...

Ich habe erst jetzt festgestellt, dass dieses Buch der zweite Band einer Reihe ist. Auch wenn es nicht unbedingt notwendig ist, den Vorgängerband „Slow Horses“ zu lesen, ist es sicherlich aber auch nicht schlecht, um etwas besser in die Geschichte hineinzukommen.
Der MI5 hat eine Außenstelle mit dem Namen „Slough House“ eingerichtet, wohin die Mitarbeiter abgeschoben werden, die nicht erwartungsgemäß funktioniert haben. Hier dürfen die „Slow Horses“, wie sie boshafterweise genannt werden, sich dann mit belanglosen Aufgaben beschäftigen und über ihr Versagen nachdenken.
Nun sollen zwei dieser Agenten einen russischen Oligarchen beschützen, der für die Briten zum Informanten werden soll. Dann wird auch noch ein ehemaliger Spion aus Zeiten des kalten Krieges tot aufgefunden. Angeblich hatte er einen Schlaganfall.
Es ist ein spannender und sehr unterhaltsamer Krimi. Der Schreibstil ist witzig und oft recht sarkastisch.
Die Agenten des „Slough House“ sind alle Einzelgänger, die nur eins im Sinn haben, nämlich möglichst bald wieder in den normalen Dienst zurück zu können. Als Einzelkämpfer haben sie natürlich auch höchst individuelle Eigenarten. Mit einem Kollegen zusammenarbeiten geht eigentlich gar nicht. Doch nun ist Zusammenarbeit angesagt und sie müssen beweisen, was sie draufhaben.
Mir hat der spannende und unterhaltsame Krimi gut gefallen.

Veröffentlicht am 10.10.2021

Langatmig trotz typisch britischen Humors

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Als bekennender Diogenes-Fan lese ich jedes Buch aus diesem Verlag, egal welches Genre, mit nie versiegender Neugier. So auch diesen Roman, der mich schon allein mit seiner Haptik anspricht – perfekt ...


Als bekennender Diogenes-Fan lese ich jedes Buch aus diesem Verlag, egal welches Genre, mit nie versiegender Neugier. So auch diesen Roman, der mich schon allein mit seiner Haptik anspricht – perfekt glattes, hochwertiges Papier, das bei jedem Umblättern erneut erfreut. Doch das Lesen wurde mir nicht leicht gemacht. Und übrig blieb letztendlich Enttäuschung.

Im Slough House residieren abgehalfterte MI5-Agenten, die aufgrund ihres Versagens auf das Abstellgleis geschoben wurden. Chef dieser Slow Horses ist der faul-eigenwillige Jackson Lamb. Langeweile herrscht im Slough House. Doch als zwei von diesen Ehemals-Agenten einen russischen Oligarchen beschützen sollen und ein ehemaliger Spion aus früheren Zeiten tot aufgefunden wird, kommt Bewegung in die Geschichte. Denn russische Schläfer, Dead Lions, könnten aus ihrem Schlaf erweckt werden, und ausgerechnet die Agenten, denen keiner etwas zutraut, sind mittendrin dabei.

Der erste Teil des Buches zieht sich, so als hätte sich die Langeweile der Slow Horses auch auf den Buchseiten ausgebreitet. Dass die Perspektiven so oft wechseln, macht das Lesen nicht gerade leichter. Irgendwie geht es geschwätzig hin und her, ohne dass irgendetwas passiert. Öde. Mehrmals unterbrach ich die Lektüre mit einem anderen, packenderen Buch. Wenn ich nach Wochen wieder neu startete mit dem Lesen, war es schwierig, sich wieder in die Handlung einzufinden. Glücklicherweise gibt es zu Beginn des Romans ein kleines Personenverzeichnis sowohl der Slow Horses als auch der erfolgreichen Agenten im Hauptsitz Regent’s Park, was mir half, auch nach einer Lesepause wieder die Übersicht zu gewinnen. In Teil 2 wird es insgesamt spannender und lebendiger, aber doch nicht genug, um die Enttäuschung aus Teil 1 aufzuwiegen. Einzig der immer wieder durchblitzende, sehr spezielle britische Humor ließ mich das Buch bis zum Ende lesen.

Fazit: Enttäuschend langweilig und verwirrend, trotz immer wieder aufblitzenden britischen Humors.

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